Sie
ist jung, selbstbewusst, spricht gebrochenes Deutsch. „Bei uns
zuhause ist so, bekommst du nur Mann wenn du Jungfrau bist. Hast du
Sex vor der ehe bist du Schlampe, verstößt dich die Familie.“ Es
ist eine seltsame Geschichte, die sie nach Österreich führt. „Ich
war verlobt, mein Verlobter wollte unbedingt ins Bett mit mir, erst
habe ich gesagt nein warte noch, aber er hat gesagt er erzählt es
keinem und wir heiraten eh bald. Da bin ich zu ihm gegangen. Doch es
ist passiert, ich bin schwanger geworden, noch vor der Hochzeit. Da
hat er gesagt, ich bin leicht rumzukriegen, bin eine Hure, und hat
meinem Vater gesagt, ich wäre nicht einmal mehr Jungfrau, mich nähme
er nicht. Und mein Balg wäre rechtlos und bei uns heißt unehelich
auch ausgestoßen.“
Die
Verlobung wurde gelöst, die junge schwangere Frau von der Familie
verstoßen. Ihr Glück: Sie lernte einen Österreicher kennen, der
sie aufnahm und mit nach Österreich brachte. Hier heirateten beide,
um sie und ihr Kind vor Abschiebung zu schützen. Inzwischen ist sie
wieder geschieden, kann aber hier ihr Kind in die Schule schicken und
sich selbst mit einem einfachen Job gut über Wasser halten.
Die
Menschheit hat kein Problem mit dem Islam. Der ist nur eine der
Blasen, die diese tiefer steckende Krankheit wirft. Es ist ein
Problem der Zivilisation. Einfache Regeln des menschlichen
Zusammenlebens werden entweder bis zur Tyrannei verschärft oder bis
zur Unkenntlichkeit pervertiert. Zwischen den Radikalen, dem
Holzhammerpatriarchat auf der einen und dem Genderbrei auf der
anderen Seite, werden ganz normale Menschen, denen ganz normale
Grundregeln und ein gerüttelt Maß an persönlicher Freiheit absolut
ausreichen würden, um sich glücklich zu entfalten, zerrieben. Die
Vernunft, das sieht man ja auch bei Wahlen, hat kaum jemals eine
Chance, über eine 5%-Hürde zu klettern, während großspurige
Parolen, vollmundige Versprechungen und Märchen absolute Mehrheiten
erzeugen. Das grundlegende Problem der menschlichen Gesellschaft kann
man auf einen traurigen Punkt bringen: Je primitiver, desto Mehrheit.
Ach
ja, die junge Frau. Sie trägt kein Kopftuch. Das wäre bei ihr
zuhause auch nicht Tradition. Genausowenig wie das Beten gen Mekka
oder das Halten des Ramadan. Sie kommt nämlich aus einer
erzkatholischen Ecke. Aus Mexiko.
Solche
Geschichten werden eben nicht nur in Arabien geschrieben sondern
überall dort, wo religiöser Eifer die Vernunft unter seinem
primitiven Mief erstickt. Die Moslems sind nicht die einzigen auf der
Welt mit einer Religion, deren fanatische Befolgung Unglück bringt.
Sie sind nur jene, die es derzeit am medienwirksamsten und brutalsten
ausleben.
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