Seit ein paar Tagen wissen wir es: Strafzölle sind der Tod
des freien Warenhandels, der Globalisierung und des Wohlstandes. Zumindest wenn
sie von Trump angesprochen werden. Denn der Ostküsten- Sauron wirft den Blick
seines brennenden Auges ja nicht nur auf die muslimische Welt sondern auch auf
die EU. Die Unterschiede zwischen diesen beiden verschwimmen ja auch immer
mehr.
Da kommt ob der Empörung
über das satanische Wirken des Gottseibeiuns schon mal der eine oder andere
Schnappatmende in einen transzendentalen Zustand der Realitätsferne, der seinem
schweren Trump-Trauma zuzuschreiben ist, aber nichtsdestoweniger nichts anderes
bedeutet, als dass gelogen wird, dass sich die Balken biegen.
Das Thema des Einreiseverbotes hatte ich gestern schon. Kann
man nochmal erwähnen: Fast alles gelogen. Es stimmt nicht, dass Menschen mit
Doppelstaatsbürgerschaften betroffen sind. Weiß das britische Außenamt seit der
ersten Minute der Bestimmung, die deutschen Medien haben das bis zur Stunde
immer noch nicht überzuckert und trommeln brav weiter die alternative Faktenlage.
Der österreichische Kurier hat es
gestern Abend „schon“ erkannt.
Mal kurz zum Ruf der deutschen Bürokratie in der Welt, der
ja nach dem Einwanderungschaos schon schwere Kratzer abbekommen hat: Die Briten
hatten innerhalb weniger Minuten exakte Informationen über Art und Umfang der
Regelung, aber die deutschen Behörden brauchten drei Tage, um an Informationen
zu kommen, wem sie jetzt welche Stempel verpassen dürfen. Wenn man nicht
komplette Unfähigkeit unterstellen möchte (die ich nicht ausschließen mag),
dann bleibt da so ein unschöner Geruch von gewollter Propaganda: Man stellt
sich (auf politisches Geheiß?) dumm, um den Medien nicht die Munition aus ihren
propagandistischen Stalinorgeln zu klauben. Da sind sie wieder, unsere wackeren
Kämpfer gegen Hetze und Fake-News…
Aber zurück zum Thema Strafzölle. Die sind ja nun sowas von
Böse und Gaga und überhaupt, dass man sowas ja nicht einmal andenken darf. Man
stelle sich einmal vor, die EU würde sowas machen. Und sagen wir mal
Rohstoffimporte aus bestimmten Staaten, die besonders billig anbieten, sagen
wir mal China und Taiwan, mit Strafzöllen belegen. Wäre undenkbar, oder? Wir reden doch hier von
den Verfechtern des Freíhandels und Gegnern des Protektionismus, den Hütern der
Freiheit und letzten Kämpfern für westliche Werte und Eiapopeia!
Äh, am Freitag ging die von deutschen Medien recht
unbeachtete Meldung raus, dass die EU genau das getan hat. Stahlimporte aus
China und Taiwan werden mit bis zu 65% Strafzöllen belegt. Wäre aber auch egal,
denn allein schon die Tatsache, wie unsere schnappatmenden Knilche des
politisch-medialen Komplexes bei all ihrer gespielten Dauerempörung darauf
vergessen, in welch gigantischem Ausmaß landwirtschaftliche Produkte aus der EU
sogar zum Ausstechen einheimischer Konkurrenz in Zentralafrika massiv mit
Fördergeldern subventioniert werden, während Importe aus Drittländern mit
saftigen Einfuhrzöllen zum Schutz der heimischen Landwirtschaft belegt sind, sollte
bei dem Gebrauch des Wortes „Protektionismus“ durch unsere Politiker und ihre
Hofberichterstatter eigentlich einen schweren Hustenanfall bekommen. Was die EU zum Schutz ihrer Landwirtschaft
tut, ist beim Schutz der Industrie der USA plötzlich Teufelswerk.
Wenn zwei das Gleich tun.
Dass hier weinsaufende Fleischfresser einen Empörungskollaps
vorspielen, weil am Nachbartisch einer ein Schnitzel mit Bier bestellt, wäre
lustig, wenn wir freie Medien hätten, die diesen ganzen Mummenschanz bloßstellen.
Haben wir aber nicht. Wissen wir spätestens seit dem vielgehassten Udo Ulfkotte,
der aus dem System ausstieg und dessen Zaubertricks verriet.
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