…raus aus die Kartoffeln, wie der Berliner, oder „Balina“, wie er sich
selbst nennt, so schön sagt, wenn jemand seine Meinung im Winde dreht wie ein
zerlumptes Fähnchen.
Nun ist die Deutsche Bundesregierung unter der Führerschaft der
gestrengen Matrone Angela die Erste nicht gerade ein Hort der Beständigkeit und
Zuverlässigkeit. Oder anderes gesagt: Wenn ausgerecht aus Merkels Regime
besorgte Klänge zu hören sind, ein Mister Trump im fernen Transatlantika wäre
„unberechenbar“, dann zieht das bei denkenden Menschen immer wieder heftige
Lachkrämpfe nach sich. Als würde Pippi Langstrumpf jemandem vorwerfen, nur Spaß
haben zu wollen.
Nachdem der Versuch, den unangenehmen Anschlag auf einen Berliner
Weihnachtsmarkt mit zwölf lästigen Kollateraltoten der alternativlosen
Willkommenspolitik unter dem erstarrten breiten Hintern der Domina im
Kanzleramt zu ersticken, fehlgeschlagen ist und die Medien dieses Stöckchen
unbedingt apportieren mussten, ungeachtet der Tatsache, dass Frauchen drauf sitzt,
musste eine Strategie gefunden werden, wie man damit umgeht.
Der Bundesgauckler besuchte medienwirksam ein Krankenhaus und kümmerte
sich seelsorgend um die Verletzten. Natürlich gab es kein einziges Bild davon,
nur ein Interview nach diesem Krankenbesuch vor dem Spital, wo der
ersatzkaiserliche Hofprediger ihrer Hosenanzüglichkeit sein berühmtes dackelgleiches
Faltgesicht machte, aus dem dann Belanglosigkeiten und Kanzelphrasen tropften. Einige
verschwörungstheoretisieren bis heute, das Berliner Regime wolle die Leute
anonym halten. Glaube ich nicht, ich glaube es war viel banaler: die von einem
als terroristische Mordwaffe umfunktionierten LKW Gestreiften wollten weder das
nervenaufreibend valiumgetränkte Betroffenheitsgesülze von Merkels
Dackelgesicht hören noch sich von genau denen instrumentalisieren lassen, die
solches Pack wie diesen „Gefährder“ und seine hunderten (ich tippe eher auf
tausenden) bekannten wie unbekannten, beobachteten wie ignorierten
Djihad-Kollegen erst in das Land der ungläubigen Schweine, Allah möge sie alle
schlachten, geschaufelt haben. Die Angehörigen und Verletzten haben diese
Bagage aus Wellkammisten und ihren Hofschreiberlingen einfach einen so absolut
nicht veröffentlichbaren Empfang bereitet, dass denen nichts übrigblieb, als
einen Pressekonferenzfake vor der Tür zu schauspielern.
Auch nach wochenlangem mongolischem Weichreiten der Forderungen nach
einem offiziellen Staatsgedenken unter Dschingis Merkels Sattel konnte sich der
Club der Willkommensbesoffenen nur dazu durchringen, eine Schweigeminute im äußerst
dürr besetzten Bundestag (Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass von den theoretisch
hunderten Leuten dort oft nur ein praktisches paar Dutzend gelangweilt mit dem
Handy spielend herumlungern und sich desinteressiert das Gelaber eines Schwätzers
am Podium nicht einmal anhören?) abzuhalten, was zumindest dazu geführt hat,
dass ausnahmsweise mal alle gleichzeitig nicht zugehört haben und auch keiner
irgendwas Dämliches dazwischengeplärrt hat. Aber ansonsten – da mäht ein
Gotteskrieger, der den Islam fälschlicherweise genau so auslegt, wie er gemeint
ist, direkt vor der Nase der Staatsregierung ein Dutzend Leute nieder und kann
nur durch das Wunder teutonischer Ingenieurskunst in Gestalt eines
automatischen Aufprallschutz-Bremssystems (das kommt davon, dass die Orientalen
alle einen Stern fahren wollen…) daran gehindert werden, noch größere Mengen
Menschenopfer für seinen Götzen zu produzieren, und statt der erwartbaren und
in vorangegangenen Fällen in Frankreich und Belgien schon fast zur Gewohnheit
gewordenen
Arm-in-Arm-wir-marschieren-durch-hochgesichterte-Seitenstraßen-Paraden all
jener Politkasper, die am nächsten Tag ihr heldenhaftes Gesicht auf einer
Titelseite sehen wollen, schmeißt Ihre Hosenanzüglichkeit gelangweilt einen
Blumenstrauß zwischen die angehäufte demonstrierte offizielle Anteilnahme am
Anschlagsort, als wäre er eine ekelhafte Deutschlandfahne oder sowas, und geht
nach diesem lästigen Pflichttermin zur Tagesordnung über. Das Ansinnen der
Polen, bei der Gedenkfeier (die machen sowas…) für den von Merkels Gast bestialisch
gemeuchelten Fahrer des LKW zu besuchen oder zumindest mit einer Wortspende zu
beehren, wurde abgelehnt. Wenn man sich um die anderen einen Dreck schert,
warum sollte einen dann auch dieser Billigspeditionskutscher interessieren?
Schön langsam fiel es der Welt auf, dass da in Germanien ein seltsamer
Totenkult herrscht, der hauptsächlich aus Ignorieren zu bestehen scheint, und
auch die sonst international üblichen Pressemeldungen von den Krankenbetten der
Verletzten für deutsche Hochpolitiker kein erstrebenswertes PR-Mittel
darstellen. Und dann polterten auch noch die wirklich schlechten Nachrichten durch:
der Attentäter konnte nicht nur abhauen, sondern vollkommen unbehelligt in die
Kameras am Bahnhof Zoo grinsen, seelenruhig durch ganz Europa kutschen und erst
durch eine eher zufällige Straßenstreife der Italiener gestellt werden – und auch
dort nur, weil er den Fehler machte, sofort loszuballern. Mit seinem Konvolut
an gefälschten Papieren und vierzehn Identitäten wäre der sonst wahrscheinlich
sogar durch diese Kontrolle gekommen; er konnte wohl nicht an einen Zufall
glauben und wähnte sich bereits verfolgt. Und die deutschen Behörden? Haben den
monatelang observiert, jeden Schritt beobachtet, ihn als Gefährder eingestuft,
dann aber aus den Augen verloren und eigentlich auch keine Ahnung vom
wirklichen Umfang seiner Fake-Identitäten gehabt. Ich will mal so sagen: mit „peinlich“
ist dieser Umstand noch geradezu barock wohlwollend umschrieben. Ein einfacher
kleiner tunesischer Dorftrottel mit eher durchschnittlicher Intelligenz und
schwerem Morbus Islam im Stammhirn trickst den gesamten deutschen Staatsapparat
lächelnd aus? Also wenn das kein Totalversagen ist und eigentlich reihenweise
politische Ämter kosten müsste inklusive der nur gegen die eigene Bevölkerung
erfolgreich und mit der ganzen Härte des Linksstaates amtshandelnden Innen- und
Justizminister… Eigentlich. Aber nicht in Merkelstan. Dort stellt man Betonpoller auf
und verbannt den Karneval hinter Bauzäune, und dann sülzen ein paar Heinis, die
uns den Alltag versaut haben, in die Kameras, wir sollen uns den Alltag nicht
von Terroristen versauen lassen. Täten wir ja nicht, wenn die das Dreckspack
nicht im vollen Wissen, was sie tun, im Windschatten ihrer Völkerwanderung eingeschleust
hätten.
Und so kommt es, dass sich irgendwer gedacht hat: Wisst ihr was, wenn
wir schon die Kollateraltoten und die Verletzten ignorieren konnten und so,
dann sollten wir vielleicht den beiden italienischen Polizisten einen Orden
antackern. Immerhin ist denen der Knilch erst in die Fahrzeugkontrolle gerollt,
nachdem wir total versagt haben, und die wurden von dem angeschossen und haben
ihn in Notwehr erschossen, was auch noch praktisch ist, so stellt ihm keiner mehr
Fragen, haha, äh, also geben wir denen einen Orden. Wohlgemerkt dafür, dass sie
in Ausübung ihres Dienstes unter Lebensgefahr einen Terroristen und mehrfachen
Mörder zur Strecke gebracht haben.
Doch jetzt kommt es, die tief sitzende Krankeit des Morbus Teutonicus,
eine schwere Gemütskrankheit, die man gerade erleben konnte, als deutsche
Sportlerinnen in Tränen ausbrachen, weil ein Künstler auf Hawaii, mitten im
faschistischen Trumpistan, die falsche
Strophe der Nationalhymne sang und ihnen somit einen solchen emotionalen
Schock versetzten, dass es wahrscheinlich auch diesmal nichts mit dem Titel
wird. Oder so. Mich interessieren die Ballklopfer ja nicht wirklich, aber
scheinbar knallt man mit dem engbenetzten Prügel gelegentlich auch gegen den
Kopf – egal.
Jedenfalls hätten nach Einschätzung deutscher Offizieller die Polizisten
ob ihres heldenhaften Einsatzes und weil sie so schön geradegebügelt haben, was
unter den unfähigen Händen deutscher Behörden so unelegant zerknitterte, einen
Orden verdient. Wohlgemerkt weder für ihre politische Einstellung, ihre
persönlichen Vorlieben oder das Wetter, das an dem Tag herrschte, sondern für
ihren Einsatz als Hüter des vom Volke ausgehenden Rechtes.
Und dann passiert das.
Der Super-GAU. Die einzigen Menschen, die die deutsche Obrigkeit endlich als
solche anerkennen will und denen sie zumindest symbolisch ihren Dank zuwerfen
möchte, damit hinter keiner sagen könne, die Merkelsche Politik wäre so
kaltschnäuzig wie, äh, naja, wie sie ist, sind, festhalten, es kommt dick,
hinsetzen, tief durchatmen und ein eisgekühltes Schweppes bereitstellen, es
sind… mir versagt fast die Tastatur… RECHTE!
Bah, jetzt ist es raus. Sie vereinen alles von einem aufrechten
antifaschistischen Linken gehasste in sich: nationalistisch, rechtsextrem,
Polizisten.
Was die Deutschen jetzt so komplett aushebt und auch in Österreich zu
tiefem Luftholen und tagelangen Schrecksekunden führt basiert auf einem
einzigen großen Irrtum, nämlich dem, dass „rechts“ eine weltweit geächtete
politische Richtung sei und Patriotismus auch in seiner strengen Ausformung des
Nationalismus ein Schwerverbrechen. Ganz im Gegenteil ist Patriotismus und
selbst Nationalismus in den meisten Staaten dieser Welt nicht nur ganz normal
sondern von den dortigen Regierungen auch durchaus gewollt und gefördert. Der
hiesige an Selbstverleugnung grenzende Hang zur Selbstaufgabe und
Selbstentleibung wird vom Rest der Welt mitnichten als edle Gesinnung
betrachtet sondern eher kopfschüttelnd als Irrsinn zur Kenntnis genommen. Da
der unter dem pauschalen Generalverdacht, ein besserwisserischer, überheblicher
Kotzbrocken zu sein, stehende Deutsche also beschlossen zu haben scheint, sich
in einer Art transzendentalen Übergangs in ein nationenüberschwemmendes und
allesvermischendes Großes Ganzes zu begeben, ist der Drang aller anderen Völker,
ihn daran zu hindern, eher begrenzt.
Und so hätte eigentlich auch kein Staat dieser Welt ein Problem damit, aus
welchem Grund auch immer einmal dazu entschlossen, solches zu tun, den
Polizisten für ihren Einsatz zu danken und ihnen eine nette Blechmarke ans
Revers zu tackern. Fällt ja keinem ein Zacken aus der Krone. Doch der
Tugendgermane hat das Postfaktische so weit verinnerlicht, dass die Tat selbst,
für die es den Orden eigentlich geben sollte, vollkommen an Bedeutung verliert,
wenn etwas daherkommt, was ein schlechtes Bauchgefühl machen könnte – oder für
den erwähnten transzendentalen Übergang sowas wie schlechtes Karma bringen
könnte. Die Handlung als Solche ist eigentlich gut und belohnenswert, aber wenn
der Falsche diese Handlung setzt, dann darf es die Belohnung nicht geben.
Merkt das jeder? Es geht gar nicht um den Orden. Dieses Stück Blech
können sich die Obertanen dahin schieben, wo ihnen der Kaviar rauskommt, wenn
der Stoffwechsel abgeschlossen ist. Nein, es geht ums Prinzip, und zwar um das
typisch deutsche Prinzip, dass es immer um das Prinzip gehen muss. Man kann
eine Leistung nicht anerkennen, wenn sie jemand erbracht hat, den man nicht
leiden kann. Das ist die eigentliche geistige Vergartenzwergung in den Köpfen
der Verantwortlichen. Die könnten einem bekloppten Glatzkopf mit in den Nacken tätowiertem
Hakenkreuz nicht einmal Danke sagen, wenn der ihr fast ersaufendes Kind aus dem
Pool rettet. Und das halten die für „aufrechte Haltung“ und „staatsmännische
Größe“.
Zu sagen: Wir können euren Ansichten nicht zustímmen und lehnen euer
Gedankengut ab und halten eure politische Gesinnung für inakzeptabel, aber wir
ehren euch dafür, mit eurem Leben für unsere Sicherheit einzustehen, das wäre staatsmännische Größe. Denn
diese kleinen Polizisten haben genug Größe, diese moralinversifften und
selbstgerechten Armleuchter bei jedem ihrer großkotzigen Auftritte für ein
Bruchteil des Gehaltes, das diese Dampfplauderer einstreifen, mit ihrem Leib
und ihrem Leben zu beschützen. Oft wohl auch ohne sich zu fragen, ob die es
verdient haben, beschützt zu werden.
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