Es gibt Zeitungen, die nimmt man nicht einmal, um auf dem Fischmarkt
die Ware einzuwickeln, weil das selbst die Würde von toten Fischen
noch verletzen würde.
Es schält sich für mich immer mehr heraus, dass die Berliner „B.Z.“
dazugehört. Nicht nur wegen ihrer ganzen neckischen Formulierungen
von „Umgarnen“
oder „Avancen
machen“, wenn Frauen von notgeilen Junghengsten aus dem
Bereicherungsmilieu sexuell angetanzt werden, sondern auch wegen
ihrem gigantischen Reißer um eine Lehrerin, die mit einem großen
Kruzifix um den Hals gegen das Neutralitätsgesetz verstoßen hatte
und deshalb aufgefordert wurde, das sofort abzunehmen, und die dann
auch noch kackfrech mit einem „Ichthys“-Symbol auftauchte. Hatten
wir hier,
das Thema.
Nur nochmal zur Erinnerung, was die „B.Z.“ damals
so schrieb:
„Vor
kurzem erst hat die Pädagogin nach einer Dienstanweisung der
Schulleitung eine Halskette mit einem größeren Kruzifix
abgelegt und damit deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Jetzt
allerdings hat sie wiederholt eine Kette mit einem Anhänger
getragen, der einen Fisch zeigt.
Und zwar genau
jenen Fisch, der als christliches Erkennungszeichen gilt: Es handelt
sich um das aus zwei gekrümmten Linien bestehende Ichthys-Symbol,
das einen Fisch darstellt und die Verbundenheit mit Jesus Christus
ausdrückt.“
Und auch das Bild zu
einem solchen Ichthys wurde mitgeliefert:
Jetzt, nachdem der evangelische Kirchentag mit all seinen politischen
und käßmannschen Peinlichkeiten verklungen ist, auf dem sich die
gleichen Politiker wichtigtuerisch christlich gegeben haben, die
ihren Beamten das Zeigen von Kreuzen verbieten, ohne darin irgend
einen Widerspruch zu erkennen, kommt der „Tagesspiegel“,
auch nicht immer das Kampfblatt für Neutralität und investigativen
Journalismus, lobenswerterweise aber mal mit der Wahrheit um die
Ecke.
Das angebliche „größere Kruzifix“ (Habe ich nicht prophezeit,
dass die bei der B.Z. mutmaßlich zu blöd sind, ein Kruzifix von
einem Kreuz zu unterscheiden?) entpuppt sich als
28-Millimeter-Kreuzanhänger.
Und nicht nur das. Auch der Fisch… ach was, ich zeig‘s mal her:
Na, wer merkt‘s? Richtig. Nicht nur das Kruzifix ist kein Kruzifix,
auch der Ichthys ist kein Ichthys. Der hat einen Strich zu viel. Das
Christus-Symbol hat nämlich keine geschlossene Schwanzflosse. Wissen
wir, wie bereits beim letzten Mal schon erwähnt, schon aus „Quo
vadis?“.
Die ganze Aufregung also um was? Richtig: um nichts! Um Fake
News. Made by Systempresse. Den wahren Hütern der Wahrheit
und Garanten für intellektuell anspruchsvollen
Qualitätsjournalismus.
Keine Recherche, falsche Behauptungen, aufgebauschtes und
reißerisches Formulieren – exakt das, was man bei jedem kleinen
privaten Facebook-Poster zum Schwerverbrechen hochstilisieren will,
wird hier aus Redaktionsstuben geliefert.
Der „Tagesspiegel“ hat sich wenigstens mal die Mühe gemacht,
persönlich mit der Lehrerin zu reden und nebenher herausgefunden,
dass die allem Anschein nach sowieso irgendwem weiter oben im System
des politischen Schulunwesens gewaltig gegen den Strich geht und
bereits interne Verfahren am Hals hat. Da stinkt es gewaltig nach
einem Rachefeldzug, um ihr das Leben zur Hölle zu machen bzw. den
freiwilligen Abschied aus einer schwer kündbaren Position
schmackhaft zu machen. Würde mich nicht eine Sekunde wundern, wenn
selbst die angeblichen muslimischen Eltern, die sich beschwert
hätten, frei erfunden wären.
Jetzt könnte man über religiöse Symbole diskutieren, und was dazu
gehört und was nicht.
Der wichtigste Unterschied für mich: Christen ist es freigestellt,
ein Kreuz zu tragen oder nicht; spätestens seit zwei Bischöfe am
Tempelberg ihre Kreuze ablegten, um keine Muslime zu provozieren,
dürfte jedem die Freiwilligkeit für jeden Christen klar sein. Beim
Kopftuch, dessen Tragen von der Glaubensgemeinschaft der Muslime
explizit eingefordert wird, sieht es da etwas anders aus. Man sollte
unterscheiden, ob ein Symbol für Entscheidungsfreiheit oder für
Zwang steht, aber egal.
Was diese Causa aber mal verdeutlicht: Es geht in die Hose. Jedes
Verbot, jede Reglementierung, muss grundsätzlich immer am eigenen
Graubereich scheitern. Jetzt wird getüftelt, wie viele Millimeter
ein Anhänger groß sein darf, um noch als Schmuck durchzugehen oder
ab wann es als religiöses Symbol gilt. Ausgeblendet wird (noch), wie
es mit dem Passus um die „Weltanschauungen“ in diesem
„Neutralitätsgesetz“ bestellt ist, wenn einer mit Sowjetstern
oder Antifa-Zeichen am Shirt in den Dienst kommt. Das gibt noch eine
Menge Spaß und Idiotie die nächsten Jahre.
Aber für Eines ist solcher Verbotsschwachsinn immer gut: Irgend
einen Grund an den Haaren herbeizuziehen, um unliebsamen Leuten das
Leben zur Hölle zu machen.
Ansonsten ist es für die Fisch‘.
3 Kommentare:
so idiotische Schlagzeilen gibt es auch lokal
über diese zb hab ich mich masslos geärgert
https://www.meinbezirk.at/baden/lokales/kindergaertnerin-erregte-jungen-mann-allzu-sehr-d2077453.html
so nach dem Motto der arme Mann, er kann ja nix dafür
Werte raindancer,
ich war so frei Ihren link vor den Vorhang zu stellen, es ist einfach zu frech, was sich da abspielt. Danke für den link!
MfG Fragolin
Beim Kampf gegen die Fische sprudeln staatsfeindliche Gedanken so richtig los. Allein mit dem Kreuz lassen sich Dinge gestalten, dagegen ist der Kampf gegen 88 usw. Kindergeburtstag. Die armen Schweine.
Zu Ende der DDR waren übrigens kleine Stoffstreifen an der Autoantennen en vouge. Weiß bedeutete wohl "Ausreiseantrag" und war noch leicht zu bekämpfen, doch im anschließenden Farbspiel mußten die "Firma" das Handtuch werfen.
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