Unvaccinated lives matter.
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Weil
es auch einmal gute Meldungen geben muss: durch alle Blätter
rauschte es am Wochenende, dass vier Kinder nach einem
Flugzeugabsturz, bei
dem der Pilot und ihre Mutter vor ihren Augen ums Leben kamen,
im kolumbianischen Regenwald vierzig Tage überlebt haben, bis sie
gefunden wurden. Die älteste Schwester, eine Dreizehnjährige, half
ihren drei kleinen Geschwistern, das Kleinste gerade einmal zwölf
Monate alt, mitten in der nass-schwülen Regenzeit zwischen Schlangen
und Raubtieren gesund zu überleben.
Die Kinder, das erklärt so
einiges, gehören zu einem indigenen Volk und werden von klein auf im
Überleben ausgebildet, lernen bauen und sammeln, fischen und jagen.
Und das so gut, dass eine Dreizehnjährige es schafft, vier Menschen
durchzubringen, durch Wissen, Können, Leistung. Hut ab und eine
tiefe Verbeugung, Respekt und Anerkennung!
Wenn
man dieses Mädchen fragen würde, wie viele Geschlechter es gibt, es
würde nach der Antwort hierzulande sofort zu den Rechtsradikalen
gezählt. Von progressiven Maiden, die etliche Jahre älter sind als
diese kleine Heldin, aber sogar mitten in der Großstadt keinen Tag
ohne Handy und Mama überleben könnten. Oder
verhungernd und heulend durch den Supermarkt irren, weil der Salat
nicht als „vegan“ deklariert wurde und
sie deshalb nichts essbares finden.
Wer
von uns schafft es, länger als zwei Wochen im Wald zu überleben
ohne zu verhungern oder sich zu vergiften? Und das ganz ohne Gift-
und Raubtiere. Wer hat noch
das Wissen, wo man essbare Wurzeln und Blätter findet, welche
Früchte man essen kann oder wie man auch nur einen kleinen Vogel
erlegt, geschweige denn einen Fisch fängt oder gar Feuer macht? Und
wer von unseren Schneeflöckchen wüsste auch nur, wie man das zwei
Tage lang ohne Internet übersteht, wenn man das nicht einmal in
seine WhatsApp-Gruppe stellen oder über Tiktok verbreiten kann?
Was
sagt das über eine angebliche Zivilisation aus, wenn der Einzelne
selbst mit Hilfe technischer Hilfsmittel kaum noch in der Lage ist,
ein paar Tage außerhalb der Blase zu überleben? Bei
uns bricht die Katastrophe aus, wenn eine Dreizehnjährige die
Schuljause vergessen hat und am Süßigkeiten-Automaten feststellen
muss, dass sie auch kein Kleingeld mehr hat. Man könnte sogar
Siebzehnjährige schreiben und es würde passen. Irgendwas machen wir
hier falsch und diese Indianervölker trotz ihrer Vergiftung mit
unserem Zeitgeist immer noch richtig. Wer
sich an Biologie, Physik und Realität orientiert, überlebt.
Geschlechterwechselnde, asphaltklebende veganjammernde Traumtänzer
nicht. Das ist der Fakt, an dem sich die Geisteswissenschaften die
Zähne ausbeißen. Diese Kinder haben nicht konstruktivistisch
versucht, ihre Umwelt durch Sprechakte und Zuweisungen zu verändern
sondern haben die Realität erkannt, akzeptiert und sich angepasst,
der Situation untergeordnet und damit überlebt.
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Zum Thema Realität und Macht
der Fakten auch dieser bekannte, aber immer wieder gute Joke:
Schicke hundert Menschen,
fünfzig Frauen und fünfzig Männer, auf eine einsame Insel. Hundert
Jahre später finden Entdecker dort tausend Menschen allen Alters,
vom Baby bis zum Greis.
Schicke hundert sich als Frauen
identifizierende Männer auf eine einsame Insel. Hundert Jahre später
finden Entdecker eine menschenleere Insel und die Skelette von
hundert Männern.
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Annalena Baerbock, die
international höchst geachtete und kompetenteste Außenministerin
für feministische Außenpolitik der Welt, flog mit Gefolge und
mutmaßlich veganer Bordverpflegung nach Brasilien, um dort… ja,
was eigentlich zu tun? Der Staatspräsident ließ ausrichten, andere
Termine zu haben, und der Außenminister flog gleich selbst ins
Ausland, um nicht anwesend zu sein. Und so durfte sie mit all den ihr
zustehenden Ehren mit ein paar niederen Chargen plaudern und eine
kleine Rede halten; eine gemeinsame Pressekonferenz war aber nicht
mehr drin. Die diplomatische Version von „Klein Lenchen steht
verlassen am Rollfeld und alle ignorieren sie.“ Kein Wunder, dass
der Frust der Außenministerin der Herzen so groß ist, dass sie das
eigene Land mit Klagen gegen jeden überzieht, der sie zu kritisieren
wagt. Wenn man international schon eine bestenfalls ignorierte,
teilweise aber auch schon weltweit hörbar verhöhnte Nullnummer ist,
will man wenigstens zuhause seine Macht beweisen.
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Auf
einer Demo in Erding wurde Söder von Buhrufen und „Hau
ab!“-Sprechchören begrüßt, was den kleinen Maxi natürlich so
sehr in seinem Alpendiktatorstolz kränkte, dass er auf der Bühne
herumbrüllte, die Demonstranten wären „keine Demokraten“ und
sollten „selbst abhauen“. Tja, Södolf, einmal mehr hast du der
Welt klargemacht, was du unter „Demokrat“ verstehst. Denn das
Ausbuhen von Politikern auf einer Demonstration ist so ziemlich die
basisdemokratischste Form des Wehrens der einfachen Bürger gegen
eine Regierung, die man sich vorstellen kann. Neben Briefen und Mails
an Abgeordnete und Regierungsmitglieder, Petitionen und
Volksbegehren, ist es die gewaltlose
Demonstration
mit all
ihren meinungsfreien
Jubel-
oder Unmutsbekundungen, die faktisch das Fundament der
Bürgerinitiative in einer gelebten Demokratie ausmachen. Wenn Söder
als ranghöchster Politiker des Freistaates Bayern nun glaubt, er sei
sakrosankt und dürfe nur mit Ehrfurcht und untertänigstem Andienen
empfangen werden, dann zeigt er das Gesicht genau
des
selbstherrlichen kleinen Despoten, der Demokratie nicht verstanden
hat und glaubt, die wäre nur dazu da, um ihm Macht und Pfründe zu
beschaffen und ansonsten das Maul zu halten, der
er ist.
Tja,
die Haut ist offensichtlich sehr dünn und das Kinn gläsern bei den
Großmäulern in den Etagen der Macht. Das
macht das Halten der freundlichen Maske des Demokraten vor der
despotischen Fratze der Machtbesessenen und Steuergeldplünderer
immer schwerer. Dafür
kann sich die AfD ohne weiteres Zutun auf die nächsten Umfragewerte
freuen. Das ist die einzige Partei, deren beste Wahlhelfer nicht
einmal in ihrer Partei sind.