Wer
ist dann der neue Held?
Putin,
der in nur drei Tagen nackt auf einem Bären quer durch die sibirische Taiga
reitet?
Erdogan,
der schon eine komplette Liste aller an einem Putsch gegen ihn Beteiligten
vorlegen konnte, bevor der Putsch überhaupt stattfand?
Trump,
dessen Mottenfiffi auch im Abgasstrahl eines startenden Kampfjets tadellos an
der Schädeldecke haftet?
Nein,
es ist Martin Schulz, der gar keinen Mottenfiffi braucht, um lächerlich
auszusehen. Der keinen Kaffee trinkt, sondern Bohnen kaut und dazu kochend
Wasser trinkt. Der einen sibirischen Tiger als Teppich hat, der noch lebt aber
Angst hat, sich zu bewegen. Wenn Martin Schulz von der Polizei angehalten wird,
haben die Polizisten Glück, wenn sie mit einer Verwarnung davonkommen. Wenn Martin
Schulz auf einen Berg steigt, übergibt er Gott dort zwei Steintafeln mit
Anweisungen. Die Deutschen sollen glücklich sein und Hosianna singen, denn Martin
Schulz hat sie ausgewählt, um ihr Kanzler zu sein.
Und
so ist es kein Wunder, dass die SPD-Fanatiker ihm einen Twitter-Hashtags "#gottkanzler"
geschenkt haben.
Man
könnte sagen, das ist ja ein Ulk, eine Gaudi - aber es wirkt recht oft so, als
ob es da einige verdammt ernst meinen.
Naja,
Gott und Kanzler, vielleicht auch noch Heiliger Geist? Obwohl, das Saufen hat
er ja angeblich aufgegeben. Wobei, wenn schon bei Chuck Norris die Promille den
Blutgehalt im Alkohol angaben, dann dürfte sogar das keine Aufgabe für einen
Martin Schulz sein.
Chuck
Norris war gestern. Chuck Norris ist tot. Martin Schulz lebt. Das sollte allen
zu denken geben.
Und
so kann sich Martin Schulz schon einmal fragen, mit wem er eine Koalition
bilden soll, wenn er von 101% gewählt wird.
Jetzt
bleibt nur noch die Frage, warum ihn die Leute überhaupt wählen sollten. Weil
sein Dienstwagen nicht mit Benzin, sondern mit Enthusiasmus fährt? Weil er vom
Erzengel Gabriel persönlich berufen wurde? Weil er sich abends heimlich ein
Batcape überzieht und mit seinem Flugmobil nach Dresden fliegt, um den
Nazisachsen mit einer Hand die Busse hochkant auf die Straße zu stellen? Weil Martin Schulz niemals den Teufel an die Wand malt, aber der Teufel Martin Schulz?
Denn,
seien wir doch mal ehrlich, der Superheld hat alles, was seine Fangemeinde in
ihm sieht: eine Mischung aus Jesus, Obama und Terminator.
Nur
eines hat er nicht.
„Für welche Flüchtlingspolitik
aber steht Schulz?“
Gute
Frage. Nächste Frage. Auch ohne „Flüchtling“. Die Antwort bleibt die Gleiche.
„Der Umfragehöhenflug des Kandidaten
erklärt sich auch aus dem Umstand, dass er für eine große Zahl von
Sozialdemokraten und Wählern eine Projektionsfläche für jeweils eigene Hoffnungen
ist – weil er auf viele konkrete Fragen noch keine eindeutigen Antworten
gegeben hat. Nimmt man die bisherigen Aussagen von Schulz zur
Flüchtlingspolitik, so zeigt sich, dass er beide Pole bedient.“
Eben.
Da ist nichts. Wie gestern schon erwähnt, ist Schulz ein leerer Eimer, der für
die Wähler eigentlich nur einen erkennbaren Vorteil hat: Er ist nicht mit
Merkel gefüllt. Im Gegensatz zu Merkel, die mit soviel Merkel gefüllt ist, dass
es für zwei reicht. Na gut, bei Schulz reicht die Füllung für drei, aber der
steht ja auch für nichts. Ist also auch bei dreifacher Füllung komplett leer.
Das
alte Wetterhuhn Angela ist fett geworden und eingerostet, es bekommt die
Drehungen im Wind nicht mehr so elegant hin, wie, äh, sowieso noch nie. Aber
der Martin, der neue Hahn, läuft leicht geölt und dreht sich ohne das leiseste
Quietschen je nach Bedarf mal hierhin mal dorthin und bedient jeden
potenziellen Wähler mit Floskeln. Er bietet keine Lösungen sondern nur Parolen.
Äh,
erinnert einen die Definition nicht an irgendwas?
Richtig,
die SPD hat das absolute Erfolgsrezept gegen angeblich sinnleere und
lösungsmittelfreie Rechtspopulisten gefunden, nämlich einen sinnleeren lösungsmittelfreien
Linkspopulisten. Rede jedem potenziellen Wähler irgendwie nach dem Maul, wirf
jedem Segenshungrigen ein Häppchen zu, und jeder filtert sich aus dem Wortbrei
jene Körnchen aus, die er hören will.
So
geht Messias. Quatschen wie Obama, sich selbst für Terminator halten und anschmachten
lassen wie Jesus. Da fragt keiner mehr, wie das ein Mensch, den das Versagen in
Verantwortungspositionen ebenso lebenslang begleitet wie die Tatsache, ohne
seine Partei genau gar nichts zu sein, alles in sich vereinen soll ohne früher oder
später komplett entzaubert als genau jenes inhaltsleere Häufchen
selbstüberschätzendem Elend jammernd im politischen Rinnstein zu sitzen, der er
ist. Jetzt ist er der Liebling der sensationsgeilen Tintenstrolche, die sich an
ihm hochrubbeln, aber in seinem grenzenlosen Narzissmus hat Schulz eines nicht
bedacht: Wenn sich die Medien von ihm abwenden und den dick aufgekleisterten
Glitter wieder abkratzen, bleibt von ihm gar nichts. Denn er steht für nichts,
er ist nichts, er ist der Kandidat des Nihilismus.
„Dem Ex-Präsidenten des
EU-Parlaments geht es dabei nie um eine deutsche, sondern immer um eine
europäische Lösung für die Flüchtlinge.“
Und
wenn in dem Eimer mal was drin ist, dann ist es doch wieder Merkel?! Meine
Fresse, die „europäische Lösung“ hat bis jetzt ja auch sooo super funktioniert,
ein absolutes Erfolgsmodell! Grüße von Einstein, der erkannte, dass immer das
gleiche zu tun, in der Hoffnung dass diesmal was Anderes dabei herauskommt,
eine besondere Form von Irrsinn darstellt.
Es
geht nicht nur um keine deutsche Lösung, es geht auch sonst generell nicht um
Deutschland. Schulz ist EU. Wenn in dem Eimer schon nix drin ist, steht doch
eines dick draufgedruckt: EU. Ohne
Wenn und Aber. Wer Schulz wählt, wählt EU, und zwar den angestrebten Zentralstaat
ohne Nationen, eine „EU der Regionen“ die nichts anderes als ein „Reich der
Provinzen“ ist. Ob die das wissen, die den „Gottkanzler“ anbeten?
„Über die Hälfte der Deutschen
(55,8 Prozent) glaubt, dass es sich beim aktuellen Aufschwung der SPD nur um
ein kurzfristiges Phänomen handelt.“
Naja,
noch ist das Land scheinbar nicht verloren. Die Leute merken wohl, dass es sich
nur um einen Verzweiflungshype handelt. Martin Schulz ist wohl doch eher wie
Chuck Norris, nur ohne Chuck und ohne Norris, dafür aber mit genug Martin und
genug Schulz für ihn selbst.
Da
weiß man, was man nicht hat.
Ein
Bild hab ich noch
Schulz
als sowjetische "Ludmilla"* aus den 80ern, die über alle drüberfährt
und unter einem blauen Leichentuch mit Eurosternen begräbt, das hat was, was
die Fotomonteure selbst wohl nicht bedacht haben.
"Ludmilla"
war der Spitzname der dieselelektrischen Zugpferde der BR 132 der
"Deutschen Reichsbahn" der DDR, die neben der BR 120
"Taigatrommel" aus sowjetischer Produktion kamen und den ganzen
Ostblock bevölkerten.
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