„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Dienstag, 8. August 2017

Amerika anders

Ganz Amerika ist in Schreckstarre, die politischen Skandale Trumps halten das Land fest im Griff, den ganzen Tag verfolgen sie nur die fürchterlichen Entgleisungen ihres Präsidenten, den sie eigentlich niemals haben wollten, und keiner will ihn mehr haben, alle bangen nur noch um den Tag, an dem er endlich wieder verschwindet – so sieht jedenfalls das Bild aus, das deutschsprachige Medien ihren Konsumenten, eingerahmt in immer die gleichen Hetzkommentare der immer gleichen „Experten“ und „Politologen“, im Viertelstundentakt auf den Kopf knallen. Es sind die einzigen Fakten, die uns vermittelt werden. Sie können nicht alternativ genug sein, Hauptsache, sie passen in das Zerrbild, das über den worst case des politischen Establishment, nämlich einen Quereinsteiger, der nicht aus ihrem eigenen Pfründestadel ausgeflockt ist und seine fette Limousine bisher nicht vom Steuerzahler hat leasen lassen sondern selbst gekauft hat, verbreitet wird.

Dabei ist Trump die beste Ablenkung, die die Republikaner je haben konnten. Die sogenannten „Demokraten“ der Sozialistischen Partei der USA, von ihrem linksextremen gewalttätigen Rand über die tobenden und schluchzend in Filterkammern Mandalas ausmalenden Schneeflöckchen bis zur Gift und Galle versprühenden Fake-News-Medienmaschinerie und der ganzen Politschickeria um die wohlklingenden Familienclans des mafiös organisierten Parteifeudalhauses haben ihren Blick einzig und allein auf die Person Trump fokussiert; sie sehen jedes Blitzen in seinen Augen, hören jeden noch so kleinen Furz den er lässt, lesen den ganzen Tag seine komplette Sammlung an Tweets und alle Blogs seiner Fans, immer auf der Suche nach einem Skandalwort oder irgend etwas, was man am nächsten Tag wieder zu einem Aufschrei der Pinkbemützten aufbauschen kann.

Und im Windschatten dieses Sturmes, den die Verzweifelten und Angepissten ob der unverzeihlichen Blasphemie, keinen der Ihren auf dem Thron sitzen zu haben, der ihnen doch per Erbrecht gehört, täglich im medialen Wasserglas entfachen, können die Republikaner Knoten für Knoten die Fesseln lösen, die die Obama-Clinton-Clique dem Staat und der Wirtschaft umgeschnallt hat. Oder wie es „nachrichten.at“ so schön formuliert:

Die Skandal-Scheinwerfer verbrennen fast allen Sauerstoff der öffentlichen Aufmerksamkeit.“

Und was passiert nun?

Trump baut das Justizsystem um, er schreibt die Umwelt- und Einwanderungsgesetzgebung neu, er dereguliert, was immer möglich ist, leitet gewaltige Bauprojekte in die Wege und befreit Wirtschaft und Unternehmen von dem, was er "Fesseln" nennt. Diese Politik ist in allem das Gegenteil von Barack Obama, und viele sagen, genau darum gehe es ja. Seine Anhänger sind begeistert.“

Von dem, was er „Fesseln“ nennt. Sind sie nicht putzig, die Schreiblinge? Für sie ist es unvorstellbar, dass es staatliche Fesseln gibt, die die Wirtschaft knebeln und genau jene Misserfolge und Arbeitslosen schaffen, gegen die dann die Regierung neue „Programme“ entwerfen kann. Das ist nämlich der Unterschied zwischen einem Politiker und einem Unternehmer. Ein Politiker muss darauf bedacht sein, die Welt mit Problemen zu versorgen, zu deren Lösung er dann heldenhaft schreiten kann, wobei diese Lösung aus reinem Getöse besteht, das von den Hofberichterstattern begeistert transportiert wird. Ein Unternehmer löst Probleme, denn sein schönster Tag ist der, wo er mit dem Chef seiner Reklamationsabteilung gemeinsam Golf spielt, weil sie beide im Unternehmen nicht benötigt werden.

Aber dieses Prinzip verstehen diese Leute nicht. Man sieht es ja daran, dass keiner von denen auf die Idee kommt, jedesmal wenn Kurz und Kern laut propagieren, was sie alles tun würden, wenn sie von den Leuten in Regierungsverantwortung gewählt werden, ob sie noch nicht mitbekommen haben, dass sie schon lange Mitglieder der Regierung sind und all das, was sie vollmundig ankündigen, bereits heute tun könnten. Wenn sie wollten.
Trump tut einfach. Damit kommen die nicht klar. Das Prinzip kapieren sie nicht.

391 Regulierungen habe man den Garaus gemacht, brüstete sich das Weiße Haus im Juli. Wenn Chefstratege Steve Bannon das mit dem "Abschaffen des administrativen Staates" gemeint haben sollte, dann ist er in vollem Gang. Und unheimlich erfolgreich.“

Nee, nicht unheimlich. Unheimlich ist eher, dass es überhaupt so viele Regulierungen gibt, dass man mal eben 391 davon den Garaus machen kann und das Land funktioniert weiter. Was, wenn sich ganz einfache Leute mal fragen, wofür die von ihnen mit Steuermillionen gemästeten Verwaltungsbehörden hunderte und tausende Regulierungen erdenken, bei deren Abschaffung sich absolut nichts an ihrem täglichen Leben spürbar zum Nachteil, ja ganz im Gegenteil einiges sogar spürbar zum Vorteil verändert?
Zum Glück für den Neuen Weströmischen Kaiserhof zu Brüssel denken Europäer so etwas generell nicht. Die Hofberichterstatter könnten auch keine Antwort auf diese Frage liefern, ohne in Ungnade der Fördergeldverteiler zu fallen. Deshalb stellen wir sie mal lieber nicht.

Immer wieder trompetet Trump, wie stolz er auf seinen Kampf gegen die Regulierungen ist. Viele weitere Ketten würden gesprengt werden, twitterte er wiederholt, freie Fahrt für freie Unternehmer. Mehr Wachstum, mehr Fabriken, mehr Profit - um diese Nabe kreist sein Politikverständnis.“

Ach ja, er „trompetet“, das ist das Mindeste was die Hetzpropaganda hergeben muss, und wenn auch noch „Profit“ angedroht wird, dann schlägt das stramm in der linken Brust klopfende Herzlein des Westentaschenkommunisten höher und er ist vor Glück ganz aus dem Redaktionsstübchen. Man hat geliefert, was man glaubt, das bestellt wurde. So geht Klassenkampfpropaganda. Was ist Trumps wirkliches Verbrechen? Richtig: er ist Kapitalist, und das durch und durch. Und damit das Schlimmste, Böseste, Widerlichste, was einem aufrechten Linken über den Weg laufen kann. Für die Bewunderer der Arbeiterklasse gibt es keinen größeren Feind als denjenigen, der mit seinem Unternehmergeist die Existenz einer Arbeiterklasse erst möglich macht.

Dass das mit klassenkämpferischem Ekel ausgespuckte „Profit“ nichts anderes bedeutet als „Gewinn“, und nicht nur etwas darstellt, was neben der Vernunft auch das Gesetz von jedem Unternehmen fordert, dass es solchen erwirtschaftet, nein, dieser Gewinn wird auch noch versteuert und füllt die Staatskasse. Neben den Lohnsteuern der armen geknechteten Arbeiter, die sonst vogelfreie Arbeitslose wären, die am Straßenrand verhungern können. Aber wie macht man einem Marxisten (und vor allen jenen, die Marx nie gelesen haben…) klar, dass Geld eben nicht aus der Druckerpresse der FED kommt sondern der Gegenwert erarbeiteter Güter ist, und diese Güter in den Fabriken genau jener bösen Unternehmer entstehen, die damit widerlichen Profit machen.

Ohne Kapitalisten gibt es keine Arbeiter und ohne Arbeiter gibt es keine Kapitalisten. Die beiden bedingen sich gegenseitig, und wenn sie sich nicht von üblen Hetzern auseinanderdividieren lassen sondern gemeinsam arbeiten, können sie das Beste und Größte erreichen, das je erreicht wurde. So gesehen ist die Deregulierung der Trump-Administration das Beste, was den Amerikanern passieren kann. Und ja: Trump wurde von den Amerikanern gewählt und wird von den Amerikanern bezahlt, damit er zum Nutzen der Amerikaner wirkt. Genau das ist das Selbstverständnis eines demokratischen Nationalstaates. Und nicht die moralingesäuerte Weltrettungsattitüde cäsarenwahngebeutelter alter Schachteln in Machtposition.

Mit harter Hand soll die Polizei durchgreifen, Besitz leichter beschlagnahmen können. Auch kleinste Drogendelikte werden wieder aufs Härteste bestraft, aller anerkannten Forschung über katastrophale Folgen zum Trotz.“

Na schrecklich! Die Polizei darf sich wehren, darf sogar Gewalt gegen Verbrecher anwenden. Und „Besitz“ beschlagnahmen, der mit Drogen, Betrug oder Diebstahl „erarbeitet“ wurde. Huu, wie grausam. Es gibt Momente, da beneide ich die Amis. Hier werden Verbrecher zum Reflexionsgespräch mit dem Sozialarbeiter der Diakonie geschickt und dafür von der Polizei die Häuser von unbotmäßigen Facebook-Postern, die solches kritisieren, in Nacht-und-Nebel-Aktionen geplündert.
Und die anerkannte Forschung über die katastrophalen Folgen von Drogenkonsum bei Kindern und Jugendlichen schreit direkt danach, gegen Drogendealer besonders hart vorzugehen. Also wo ist da der „trotz“ außer in den Formulierungen dieser ob der Erfolge der Republikaner maßlos enttäuschten Linksbrigaden.

Städte sollen Migranten keinen Schutz mehr bieten, werden mit dem Entzug von Geldern bedroht.“

Nein, Fake. Nicht Migranten sondern illegale Migranten. Das illegale Eindringen in das Land darf nicht mit Wohlversorgung belohnt werden, auch wenn unsere Obertanen uns solchen Irrsinn als „alternativlos“ verkaufen wollen. Und wenn jemand privat irgendwelche Leute aufnehmen und durchfüttern will, bitte, wer es sich leisten kann oder Feind seines Geldes ist soll tun und lassen, was er will. Aber nicht Städte. Die von den Steuereinnahmen ihrer Bürger und Zuwendungen vom Staat leben. Eine Stadt, die genug Geld hat, um sich die Finanzierung illegaler Eindringlinge leisten zu können, braucht vom Rest des Landes keinen Cent Geld. Wer knapp bei Kasse ist, hat nichts zu verschenken. Unternehmer wissen, was Krida ist. Politiker eben nicht, bei denen ist das normales Geschäftsmodell.

Um 20 Prozent sind die Zahlen illegaler Einwanderer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum laut einem Grenzschutzbericht (CBP/Customs and Border Protections) gesunken.“

Gut. Da scheint ja was zu wirken.

Auf Lebenszeit besetzt Trump dutzendfach Stellen an Bundesgerichten mit Konservativen.“

Na pfui! Obama wäre es niemals in den Sinn gekommen, brave sozialistische Demokraten auf Lebenszeit zu Richtern zu bestellen. Kein Wunder, dass die Schreiberlinge eine offene Aversion dagegen haben, wenn gegen Drogendelikte vorgegangen wird, denn solche Sätze entfleuchen einem geistig gesunden Menschen höchstens im Drogendunst. Das ist wie beim Polen-Bashing, wo die Deutsche Regierung den Polen ausgerechnet jenen Umgang mit dem Verfassungsgericht vorwerfen, der bei ihnen selbst gelebte Normalität ist.

Gegeben wird in Washington das große Endlosstück mit den wiederholten Akten Russland, Rüpeleien und Amtsenthebung. Währenddessen ändert sich das Land, hat ein Wahlergebnis echte Konsequenzen.“

Den ersten Teil wiederkäuen auch unsere Medienkühe permanent. Der zweite ist in einer Demokratie eigentlich keine Erwähnung wert. Dass ein Wahlergebnis Konsequenzen hat, sollte normal sein. Dass solches mit Erstaunen zur Kenntnis genommen wird, beweist, dass hier viel mehr stinkt als diese Schreiberlinge sich vorstellen können. Sie müssten mit Verwunderung berichten, wenn einer Wahl gar nichts folgt. Keine Wahlversprechen eingelöst würden und einfach nach der Wahl weitergewurstelt wird wie vorher, egal welch große Töne man gespuckt hat.
Aber genau das ist unsere Normalität.
Das sollte jedem zu denken geben.

2 Kommentare:

sokrates9 hat gesagt…

Halte Trump für sehr erfolgreich! hoffe dass er es schafft den deep state das Wasser abzugraben und die Geheimdienste unter Kontrolle zu bringen! Verstehe nicht warum er die Clintons nicht auffliegen lässt und seinen Slogan Hillary in Jail verwirklicht! Dann wäre das aufheulen Groß, könnte aber auch ein paar noch nicht - enthirnte zum Denken anregen!

Anonym hat gesagt…

"Mit harter Hand soll die Polizei durchgreifen, Besitz leichter beschlagnahmen können." So prickelnd sieht das in der Realität nicht aus: http://ef-magazin.de/2017/08/09/11450-beschlagnahmungen-buergerlicher-vermoegenswerte-in-den-usa-jeff-sessions-befuerwortet-diebstahl