Wann immer es
irgendwie gegen die eigenen Insassen geht, nimmt die Anstaltsleitung der Klapse
EU kein Blatt vor den Mund. Da wird ordentlich ausgeteilt und den tumben Massen
schon mal klargemacht, dass Zwergenaufstand aber sowas von gar nicht geht. Aber
kaum rülpst einmal ein Bonsai-Sultan irgendwelchen Unsinn in die Medien und
rennt im vollen Anlauf gegen das rote Tuch eines Mitgliedsstaates dieser
glorreichen Friedensunion, entsteht also eine Situation wo der von permanenten
Solidaritätsplärrern sonst so vehement geforderte Schulterschluss der in der EU
verbundenen Nationen angebracht wäre, kneift die Champagner-und-Kaviar-Elite
des weströmischen Kaiserhofes den Schwanz ein.
Das wirklich
selbstverschuldete Desaster der millionenfachen Invasion von Glücksrittern in
Merkelstan mitzutragen muss des aufrechten Europäers heilige Pflicht sein, da
sei die Streichung von Subventionen vor, aber wenn ein Mitgliedsstaat von außen
regelrecht angegriffen wird, unterstützen die Nachbarn nicht nur den Angreifer,
sondern sind auch noch ausgerechnet die, die von den anderen ständig
Solidarität einfordern.
Habe ich
diese EU bereits als bigotten Dreckshaufen bezeichnet? Ja? Okay, dann lasse ich
das jetzt und denke es nur.
Der „Standard“
schreibt:
„Die Europäische Union wird sich nicht direkt in
den Streit um Wahlkampfauftritte zwischen der türkischen Regierung und
einzelnen EU-Ländern einmischen. Damit umzugehen liege allein in der Kompetenz
der Mitgliedstaaten, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Montag in Brüssel.“
Genau so
stellen wir uns das gemeinsame starke Friedensprojekt vor. Wann immer es
unappetitlich wird, ist plötzlich alles Sache der einzelnen Staaten. Will ein
Staat aus welchen Gründen auch immer das unwichtige und aufgrund der aktuellen
Zinsentwicklung absolut uninteressante passwortgeschützte anonyme Sparbuch
behalten, ist das nicht möglich, weil grundsätzlich nationale Alleingänge
unmöglich sind, aber werden in Zypern die Konten der Sparer EU-rechtswidrig abgeschöpft,
dann heißt es plötzlich, egal, es kann ja jede Nation grundsätzlich selbst
entscheiden, was sie umsetzen will. Merkt das jeder? Ein Fähnchen im Wind ist
gegen diese Leute geradezu betonesk.
„Generell gehe es aber darum, eine weitere
Verschärfung der Lage zu verhindern, hieß es.“
Ach was. In
Holland geht denen eh nur der Arsch auf Grundeis wegen dem bösen Buben Wilders;
ein Einknicken der Regierung vor türkischen Großkotzen wäre dort eine
Wahlempfehlung für den stahlblonden EU-Gegner gewesen. Das kann sich der Verein
nicht leisten. Also Wischiwaschi als Rückendeckung für die um ihr Überleben
kämpfende Pro-EU-Fraktion statt klare Kante gegen türkische Rotzlöffel. Und das
Anschleimen an den Sultan übernehmen dann wieder Deutschland, von wo aus die
Provokation der Kopftuchministerin gegen die Niederlande wohl geduldet startete,
und Frankreich, wo der in Holland abgewiesene türkische Außenminister warm
empfangen wurde und ganz selbstverständlich in Metz auftreten durfte und vor
seinen Leuten gegen die Niederlande hetzen durfte. Wer solche Freunde hat,
braucht keine Feinde.
„Von einem möglichen Abbruch der
Beitrittsverhandlungen ist jedenfalls keine Rede, auch weil die meisten
EU-Staaten mit Ausnahme Deutschlands, Österreichs und der Niederlande kaum von
den Provokationen der türkischen Führung betroffen sind.“
Die sagen
nicht nur nichts zu Sache sondern machen einfach weiter.
Nein, das
muss ich jetzt doch etwas hervorheben:
Von einem möglichen Abbruch der Beitrittsverhandlungen ist jedenfalls
keine Rede…
Nee. Geht ja
nur um die putzigen Käsefresser mit ihren Windmühlen, die in einer potenziellen
Badewanne leben. Wen interessieren die schon? Was kratzt es die EU, wenn eines
ihrer Mitgliedsländer mit „harten Strafen“, „Vergeltung“ und „Aufstand“ bedroht
wird?
Übrigens bin
ich genau deswegen gegen eine EU-Armee, denn dieser bigotte Dreckshaufen (hatten
wir das schon?) würde keine Millisekunde zögern, diese Kampftruppen gegen
aufständische Knechte in den eigenen Provinzen einzusetzen, aber wenn mal eine
dieser Provinzen in den Fokus äußerer oder innerer Aggressoren gerät, gehen die
schulterzuckend zum nächsten Bankett und verfressen dort die eingetriebenen Tribute.
Wenns geht mit Typen wie dem Erdowahnsinnigen oder irgendwelchen
Religionsdiktatoren aus irgend einem Gottesstaat.
„Meldungen, wonach Hahn einen geringen Teil der im
Zuge der EU-Verhandlungen vorgesehenen Vorbeitrittshilfen wegen der Vorfälle
gestrichen habe, wurden nicht bestätigt.“
Och, des
Hähnschen, des hatte mer doch
gerade. Und jetzt ist sogar dieses fragwürdige kleine bisschen
Geldverschiebung nicht einmal bestätigt. Wer soll hier verarscht werden? Ich weiß,
überflüssige Frage: Wir!
„Die Finanzhilfen sind rechtlich verbindlich. Sie
könnten nur gestoppt werden, wenn es dazu einen Beschluss des EU-Ministerrates
gibt. Solches ist vorgesehen, wenn die Türkei nachweislich gegen EU-Grundwerte
der Freiheit, des Rechts, der Demokratie und der Menschenrechte verstoßen
würde. Die Einführung der Todesstrafe wäre so ein Fall. Aber bisher gibt es
keinerlei Antrag in diese Richtung.“
Also das
Abschaffen von Presse- und Meinunsgfreiheit, das Bombardieren aufmüpfiger
Kurdendörfer auf eigenem Staatsgebiet, Kampfjets gegen Zivilbevölkerung,
Auseinanderknüppeln von Frauendemos, das Einkerkern präsidentenkritischer
Staatsdiener oder fast der gesamten ernsthaften Opposition im Parlament – alles
kein Problem. Voll in den europäischen Grundwerten.
Sollten wir
vielleicht mal diese europäischen Grundwerte genauer hinterfragen, wenn sogar
die heutige Türkei immer noch nahtlos hineingehäkelt werden kann? Haben wir
also in Bezug auf unsere Grundwerte – Freiheit des Menschen und seiner Meinung
zum Beispiel – keinerlei Reibungsflächen mit dem, was heute in der Türkei so
abläuft? Habe ich das richtig verstanden? Das sollte jetzt mal jedem zu denken
geben!
Die rotzen
die Ungarn an und Pöbeln auf die Polen, aber kuscheln friedlich weiter mit
einem Westentaschensultan, der gerade die Demokratie in seinem Staat abschafft
und die Basis für einen turknationalistischen Gottesstaat schafft?
Diese Typen
sind scheinbar um keinen Deut besser und unfaschistischer als der Despot vom
Bosporus. Das würde die eingekniffenen Schwänze erklären. Keine Sorge, das tut
den Herren nicht weh. Eier haben die eh keine.
5 Kommentare:
Sehr geehrter Fragolin,
All diese Handlungsweisen der EU, die sie zurecht aufwerfen, erscheinen völlig unlogisch und verkehrt, außer wenn man sie in folgendes Licht rückt: Die EU, insbesondere Deutschland, ist ein von der USA direkt oder über die Nato besetztes Land, und muss das fressen, was die Amis scheißen (sorry für die Wortwahl, sie entspringt meinem Ärger). Willst du in der EU etwas werden, musst du dich zuerst einem "transatlantischem Bündnis" unterwerfen.
Jede weitere Annäherung der Türkei an Russland läuft dem amerikanischen Hegemonialanspruch zuwider, ihnen ist bestimmt nicht entgangen, wie Erdogan gleich "mit Putin gedroht" hat. Für die USA ist die Türkei wichtiger als die EU, weil letztere ohnehin bereits okkupiert ist, und der Ordnungsruf von überm großen Teich hat nicht lange auf sich warten lassen.
Liebe Grüße
Vielleicht kracht es in Griechenland Spanien Italien wegen der vielen Asylanten und niemand spricht es aus
Werter dna1,
nach dieser Logik wäre der Putschversuch am Ehesten noch vom CIA ausgegangen, denn die Türkei mag den USA wichtig sein, aber der Irre vom Bosporus ist es sicher nicht. Wenn ja, war das die kümmerlichste und mieseste Aktion der Amis, die sie je geliefert haben.
Ich sehe es aber durchaus so, dass Erdowahn auf dem besten Weg ist sich in eine Richtung zu entwickeln, an dessen Ende er wimmernd von GI's aus einem Erdloch gezogen wird. Das ging schon einigen "Verbündeten" der USA so, wenn sie dachten, sie dürfen auch eigene Wege gehen.
MfG Fragolin
Werte raindancer,
man kann davon ausgehen. Ich hatte ja erst kürzlich diese Geschichten mit den Autobomben und Explosionen in Stockholm und Göteborg - bei uns kein Wort darüber. Man darf das tumbe Wahlvolk ja nicht mit der Wahrheit verunsichern.
MfG Fragolin
Lieber Fragolin,
Dass der Putsch von der CIA ausgegangen ist halte ich für die wahrscheinlichste Variante, man hätte Gülen eingesetzt, der sich schon alles mit der USA ausgemacht hat, und fertig. Leider für die CIA war das den Russen nicht recht und sie haben Erdogan gewarnt.
Ich glaube übrigens auch, dass der Abschuss des russischen Kampfjets nicht von Erdogan befohlen wurde, sondern von einem Militär eigenmächtig, aber in Abstimmung mit der USA/der Nato, umgesetzt wurde. Erdogan konnte nur nicht sagen: "Na aber Hallo, das habe ich nicht angeordnet, was erlauben sich die Militärs", weil er damit seinen Führungsanspruch selber untergraben hätte. So blieb ihm nichts anderes übrig, als so zu handeln, wie er gehandelt hat.
Erdogan mag ein Despot und Diktator sein, aber blöd ist er nicht. Wenn er sich weiter länger spielt kann ihm allerdings wirklich "das Erdloch" passieren.
Liebe Grüße
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