Der „Standard“
titelt:“Streit statt Inhalte: Die Grünen in der Abwärtsspirale“
Naja,
Grüne und Inhalte passen eh nicht zusammen. Die folgen doch scheinbar seit
Jahren dem Geschäftsmodell, einfach zu behaupten unheimlich gebildet und
moralisch höchstwertig daherzukommen und deshalb per se immer im Recht sein zu
müssen und dann jeden Scheiß, egal wie unsinnig, als alternativlose Wahrheit zu
verkünden und jeden Zweifler vom Elfenbeinturm ihrer selbstgebastelten
Überheblichkeit herab als Idioten anzurotzen. Dabei vermitteln die selbst
permanent den Eindruck, zu dämlich zu sein, um Schnürsenkel von Klettverschluss
unterscheiden zu können.
Jedenfalls
zoffen sich ja gerade die zwergenaufständischen Jungen Grünen mit der
Bundespartei, wobei selbst die Landesparteifuzzis schön langsam die Schnauze
voll haben davon, den Zoff und sogar den Rausschmiss der Parteijugend aus der
Zeitung verfolgen zu dürfen. Das Stutenbeißen zwischen der Mutterstute und dem
aufmüpfigen Fohlen diente eher der Volksbelustigung als praktischen Zielen. Das
war nur der unweigerliche Zusammenprall zwischen dem Anspruch anarchistischer
direktdemokratischer Revoluzzer und der Wirklichkeit einer von einer straff
hierarchisch führenden Parteichefin mit geradezu sesselklebendem
Beharrungsvermögen. Wenn man die Jugend mit dem Versprechen anlockt, in eine
wilde Gruppe revolutionärer Progressiver zu kommen, und die sich dann in dem
typischen freunderlvernetzten machtorientierten Sauhaufen wiederfinden, der bei
genauem Hinsehen einfach in jeder Partei herrscht (das steckt im System, dass
die Menschen mit dem sichersten Machtinstinkt in solchen Vereinen nach oben
schwimmen und den Bodensatz nur als nützliche Idioten betrachten), dann ist der
Krach unausweichlich.
Dass da
inhaltlich nichts sein kann, sieht man ja daran, dass das Parteiprogramm der
Grünen und das Programm der Grünen Jugend beide nichts anderes als ultralinke
Pamphlete sind, die sich inhaltlich kaum unterscheiden. Ganz im Gegenteil, die
Jungen sind sogar die weit radikaleren Ultralinken als die alten, und das will
was heißen.
Aber ich
möchte noch ein paar Blicke in den „Standard“-Artikel werfen:
„Weder
Parteichefin Eva Glawischnig noch Bundesgeschäftsführer Robert Luschnik wollen
öffentlich auf die harsche Kritik antworten, die ein dem STANDARD zugespieltes
Protokoll offenbart.“
Erstens
ist das verständlich, denn auf eine interne Kritik antwortet man auch intern.
Ich würde mir das auch verbitten, wenn ich in einem Unternehmen meinem
Abteilungsleiter ausrichte, dass ich sein Vorgehen für unzumutbar halte, dann
seine Antwort in der Betriebszeitung zu lesen.
Und da
kommen wir zum Zweitens: Dem „Standard“
zugespielt, das hat was. Als ob nicht jedem bewusst ist, dass der „Standard“
über Interna von Grün und Rot durch die enge Vernetzung mit diesen beiden
Parteien oft schneller informiert wird als mancher, den es eigentlich betrifft.
Ist ja kein Vorwurf, funktioniert ja bei anderen Gazetten auch so, dass die
sehr wohl wissen, was in Parteivorständen oder der Chefetage des
Raiffeisen-Verbandes so abgeht, weil sie einfach selbst dabei sind, ein Teil
des Systems.
"Wir
wollen die Partei der Jungen sein – und dann schmeißen wir unsere Jugend raus.
Ich bezweifle, ob darüber so schnell wieder Gras wächst."
Also abgesehen von der pikanten Optik, wenn
Grüne von Gras reden, ist es genau das, was auch ich gesehen habe: eben den
erwähnten Widerspruch zwischen Anspruch und Realität. Und die Jungen wollen den
Anspruch gegen die Realität durchboxen. Genau das, was einmal das Credo der
Grünen war, aber die den Eindruck einer verbissenen Gouvernante und
Prozesshanseline vermittelnde ehemalige Jungrevoluzzerin Glawischnig hat
scheinbar vergessen, wo sie herkommt. Bringt wahrscheinlich das System mit
sich.
"Der
Schaden ist angerichtet, die Spirale nach unten in Gang gesetzt", urteilt
der Politologe Peter Filzmaier. Die Parteispitze habe einen Dominoeffekt
ausgelöst, der schwer aufzuhalten sei: "Was auch immer die Partei bis zur
Nationalratswahl inhaltlich kommuniziert: die Führungsdiskussion wird hängen
bleiben. Das Ganze ist aus dem Ruder gelaufen."
Ich
finde Schadenfreude eine recht widerliche Emotion und fühle mich nicht wirklich
gut dabei, aber irgendwie kann ich ein gewisses Frohlocken nicht verhehlen. Es
ist so diese gemeine Komik, wenn einer, der sich als der tollste Hecht im
Karpfenteich fühlt, mit elegantem Schwung über die eigene cool in die Gegend geflackte
Bananenschale rutscht und dabei in voller Grätsche in einen Laternenmast
kracht. Man weiß um den Schmerz des Betroffenen und muss doch lachen.
„Manche
Repräsentanten fordern eine kantigere Politik, die "linke"
Forderungen wie Steuergerechtigkeit, Mindestlohn oder leistbares Wohnen
forciert, und vermissen eine interne Diskussion über die Linie in der
Asylpolitik.“
Wisst
ihr eigentlich, was ich vermisse? Dass es den Grünen um Umwelt geht. Das war
mal ihr Kerngeschäft: Umweltschutz. Aber allein was die Jungen Grünen da
abgelassen haben beweist, dass das sogar eine Thematik ist, über die die keinen
blassen Schimmer haben. Keine Ahnung aber große marxistische Forderungen; das
sind Melonen: außen grün, innen knallrot. Man behauptet, irgendwas mit Umwelt
zu tun zu haben und in Wirklichkeit ist man, wenn man mal das System in
Deutschland anschaut, eher nicht die Schwesterpartei der dortigen Grünen
sondern der „Die Linke“. Wenn der steirische Ableger Busfahrten für hochaggressive
gewalttätige Antifa-Schläger zu „Identitären“-Demos organisiert, dann erinnert
das an das Vorgehen der sächsischen „Linken“, die ihre Büros für Treffen der
Ableger des „Schwarzen Blocks“ zur Verfügung stellen.
Und
wieder „fordern manche Repräsentanten“ nur eine Politik, die man auch am linken
Rand der SPÖ findet, aber kein Wort über ihr angebliches Kerngeschäft. Ein
bisschen Klimaschwurbeln und eine Demo gegen Kraftwerke, zu der sie mit dem
E-Auto anreisen, das reicht nicht. Wer ganz offensichtlich mit
Etikettenschwindel arbeitet, der muss sich nicht wundern, wenn er kein Vertrauen
bei Wählern findet.
„Ein
Wechsel an der Spitze sei aber auch nicht die Lösung, zumal ein logischer
Nachfolger fehle.“
Haha,
noch eine Madame Alternativlos, davon haben wir ja noch nicht genug. Sagt doch
aber einiges aus über die Grünen, die doch angeblich ein großes tolles Team
hochgebildeter Supertypen sind, dass sie nicht einmal einen einzigen
Alternativkandidaten zu der inzwischen intern nicht mehr unbegrenzt beliebten
Führerin haben. Und die lästern über „dünne Personaldecken“ bei den Blauen? Ist
das nicht witzig, anderen nachzukläffen, sie würden ja nicht mal einen
Nachfolger für ihren Parteichef finden, sollte der morgen abtreten, und dann
muss deren eigene Chefin am Sessel kleben, weil es in der ganzen Partei sonst
niemanden zu geben scheint, der in der Lage ist, deren Amt zu übernehmen.
Ich lach mir einen Ast, setz mich drauf und lass die Füße baumeln.
Ich lach mir einen Ast, setz mich drauf und lass die Füße baumeln.
„Abgesehen
von finanzieller Förderung verloren die Junggrünen ad hoc den Zugang zu Räumen
der Partei – doch da half die Konkurrenz aus. Die Junos, Nachwuchstruppe der
Neos, boten für ein Treffen am Sonntag ein Refugium, die sozialistische Jugend
borgt ein Büro.“
Schmieden
sich da die Allianzen der Zukunft? Rot-Grün-Pink? Zumindest sieht man da ganz
deutlich, wer da zusammensteckt. Wer sich das radikal ultralinke Programm der
JG anschaut und sich mit denen dann in’s Bett legt, der entblößt ein
interessantes Weltbild.
2 Kommentare:
Ich denke, dass die Karawankenmamba die rote Linie überschritte hat und es gibt nun 2. Möglichkeiten: Entweder sie tritt zurück oder es gibt eine Abspaltung der Grünkommunisten und der Willkommensklatscher.
So oder so sind die GrünInnen gebumst :-)
Werter Anonym,
eine recht blumige Ausdrucksweise, vor Allem, da der erwähnte Sachverhalt, sollte er aus Gründen kultureller Bereicherung und folkloristischer Dankbarkeitsbezeugung erfolgen, inzwischen ja nicht einmal mehr Opfer hinterlässt, sondern "Erlebende".
Also soll es ein Erlebnis für die Grünen werden...
MfG Fragolin
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