„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Sonntag, 4. Juni 2017

Rock am Ring

Man mag zu diesen Krawallveranstaltungen stehen wie man will, und in jüngeren Jahren habe auch ich einige ähnliche Konzerte miterlebt (obwohl der heutige Ausschnitt, den ich von „Rock am Ring“ im TV überzappte, ein paar dämlich vor sich hin nickende und nuschelnde Gestalten offenbarte, die zu meiner Zeit im günstigsten Fall ausgebuht worden wären aber heute für ekstatische Verzückung bei den rhythmisch mitnickenden Massen sorgen), aber dass mitten im Geschehen wegen Terrorwarnung – hat wohl mit der Sensibilisierung der Behörden zum Thema Ramadan zu tun – über 80.000 Leute, die recht knackige Preise für Eintrittskarten gelöhnt haben, vom Gelände geschickt werden, hätte man sich zu meiner Zeit nicht vorstellen können und wollen. Ich bin noch immer überrascht, wie gelassen die Massen das hingenommen haben. Hatte was lemminghaftes, dieses Abtrotten vom Gelände. Und diese Leute waren wegen „Rammstein“ da.

Jedenfalls hat es den Veranstalter fast ausgehoben, und ich habe gestern abend auch das sehr emotionale Interview des sichtlich kurz vor der Explosion stehenden Chefs Marek Lieberberg mitverfolgt. Der ist fast ausgetickt und hat mal so richtig seine Meinung abgelassen über die versagenden Behörden eines Staates, der zu doof und unfähig ist, irgendwelche Amris und andere Gefährder in den Griff zu bekommen und deshalb den Leuten das Leben versauen. Und er rotzte heraus, was viele denken: Die Moslems, die immer gleich beleidigt abwinken, das hätte alles nichts mit ihrem Glauben zu tun, sollten mal zu zehntausenden auf die Straße gehen und den Armleuchtern von Salafisten und Terroristen mitteilen, sie würden sich das verbitten, von ihnen vereinnahmt zu werden.

Die Rede war, vor Allem in dieser Situation, verständlich.
Die Empörung ließ nicht lange auf sich warten. Und Lieberberg musste zurückrudern und „um Verständnis werben“.
Also meines hat er.
Denn er hat vollkommen Recht.

3 Kommentare:

Heinz hat gesagt…

Er hat nicht über das Ziel hinausgeschossen, sondern in seiner emotionalen Ausnahmesituation die Wahrheit gesagt.
Wieder im Griff hat er sich dann leider des politisch korrekten Dumpfbackengeschwätzes besonnen und sich wieder in Reih und Glied der verlogenen Gesellschaft eingereiht. Schade eigentlich, er hätte durchaus die Macht und Möglichkeit sich gegen den Strom zu stellen.

Ich habe mir auch ein paar Ausschnitte auf 3Sat angesehen, aber das ist nicht so ganz meine Musik, obwohl ich Hard Rock der alten Schule durchaus mag, und endgültig abgeschaltet habe ich dann, als ein Typ, keine Ahnung, wer das war, die Leute dazu aufgerufen hat, gegen "Nazis und solche Arschlöcher" aufzustehen und anzukämpfen. Gerade, dass er nicht die AfD erwähnt hat. Dabei dürfte ihm entgangen sein, warum am Tag davor abgebrochen wurde. Gegen diese Art des Terrors hätte er ein paar Worte sagen können, aber vielleicht ist er zu stoned, um ein bißchen Logik in seine Birne zu dröhnen.

Liebe Grüße

Fragolin hat gesagt…

Werter Heinz,
diese feigen Heuchler sind nicht stoned sondern einfach nur feige Heuchler. Sie wissen genau, dass ihnen von keinem einzigen "Nazi" irgend ein Schaden droht, im Gegensatz zu den leicht empört reagierenden Detonativaktivisten. Eine einzige kleine Aussage gegen die Religion der sprenggläubigen Surensöhne kann zu einer Todesfatwa führen, die zu erfüllen sich einer dieser Hirnlosen sofort berufen fühlt.
Man stellt sich halt mutig gegen Windmühlen und droht ihnen mit harter Kante, statt einem echten Riesen ins Gesicht zu sagen, dass er ein Arschloch ist. Deshalb kann man über diese billig hetzenden "Nazi"-Pöbler nur lachen.
MfG Fragolin

sokrates9 hat gesagt…

Stimme mit Ihnen voll ueberein kann mir nicht vorstellen dass wir in unsere Jugend "kampflos" mit einem leisen Laecheln und mitmit einenDanke fuer den verdorbenenAbend davongezogenwaeren!