Nun
kann man ja Strache für einen vollkommenen Dolm halten und sich den
Tag herbeisehnen,
an dem er einfach unter seinen Stein kriecht und eine Ruhe gibt.
Zumindest geht es mir so. Aber einige
Schreiberlinge in
der Benko-Postille und inzwischen zu hundert Prozent auf
Bastijubelkurs gebürsteten „Krone“,
denen gar nichts zu blöd ist um den Auftrag zu erfüllen, jeden Tag
einen Anpatzartikel gegen Strache zu schreiben, seit
dieser seine Gemeindepartei
für Wien aus dem Hut gezaubert hat, ziehen
selbst
diese
durchschaubare
Medienkampagne ins Lächerliche.
Da
macht man im Empörblatt der verklemmten Pensionisten nur einen Tag
nach dem seltsamen Auftauchen einer Philippa-Strache-SMS um eine
Verkehrsstrafe von 2017 aus der aktuellen anscheinend öffentlichen
Handyauswertung im Rahmen der Ibiza-Ermittlungen einen Reißer-Artikel
daraus, dass der Wahlkampfhelfer
vom Strache seinen
Kumpels ein Bild whatsappte, auf dem er einer Frau an den Busen
grapscht. Dass diese Frau das offenbar goutiert und nebenbei erwähnt
auch noch die Verlobte des Delinquenten ist – wen schert das?
Metoo!!!
Das
ist der neue Stil, den Kurz und Konsorten in unser Land gebracht
haben: Angriff aus der untersten Schublade.
Was
kommt als nächstes? Ein
oben-ohne-Foto aus dem privaten Medienspeicher? Eine Veröffentlichung
der Senderauswahl am Fernseher? Geheime Fotos von den Rezeptseiten
aus dem benutzten Kochbuch? Vielleicht noch mit einem verdächtigen
Eselsohr bei den „Böhmischen Buchteln“ auf Seite 18? Wie tief
ist man bereit, noch zu gehen und wie schmuddelig darf es noch
werden? Anscheinend
haben im anlaufenden Wahlkampf einige Medien selbst rudimentäre
Restscham komplett abgelegt.
Dabei
sind die
Angeklagten nicht
nur Verlobte,
sondern
auch
Menschen, die privat
einfach Spaß
miteinander und aneinander haben und wahrscheinlich
sogar
in die Kiste steigen, ohne vorher einen schwedischen
Einverständnisvertrag beim Notar zu hinterlegen. Ganz
normale
Leute. Und wenn der Strache nicht so ein großmäuliger
Vollkoffer wäre, wäre allein diese Schmutzkampagne ein Grund, ihn
eher zu wählen als den ganzen miesen Rest.
Ach ja, die meisten verklemmten
Pesnionisten reagierten nicht wie erhofft sondern geiferten statt
pflichtgemäß gegen Strache eher gegen diese billige Anpatzerei aus
Bastis „Neuer Stil“-Fibel. So wurde der Kommentarbereich, der der
Moderation zu viel Mühen verschaffte, nach ein paar Stunden
kurzerhand geschlossen.
***
Ein
besonders erhellendes Beispiel, was die mit mentalen Defiziten reich
gesegnete linke Moralelite
unter intellektuell hochwertiger Komik
versteht, hat der inzwischen in den C-Promibereich
des Dschungelcampniveaus
abgeglittene
Leinwandkasper Jim Carrey geliefert. Er hat einen röchelnden
Corona-Hustenanfall simuliert, einen fiktiven Schleimbatzen in sein
Taschentuch gewürgt und diesen dann auf Trumps Bildschirm-Gesicht
geschmiert. Abgesehen von der lustigen Darstellung eines
Schwerkranken ist die eindeutige Botschaft, Trump möge infiziert
werden und entsprechend leiden, in seinem Alter
auch billigend den Tod in Kauf nehmend, typisch linker Humor.
Eine
solche Aktion von einem Trump-Fan gegen Biden hätte sicher eine ganz
andere mediale und auch netzweite
Reaktion ausgelöst. Aber so klatschen sich die linken Trump-Hasser
zu
Tausenden vergnügt
auf die Schenkel und feiern die feine Komik des abgehalfterten
Grimassenschneiders. Und nein, nicht in versteckten extremistischen
Filterblasen sondern offen und unverhohlen.
Wenn
man das Wesen der Linken erkennen will, muss man sich nur deren Humor
anschauen. Nein, nicht den in der Extremistenblase, wo Musikvideos
abgefeiert werden, in denen gewählte „rechte“
Volksvertreter brutal niedergemäht werden und im eigenen Blut
verzucken, sondern diese offene
und unverhohlene Darstellung von Gewaltphantasien, die tausendfach
geteilt und bejubelt werden wie Madonnas Wunsch, Trump zu ermorden
oder das Titelblatt der „Titanic“ mit dem Fadenkreuz auf Kurz‘
Gesicht. Das ist linker Humor. So funktionieren Linke. Tolerant und
von weltumspannender Liebe erfüllt – aber nur zu sich selbst, der
Rest wird abgrundtief gehasst.
Wer
das Weltbild der Linken sehen will, braucht sich nur das bekannte
Foto von Sigi Maurer ansehen. Einmal blitzte durch, wie sie sind und
denken: im Cocktailkleid im Prunksaal, den vom Steuerpöbel
finanzierten Schampus in der Hand und diesem Steuerpöbel lachend und
hämisch den Stinkefinger zeigend.
Und
gleich vorneweg zum kommenden Mimimi: nein, ihr Linken werdet nicht
verhetzt, ihr werdet entblößt. Ihr seid diejenigen, die man dadurch
beleidigen kann, dass man euch
den Spiegel vors Gesicht hält. Deshalb
unterstellt ihr jedem Freudenfeiern, wenn einem politischen Gegner
etwas schreckliches passiert: weil ihr von euch auf andere schließt.
Ihr glaubt, der Rest der Welt wären auch solche Arschlöcher wie
ihr.
Und
ja, eine gleiche Aktion gegen wen auch immer durch wen auch immer
würde ich immer als widerlich und ekelerregend empfinden. Nur
seltsamerweise kam es wieder aus der üblichen
Ecke und
wird von den Üblichen gefeiert und bejubelt.
***
Ach ja, übliche Ecke. Wann
immer es um „Räspäkt“ und Toleranz im Fußball geht, um
Antirassismus und Antidiskriminierung, sind die pigmentbevorteilten
Vorzeige-Opfer immer ganz in der ersten Reihe zu sehen. Sie sind ja
immer ganz lieb, und jede Behauptung, sie würden auf dem Rasen
beleidigend und primitiv agieren, sind natürlich ultrarechtsböse
Rassistenhetze.
Doch
die virusbedingte Abwesenheit grölender Menschenmassen macht es
jetzt möglich, dass die Stadionmikrofone nicht nur das dumpfe
Wummern des Balltrittes aufnehmen sondern auch alle Worte, die von
den Spielern abgelassen werden. Dass dies keine Rezitation von
Schiller-Balladen ist, war jedem klar, aber besonders entblößend
ist es nun für die vermeintlichen permanenten Opfer bösen
Sprechens: der
Schalke-Verteidiger Todibo
brüllte für alle hörbar seinen Dortmunder Gegenspieler an, er
solle doch seine Großmutter ficken.
Wenn
ein Dunkelpigmentierter verlangt, dass er nicht wie ein Primitiver
behandelt wird, wäre es vielleicht mal ein guter Anfang, sich nicht
wie ein solcher zu benehmen. Ob er seinen afrikanischstämmigen
Kollegen quer durch die Sportwelt damit einen Gefallen getan hat,
sollen diese beurteilen und artikulieren.
Eines
kann aber als sicher angesehen werden: der „Fick deine
Großmutter“-Sager eines Schwarzen gegen einen Weißen wird weit
weniger Empörung auslösen als, sagen wir mal, die Bezeichnung von
Türken als „Landplage“.
***
Ja, richtig gelesen. Es tauchte
ein widerliches turkophobes Arbeitsblatt
einer Grazer Volksschule auf, das den Obergenossen der
Jungsozialisten in den Furor trieb.
„Wie
fühlt sich ein türkischstämmiges Kind, wenn es hört, dass Türken
wie Heuschrecken oder schlimmer als die Pest sind?“,
fragt
der glühende Sozialist und Österreicher Mustafa Durmus, durchseelt
von gerechter Empörung um solchen üblen Rassismus. Denn: „Hier
wird in offiziellen Schuldokumenten eine in Graz lebende
Menschengruppe mit einer Heuschreckenplage und einer ansteckenden
tödlichen Seuche gleichgesetzt.“
Nun,
die erste Frage, auf deren entlarvenden Fehler ich später eingehe,
kann man recht einfach beantworten: Etwa so wie einem deutschen Kind,
dem man durch seine gesamte Schulzeit permanent einbläut, dass
Deutsche die schlimmsten Tiere unter der Sonne sind, von tiefem
Nazitum durchseucht, Erfinder der massenhaften industriellen
Ermordung von Juden, alleinschuld an den zwei verheerendsten Kriegen
der Weltgeschichte und zig Millionen brutal Ermordeten, beladen mit
einer nie endenden Generationenschuld, verpflichtet zu ewiger Sühne
der von den Vorfahren einmal aufgeladenen Schuld.
Und
nun zum Fehler in der Frage: es ist das letzte Wort. Niemand
behauptet nämlich, die Türken heute sind
eine Plage, sondern sie waren
es, und zwar im 16. Jahrhundert. Darauf geht nämlich diese
Bezeichnung zurück. Was der anscheinend nicht sehr tief in der
Grazer Geschichte verankerte Herr Mustafa nämlich nicht zu wissen
oder bewusst zu ignorieren scheint: heute bezeichnet niemand Türken
als Landplage. (Im Gegensatz dazu, dass man bis heute Deutsche
ungestraft pauschal als Nazis bezeichnen darf.) Das Arbeitsblatt der
Volksschule bezieht sich nämlich auf das „Landplagen“-Bild
am Grazer Dom, eine Darstellung der drei „Landplagen“ des 16.
Jahrhunderts. Und das war neben Heuschrecken und der Pest nun einmal
das Türkenheer, das die Stadt zwar nicht einnehmen konnte aber das
komplette Umland verwüstete und heutige Stadtteile, die damals
Vororte waren, niederbrannten und massakrierten. Die
Bezeichnung ist also durch den Namen des Bildes seit fast 400 Jahren
vorgegeben.
Wer
das nicht erkennen kann, dass es um den Namen des Bildes
geht, und nebenbei um eine historische Begebenheit, von der auch
niemand nur mit einem Wort eine Verbindung zu heute in der Stadt
lebenden Türken herstellte außer dieser Jungsozialist selbst,
der hinterlässt eigentlich nur eine Frage: Ist der
oben zitierte zweite Satz
wirklich eine
aus historischer
Dummheit eines Zugereisten, der in diesem Amt allerdings die
Geschichte seiner angeblichen Heimat kennen sollte, erwachsende
Empörung oder
ist es ein bewusstes Falsch-Auslegen, um
aus
der Opferrolle
heraus politisches Kleingeld zu schlagen?
Wer weiß. Jedenfalls
wäre es seine Rolle als offensichtliches Sprachrohr der Grazer
Türken-Community gewesen, seinen erbosten Landsleuten zu erklären,
was der Sinn der Übung ist und dass das nichts mit heutigen Türken,
aber viel mit der Geschichte ihrer doch jetzt angeblichen Heimatstadt
zu tun hat, anstatt sich als Empörungsschreier einer
Mimimi-Communitiy zu enblößen.
Seine
Loyalität liegt damit klar auf der Hand. Sorry, aber wer mit der
Geschichte Österreichs nicht klar kommt, der ist hier nicht zuhause
und hat hier nichts verloren. Und
wem eine solche jahrhundertealte Jacke passt, der zieht sie sich an.