„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Montag, 30. Januar 2017

Burka



Ich vertrete eigentlich den liberalen Sandpunkt, dass jeder Tragen können soll, was er will, aber auch jeder denken und sagen. Das heißt, wenn eine Burkaträgerin sich von der Außenwelt abschottet, dann muss sie auch damit leben, dass sich die Außenwelt von ihr distanziert.

Selbst ein moderater Muslim wie der angeshene Bassam Tibi tritt (in einem insgesamt sehr starken und lesenswerten Interview) inzwischen für ein Verbot der Burka ein:

 „Es geht hier nicht um ein Stück ­Textil beziehungsweise nicht darum, ob diese Kopfbekleidung getragen werden soll beziehungsweise darf oder nicht. …  Hier geht es um Politik und um Macht, auch um ein Spiel, bei dem Frauen nur als Schach­figur missbraucht werden.“

Ich kannte diesen Text nicht, aber er widerspiegelt genau das, was mir die Logik schon seit Längerem selbst gesagt hat:

„Die türkische Wissenschaftlerin und Muslimin Nilüfer Göle aus Istanbul schreibt über das islamistische Kopftuch: «Kein anderes Symbol kann mit solcher Wucht so schlagartig das Anderssein des Islam gegenüber dem Westen demonstrieren wie das Kopftuch […] Die zeitgenössische Verschleierung der Frauen dient der welt­anschaulichen Hervorhebung, dass die Grenzen zwischen der islamischen und der westlichen Zivilisation […] unüberwindbar sind.» Dies schreibt Göle über das normale Kopftuch, das das Gesicht zeigt. Die Burka als Ganzkörperbekleidung ist ein Superlativ hiervon.“

Die Burka ist ein Statement, ein demonstratives Ablehnen all dessen, was wir sind.
Wer so etwas trägt, hat hier nichts verloren. Nein: Will hier nichts verloren haben.

Ich bin weiterhin gegen ein Verbot der Burka. Aber ich bin dafür, Burkaträgerinnen als Gefährder einzustufen, Inländerinnen zu überwachen und Ausländerinnen sofort dorthin zu verschaffen, wo sie herkommen. Und ihnen jedes Recht abzusprechen, sich „diskriminiert“ zu fühlen, wenn ihr Statement der Solidarisierung mit dem sogenannten „Islamismus“ und ihre freiwillige Abschottung von unserer Kultur mit Ablehnung begegnet wird und ihnen Zugänge verwehrt werden.

Wem das nicht passt: wir leben in einem freien Land, das jeder und jede wann immer es beliebt verlassen kann. Mit oder ohne Pass. Mit oder ohne Stoffkäfig.
Baba und fallts net!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Ich bin weiterhin gegen ein Verbot der Burka. Aber ich bin dafür, Burkaträgerinnen als Gefährder einzustufen, Inländerinnen zu überwachen und Ausländerinnen sofort dorthin zu verschaffen, wo sie herkommen."


Aus liberaler oder gar libertärer Sicht sind dies merkwürdige Worte: Überwachung von Kopftuchfrauen bedeutet überflüssige staatsparasitäre Jobs und mehr "Staatsknete".

Dabei ist die Sache doch eigentlich ganz einfach (nu mal liberal gedacht):

Entweder ein Vermummungsrecht für ALLE oder für Niemanden - religiöse Extrawürste gibt's schlichtweg nicht. (Natürlich auch nicht für Juden!)

Beste Grüße
Kreuzweis (LePenseur-Leser)

Fragolin hat gesagt…

Werter Kreuzweis,
ich sehe schon einen Unterschied zwischen "Kopftuchfrauen" und Burkaträgerinnen. Und ich bin für Abschiebung, aber was machen Sie mit einer Staatsbürgerin, die Burka oder Niqab trägt?
Das Tragen der Burka ist ein politisches Statement, genauso wie das Tragen von Runen am Revers. Und wer sich offen und radikal dazu bekennt, sich mit demokratiefeindlichen Terroristen jeglicher Coleur zu solidarisieren, gehört entsprechend beobachtet.
Extrawürste soll es genauso wenig geben wie Extraknebel. Das ganze Antidiskriminierungs- und Religionsfreiheitsgedudel gehört ersatzlos weg. Freiheit des Bekenntnisses ist ein Grundrecht, alles Andere ist Mumpitz. Sonderrechte wegen Religion sind in einem säkularen Rechtsstaat nicht einmal diskutabel.
Und Vermummung ist für alle verboten bei Demonstrationen und öffentlichen Veranstaltungen, aber nicht im öffentlichen Raum. In Gebäuden soll der Besitzer entscheiden, ohne jede Diskriminierungskeule oder Moralwächtergeplärr. Wenn ein Cafe entscheidet, keine Vermummte reinzulassen, sind deren Rechte gleich Null und fertig. Gilt auch für alle anderen Gründe, denn das Hausrecht hat dem Hausherren zu gehören, egal ob das einer rassistisch, sexistisch oder sonstwas findet.
Sind nur so meine Ansichten, ich bin aber offen für alle Argumente; entscheiden kann ich da eh nichts...
MfG Fragolin