„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 27. April 2019

Halli hallo halal

Neulich war ja in den Medien durchgeblubbert, dass Guido Reil, für aufrechte Antifanten und stramm Genossende das Hochverräter-Hassobjekt schlechthin, weil er es wagte von Gutrot nach Bösblau zu wechseln, Ärger mit Ferrero bekommt. Er hat wohl am Rande einer Wahlveranstaltung ein paar Schokohasen von denen gekauft, schnell ein AfD-Pickerl drangepappt und diese an potentielle Faschistenwähler verteilt. Aufmerksame antifantistische Blockwarte berichteten das unverzüglich ihren Meldestellen, von denen sofort ein konzertierter Scheißesturm in den asozialen Dreckswerken, oder wie das heißt, organisiert wurde, um Druck gegen Ferrero aufzubauen (ob die wüssten, dass islamophobe Nazis ihre Schokohasen verschenken und so…).
Prompt reagierte Ferrero und erhob eine saftige Schadenersatzklage wegen „widerrechtlicher Verwendung von Schokoladen-Hasen“.

Nun ja, dass das Verschenken von Ferrero-Hasen eine widerrechtliche Verwendung darstellt, war mir bisher auch nicht bewusst; in Anbetracht möglicher zivilrechtlicher Verfolgungen werde ich lieber nichts darüber schreiben, wie oft ich im guten Glauben, genau dafür wären sie gemacht, Schoko-Hasen, auch von Ferrero, verschenkt habe. Um mich nicht der Gefahr auszusetzen, künftig deswegen vor den Kadi gezerrt und von einem Großkonzern in den Ruin geklagt zu werden, werde ich diesen Fehler in Zukunft tunlichst vermeiden und vorsichtshalber auch darauf verzichten, Nikolo und Ü-Eier zu verteilen. Mir wird jetzt noch ganz schwammerl bei dem Gedanken, dass ich Kinder-Riegel mit Buntpapier überklebt und als „Nerven-Medizin“ verschenkt habe. Hoffentlich gibt es keine Fotos davon, die mich belasten...

Nun könnte man sich ja fragen, warum das Ferrero überhaupt nahe geht, wenn da irgendwo in den linken Filterblasen eine Empörungssuppe gebraut und mit Hass vergiftet wird. Die regen sich auch wieder ab und, seien wir mal ehrlich: wen juckt‘s?
Nun ja, es könnte damit in Zusammenhang stehen:

Bereits 33 Produkte und 19 Werke des italienische Familienunternehmens Ferrero sind halal-zertifiziert, berichtet Salaam Gateway. Diese Zahl werde weiter wachsen.
Wir haben nur wenige Fabriken, die nicht zertifiziert sind. In zwei oder drei Jahren werden alle unsere Fabriken halal sein“, sagte Ferroro-Rechtsbetrater Moutaz Abdullat gegenüber dem Nachrichtenportal. Ferrero produziere derzeit weltweit in 25 Fabriken.“

Nicht nur die Produkte, sondern auch die Fabriken sind halal-zertifiziert.
Hat der Reil das nicht gewusst? Spätestens jetzt ist auch das letzte Ferrero-Produkt (Rocher habe ich mir gelegentlich gegönnt) von meinem Einkaufszettel verschwunden.

Was hat es mit dieser „Zertifizierung“ auf sich?
Erstmal ist sie ein fettes Geschäft, denn natürlich kostet sie Geld. Das zu kassieren ist ein Wunsch, der auch mal mutmaßlich kriminell werden lässt, sogar in der sich selbst als Interessenvertretung aller Muslime bezeichnenden Kleingruppe „IGGÖ“.
Noch interessanter aber ist, dass das so einkassierte Geld auch gerne mal in recht dubiosen Kanälen versickert:

Viele der religiösen Halal-Zertifizierungsstellen in Europa sind mit Organisationen wie der Muslimbruderschaft verknüpft und sollen Geld für wohltätige Organisationen ausstoßen, die wiederum islamistische Organisationen unterstützen. Überall auf der Welt gibt es Berichte, dass muslimische Extremisten mit Geldern finanziert worden sind, die durch den Verkauf von Halal-Produkten erwirtschaftet wurden.
Die Familie Ramadan (Nachkommen von Hassan al Banna) mischen in der Schweiz in der Halal-Zertifizierung mit. Tariq Ramadan, bedeutender Akteur innerhalb der globalen Muslimbruderschaft und Enkel des Gründers, ist ein eingetragenes Mitglied des Centre Islamique de Genève und verdient mit Halal-Zertifizierung.

Ui. Also ist bereits der Erwerb halal-zertifizierter Produkte sehr wahrscheinlich eine indirekte Spende an radikale Muslime wie die berüchtigte terror-affine „Muslimbruderschaft“?
Hat die AfD jetzt also durch den Kauf von Ferrero-Hasen den radikalmuslimischen Terror auf der Welt mitfinanziert? Kauft die Hamas mit der Spende von Reil jetzt neue Raketen, die gegen israelische Kindergärten abgeschossen werden, womit man endgültig beweisen hätte, dass die AfD antisemitisch ist und Juden aktiv ermorden lässt?
Hat Ferrero große Summen (Zertifizierungen großer Unternehmen kosten auch entsprechend) an Organisationen weitergeleitet, die im Verdacht stehen, den internationalen Terrorismus zu unterstützen und das auch noch von der Steuer abgesetzt? Unterstütze ICH den radikalen Islam, wenn ich Ferrero- und andere Halal-Produkte kaufe oder in Geschäften einkaufe, die solche Warne gezielt führen?

Der Gefahr, schon morgen ähnlich den „Identitären“ wegen irgendwelcher finanzieller Unterstützung von religionsfanatischen christen- und judenhassenden Massenmördern an den Pranger gestellt zu werden, kann ich nur auf eine Weise entgehen: Keine „halal“-zertifizierten Produkte kaufen und keine von zertifizierten Firmen wie „Ferrero“!
Und da fast schon die gesamte Süßwarenindustrie ihren Zuckermist in die islamische Welt verkaufen will und dafür auch gerne Zertifizierungskosten vulgo Dhimmisteuern an die Islamisten zu zahlen bereit ist, wird das Leben künftig gesünder werden...

Freitag, 26. April 2019

Splitter

Früher wurde, ob jemand politisch links oder rechts steht, darüber definiert, wo sich die Hintern seiner Abgeordneten im Reichstag niederließen.
Heute definiert man das über andere Ausscheidungsorgane:
Wer gegen eine Kirche pinkelt, ist ein Linker.
Wer gegen eine Moschee pinkelt, ist ein Rechter.

***

Die Freiheit des Glaubensbekenntnisses garantiert, dass man sich dazu bekennen darf, welchen Medien man etwas glaubt und welchen nicht..

***

Irgendwie passt das nicht zusammen: Da wird überall und bei jeder Gelegenheit gefordert, dass eine 50:50-Frauenquote zwingend eingehalten werden muss, aber bei der Ehe will man genau diese Forderung abschaffen.

***

Nur Länder, in denen Frauen ausreichend Freiheit, Ansehen und Rechte genießen, bringen Feministinnen hervor, die sich darüber beklagen, wie diskriminiert und unterdrückt sie doch wären, wenn ihnen ein Mann die Tür aufhält.

***

Das Problem ist nicht das Problem, sondern das, was es verursacht.

***

Das Schwert ist nur so mächtig wie die Hand, die dazu bereit ist, es zu führen.

Donnerstag, 25. April 2019

Kalt und warm

Im Jahre 1970 war es noch eine Randnotiz, so ein erstes Aufkommen einer Ahnung, dass es mit der Warmzeit bald vorbei sein könnte und wir bald wieder bis Ostern auf der Donau Eislaufen können.

Kabeljau-Schwärme wanderten südwärts; dreimal in den vergangenen vier Jahren rückte, nach fast einem halben Jahrhundert, wieder Packeis vom Polarkreis bis zu Islands Küsten vor. Die Kältewelle dieses Winters scheint eine Hypothese amerikanischer Meteorologen zu bestätigen: Durch kosmische Einflüsse, vor allem Sonnenflecken, gehe die Erde einer neuen Eiszeit entgegen. In 250 Jahren, so die Prognose der Wetterforscher, könnte sie dasein.“

Nur vier Jahre später (ein Jahr bevor ob der nasskalten Sommer ein Rudi Carrell den Superhit „Wann wird es wieder richtig Sommer?“ landete) war es dann Gewissheit: Eine neue Eiszeit steht unmittelbar bevor! Und das war, wie alle anderen Schlagzeilen seit Erfindung des Buchdruckes von der Erkenntnis, dass die Erde eine Scheibe sein muss bis zur Eilmeldung, dass Wissenschaftler kurz davor stehen, Blei in Gold zu verwandeln, alles wissenschaftlich mit Wetter- und Klimamodellen berechnet, Messwerten belegt und bis ins kleinste Detail wissenschaftlich bewiesen.
Damals, als die Kinder sogar noch samstags in die Schule gingen, wäre eine Greta wahrscheinlich demonstrativ sonntags in die Schule gegangen, um zu erzwingen, dass mehr geheizt wird.

Am Anfang standen Meßdaten über eine fortschreitende Abkühlung des Nordatlantiks. Dort sank während der letzten 20 Jahre die Meerestemperatur von zwölf Grad Celsius im Jahresdurchschnitt auf 11,5 Grad. Seither wanderten die Eisberge weiter südwärts und wurden, etwa im Winter 1972/73, schon auf der Höhe von Lissabon gesichtet, mehr als 400 Kilometer weiter südlich als in den Wintern zuvor.
Zugleich wuchs auf der nördlichen Halbkugel die mit Gletschern und Packeis bedeckte Fläche um rund zwölf Prozent, am Polarkreis wurden die kältesten Wintertemperaturen seit 200 Jahren gemessen.“

Ach. Wird uns heute nicht rund um die Uhr erzählt, die Erde würde sich seit 150 Jahren permanent erwärmen? Mal abgesehen davon, dass es messtechnisch, vorsichtig ausgedrückt, abenteuerlich ist, die Messwerte einer Handvoll Quecksilberthermometer aus 1850 mit denen des heutigen Satelliten- und Wetterstationsnetzes zu vergleichen. Als ob man beim Vergleich der Weltkarten von 1450 und 1950 darauf kommt, dass die Erde größer geworden sein muss, da ja jetzt ein ganzer Kontinent dazugekommen ist, und wenn man das extrapoliere, würde die Erde in nochmal 500 Jahren schon doppelt so groß sein wie noch 1450. Dass die Erdoberfläche permanent wächst ließe sich ja auch über die Weltbevölkerungszahlen ganz leicht beweisen; immerhin muss ja offensichtlich für immer mehr Menschen Platz sein.

Weit dramatischer kündigte sich unterdes der globale Klima-Umschwung in Südostasien, Afrika oder auf dem südamerikanischen Kontinent an. Sintflutartige Regenfälle überschwemmten in jüngster Zeit immer öfter Teile Japans oder Perus. In Argentinien, in Indien und Südafrika sanken im letzten Winter die Temperaturen auf Werte. wie sie seit Beginn der wissenschaftlichen Wetterbeobachtung vor etwa 300 Jahren noch nie registriert wurden.“

Hm. Merkt das jeder? Als man eine Eiszeit herbeischreiben wollte, fand man irgendwo Orte, an denen man die kältesten Temperaturen seit 300 Jahren messen konnte. Heute werden dafür immer wieder Orte genannt, an denen die höchsten Temperaturen seit – naja, in Zeiten hysterischer Gretology geht nichts mehr darunter – Menschengedenken gemessen werden. Was Blödsinn ist, denn Menschen lebten in einer Warmzeit, als auf den britischen Inseln Wein angebaut wurde und die Wikinger eine eisige Insel mit blühendem Küstenreifen namens „Grönland“ besiedelten.

In San Francisco beispielsweise wurden in diesem Sommer schon die stärksten Niederschläge seit 125 Jahren gemessen.“

Eben. Damals ein Beweis für die kommende Eiszeit. Heute wird das gleiche Wetter als Beweis für die kommende Erderwärmung hergenommen. Wie man es gerade braucht.
Aber man ist zu noch einer Erkenntnis gekommen, die heute geradezu als klimaleugnende Populistenhetze gilt:

Danach (...) sind auch während der jüngsten 10 000 Jahre, der Zeitspanne seit dem Ende der letzten Eiszeit, markante und oftmals abrupte Klimaänderungen aufgetreten...“

Naja, damals glaubte man ja auch noch ganz was anderes:

Manche Klimabeobachter sehen gar eine erdumspannende Naturkatastrophe heraufziehen. So hält der österreichische Wissenschaftsautor Peter Kaiser ("Die Rückkehr der Gletscher") die gegenwärtigen Wetterveränderungen für Vorzeichen, die auf einen kommenden Zusammenbruch des irdischen Magnetfelds hinweisen -- auf einen "Polsprung", bei dem die magnetischen Erdpole ihren derzeitigen geographischen Ort wechseln würden.
Ein solcher Vorgang, der sich nachweislich in der Erdgeschichte schon mehrfach ereignet haben muß, würde laut Kaiser die Erdkruste in Bewegung setzen, gewaltige Flutwellen auslösen, Vulkankrater aufreißen -- kurz: ein Weltuntergangs-Inferno heraufbeschwören, wie es in den Mythen nahezu aller Völker beschrieben wird. Vorsorge gegen das apokalyptische Unheil hält Kaiser für wirkungslos, mithin für unnütz.“

Ach ja, unterhalb von Weltuntergang hat man es auch damals nicht gemacht.
Gleiches Revolverblatt, nur 45 Jahre später:

Jahrhundertelang war das Erdmagnetfeld stabil, seit 1840 aber schwächt es sich ab, um ein Sechstel mittlerweile. Noch schirmt das weit in den Weltraum reichende Magnetfeld die Erde vor Strahlung aus dem All ab. Wie lange noch?“

Hm.
Kommt das nur mir irgendwie seltsam vor? Ist das nicht genau der Zeitraum, seit dem sich angeblich das Klima immer weiter aufheizt, auch wenn man das vor ein paar Jahrzehnten noch gar nicht gemerkt haben soll? Außerdem hat es sich in den Phasen der stärkeren Erwärmung schneller bewegt und in den Phasen der Stagnation langsamer, während die CO2-Konzentration seltsamerweise den Temperaturschwankungen folgt und ihnen nicht vorauseilt. Aber am Magnetfeld kann und darf es nicht liegen, denn sonst würde eine autistische Schwedin in Weinkrämpfe ausbrechen, und das wollen doch nur herzlose Unmenschen, oder? Solche Aussagen wie vor 45 Jahren wollen wir heute nicht mehr hören:

Einig sind sich die Wissenschaftler immerhin über einige Faktoren, die das komplexe Klimageschehen bestimmen, wie etwa die Schwankungen der Sonnenaktivität, Unregelmäßigkeiten in der Umlaufbahn des Planeten Erde um die Sonne, Schlingerbewegungen der Erdachse, Strahlenschauer aus den Tiefen des Universums und auch Veränderungen im irdischen Magnetfeld, die dann wieder auf den doppelten Strahlungsgürtel der Erde, den sogenannten Van-Allen-Belt, rückwirken - einen Schutzschild in 700 bis 60 000 Kilometer Höhe, der die "harten" Strahlen aus dem Kosmos auffängt und absorbiert.“

Auf was sich die Wissenschaftler damals einig waren ist erstaunlich; ihre Nachfolger sind sich viel einiger, dass das alles überhaupt keine Rolle spielt und nur der Mensch allein die volle Verantwortung für jegliche Klimaschwankungen hat und es beeinflussen kann, wenn er mit 100er durch das Inntal fährt oder auf Batterieauto mit Windmühlenversorgung umsteigt. Deshalb können sie auch exakt vorhersagen, um wieviel Grad sich das Klima in den nächsten 100 Jahren genau verändern wird, wenn wir wieviel CO2-Ausstoß produzieren. Und wer das nicht glaubt, ist ein Ketzer, ein Häretiker, ein Ungläubiger, ein Klima-Dhimmi, der sich vor dem Enthaupten nur retten kann, indem er CO2-Zertifikate als Dhimmisteuer zahlt und dreimal täglich das Gretaunser betet.

Manchmal ist es interessant, nur mal ein paar Jahrzehnte zurückzugehen und sich anzuschauen, was damals unverrückbare Wahrheit war und uns heute als unverrückbare Wahrheit verkauft wird. Und die nächste Sau, die durch die medialen Dörfer getrieben und uns als alternativloses Dogma umgebunden werden soll, wird garantiert bereits irgendwo gezüchtet und fettgefüttert. Hauptsache es klingt nach Katastrophe und Weltuntergang und kann irgendwie dafür genutzt werden, dass einige Wenige der großen Masse so richtig tief in die Tasche greifen können.

P.S. Ja, das Klima ändert sich. Ich bin kein „Klimaleugner“; eine Vokabel, die übrigens bereits beweist, dass es sich um einen Glauben handelt, ein Dogma, das unantastbar ist. Aber ich lasse wir nicht das Märchen aufbinden, dass das nur am Menschen liege. Solange man Messdaten zu einer Reihe hochrechnet, die nicht einmal vergleichbar sind, und daraus ableitet, dass ich schuld bin und deshalb mehr zahlen muss für Windenergie und Zertifikate und das Plattmachen eines ganzen Gebirges in Südamerika, halte ich die Geschichte vom „menschgemacht“ für eine riesige Verarsche.
Einen schönen Beitrag dazu habe ich mal hier gefunden, ein Kommentar eines gewissen Andreas Jung, der es in sich hat, weil er mal zeigt, was heute alles ausgeblendet wird, um das „richtige“ allgemeine Panik auslösende und aspergerkranke Kinder in den Klimawahn treibende Ergebnis zu bekommen (ich kopiere das hier mal rein, auch wenn es etwas länger ist, man kann es auch unter dem verlinkten Artikel finden aber ich hoffe, der Autor hat nichts dagegen; ich verdiene damit auch kein Geld):

Das Massaker von Wounded Knee ereignete sich 1890, ich bezweifle, dass die Nasa irgendeine seriöse Datengrundlage hat, um das globale Weltklima für diesen Zeitpunkt objektiv zu bestimmen, weder in den Prärien, noch in Alaska, in den Wäldern und der Pampa Südamerikas, in Australien, in Afrika oder im tropischen und borealen Asien, geschweige denn auf den Ozeanen. Ich wüsste nicht, dass Nuba und Dogon oder Guāngxù, der damalige Kaiser von China, schon objektive Temperaturmessungen durchgeführt hätten. 1880 erklärte sich Südafrika für unabhängig, vermutlich hat man damals bei den Pygmäen und den Menschenfressern im Kongo auch schon die Fieberkurve der Erde gemessen. Seriöse globale Ermittlungen einer globalen Durchschnittstemperatur gibt es erst, seit es globale Satellitenmessungen gibt und auch hier muss man aufpassen, denn die wenigen gemessenen Temperaturen über Meer und auch die vor allem in Europa und an der Ostküste Amerikas über Land gemessenen, historischen Temperaturen sind mit den Satellitenmessungen methodisch nicht identisch. Erst die fehlende Datengrundlage eröffnet der Nasa das Feld der nachträglichen, sog. Korrekturen der Rohdaten und die Extrapolation und Nachjustierung lokal gemessener, mehrheitlich eurozentristischer Temperaturdaten, die die Wellenbewegung der Temperaturverläufe und den Einfluss der AOS-Oszillation sichtlich und nachträglich im Sinne des zu erwartenden Ergebnisses geglättet haben. Übrigens 1880 waren der Bodensee und der Zürichsee komplett zugefroren, sicherlich das perfekte Ausgangsjahr für die Messung eines menschgemachten Temperaturanstiegs, der nach 1850, dem offiziellen Ende einer sich 400 Jahre hinziehenden Kleinen Eiszeit für die nächsten Jahrhunderte sowieso zu erwarten war. Und dennoch kam der extreme Kälterückfall in den 1920er Jahren, dank dem dieser so furchtbare Temperaturanstieg um knapp 1 °C in 100 Jahren so deutlich hervorgehoben werden kann, insbesondere wenn man die eigentlich mit der AOS oszillierende Rohdatenkurve künstlich und nachträglich glättet und Werte anhebt und absenkt, wie es gerade ins erwartete Schema passt. Würde man 100 oder 200 Jahre weiter zurückgehen hätte man stark oszillierende Kurven und einen ganz anderen Eindruck. Und wenn man die einzigen objektiven Klimadaten, die Isotopendaten von Stalagmiten einbeziehen würde, käme man unweigerlich zum Schluss, dass es im Mittelalter phasenweise deutlich wärmer war, zumindest in Tirol, wie es ja auch die Klimachroniken Bayerns längst anzeigen. Kirschen im März, Vogelbrüten im Januar etc. Auch in Nordchina war es im Mittelalter mindestens so warm wie heute, mit einem ebenfalls katastrophalen Kälteeinbruch zu Beginn der Kleinen Eiszeit Mitte des 15. und 16. Jahrhunderts, aber mit deutlich geringeren Temperaturoszillationen in der Zeit danach. Unter Ostküsten-Monsunklima oszillieren die Daten eben weniger stark als unter dem Einfluss der OAS, die bei positiver AOS unweigerlich milde Winter nach sich zieht, während sich der kontinentale Einfluss bei negativer AOs stärker durchsetzt. Warme Winter hatten wir, aber auch die AOs war positiv und auf ihrem Höhepunkt. Ursache CO2? Grad fällt sie wieder ab und die europäischen Winter sind schon spürbar kälter. Der letzte Super-El nino war sicher auch dem CO2-Anstieg geschuldet oder? Seit etwa 3500 Jahren haben wir einen feststellbaren Wärme-Kältezyklus, der alle 1000 -1100 Jahre seinen Wärmehöhepunkt erreicht hat und in den 500 Jahren dazwischen ins Minimum ging. Römische Warmzeit, die letzte Wärmephase erstreckte sich ziemlich genau im Hochmittelalter mit teils vulkanisch überformten Kälterückschlägen an den Übergängen von Früh- zu Hochmittelalter und Hoch- zu Spätmittelalter. Die Kältetiefpunkte der Kleinen Eiszeit lagen um 1450 und 1550 und schaut man sich die Stalagmiten-Kurven und die damit sehr gut korrespondierenden Klimaberichte aus dem Mittelalter an, geschah der Wandel extrem schnell und widerlegt eine dieser Lügen, dass historischer Klimawandel langsam und allmählich vonstatten ging. Das hat er selten, die Eemwarmzeit endete mit einer 350 jährigen Dürre, das 8200 years event und die damit verbundene 200 jährige Dürre kam von einem Jahr aufs nächste. Der Vansee sank um 120 m. Der Meereshöchststand, vergleichbar mit dem der Eemwarmzeit, wurde nur 1100 Jahre später erreicht. Woher kam das viele Wasser, wenn nicht aus den abgeschmolzenen Eismassen der Arktis und Antarktis, zusammen mit dem Gletscherwasser?
Am Ende des Hochmittelalters gehen die Temperaturen gemäß Stalagmitendaten sehr schnell und fast senkrecht nach unten und erreichen Mindestwerte wie im Präboreal. Sehr gut zu sehen ist das in den Isoptopendaten von Stalagmiten in Tropfsteinhöhlen Tirols, die die letzten 10.000 Jahre abbilden und die man mit Hilfe physikalischer Formeln direkt in Temperatur umrechnen kann. Tut man dies, liegen die Temperaturdifferenzen deutlich über 1 °C, zwischen 3-6°C , vergleicht man den Tiefststand der Kleinen Eiszeit mit dem Höchststand im Atlantikum und Präatlantikum. Und so wundert es nicht, dass man im Mittelalter Wein auf höheren Terrassen anbaute, die heute oberhalb der heutigen Terrassen liegen und wie an Mosel und Main vom Wald überwuchert sind, aber bis zu 1/3 der terrassierten Gesamtfläche ausmachten. Schmelzende Gletscher setzen Baumstämme aus alpinen Höhenlagen frei, wo heute noch keine Bäume wachsen. Heuschreckenschwärme, Malaria, all das sind Produkte dieser Warmphasenpeaks. Während der älteren Perontransgression lag der Meeresspiegel um Australien um 3-4 m höher. Australien ist ein Kontinent, der sich nicht hebt wie etwa Skandinavien, weil er keine abschmelzenden Eismassen hatte. Somit zeigt die Geomorphologie der australischen Küste objektiv den Meeresspiegelanstieg, der in den überschwemmten Flussdeltas Ostchinas ganze Völkerschaften zur Wanderschaft zwang. Solange die zyklischen Warmzeiten des historischen Klimas nicht plausibel erklärt werden, sollte man mit vorschnellen Ursachenvermutungen hinsichtlich des Co2-Anstiegs vorsichtig sein, zumal der c02-Gehalt im Tertiär und den vorhergegangenen Erdzeitaltern immer wieder deutlich höher lag als seit dem Beginn der Eiszeitalter, ein Fakt, unter dem die C3-Pflanzen bis heute leiden, denn die haben sich unter höheren C02-Konzentrationen im Tertiär entwickelt und leiden bis heute unter den eiszeitlichen und in den kurzen Warmphasen eiszeitlich nachgeprägt niedrigen Co2-Konzentrationen. Ausgleichen können sie das nur durch stärkere Verdunstung von Wasser, was sie anfälliger gegen Dürreperioden macht. Nilpferde am Rhein, in der Eemwarmzeit muss es deutlich wärmer gewesen sein, zumal auch der Meeresspiegel etwa 4-5 m höher lag, abgeschmolzene Polkappen am Nordpol und in der westlichen Antarktis inklusive, das Wasser muss ja irgendwo herkommen. Auch die Permafrostböden waren getaut, Methangas entwich in Massen. Können Sie mir erklären, warum es im neolithischen Subpluvial rund 4000 Jahre lang in der Sahara grün war, es dort sogar riesige Seen gab, die heute trocken liegen und der Einfluss des Monsuns nach Klimarekonstruktionen bis zum Aralsee und während der Hochphasen bis zum Baikalsee reichte? Kiffian und Tenerian heissen die Kulturen, die in der Teneréwüste Felszeichnungen von Giraffen hinterließen. Die Kiffiankultur war eine archaisch geprägte Großwildjäger- und Fischerkultur in der einstigen Baumsavanne, heute eine Vollwüste. Turan hieß das gelobte Land in den Urmythen der Perser, heute größtenteils die Wüste Gobi und das ausgetrocknete Tarimbecken ganz ohne den Tarimsee. Sarasvati war der heilige Fluss der Harappa-Kultur und der vedischen Inder, heute ausgetrocknet. Die eigentlichen Katastrophen ereigneten sich damals am Übergang zur Buchenzeit, das Klima wurde kälter und trockener, die Aridisierung ganzer Kontinente begann und wie der plötzliche Untergang ganzer Zivilisationen in Nordchina, Zentralasien, Ägypten und Anatolien zeigt, kamen der Klimawandel und die Dürren immer schnell. Wie schnell dauert die Wüstenbildung, wenn der Monsun für 200 Jahre ausbleibt? Basisfakten zum historischen Klima erfährt man im Studium von Geobotanik und Vegetationskunde, das ich jedem historischen Klimaforscher ans Herz lege, ebenso wie ein Grundstudium Geologie und Geomorphologie. Denn die historischen Klimaarchive findet man in Sedimenten, Stalagmiten, Eisbohrkernen, Küstenverläufen, Pollenanalysen, Holzringen, Moorsedimenten, aber leider nicht als globale und durchschnittliche Temperaturkurven, deren Rekonstruktion im 19. und selbst im frühen 20. Jahrhundert historisch überhaupt keine statistisch relevante Datengrundlage hat. Somit bleiben diese konstruierten Temperatur-Kurven konstruiert und ihre Anstiege spekulativ, selbst wenn die Nasa das macht, die von Stalagmitendaten auch nicht mehr Ahnung hat als Heidelberger oder chinesische Geomorphologen und Physiker, die die Urheber dieser Messdaten von Stalagmiten sind. Die Daten sind nach physikalischen Verfahren gemessen, die Temperaturen in den Höhlen stabil, der Salzgehalt des Wassers spielt anders als bei Meeressedimenten keine Rolle und so kann man die Isotopengehalte der Jahresringe direkt in Temperatur umrechnen. Das gibt Temperaturdifferenzen von bis zu 6°C in den letzten 8000 Jahren, das sind ganz andere Dimensionen. Vielleicht war die damalige Waldsavanne in Zentralasien gemessen an heutigen Wüstenlandschaften gar nicht so schlecht für die so weinverliebten Kulturen Baktriens und der Margiana, denn ohne das Klima im Atlantikum hätten sich viele Kulturpflanzen wie die nordchinesischen, sogdischen, ghandarisch-kaschmirischen, baktrischen und margianischen Weinsorten erst gar nicht entwickeln können und auch das gelobte Land, Mesopotamien und Arabien wären nur die Halb- und Vollwüsten gewesen, die sie heute sind. Ob ein Anstieg von 280 auf 400 ppm überhaupt einen Erwärmungs-Effekt hat? Gerade hagelt es draußen und Spätfröste sind angesagt, die vermutlich wie 2012 und in den Südalpen 2016 sowohl die Trauben als auch die Steinfrüchte für dieses Jahr zerstören werden. Aber nach den Hockeschlägerkurven leben wir ja im wärmsten Jahr seit Menschengedenken, Wärmerekord über Wärmerekord, zumindest im globalen Durchschnitt seit 1993, seit es Satellitendaten auch von der Meerestemperatur gibt. Was sind 25 Jahre im historischen Maßstab? In der Eem-Warmzeit war die Nordhalbkugel um 10 Grad wärmer als heute, aber die Tropen in Afrika und Indien waren um 4 °C kühler, wohl weil die Bewölkung und Reflexion bei global höheren Temperaturen und höherem Meeresspiegel stark zugenommen hatte. 130 Gasmoleküle mehr in einem Fassungsvolumen von 1 Million Moleküle? Exponentieller Anstieg des Co2 bei moderat linearem T-Anstieg in den letzten 100 Jahren? Wieviel Co2 hat der Toba ausgestoßen, der Indien vor 70.000 Jahren mit einer dicken Ascheschicht bedeckte und die Welt in den vulkanischen Winter und die ersten 10.000 extrem kalten Jahre der Weichsel-Eiszeit stürzte? Woher kommen all die Kalksedimente, die ja nichts anderes sind als von Algen in Meeren gebundenes und absedimentiertes, der Atmosphäre entzogenes CO2? Ab welcher Konzentration wirkt C02 toxisch? Warum wohl ist dieser Wert so hoch? Fragen über Fragen. Man sollte zumindest nicht ausschließen, dass wir uns nach der Kleinen Eiszeit, die mit dem Ende eines 7000-jährigen Zyklus einhergeht, wieder am Beginn eines dieser 7000-jährigen Zyklen befinden, dessen langsam ansteigender Temperaturverlauf durch kürzere Warm-Kalt-Zyklen überprägt wird, so wie die 1000-jährigen Zyklen, die nach der römischen Warmzeit und dem Hochmittelalter ziemlich genau 1000 Jahre später wieder zu einer Warmzeit führen, deren Wärmeextreme gemessen an historischen Indikatoren noch lange nicht erreicht worden sind.“

Und für Interessierte: Ein paar nette Temperatur- und CO2-Kurven der Erdgeschichte und ein kleiner Hinweis darauf, dass wir im großen Rahmen betrachtet in einer kurzzeitigen Warmzeitphase am Beginn einer großen Eiszeit leben und eigentlich froh sein könnten über jedes bisschen Erwärmung, das uns dabei hilft, das unweigerliche humane Massensterben in einer starken Eiszeit etwas zu verzögern, findet sich hier. Nie in der Erdgeschichte der letzten halben Milliarde Jahre war der CO2-Gehalt niedriger als heute. Selbst in den kältesten Eiszeiten war er meist um ein Vielfaches höher als jetzt. Und nie war eine kalte Erde in der Lage, eine Säugetierpopulation von der Größe der heutigen Menschheit zu ernähren.
Das ist ein deutlicher Hinweis, dass es Faktoren geben dürfte, die weit größere Auswirkungen auf die globale Erwärmung haben als das menschgemachte CO2, das übrigens auch nicht vom Menschen „gemacht“ sondern einfach wieder freigesetzt wird. Und wir haben bis heute keine Ahnung, welche Faktoren das sind, wie viele davon extern sind und sich auf Sonnenzyklen beziehen oder gar den Umlauf des Sonnensystems um das Milchstraßenzentrum, kosmische Strahlungsintensität und Magnetfeldveränderungen. Und wir sollten uns vielleicht einmal Gedanken darüber machen, ob Gentechnik und besonders resistente Pflanzen in Verbindung mit einem höheren CO2-Gehalt in der Atmosphäre vielleicht einmal das Überleben der Menschheit unter klimatisch ungünstigeren Bedingungen ermöglichen werden. Wir leben nämlich, egal ob es wärmer oder kälter wird, momentan unter fast schon idealen Ernährungsbedingungen.

In einem sind die heutigen Wissenschaftler aber ihren Vorgängern gleich: Nur sie haben die absolute Wahrheit und das absolute Wissen, und wer dieses nicht bejubelt, der ist eben ein Dummkopf.
Spätere Generationen werden wahrscheinlich den Kopf darüber schütteln, aber was soll‘s, bis dahin sind wir eh alle abgetreten.

Mittwoch, 24. April 2019

Stadtratte schlägt Liederbuch

Es nimmt immer skurrilere Züge an. Dass unsere Sozenbarbie weder Opposition noch sonst irgendwas kann (wenn man als vergangene Gesundheitsministerin lauthals klagt, in den letzten Jahren wäre zuwenig gegen den Ärztemangel gemacht worden, dann zeugt das von ausreichend kalten Dochten auf dem mentalen Kandelaber) ist ja inzwischen hinreichend bekannt und wird von überzeugten Ablehnern jeglicher Sozialisten auch gebührend gelobt – dass deren Führungspersonal egozentrische Blindnieten sind, ist ja nichts neues, aber dass man es so deutlich dem Rest der Welt vor Augen führt, dafür hat es erst einen narzisstischen Fahrdienstleiter und jetzt eine kompetenzbefreite Tropenmedizinerin gebraucht. Aber dass sie, wenn sie nicht weiterweiß, heulend zum Bundesopa rennt und ihn anmault, er solle endlich den bösen bösen Sebastian aus der Sandkiste schmeißen, in der sie gerne spielen möchte, und besonders den ekligen Heinzi, der ihr immer das Mittelschaufelchen zeigt, das ist an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten. Dem Bundespräsidenten in aller Öffentlichkeit die Rute ins Fenster zu stellen, er solle jetzt gefälligst nach der Pfeife der Roten Maid seinen Hammer erheben und Blitz und Donner auf das böse Regierungsgespann herniederfahren lassen, weil ein kleiner unbedeutender FPÖ-Zwerg aus der siebten Reihe ein „Gedicht“ geschrieben hat, das nicht einmal diesen Namen verdient, und dabei auch noch sich selbst als Ratte dargestellt hat (was keiner der Tobenden begreift weil es keiner gelesen hat), das ist ganz großes Tennis! Gandalf Gelbzahn sitzt in einer Bredouille, in die ihn keiner seiner Gegner jemals besser hätte manövrieren können: Durch ihre öffentliche Raunzerei hat die kleine Pam den Alten jetzt so in die Ecke gedrängt, dass er nur noch politisch überleben kann, wenn er schweigt.

Noch besser aber hat der „Standard“ die Maske fallen gelassen; nicht wegen der täglich vier Hetzartikel, mit denen ihre linksradikalen Fans mit Tobsuchtsfutter übergossen werden, sondern weil die Forenmoderation selbst sich zu diesem Artikel folgendermaßen zu Wort gemeldet hat:



Wohlgemerkt, keine private Wortmeldung sondern die offizielle Moderation des „Standard“-Forums, die immer so darauf beharrt, neutral und liberal zu sein. Die sich aufplustert, nur böse Rechtspopulisten und Nazis würden behaupten, sie wären nicht überparteilich und objektiv.

Also wenn schon, dann sollte die gesamte Regierung weg.“

Und ich bin der Meinung, die gesamte Presseförderung für linkspopulistische Hetzblätter im Auftrag der SPÖ sollte als illegale Parteienförderung deklariert werden und abgedreht. Denn wenn sich ein Online-Redakteur das als Privatmeinung gönnt, dann ist das schlimm genug, aber wenn er es als offizielle Verlautbarung der Forenmoderation, also im Namen des Blattes, tut, dann ist das keine Privatmeinung mehr sondern die herausgerutschte Blattphilosophie. Schwarz auf, naja, nicht ganz weiß sondern eher schmuddelfarben.
Passt ja irgendwie.

Und so blubbern dann auch solche Wortmeldungen aus der sich intellektüll erleuchtet deuchtenden Filterblase:


Nichts zu wissen, keine Ahnung zu haben, worum es überhaupt geht, hält einen strammen und wahrhaft guten Linken nicht davon ab, empört darüber und bombenfest sicher zu sein, dass es sich um etwas ganz Grausliches und Verbotenes handeln muss. Diese Blindnieten fällen Urteile ohne jeden Beweis und ohne jede Ahnung; es genügt allein, dass ihre Propagandatrompeten laut genug den Hass in die Welt blasen, und schon schäumen und toben sie. Braves Pawlowsches Hündchen: die Glocke klingt und der Geifer rinnt.

Was nämlich komplett untergeht dabei: nicht ein einziger Mensch wird in diesem „Gedicht“ mit einer Ratte verglichen, sondern der Verfasser schreibt seit Jahren unter dieser Rubrik. Es ist also nicht einmal der Titel des Machwerkes (das hat gar keinen, wahrscheinlich ist dem Stümperpoeten keiner eingefallen) sondern die Rubrik, unter der der Mann schreibt. Kann man hier nachlesen.

Als Stadtratte tritt Schilcher schon seit Jahren auf. "Es geht mir darum, zu zeigen, wie eine Ratte im Kanal ihre Situation mit dem Leben oberhalb des Bodens vergleicht und sie sich über gewisse Entwicklungen wundert." Es gehe in der Rubrik um unterschiedlichste politische Themen.“

Ich bin mal gespannt, wieviel Lächerlichkeiten die Genossenden bis zur Wahl noch so aufführen werden, wenn ihnen keine Liederbücher mehr einfallen und keine Identitären.
Dass der Mann zurückgetreten ist, finde ich in Ordnung, aber nicht wegen des Inhaltes dieses „Gedichtes“ sondern wegen der mangelnden Qualität. Wer nicht einmal einen halbwegs ohne Schmerz lesbaren Reim hingeschüttelt bekommt, sollte es lieber bleiben lassen. Und zeigt auch nicht das Niveau, das man sich von einem Vizebürgermeister erwartet.
Allerdings, wenn mangelndes Niveau ein Rücktrittsgrund für Bürgermeister wäre, hätte sich ein Wampo in Wien nie so lange halten können und auch sein Nachfolger wäre kaum drei Tage im Amt geblieben...

Dienstag, 23. April 2019

In Ceylon gibt es mittlerweile 300 Tote durch muselmanische Anschläge

von LePenseur


... doch worüber diskutiert man in Österreich (wenigstens in dessen Medien) mit Schaum vor dem Mund?

Über ein »Gedicht«, das eine FPÖ-Postille in Oberösterreich veröffentlichte. Nun ist das »Gedicht« unzweifelhaft keine literarische Glanzleistung — ganz im Gegenteil: Versfüße stolpern dahin, daß einen schon beim Lesen das Stottern ankommt, und die Reime sind meist nach dem altbekannten Motto: »Reim dich, oder ich freß' dich!« zusammengeschustert. So weit, so unerfreulich. Daß ein gewisser Herr

Mirza Buljubasic

@mib_1990

EU-Wahlkampfleiter der SPÖ NÖ | Politikenthusiast, Jurist, Sportfanatiker | Mostviertler, Wiener | Amstetten, oida, #RH5H oida!
... (wie auf seinem Account exakt so angeführt) hier sofort ausrasten muß, liegt doch fast auf der Hand: FPÖ! Noch dazu: Braunau! Muß man da mehr sagen als:
Das ist doch alles nicht normal! Die #FPÖ mit einem „Ostergruß“ und einem „Gedicht“ namens „Die Stadtratte - Nagetier mit Kanalisationshintergrund!“ Diese nieder-trächtige, menschenverachtende Partei sitzt in der Regierung und der Kanzler schweigt und schweigt und schweigt...
Man müßte. Man müßte zunächst einmal das »Gedicht« (sorry, aber bei solchem Dilettantismus geht das nur in Anführungszeichen!) gelesen haben, was immer man über seine literarische Qualität denkt (es wird ja nicht für einen Literaturpreis nominiert worden sein ...) — denn dann wäre man/frau/x vermutlich draufgekommen, daß der Autor sich und seine Frau selbst ebenfalls als dem Rattenvolk zugehörig darstellt. Folgende Anregung kann sich also auch DiePresse — respektive die APA, von der DiePresse ihren berufsempörten Schmonzes-Artikel einfach abkopiert hat — hinter die Löffel stecken:

DIE FÄHIGKEIT ZU SINNERFASSENDEM LESEN IST DIE
VORAUSSETZUNG FÜR SINNVOLLEN JOURNALISMUS !

 Wenn also DiePresse (bzw. die APA) hyperventiliert:
Ein ausländerfeindliches Gedicht im Parteiblatt der FPÖ Braunau in Oberösterreich lässt die Wogen hochgehen. Unter dem Titel "Die Stadtratte (Nagetier mit Kanali-sationshintergrund)" werden darin Vergleiche zwischen Menschen und Ratten gezogen.  
... dann hat sie damit perfekt bewiesen, daß sie sinnerfassenden Lesens eben nicht mächtig ist. Denn es werden nicht Ausländer mit Ratten verglichen, sondern Menschen schlechthin in Gestalt von Ratten dargestellt. Das ist nichts anderes, als wenn im Musical »Cats« menschliche, allzumenschliche Verhaltensweisen in Gestalt von Katzen auf die Bühne gebracht werden, oder das, was unzählige Filme des Hauses Disney ebenso betrieben haben — und damit in einer 2600-jährigen Tradition seit dem guten, alten Äsop steht.

Doch nicht nur Journalisten, sondern auch Politiker beweisen, daß ihnen diese essentielle Fähigkeit entschieden mangelt:
Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hatte zuvor eine Distanzierung gefordert. "Dieses 'Gedicht' ist widerlich", reagierte Stelzer, der mit der FPÖ auf Landesebene in einer Koalition ist, auf das "Ratten-Gedicht". "In einem weltoffenen Land wie Ober-österreich haben solche Vergleiche keinen Platz und werden auch nicht toleriert. Ich erwarte mir, dass sich die FPÖ rasch und deutlich von diesem 'Gedicht' distanziert", meinte er weiter. Auch die oberösterreichische SP-Chefin Birgit Gerstorfer reagierte in einer Aussendung schockiert.
Es wäre nicht Österreich, wenn die gehypte Empörung über eine Lokalpostille nicht sofort bis auf die Bundesebene überschwappte:
SPÖ-Bundesparteiobfrau Pamela Rendi-Wagner erinnerte das Gedicht "fatal an einen sprachlichen Umgang mit Menschengruppen, wie er in der NS-Propaganda üblich war". Sie nahm Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in die Pflicht. Dieser habe erklärt, die FPÖ sei an ihren Taten zu messen. "Will der Kanzler in dieser Sache Glaubwürdigkeit haben, muss er jetzt handeln", forderte Rendi-Wagner Konsequenzen durch den Kanzler.
Ach — die Nazis haben sich als Ratten dargestellt? Hochinteressant! Warum hat uns das noch keiner gesagt! Aber der in die Pflicht genommene kurze Kanzler springt eh gleich brav über das Stöckchen, das ihm Ratten-Dompteuse Joy-Pamela hinhält:
Kanzler Kurz forderte am Nachmittag umgehend von Oberösterreichs Freiheitlichen eine Distanzierung von dem Gedicht. "Die getätigte Wortwahl ist abscheulich, men-schenverachtend sowie zutiefst rassistisch und hat in Oberösterreich und im ganzen Land nichts verloren", so Kurz.
"Es braucht sofort und unmissverständlich eine Distanzierung und Klarstellung durch die FPÖ Oberösterreich", meinte Kurz wörtlich.
»HErr, laß Hirn regnen!« möchte man ausrufen (wie so oft) ...

Auch die FPÖ springt — ebenso eilfertig wie rückgratelastisch — über das hingehaltene Stöckchen und meint ganz kleinlaut:
Der Landesparteisekretär der FPÖ Oberösterreich, Erwin Schreiner, bezeichnete das Gedicht in einer Aussendung am Nachmittag ebenfalls als "geschmacklos". "Dass der Autor auch sich selbst in diesen Rattenvergleich miteinbezieht, macht die Sache dabei nur unwesentlich besser", teilte er mit.
Bullshit! Exakt das ist nämlich der wesentliche Unterschied zwischen Hetze und Nicht-Hetze! Oder wollen uns die Geistesriesen in Medien & Politik etwa verklickern, ein FPÖ-Funktionär »hetze« mit der »Rattifizierung« in seinem Gedicht gegen sich selbst? Geht's noch blöder?!

Immerhin: die FPÖ hat wenigstens bewiesen, daß sie sinnerfassend lesen kann — was die anderen entweder nicht können, oder bewußt nicht wollen. Jetzt muß sie noch daran arbeiten, aus dem Lesen logische Schlüsse zu ziehen. Na, vielleicht wird's irgendwann noch was ...

Und — zur Ehrenrettung sei's erwähnt! — wenigstens ein Presse-Leser hat den Text verstanden, und so kommentiert deshalb

Jean-Claude

Viele aufgeregte Journalisten und auch Kommentare haben das Gedicht nicht gelesen, da bin ich mir sicher.

Hätten sie es, wäre klar ersichtlich, dass das Gedicht nicht wirklich gut geschrieben ist, aber problematische migrations- und ausländerfeindliche Passagen habe ich nicht wirklich vorgefunden. Misleading ist alleine der Titel (...die Stadtratte), da der Autor aus einer Rattenperspektive schreibt. Ich verstehe die Aufregung wirklich nicht... 
Ich gehe nicht davon aus, daß obiger Jean-Claude zufällig »Juncker« heißt (dem traue ich solch subtil ausbalanzierten Sprachsinn nicht [mehr] zu, wenn ich mich an seine Ischias-Probleme in letzter Zeit erinnere ...) — aber exakt so ist es halt einfach!

Daß der Autor dieses »Gedichtes« sich inzwischen für sein Werk entschuldigt hat, ist freilich nur recht und billig, denn man schreibt nicht ungestraft so elende Reime! Aber damit hat sich's eigentlich unter normalen Umständen.

Tja, unter normalen Umständen würde man sich auch eher mit dem muselmanischen Anschlag auf Christen in Ceylon beschäftigen. Denn über dreihundert Tote sind doch wohl ein anderes »Kaliber« als schlechte Reime in einer FPÖ-Bezirkszeitung. Sollte man meinen.

Aber das wird wohl nichts. So, wie Notre Dame selbstmurmelnd sich in einer Kurzschlußhandlung selbst abgefackelt hat, so hat auch in Ceylon eine Bombe in einer Ostermesse sicher mit nix zu tun, als mit einem bedauerlichen Zufall. Sagen unsere Politruks und Systemmedialen. Und die müssen es ja wissen ...


-----


P.S.: ein Werbeslogan der 1920er-Jahre war: »Worauf freut sich der Wiener nach dem Urlaub? Auf das Wiener Hochquellenwasser und auf Ankerbrot!«. aufs Hochquellenwasser freute ich mich heute in der Tat! Auf die Ratten in Österreichs Politik und Medien eigentlich nicht. Aber man kann sich's halt net aussuchen ...

Neulich bei der Addams Family



Wednesday: „Hört zu, Jungs, ich habe keinen Bock mehr auf Schule. Ich will aber auch nicht, dass andere mehr lernen als ich und dann klüger sind. Die sollen so doof bleiben, wie es nur geht! Irgendwie muss ich die dazu bringen, mir hinterherzurennen und zu schulstreiken.“

Pugsley: Erkläre doch einfach, sie würden damit die Eisbären oder sowas retten, oder noch besser, die ganze Welt und das Klima und die Zukunft, da fahren die total drauf ab und die Lehrer können auch nichts mehr dagegen sagen!“

Wednesday: „Gute Idee! Aber die kennen und hassen mich, wie soll ich die überzeugen?“

Pugsley: „Kein Problem Schwester, färb dir einfach die Haare blonder, nenn dich Greta und erzähle allen, du wärst eine Neue aus Schweden...“


Montag, 22. April 2019

War da was?

Irgendwas war gestern los; kaum öffnete man Google, sprangen die Schlagzeilen auf: 130 Tote, 180 Tote, 200 Tote. Eine konzertierte Anschlagsserie auf Sri Lanka, ausgeführt, um mit unseren Medien zu sprechen, von einer „terroristischen Vereinigung“ auf einer Insel mit „mehrheitlich buddhistischen Einwohnern“. Die Linkstrolle tobten sofort los, da sähe man mal, diese Buddhisten, alle Religiösen sind Terroristen – so geht Meinungsmache. Nach der Logik dieser Denkakrobaten würden in Europa die meisten Terroranschläge von eher linksgepolten Christen verübt, stellen die hier doch die Mehrheit der Bevölkerung. Selbst als ntv schon davon sprach, dass die örtlichen Behörden einen salafistischen Verein im Visier hätten und beim Sturm auf eine Wohnung eines der Verdächtigen dieser auch einen Sprengsatz zündete, verschwieg man dieses in den virtuellen Auftritten der Printmedien nicht nur sondern zensierte querbeet (sogar in der neuerdings eher benkogeprägten „Krone“) jeden Hinweis auf den radikalmuslimischen Bezug weg.
Ebenso erfolglos in insgesamt vier Printmedien blieb mein Versuch, mit einfachem Verweis auf Wikipedia, darauf hinzuweisen, dass Christen mit weltweit 200 Millionen von Verfolgung und Tod Bedrohten und etwa 100.000 wegen ihres Glaubens Umgebrachten die am stärksten verfolgte und bedrohte Minderheit darstellen. Da sind diese 200 nur ein Tropfen auf den heißen Stein. So auffällig, dass man sie medial nicht mehr ignorieren konnte.

Aber es lässt schon nach. Heute stehen andere Schlagzeilen ganz oben. Strache soll eine Seite geteilt haben von einem Betreiber, der auch Seiten hat, auf denen es sogar in einem Artikel zu einer Holocaust-Leugnung gekommen sein soll. Wann, wo, wie: irrelevant. Und ausgerechnet Drozda reitet wieder aus, um allen klarzumachen, dass in der SPÖ keiner mehr Zeit für irgendwelche Inhalte hat, weil alle mit Nachforschungen beschäftigt sind, was man jetzt noch den Blauen umhängen kann. Wenn jetzt noch ein Genosse herausfindet, dass das Parteiprogramm der FPÖ auf einem Papier gedruckt wurde, das von Bäumen aus einem Wald stammt, aus dessen Bäumen schon Papier gefertigt wurde, auf denen man „Mein Kampf“ gedruckt hat, dann ist endlich der direkte Bezug der FPÖ zu den Nazis hergestellt.

Aber das Antifanten-Voodoo geht in den Schlagzeilen weiter: Ein ganz besonders sehfähiger Linksnostradamus hat sogar herausgefunden, dass die „Identitäre Bewegung“ ein Anagramm für „Wiederbetätigung“ ist. Dass dabei ein paar Buchstaben übrigbleiben und die Idis ihren Namen von den Franzosen übernommen haben, spielt keine Rolle. Hokus Pokus Fidibus, Simsalabim, dreimal schwarze Antifantenkapuze und fertig ist der Clickbait Marke Fellner. Man muss ja was tun für die geschenkten Millionen aus dem Roten Rathaus, etwas Dankbarkeitsberichterstattung ist schon angebracht.
Ich hab da auch was: Wenn man von „Identitaere Bewegung“ die Buchstabenwerte zusammenrechnet erhält man die Quersumme 194, und 1-9-4 steht für „A-I-D“, und das ist, wie soeben von der alpenländischen Beobachtungsstelle für Menschen und Rechte herausgefunden, ein Nazi-Code für „Adolf ist da!“. Die Quersumme daraus ist 14, das steht dann direkt für „N“ wie „Nazis“. (Die Quersumme von „sozialistische Antifa“ ist übrigens 225; die Quersumme daraus ist 9, das steht für den Buchstaben „I“ wie „Idioten“ - Numerologie macht Spaß und Excel erledigt das in 20 Sekunden...)

Ich mache mir keine Sorgen, dass spätestens drei Tage nach Ostern kein Hahn mehr nach dem Terror von Sri Lanka kräht. Keiner wird untersuchen, ob hiesige Moscheevereine die gleichen Parolen skandieren wie die Salafisten dort vor ihrer Detonation, oder ob es Geldflüsse gab. Niemand wird sich darüber wundern, dass es aus der islamischen Welt an Solidaritätsbekundungen mit verfolgten Christen ebenso mangelt wie an Aufrufen, sich jetzt als Muslim aus Solidarität mit den Opfern von Sri Lanka ein Kreuz umzuhängen. Muss man verstehen. Die sind mit den Freudenfeiern einfach noch nicht fertig.
Inzwischen werden bei uns die Talkshows voll sein mit Diskussionsrunden über das miese Instrumentalisieren der Terroranschläge durch islamophobe Rechtspopulisten und die Intensivierung des Kampfes gegen Rechts.
War da was?

Der Arsch von Allah

Ein kleines Rätsel zum Feiertag

Durch Zufall bin ich über einen Artikel aus einer Zeitung gestolpert, der eindrucksvoll dokumentiert, wie sich Berichterstattung und Ideologie in den letzten 18 Jahren grundlegend gewandelt haben. Ich werde den Namen der Zeitung mit XYZ verfälschen, damit jeder mal ein bisschen raten kann, um welches Blatt es sich handelt, dass ich da mit einem Artikel aus dem Jahre 2001 zitiere.

Unter der Schlagzeile „Wenn die Fatwa droht“ wird dort festgestellt: „Damit Komik entlarvend wirkt, müssen Regeln verletzt werden“

Na dann, verletzen wir mal. Damals gab es ja noch keine AAS-Stasi. Also eigentlich nicht allzu viele zu verletzende Regeln; das hat sich netzwerkdurchsetzungsgesetzend ja inzwischen stark verändert. Und das Verletzen von Regeln war noch etwas ungefährlicher im Hinblick auf Karriere, sozialen Status und die Feuerfestigkeit des Familienfahrzeuges.

Am Mittwoch erschien (...) unter dem Titel „Mullahs immer klüger“ ein Artikel über indische Muslime, die das Fernsehen für das verheerende Erdbeben vor drei Wochen verantwortlich machten und daraufhin ihre TV-Geräte zerstörten. Der Schlusssatz des Textes lautete: „Allah ist groß, Allah ist mächtig, er hat einen Arsch von drei Meter sechzig.“

Also schnell zwischendurch: Ich distanziere mich natürlich vollinhaltlich und voller Ekel, oder wie dieses Gefühl heißt dass man nach einem längeren Lachanfall hat, von einer solchen offensichtlich schwer islamophoben und rassistischen, Muslime beleidigenden Aussage. Ich zitiere nur. Um zu dokumentieren, was man vor 18 Jahren schreiben konnte, wie dieses begründet wurde – und von wem.
Also weiter:

Kaum war der Vers weggedruckt, hagelte es Beschwerden: „Sie haben kein Recht, durch Beleidigungen und herabwürdigende Äußerungen Millionen von Muslimen in Deutschland in ihren religiösen Anschauungen zu verletzen“, schrieb ein Schwerverletzter. Viele Beleidigte verlangten eine Entschuldigung: „Ich erwarte, dass die XYZ sich für diese bedauerliche Passage auf niedrigstem Niveau entschuldigt.“ Auf niedrigstem Niveau entschuldigen? Kein Problem: Tschuldigung.“

Man ahnt es: mit dieser triefenden Häme muss es sich um ein rechtsradikales Hetzblatt handeln. Irgend ein Jugendwerk eines schwer moslemhassenden späteren Pegida-AfD-Identitären. Wer sonst haut erst einen analorientierten Rassistenwitz raus und verhöhnt dann noch die tief in ihren religiösen Gefühlen getroffenen Muslime?
Aber es kommt noch dicker:

Der zitierte Kinderreim ist nicht neu und existiert in mehreren Formen, wie schon in Peter Rühmkorfs 1969 erschienenem Werk „Über das Volksvermögen“ nachzulesen ist: „Allah ist groß, Allah ist mächtig, wenn er auf den Stuhl steigt, ist er ein Meter sechzig“ oder „Allah ist mächtig, Allah ist groß, fünf Meter sechzig und arbeitslos“.“

Hui, die legen sogar noch nach.
Und begründen das dann relativierend auch noch damit, dass man ja auch auf Pfaffen Witze reißt:

Diese komischen Verse stehen in der Tradition der „Pfarrerverse“, die ihren Witz daraus beziehen, dass religiöse Figuren mit unerwarteten, meist sexuellen Motiven konfrontiert werden: „Der Pfarrer von Kempten / der stärkt seine Hemden / mit eigenem Samen / in Gottes Namen / Amen“ oder: „Der Pfarrer von Loretto / dem seiner wiegt netto / zwei Kilo ein Pfund / sonst ist er gesund“.“

Jaja, kennen wir. Fips Asmussen und der Glöckner von Speyer. Und das gibt das Recht auf antimuslimische Hassverse? Mir ist nicht bekannt, dass die Redaktion damals von wütenden Antifanten niedergebrannt und die Ruine zu einer Bühne für ein „Konzert gegen rechts“ umfunktioniert wurde, also sah man das Ganze anscheinend noch etwas entspannter als heute. Woran auch immer das liegen mag.

Solche Scherzreime haben eine Art Blitzableiterfunktion, indem sie die Macht der Religion unterlaufen und ihre Zwanghaftigkeit ins Lächerliche kippen lassen. Wie auch der „Allah ist groß“-Vers, der im Kontext des Erdbebentextes eines zeigen sollte: Wenn Muslime so infantile Reaktionen auf eine Naturkatastrophe zeigen, indem sie TV-Geräte zerstören, dann muss man sich mit Hilfe kindisch alberner Komik fragen, was denn das für ein seltsamer Gott ist, der sich solche Anhänger wählt. Anhänger, die dem Autor für diesen antireligiösen Scherz die Fatwa an den Hals wünschen und in ihrer hysterischen Aufregung übersehen, dass es sich nicht, wie behauptet, um eine rassistische Äußerung handelt.“

Papperlapapp, wer heute die Frage beantwortet (oder noch schlimmer: stellt), was denn das für ein seltsamer Gott sei, der wird inzwischen purer Hassrede geziehen und sollte eine gute Versicherung gegen Vandalismus haben – falls dem Versicherer nicht seine islamophobe Grundhaltung bekannt ist, was die Polizze faktisch unbezahlbar machen würde. Bei aller Berechtigung der Frage.

In der XYZ gibt es regelmäßig eine breite Berichterstattung über Muslime und ihre politischen Organisationen, die selbstverständlich auch auf ihre Religion eingeht. Es gibt in der XYZ allerdings eine Tradition der antireligiösen Kritik, die der Tradition der Aufklärung verpflichtet ist. Diese aufgeklärte Vernunft wendet sich gegen jede zwanghafte Form von Religion. Die Satire ist ein Kind der Aufklärung.“

Heute ist antireligiöse Kritik aber nur noch gegen Christen spürbar; die reagieren nicht ganz so verhaltenskreativ wie ihre vom Vatikan ja indirekt zu Glaubensbrüdern erklärten Muslime. Die das, was der Vatikan sagt, naturgemäß nicht allzu ernst nehmen. Man ist halt XYZ, aber nicht mehr Charlie. Satire ist heute schenkelklopfender linksradikaler Mordaufruf, hahaha, und regierungskonforme Dresche gegen die Opposition, hihihi. Molsemverarschung ist den sich immer wieder ihres eigenen Mutes und Willens zum Abwehrkampf überzeugenden Journalisten bei Charlie Hebdo aus dem Hirn geschnitten worden. Dazu am Ende noch etwas.

Und so gehört zum Leben in einer multikuturellen Gesellschaft auch das Verständnis dieser säkularen Tradition, die nicht nur das herrschende Christentum, sondern auch den Islam in die Satire einbezieht. Es ist eher eine Form der Anerkennung, wie wichtig in unserer Gesellschaft die drittgrößte Religionsgruppe geworden ist. Statt sie auszugrenzen, werden Muslime genauso behandelt wie andere Gläubige auch.“

Hui, ich kann mich an einige Reaktionen erinnern, als ich in einer deutschen Tageszeitung den Kommentar postete: „Wenn der Islam zu Deutschland gehört, haben Mohammedaner das gleiche Recht wie Pfaffen, diskriminiert, beschimpft oder ausgelacht zu werden.“ Da ging es aber rund, aber nicht lange, dann war das Posting weg – und mein Account auch.
Naja, das war ja auch kein so verhetzendes Hetzblatt wie das vorliegende, und da geht es auch fröhlich weiter:

Damit Komik entlarvend wirkt, müssen Regeln verletzt werden. Vor allem jene Regeln, die angeblich von einer höheren Macht aufgestellt wurden und in deren Auftrag Glaubensritter anderen Menschen etwas wegnehmen oder verbieten wollen. Es gibt das Grundrecht auf Meinungsfreiheit und Albernheit. Dem allein ist die Wahrheit verpflichtet. Dass allerdings demnächst wegen des Abdrucks dieses komischen Kinderreims sogar eine Demonstration vor der XYZ-Vertretung in (...) geplant ist, wie einer der empörten Briefeschreiber mitteilt, macht die Arbeit der Wahrheit fast überflüssig, entlarvt sich der Vorgang doch selbst als Satire.“

Erster Spoiler zur Identität des Blattes: heute würden sie selbst an vorderster Front für eine solche Demonstration die Trommelstöcke schwingen und sich selbst ob ihres eigenen Textes wegen Hassrede anzeigen, der Kahane-Stasi und der örtlichen Antifa-Gruppe melden und glühende Antirassimsu-Artikel gegen sich selbst verfassen.
Doch einen Absatz haben wir noch:

Leider produzieren aber nicht alle Wahrheit-Kandidaten eigenhändig solche Satiren auf sich selbst. Deshalb braucht es immer noch die Wahrheit und die XYZ, die als einzige Tageszeitung die satirische Form der Auseinandersetzung mit den Phänomenen der Wirklichkeit ermöglicht.“

Tja, das war 2001.
Inzwischen heißt es ermöglichte.
Denn solche Texte findet man nicht mehr in diesem Medium.
Satire gegen den Islam, das geht gar nicht mehr.
Was hat sich geändert?
Nun, die Frage kann sich jeder selbst beantworten.
Ich beantworte nur eine Frage: Welche Zeitung ist gemeint?

P.S. Ich habe ja noch was zu „Charlie Hebdo“ versprochen. Passt gut, kommt nämlich aus dem gleichen Stall, aber eben nicht 2001, als man der Satire gegen Religionen pauschal das Rassistische absprach, sondern aus 2016, als man mit Blut in eine Redaktion das Memo schrieb: Irrtum, Satire gegen den Islam ist ein Schwerverbrechen, auf das der Tod steht.
Und so klang es dann nur wenige Jahre später:

Doch man kann sich fragen, ob das noch Satire war und ist. Denn im Sinne Tucholskys ist eine Satire keine Satire, wenn sie gegen Schwächere tritt. Mohammed-Karikaturen aber sind keine Kritik an religiösem Fundamentalismus – sie machen sich über den Glauben religiöser Muslime lustig, die in Frankreich nun mal eine diskriminierte Minderheit sind. Das ist ein kleiner, aber elementarer Unterschied.“
Brav kusch, und kein Wort mehr über den Arsch von Allah!
Die Schere im Kopf hat viel zu tun...

Sonntag, 21. April 2019

Das Wort zum Sonntag

Der trunkene Truchsess hat gesprochen.
Jetzt ist der Ischias endgültig bis in seinen Kopf gestiegen.
Man liebt Menschen. Nicht alle Menschen, das Privileg lasse ich Erich Mielke. Nur jene, die man kennt und seiner Liebe für wert befindet. Die dafür dann aber so richtig. Und man liebt seine Heimat. Jeder so, wie er sie definiert. Und anders als er es mit Menschen tut.
Aber erkläre das mal einem, der denkt, er wäre Europa und alle Menschen müssten Europa lieben.
Bleib bei Themen, in denen du dich auskennst, Schonklood.
„Wer von Fernet Branca keinen Rausch kriegt, ist zum Rausche nicht fähig!“
Ist zwar ebensolcher Blödsinn, aber den würde man dir wenigstens abkaufen, so als Mann vom Fach.
Bis dahin schenke ich dir meine Interpretation deines Spruches, auch wenn sie dir ebenso wie die der anderen halben Milliarde Kontinentsbewohner am faltigen Hintern vorbeigeht:
Wer seine Heimat liebt, der ist zur Liebe zur EU nicht fähig!
In diesem Sinne: Auf den Ischias, PROST!