„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 9. Februar 2017

RoGrüPi




Die Roten wollen sich zu den Grünen kuscheln, mit den Pinken als Steigbügelhaltern. Und Niedermühlbichler schwadroniert, Yes-we-Kern würde derzeit zu sehr als links" wahrgenommen und würde jetzt in die Mitte rücken.

Die Melonen und Mitte? Wenn man Ultralinke mit grüner Farbe übergießt, wandern sie nicht automatisch in die Mitte, sondern stehen weiter am linken Rand herum wie auf Krawall gebürstete Topfpflanzen. Wer sich da rankuscheln will, darf aber keinen Millimeter mittwärts rücken. Ganz im Gegenteil. Und die NEOS? Wie gesagt: Steigbügelhalter. Das war von Anfang an ihre Bestimmung. Bei Rot-Grün dürfen sie als Prozentebeschaffer dienen und als Dank dafür die Klappe halten und mitnaschen. Blau-Schwarz wird es eh nicht geben. Denn entweder bekommen die Schwarzen genug Stimmen, um zu überleben und stechen Grün und Pink aus - dann legen sie sich sofort unterwürfig in das altebekannte GroKo-Bett, um die Pfründe nicht zu verlieren, oder sie werden zerpulvert, dann war's das eh.

Interessant wird es nur werden, wie die Roten es verkaufen, wenn die weit führende FPÖ vom Zweiten ausgestochen wird - 2000 gab es das mal anders herum, und viele Genossen haben das bis heute nicht verkraftet. Ob dann "rechte Recken" auch am Ballhausplatz aufmarschieren, bis sich die bunte Regierungstruppe auf unterirdischen Schleichwegen verkriechen muss? Man darf daran ebenso zweifeln wie daran, dass die polizei dem Ganzen ebenso huldvoll zuschauen würde wie damals.
Und ich freue mich schon auf unsere Medienköter, die wieder fröhlich kläffen werden, dass der "Rechtsruck" in Europa aufgehalten wurde, mit einem Kanzler Schulz mit Rot-Rot-Grün in Deutschland und einem Kanzler Kern mit Rot-Grün-Pink in Österreich. Wellkammisten und Leistungsfeinde unter sich, alles wird gut, die Antifaschisten feiern und die Bordkapelle der Titanic spielt die "Internationale".

Tja, all ihr aufrechten Verteidiger einer marxistischen Demokratie und einer objektiven neutralen ORF-Berichterstattung (Wow, gleich zwei Widersprüche in einem Satz!), jetzt habt ihr die letzte Chance, nach der Verhinderung des "ultrarechten Faschisten" Hofer den "Kanzler der Mitte" zu wählen, der zwar mit der linken Schulter bereits am äußersten linken Rand des ideologischen Spektrums klebt, aber für jene, die selbst diese Grenze überschreiten und ideologisch ebenso wie in der Wahl ihrer Mittel rechts wieder rauskommen, ist sogar der linke Rand noch zu weit rechts.

Die Frage ist, von welchen Säuen sich die SPÖ durch ihre eigenen Hallen jagen lässt. Man sollte eines nicht vergessen: Kern ist das Ergebnis eines internen Kampfes, an dessen Ende Faymann den Hardcore-Linken zu weit rechts war (ja, wir reden hier von dem Faymann, ganz genau dem) und der Neue die nach rechts abdriftende Partei wieder zurück an die Ziellinie der linken Ultras vom krakeelenden Rand führen sollte. Glaubt wirklich jemand, die Wahl fiel zufällig auf Kern? Der macht den Showmaster zur Volksberuhigung, den Dampfplauderer ohne greifbare Inhalte, den Aal in der Schüssel, den die Volksfestbesucher mit bloßen Händen greifen sollen, den Martin Schulz ohne Brille, während die Granden im Hintergrund versuchen, Ruhe in den aufgescheuchten Hühnerstall zu bringen (was, wie man in Graz und Wien sieht, nicht wirklich gelingt) und den ultralinken Rand zu beruhigen. Die stehen nämlich kurz vor'm Explodieren, noch vom antifaschistischen Widerstandskampf gegen den burgenländischen Hofler nachglühend und von der Wahl Trumps in Amerika schwer traumatisiert. Wenn jetzt die Roten ernsthaft, und nicht nur im verschmitzten Volksverarschen, auf Bundesebene eine Koalition mit Blau andenken, knallen denen die Sicherungen raus. Dann fliegt der Deckel vom Topf und den Roten ihr eigener ultralinker Eintopf um die Ohren.

Also, wer Rot, Grün oder Pink wählt, wählt die ultimative Linksregierung. Wenn das die Mehrheit der Österreicher will, dann möchte ich hier kein Jammern mehr hören, dass die Kiste mit Vollgas gegen den Eisberg gesteuert wird.

Geliefert wie bestellt.

1 Kommentar:

Karl hat gesagt…

Nach der geschlossenen Front gegen Hofer bei der BP-Wahl war selbst jedem Optimisten sonnenklar, dass es auf eine linke oder linxlinke Koalition hinauslaufen wird.

Der gelernte Östertrottel hat aber kein Problem damit einen linxlinken Altkommunisten in der Hofburg zu haben und gleichzeitig eine linxlinke Regierung im Parlament.

Macht braucht Kontrolle...oder so.

Man muss halt immer wieder erwähnen und warnen, dass die sog. Rechtspopulisten in Europa am Vormarsch sind. Irgendwie muss ich etwas versäumt haben, denn ich sehe diese Politiker allesamt in der Opposition.

Tja...wie bestellt, so geliefert.

Beste Grüße,
Karl