Seit einigen Tagen wird dem
Medienkonsumenten auch jenseits der Dokumentations-Endlosschleife auf
„ZDF neo“, „phoenix“ und „n-tv“ der Zweite Weltkrieg
wieder als das letztgültige große Maß aller Dinge um die Ohren
gerieben. Darunter geht nichts mehr. Man ahnt, worauf man vorbereitet
wird.
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„Seit dem Zweiten Weltkrieg
gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr
auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt.“ Also
sprach die bereits verschollen geglaubte Raute, bekannt
emotionsgeladen wie ein Briefbeschwerer und mit Gesichtsausdruck
Nummer 12 aus ihrem Kamera-Katalog, den Corona-Psalm in das Mikro,
aufgenommen von ihren vor Begierde zitternden Hofberichtbestattern,
die darob in geradezu frenetisches Verzücken ausbrachen.
Was, der Zweite Weltkrieg war
ein Akt des gemeinsamen solidarischen Handelns der Deutschen?
Na ein Glück, dass das nicht
der Nazischlampe oder dem Faschisten rausgeflutscht ist.
Wer nun „unser“ genau ist,
blieb die Sprechpuppe im AfD-blauen Tarnkleid leider schuldig zu
erklären. Wandte sie sich an das deutsche Volk oder an die
Bevölkerung des Siedlungsgebietes Deutschland? Wenn ja, dann
vermisse ich in den Berichterstattungen der letzten Tage in diesem
„unser“ die Bundesbahnwerbungsdiversität. Seitdem
vermehrt Ärzte, Rettungssanitäter, Polizisten im Einsatz und
generell Fachleute gezeigt und interviewt werden, ist das Gesicht des
weißen Deutschen wieder omnipräsent auf den Bildschirmen.
Grauslich, dieser Alltagsrassismus der Medien, der die Teilhabe
zugewanderter Schutzerflehender an der Berichterstattung über
Alltagshelden wieder einmal auf diskriminierende
Phantombeschreibungen bei „XY-ungelöst“ reduziert.
Ach ja, auch von den
Frontgestalten der „Grünen“ hört und sieht man aktuell wenig.
Ist wahrscheinlich für alle
Seiten das Beste.
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Zum sechzig Kilometer langen
Stau vor der ungarischen Grenze:
„Seit dem Zweiten Weltkrieg
gab es keinen solchen Konvoi Richtung Osten
mehr.“
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Zum RTL-Dschungelcamp:
„Seit
dem Zweiten Weltkrieg haben nie mehr so viele Deutsche Eidechsen und
Maden gefressen!“
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Zum Rausschmiss des Wimmerbarden
Xavier Naidoo bei RTL:
„Seit
dem Zweiten Weltkrieg wurden keine doitschen Künstlerkollektive mehr
von ausländischen Einflüssen bereinigt!“
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„Seit dem Zweiten Weltkrieg
gab es keine von Regierungsfreunden angezündeten Büros von
Oppositionsparteien mehr.“
„Seit dem Zweiten Weltkrieg
gab es keinen Kanzler mehr, der von gleichgeschalteten Medien
so bejubelt wurde.“
„Seit dem Zweiten Weltkrieg
wurde der Zweite Weltkrieg nie
mehr so zum Maß aller Dinge gemacht.“
Amen.
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Einen noch:
Wenn man die Kommentare zu Kurz
in den Foren deutscher Gazetten schmökert: „Seit dem Zweiten
Weltkrieg hat es kein Österreicher mehr geschafft, dass sich so
viele Deutsche ihn als Kanzler wünschen.“
Dass es Österreicher mit
Redetalent und Machtstreben immer wieder schaffen, unseren Großen
Bruder so zu begeistern...
Jetzt aber aus!
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Die linksradikalen Vollhonks und
Regimenter der Nützlichen Idioten aus den Regionalbüros der
„Linken“ putschen sich auf ihrer Hetzplattform „Indymedia“
auf und rufen zu Zusammenrottungen, Brandstiftungen und Plünderei
auf. Zum Glück zeigen sie dabei keine deutschtümelnd-patriotische
Attitüde, sonst käme noch jemand auf die Idee, die vom
Verfassungsschutz beobachten zu lassen.
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Das Rettungspaket für die
Wirtschaft – koste es, was es wolle! - steht.
Jetzt wird erst das Angesparte
der Bürger verbraucht, dann mit „Überbrückungskrediten“ ein
veritabler Schuldenberg der Privathaushalte für die nächsten
Jahrzehnte angehäuft und letztendlich über die erwartbare massive
Inflation das Einkommen halbiert.
Auch so kann man Finanzkrisen
beenden. Danke, Corona!
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Durch Krankheitsausfälle in den
Stadtwerken kann es künftig leicht zu längeren Ausfällen in der
Wasser- und Stromversorgung kommen. Da ist es doch immer praktisch,
wenn man noch ein Fläschlein Prosecco und eine Vaginalkerze von
Gwyneth Paltrow im Haus hat. Und ich hielt das immer für zweckfreien
Tand. So kann man sich irren.
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Ich stelle mir gerade vor, was
in unseren Städten passiert, wenn wirklich das Wasser für nur 2
Tage ausfällt. Da werden viele merken, dass Mangel an Klopapier
nicht das größte Problem ist, das auftauchen kann.
Nur in einigen Berliner
Hinterhöfen wird sich am Status Quo nicht viel ändern.
Und jetzt: Nasenkino aus!