Bei den Roten kriselt es. Wenn man der sommerlochstopfenden Presse
glauben mag. Weil Doskozil sich nicht mit dem Kernschen Anwanzen an
den grünen Rand anfreunden will, was nun wirklich niemanden wundert,
wird er vom linksgrünen Bobo-Rand der SPÖ, der momentan das Sagen
in der Partei hat, wild angefeindet. Der schlimmste Vorwurf: er würde
Unfrieden in die Partei bringen, weil er nicht schweigend der Vorgabe
des Genossen Vorsitzenden folgt. Der stramme Sozialist folgt nämlich
kadavergehorsamst seinem revolutionären Führer, verkneift sich
Widerspruch oder Kritik und marschiert Seit‘ an Seit“ mit den
Genossen gegen den Feind.
Immer wieder erbaulich, zu sehen, welches Denken den linken Rand
beherrscht.
Ich finde Kerns neues Schauspiel mit dem Radfahren erbaulich (Wetten,
dass der um die Ecke erst aufgestiegen und nur ein paar Meter
geradelt ist; der kam bei über 30° im Schatten ohne Schwitzen und
mit perfekter Bügelfalte in der Hose angeradelt. Da stand wohl der
gleiche Berater Pate, der ihn Pizza anliefern ließ.). Ebenso freut
mich seine Konzentration auf grüne Kernthemen wie Klimaschutz und
Weltgerechtigkeit. Da das bei den Grünen schon ein Erfolgsrezept
war, wäre ein konsequentes Verfolgen dieses Weges durch die SPÖ
wünschenswert. So ist sichergestellt, dass sie auf lange Zeit keine
Regierungsverantwortung mehr übernehmen.
Im Burgenland gibt es im Grenzgebiet zu Ungarn mehrere
Hochstand-ähnliche Beobachtungsposten des Bundesheeres für die
Überwachung der Grenze im Rahmen des Assistenzeinsatzes. Auf vier
davon sind Brandanschläge verübt, zwei davon komplett abfgefackelt
worden.
Neben der auffälligen Ruhe, mit der die meisten Medien mit Ausnahme
der Kronenzeitung das Thema randbemerken – immerhin handelt es
sich, auch wenn es nur Hochstände sind, um hoheitliches
Staatseigentum und damit um Terroranschläge gegen Grenzanlagen des
österreichischen Bundesheeres – ist das Rumzündeln im Wald bei
der momentanen Hitze und Trockenheit ein Zeichen von geradezu
himmelschreiender Dummheit des oder der Idioten.
Die Polizei ermittelt „in alle Richtungen“. Das ist löblich.
Aber mal ein kleines Quiz: Wer würde am ehesten Grenzanlagen
angreifen und zerstören:
1. Rechtsradikale xenophobe Ausländerhasser;
2. Wanderer, die sich die klammen Finger bei Sommerhitze zusätzlich
an einem Feuerchen wärmen wollen;
3. Ungeschickte Benzinkanisterboten, die bei der Abkürzung durch den
Wald ausgerechnet bei den Hochständen immer wieder stolpern, sodass
ihnen etwas Benzin ausschwappt und gleichzeitig vor Schreck die
Zigarette aus dem Mundwinkel fällt;
4. Grenzen und Bundesheer hassende gutmenschliche
No-Border-Fetischisten und gewaltbereite Linksradikale?
Haben die aufpeitschenden und radikalisierenden Foren-Kommentare samt
Gewaltaufrufen in den linken Filterblasen rund um „Falter“ und
„Standard“ bereits Wirkung gezeigt?+
Warten wir‘s ab. Die Chancen, dass wir es nie erfahren werden,
stehen hoch.
Ach ja, in Deutschland kocht bei den Roten (nicht zum ersten Mal) die
Diskussion hoch, dass im Ausland lebende Kinder auch nach den Kosten
in diesem Land bemessenes Kindergeld bekommen sollen. Ja, in
Deutschland ist das ein Thema der Roten!
In Österreich ist das eine Forderung der FPÖ und der ÖVP, die aus
roten Kreisen dafür (wie sowieso für alles, was sie sagen oder tun)
als rechtsrechte Menschenhasser, faschistische xenophobe und
ausländerhassende Nazis, Europafeinde und generell Gesocks, Gewürm
und braunes Untermenschentum gescholten werden.
Da stellt man sich die Frage, wie die österreichischen Genossen ihre
deutschen Genossen nennen? Nazi-Nahles? Fascho-Pack? Oder nur
Punschkrapfen?
Was man zumindest ganz genau erkennen kann, ist, wo die
österreichischen Roten ideologisch stehen, wenn die deutschen Roten,
die gerade unter Nahles und mit Leuten wie Stegner, Schwesig und Maas
nicht gerade mittig aufgestellt sind, für sie schon rechtsextreme
Positionen vertreten.
Die SPÖ ist offensichtlich weniger das Äquivalent der SPD als
vielmehr der Ex-SED und des kommunistischen Randes der Grünen.