Kinder spielen gerne. Sie
spielen die Guten und die Bösen. Wir haben als Kinder, lange vor der
Generation Wisch-und-weg, mit gebogenen Holzstöcken „Räuber und
Gendarm“ gespielt, und damals war auch in sozialdemokratischen
Haushalten üblich, den Räuber als den Bösen und den Gendarm als
den Guten darzustellen. Das heißt, der Räuber musste sich
verstecken und abtauchen, während der Gendarm ihn finden, festnehmen
und abführen musste. Wenn jemals von der hölzernen
Schusswaffen-Attrappe Gebrauch gemacht wurde, dann von dem Gendarmen.
Ein anderes Spiel war Robin
Hood. Wir bastelten uns Bögen aus Weidenruten und Bindfaden und
zogen durch den hausnahen Wald, um mit entlaubten Weidenstöcken als
Pfeile auf die Jagd zu gehen. Die Dinger flogen grauslich, nicht
allzu weit und trafen nie. Niemals wäre jemand aber auf die Ideen
gekommen, ernsthaft damit auf einen anderen Jungen zu zielen oder ihn
gar zu verletzen.
So wurden heutige böse alte
weiße Männer sozialisiert.
Wir spielten, wie bei Kindern
üblich, einfach die Geschichten nach, die uns von Erwachsenen
erzählt oder von Medien gezeigt wurden. Das äußerste Ende der
Brutalität fand irgendwo zwischen A-Team und Bud Spencer statt.
Darüber hinaus gab es nichts.
Inzwischen erleben wir durch die
bunte multikulturelle und ganz besonders friedensreligiöse
Bereicherung eine neue Art des Spielens und lustigen Nachstellens der
Geschichten, die den Kindern von Erwachsenen erzählt werden. Und die
sie in den Medien ihres prägenden Kulturkreises genießen.
In
Linz trieben sie es inzwischen so weit mit dem Nachspielen
von IS-Hinrichtungen, wo die guten wahren Gläubigen und
herzensreinen Friedensreligionsdurchleuchteten dreckige Verräter,
Apostaten oder einfach nur Ungläubige mit Genickschuss in die Hölle
schicken, dass sogar die Polizei einschreiten musste.
„Es
sind junge Migranten, die Kriegsspiele in unserem Grätzel abhalten“
„Seit Jahren sehen
sich die Anrainer zwischen Kremplhochhaus und Lenaupark mit
steigender Kriminalität konfrontiert: Drogendealer, Gewalt, Lärm,
Vandalismus. „Ich trau’ mich nach 15 Uhr nicht mehr aus dem
Haus“, sagt die 75-Jährige.“
Nein! - Doch! - Oooh!!
Na hoffentlich wählt die jetzt
nicht trotzig die FPÖ. Denn das Problem wird sicher kompetent von
schwarz und grün angepackt und begutachtet und bewertet und zum
Anlass genommen, noch einmal über rassistische Hass-Postings
nachzudenken.
Es wird natürlich nichts
passieren, denn die Früchtchen, die da die vom sozialen Umfeld
transportierten Heldengeschichten nachspielen, sind natürlich noch
strafunmündig. Eben nur spielende Kinder.
„Die
Burschen sind vielfach aber nicht strafmündig und eine Softgun gilt
als Spielzeugwaffe“
Aber trotzdem putzig, wie sich
in den Medienforen (also nicht beim „Standard“, der bringt solche
Wasseraufdiemühlenartikel erst gar nicht) jetzt aufgeregt wird, dass
solches hier bei uns passiert und wie undankbar diese Rotzlöffel
doch unserer freien Gesellschaft begegnen, die ihnen doch alles
gegeben hat. Und dass doch niemand ahnen konnte, dass hier eine
Jugend heranwächst, die offensichtlich schonmal probt, wie sie mit
ihren Gegnern oder generell verstockten Ungläubigen in Zukunft
verfahren wird.
Nein, liebe Leute, das kommt
nicht überraschend. Es war absehbar. Es wurde vorhergesehen. Von
Menschen, die mit offenen Augen und einem Mindestmaß an logischem
Denkvermögen ausgestattet wurden. Also denen, die schon vor Jahren
und von den geifernden linksradikalen Forentrollen bis heute als
rassistische rechtsrechte Hetzer und Faschisten niedergebrüllt
wurden und werden.
Liebe Linkstrolle, hier erlebt
ihr schon einmal die spielerischen Probeläufe der kommenden
Verteilungs-, Religions- und Kulturkriege. Aber macht euch nur
weiterhin Sorgen, ob Frau Maurer im Netz angepöbelt wird und nicht,
woher diese Kinder ihre Hinrichtungsvideos haben und was sie machen
würden, wenn eine Frau Maurer vor ihnen kniet.
Und merkt euch gut das Beispiel
des arbeitslosen Wiener Tischlers, der seinen Nebenbuhler mit einem
Kopfschuss hingerichtet hat. Ihr werdet es noch oft zum Relativieren
brauchen.