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dann hat das so einen leicht morbiden Touch. Chefredakteur Rainer Nowak
hat mit der Schlagzeile seines gestrigen Leitartikels
Der deutsch-europäische Karneval ist endgültig vorbei
Wohin man in der EU blickt und hört: Das Führungspersonal Europas ist beim Packen, überfordert oder mit sich selbst beschäftigt. Das nennt man Vakuum.
natürlich
irgendwie recht — aber was er an Maßnahmen und Änderungen erträumt, das
ist einfach ein Alptraum für jeden, der sich für Freiheit des
Individuums, gegen anonyme Machtapparate einsetzt!
Nur wenn die Wahl zum EU-Parlament eine klare stabile Mehrheit für eine starke Kommission bringt, nur wenn Deutschland durch neue Disziplin und das Bewusst-werden der Führungsrolle (auch militärisch) wieder in die Spur kommt und den alten Paarlauf mit Macrons Frankreich wieder aufnimmt, ist die Union wieder ernst zu nehmen. Die Aufgaben für Kramp-Karrenbauer — oder wen auch immer der deutsche Karneval freigibt — sind enorm: Notwendige Investitionen — wie sie in Österreich übertrieben oft ausgespielt werden – in eine marode Infrastruktur sind ebenso wichtig wie eine Klärung der innerdeutschen Machtverhältnisse. Notfalls mittels Neuwahlen. Österreich sitzt da ängstlich auf dem Beifahrersitz.
Nun,
fangen wir gleich mit letzterem an: warum sitzt Österreich ängstlich
auf dem Beifahrersitz, wenn es in Deutschland zu Neuwahlen käme? Weil
dann vermutlich eine Schwarz-Grün-Koalition an die Regierungs geschwemmt
würde — den verhausschweinten Piefkes und ihren ebenso korrupten wie
unfähigen »Eliten« wäre das ja durchaus zuzutrauen! Dann freilich kann
man Deutschland wohl als unrettbaren Fall von Lemmingswahn und Selbsthaß
abschreiben, was uns Österreicher, die wir ein Gutteil der Exporte
bisher in dieses dann endgültig failed country geliefert haben, und uns künftig teilweise in die Haare schmieren können, sicher nicht gleichgültig sein wird. Aber warum ängstlich? Warum Beifahrersitz?
Sodann: ein Deutschland, das »den alten Paarlauf mit Macrons Frankreich wieder
aufnimmt«, das ist kein Traum, sondern der schlimmste Alptraum für
die EUropäer! Der Paarlauf von bornierten, faulen Chauvinisten mit spaß-
und eierbefreiten Heloten, die mit verbiesterter Regelungssucht ihr
politisches Eunuchentum verbergen wollen, das ist so ziemlich das
letzte, was EUropa braucht. Diese gefährliche Drohung eines solchen
Paarlaufes müßte man zwar ernstnehmen (Wahnverhalten ist als Symptom ja
ebenfalls »ernstzunehmen«), aber nicht in dem Sinne, daß man ein
Duo von Annegret & Macrönchen als politische Gestalter und
Führungsfiguren ernstnehmen könnte: Handarbeitslehrerin und blasierter
Schnösel — nun ja, als Drohung durchaus, aber als charismatisches
Vorbild? Was nimmt Nowak ein, um sowas auch nur anzudenken!?
Zuletzt:
dieses real existierende Deutschland — von rückgratgebrochenen,
opportunistischen, von Weltverbesserungswahn befallenen Spießern
bewohnt, die sogar zu feige und zu blöd sind, sich einer Invasion von
kulturlosen, feindseligen bis verbrecherischen Barbaren
entgegenzustellen — soll auf einmal »durch neue Disziplin und
das Bewusstwerden der Führungsrolle (auch militärisch) wieder in die
Spur« kommen? Nochmal gefragt: was nimmt der Nowak, um sowas zu erträumen?
Ja,
natürlich: sowas könnte kommen. Nichts ist in der Geschichte unmöglich —
die Zukunft ist ein offenes Spiel. Aber: nicht mit diesen
Schießbudenfiguren in Politik und Gesellschaft, nicht mit diesen am
Gängelband globalistischer Machtzirkel hängenden »Eliten«!
Wenn das die Zukunft EUropas ist, wie sie sich DiePresse erträumt, dann gute Nacht — und höchste Zeit auszuwandern ...