Vorneweg
sorry, dass es heute etwas länger wird, aber dafür halte ich mich
dann am Wochenende kürzer...
Ich
bin ja schon eine ganze Weile auf der Welt und habe schon einiges an
Unappetitlichkeiten erleben dürfen. Das verhornhautet den Magen
schon ordentlich. Aber immer wieder überraschen mich Menschen.
„Der
demokratische Gouverneur des US-Bundesstaats Virginia ist wegen eines
rassistischen Fotos aus seiner Studentenzeit in Bedrängnis geraten.
Das Foto zeigt eine Person in der weißen Kutte des rassistischen
Ku-Klux-Klans und eine zweite mit schwarz geschminktem Gesicht. Es
erschien 1984 auf Ralph Northams Seite im Jahrbuch seiner
medizinischen Hochschule.“
Um
keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Das mit dem KKK lässt
meinen Magen wenig hochgehen. Weil ich mich damit abgefunden habe,
dass es solche Kutten-Idioten damals noch gab, die der fröhlichen
Folklore des Neger-Abfackelns zugeneigt waren und es in Amerika vor
ein paar Jahrzehnten noch als witzig galt, sich das Gesicht schwarz
anzumalen. Heute sieht es glücklicherweise anders aus und auch diese
ganzen „Arischen Bruderschaften“ sind inzwischen zu kriminellen
Erpresser- und Drogenbanden mutiert. Solche Typen gehören zu denen,
die mir die Hornhaut auf die Magenschleimhaut gebracht haben.
Unappetitlich, schwer verdaubar und zum Glück gesellschaftlich
weitgehend geächtet. Also anders als islamistische Schlächterbanden
in ihrer Umgebungsgesellschaft.
„Die
Demokratische Partei forderte am Samstag Northams Rücktritt. Der
Gouverneur lehnte dies ab. Zu dem Foto lieferte er widersprüchliche
Erklärungen.“
Das
mit den Rücktritten wegen Sachen, die 34 Jahre zurückliegen, sehe
ich etwas entspannter, aber okay, jede Partei legt fest, was in ihren
Reihen tragbar ist und was nicht. Und wenn die Demokraten sagen, das
können sie nicht tolerieren, auch wenn es ein halbes Leben
zurückliegt, dann ist es so.
Aber
bei der ganzen gespielten Empörung und aufgekochten Skandale ist
etwas irgendwie nur am Rande erwähnt worden, und das dankbarerweise
von einem Kommentarposter, der sich anscheinend besser mit Virginia
auskennt und der ein paar Quellen dazugab.
KKK-Robe?
Schwarz angemaltes Gesicht? Alles peanuts.
Der
Ekel sitzt viel tiefer. So tief, dass mir das Kotzen kommt.
Ich
beginne mal mit diesem
Beitrag in den eher
republikanischen
„CNS News“. Das
kann sich jeder selbst auf Englisch durchlesen, ich filtere einfach
mal raus, was ich da lese:
In
einer Sendung „Frag den Gouverneur“ wurde Northam wohl gefragt,
ob er eine Gesetzesinitiative unterstützt, die die Abtreibung bis
zur Geburt legalisieren will. (Kommt einem irgendwie bekannt vor…)
In seiner Antwort, natürlich nicht einfach „ja“, schwurbelt er
herum, dass ein lebend geborenes Baby sich wohlfühlen und auch leben
kann, wenn es Mutter und Familie so wollen. (Er verwendet das Wort
„resuscitated“,
was
ja eigentlich „wiederbelebt“ bedeutet…) Das
kann man so deuten, dass das Kind eh sterben würde, wenn die Familie
es nicht will, und dann kann man es ja auch wegtun. Es kann auch
einfach nur bedeuten, dass es keine automatische Wiederbelebung mehr
geben soll, wenn ein Kind bei der Geburt Schaden erleidet und
reanimiert werden müsste. Das wird mir hier nicht ganz klar, aber
ich lege es so aus, dass ja eigentlich eine
Abtreibung direkt vor der Geburt die
Erfordernis begründet,
durch Kaiserschnitt das Kind aus dem Bauch zu holen und jetzt wäre
es ja die Pflicht jeden Arztes, das Kind sofort zu reanimieren.
Doch
die Entscheidung, ob das Baby leben oder sterben soll, soll den
Müttern überlassen werden. Und da der Gesetzgeber hauptsächlich
aus Männern besteht, dürfte er sowieso nichts vorschreiben und
müsse in diesem Fall das Kind sterben lassen. (Was imo mit dem
hippokratischen Eid zwar unvereinbar wäre, aber das ist Abtreibung
sowieso.)
Ob
es aber wirklich nur um tote Babys geht, die nicht „wiederbelebt“
werden sollen oder nicht doch um lebende, die getötet werden sollen,
darauf gehe ich weiter unten ein.
Die
Demokratin, die er unterstützt, eine gewisse Kathy Tran, Tochter
vietnamesischer Eltern, tritt für die Abtreibung bis zum Tag der
Geburt ein. Das wird auch in einem Interview in dem Artikel deutlich.
Sie erklärt, dass es für Abtreibung kein Limit geben dürfe und
auch direkt vor der Geburt das Kind noch getötet werden dürfe. Sie
hat an anderer Stelle wohl sogar betont, dass es erlaubt sein müsse,
wenn sich die Frau bereits in den Geburtswehen befindet und sich der
Muttermund zu öffnen beginnt bzw. wenn sich das Kind bereits im
Geburtskanal befindet.
Wenn
man noch etwas über diese Frau wissen will, dann vielleicht das: am
gleichen Tag, als sie ihr Gesetz zum Abort bis zum Moment der Geburt
vorlegte, stellte sie offenbar auch ein Gesetz vor, mit dem Motten
und Insekten geschützt werden sollen. Menschen darf man
vernichten, Motten nicht. Kommt mir jetzt irgendwie bekannt vor,
solche widerlichen Gestalten haben wir doch hier auch. Wer will sowas
in einer gesetzgebenden Versammlung sitzen haben?
An
dieser Stelle ein kleiner Einschub: Es ist nachgewiesen und bekannt,
dass ein Fötus sehr wohl seine Umwelt erkennt, auf Umweltreize wie
vertraute Stimmen reagiert, am Ende seiner Entwicklung sogar hell und
dunkel unterscheiden und erste bewusste Handlungen setzen kann. Es
ist ein voll ausgebildetes Kind, zu dessen Mord hier aufgerufen wird.
Jene, die sich gerade in sozialen Netzwerken aufgeregt haben, weil
irgendwo auf einem Tennis-Turnier ein Ballmädchen kaltblütig eine
Kakerlake zertrampelt hat, sind verdächtig still bei dem Thema Mord
an einem Baby bis wenige Minuten vor seiner Geburt.
Und
ebenso nachgewiesen und bekannt ist, dass Frauen besonders gegen Ende
der Schwangerschaft extreme psychische Situationen erleben, die sie
nicht gerade dafür prädestinieren, eine immer von Vernunft
geleitete Entscheidung zu treffen, bei der es immerhin um Leben oder
Tod eines Menschen geht. Eine Entscheidung, die für den Rest des
Lebens mitgetragen werden muss. Nicht jede Frau ist eine kaltblütige
Mörderin, auch wenn seltsamerweise ausgerechnet Feministinnen an
diesem Bild aktiv stricken; viele machen sich später Gedanken bis
hin zu schweren Vorwürfen. (Wer mehr über den Zustand von Frauen
nach einer Abtreibung erfahren will, der kann sich hier
interessante Infos und Statistiken holen. Ein erschreckendes Bild.)
Die
besondere psychische Situation einer Mutter, vor Allem, wenn sie in
einer für sie ausweglosen Situation zu sein glaubt, wird in unserem
Rechtssystem sogar so weit berücksichtigt, dass eine Freigabe zur
Adoption noch drei Jahre lang widerrufen und den Adoptiveltern das
Kind wieder entzogen werden kann. Drei Jahre Bedenkzeit. Eine
Adoption kann man rückabwickeln, einen Mord jedoch nicht.
Das
alles wird hier komplett ausgeblendet. Das Baby ist nur ein Klumpen
Biomasse, den man beruhigt entsorgen kann, eine Schaufel voll
Kehrricht – sorry, aber mir fehlt für diese Vorgehensweise
jegliches Verständnis. Mörder, die sich in den Mantel des
Humanismus kleiden, sind die widerlichsten Heuchler von allen.
Man
fordert mehr Gedenken an die Gaskammern von Auschwitz und ermordet in
staatlich gestützten Abtreibungskliniken jährlich mehr Menschen,
als die Nazis jemals dahinraffen konnten. Erkläre mir bitte mal
einer die Logik dahinter.
Aber
so richtig unappetitlich, noch einen Zacken schärfer und in einem
zivilisierten Land eigentlich indiskutabel wird es, wenn dann
weitergebohrt wird und irgendwie die Aussage, dass auch eine Art
Abtreibung nach der Geburt erlaubt sein soll, kommt. Was auch logisch
erscheint, denn wenn eine Frau bereits in den Wehen liegt und der
Kaiserschnitt vorbereitet wird und sie just in diesem Moment
entscheidet, das Kind muss weg, dann gibt es wohl kaum noch die
Möglichkeit, das anders zu bewerkstelligen, als das Kind
herauszuholen und zu töten. Ich bin kein Mediziner, aber ich vermute
mal, dass auch schon eine Weile vorher eine Abtreibung immer darauf
hinauslaufen wird, das Kind erst aus dem Mutterleib zu holen und dann
umzubringen. Was will man sonst machen? Vergiften? Elektroschocken?
Ohne die Mutter zu schädigen?
Interessant
dabei ist neben der Tatsache, dass es damit offensichtlich auch um
die Legalisierung postnataler Kindestötung geht, auch, dass der Herr
Gouverneur selbst Arzt ist. Und so nebenher von einer
Abtreibungs-Organisation, die Kliniken betreibt, eine Wahlkampfspende
von zwei Millionen Dollar kassiert haben soll.
Nun,
handelt es sich also um die Spinnerei eines korrupten Gouverneurs,
der seinen Spendern einen Gefallen schuldet? Nein, das Ganze geht
tiefer, denn es findet wirklich und ernsthaft in internationalen
medizinischen Fachpublikationen eine Diskussion darüber statt, ob
postnataler Mord überhaupt Mord ist. Das folgende Beispiel zweier
australischer Autoren gibt einen kleinen Einblick in die Welt derer,
die auch den Moment der Geburt nicht als Grenze zum Töten von
Menschen sehen.
Übersetzt
liest sich das hier
dann so:
„...die Autoren
argumentieren, dass das, was wir als „Abtreibung nach der Geburt“
(Töten eines Neugeborenen) bezeichnen, in allen Fällen von
Abtreibung zulässig sein sollte, auch wenn das Neugeborene nicht
behindert ist.“
Hier
versagt meine Hornhaut.
Ich
habe sowieso rein aus dem Logischen heraus ein Problem mit der
industriellen Tötung menschlichen Lebens. Ich kann mich nicht von
den Gaskammern der Nazis angeekelt abwenden und dann über
millionenfachen Massenmord durch eine ausgefeilte Tötungsindustrie
nur die Schultern zucken. Und da helfen auch keine willkürlichen
Festlegungen von Fristen etwas. Wenn bis zu einem bestimmten Tag ein
Fötus abgetrieben werden darf, weil er nicht als Lebewesen mit Recht
auf Leben betrachtet wird, warum ist er es dann einen Tag später?
Was macht den Unterschied von einer Minute vor Mitternacht bis einer
Minute nach Mitternacht aus, dass das Kind vorher getötet werden
darf und nachher nicht mehr? Und das führt unweigerlich zu einem
Gedankenspiel des Hin-und-Her.
Wie
viele Stunden, Tage, Wochen kann man vor- oder zurückgehen? Wo kann
man die Grenze hin verschieben? Was unterscheidet einen Fötus am 30.
Tag seiner Entwicklung von einem am 31. Tag? Und sind alle Kinder
immer gleich und alle Föten immer gleich entwickelt? Ist das Recht
auf Leben wirklich an eine körperliche oder geistige
Entwicklungsstufe zu binden? Und was ist mit Leben, das diese
geistige Entwicklungsstufe nie überschreitet? Geistig schwer
behindert zur Welt kommt? Kann man das dann wieder guten Mutes als
„unwertes Leben“ deklarieren und entsorgen?
Was
unterscheidet ein Baby, das auf Wunsch einer Mutter, die es tot sehen
will, und das per Kaiserschnitt in diese Welt geholt wird, damit es
hier getötet wird, von einem Baby, das durch Kaiserschnitt auf diese
Welt kommt und diesen Moment überleben darf? Nur der Wunsch der
Mutter? Ist es moralisch vertretbar, sich den Tod eines Menschen zu
wünschen und dann das gottgleiche Recht zu besitzen, die Tötung
sogleich durchführen zu lassen? Wo bleiben da die Menschenrechte?
Doch
zurück zu dem Artikel in dem medizinischen Magazin.
Erstmal
wird dort klargemacht, dass bereits die Möglichkeit einer
psychischen Belastung für die Frau oder deren bereits lebende ältere
Kinder (!) ausreichen soll, um ein Ungeborenes abzutreiben. Um sofort
die Frage aufzuwerfen, ob die gleichen Argumente, die für das Töten
eines menschlichen Fötus gelten, nicht auch konsequent auf das Töten
eines neugeborenen Menschen angewandt werden können.
Interessant
die Ausführung, dass ein nicht pränatal entdecktes Down-Syndrom
dann eben dazu berechtigen soll, das Neugeborene nach Erkennen dieser
Anomalie nachträglich abtreiben zu lassen. Unter den Nazis hieß das
die Beseitigung „unwerten Lebens“; egal wie das heute
verschwurbelt wird, es meint das Gleiche. Auch unter Hitler
argumentierte man, es wäre das Beste für alle Betroffenen.
Interessante Schuhe, in denen diese Leute da unterwegs sind.
Fußnote
dazu: Es wird zwar statistisch argumentiert, dass es einen
Prozentsatz an Down-Kindern gebe, die nicht während der
Schwangerschaft erkannt wurden, aber an keiner Stelle die Möglichkeit
in Betracht gezogen, dass es einen Prozentsatz an fälschlich
diagnostizierten Behinderungen geben könnte und auch eine
Kollateralmenge ganz normaler, gesunder und lebensfitter Föten
einfach mal auf Verdacht abgetötet wurden. Ich kenne persönlich
einen Fall, wo den Eltern nach einem Test nahegelegt wurde, das Kind
entfernen zu lassen weil wahrscheinlich behindert, und die Eltern
lehnten ab. Der Bube ist kerngesund zur Welt gekommen und besucht
inzwischen ganz normal die Schule, und das sehr erfolgreich. Solche
Fälle werden als Gegenargument nicht erwähnt, was ich erstaunlich
finde für die Überlegungen angeblicher Akademiker. Nur das Für
akzeptieren und das Wider ausblenden, hat mit Wissenschaft nun mal
gar nichts gemein.
Doch
zurück zur Verteidigungsschrift für die Kindstötung. Sie
verteidigen dies damit, dass es nicht um das Leiden oder Glück des
Menschen geht, über den da entschieden wird, sondern darum, dass
eine Belastung für die Familie und für den Staat beseitigt werden
muss. Eine Belastung, die nicht einmal zwingend da sein muss. Die
Gefahr reicht schon.
Und
um das Ganze ethisch zu begründen, holen sie den komplette Hammer
raus. Festhalten, jetzt wird es hart: Man tut nur dann Unrecht mit
dem Mord an einem Lebewesen, wenn dieses Lebewesen persönliche Ziele
besitzt, die es erreichen will. Indem man ihm keine Chance gibt,
diese Ziele zu erreichen, tut man Unrecht. Hat das Lebewesen aber
noch keine eigenen Ziele, dann darf man es beseitigen und tut damit
kein Unrecht. Weil das Kind noch nicht weiß, was es alles nicht
erreichen wird können, wenn man es umbringt, darf man es töten.
Unappetitlich
genug? Nein, einer geht noch. Denn nachdem sich die philosophische
Betrachtung bis hierher auf Neugeborene mit schweren Behinderungen
bezog, schlägt man jetzt den Bogen zum gesunden Kind. Man hat ja
gerade eine tolle Begründung gefunden, die muss man jetzt nur
konsequent anwenden:
„Wenn der Tod
eines Neugeborenen nicht zu Unrecht geschieht, weil es sich sich kein
Ziel gesetzt hat, das es auch nicht erreichen kann, dann sollte es
auch erlaubt sein, eine Abtreibung nach der Geburt auch bei einem
gesunden Neugeborenen zu praktizieren, wenn es noch kein Ziel
gebildet hat.“
Woran
will man das erkennen? Soll es ein Ziel eindeutig formulieren können?
Oder schriftlich niederlegen? Notariell beglaubigt? Wie weit muss das
Ziel in der Zukunft liegen und wie konkret muss es sein? Reicht das
Ziel, den nächsten Moment zu erleben, und den übernächsten auch,
nicht aus? Wie wird das Vorhandensein eines Zieles getestet, welche
Anforderungen werden an das Ziel gestellt? Und wo in der
UNO-Deklaration der Menschenrechte steht geschrieben, dass nur der
als Mensch zu gelten hat und das Grundrecht auf Leben einfordern
darf, der wem auch immer wann auch immer welche Art von „Zielen“
auch immer darlegen kann?
Keine
dieser Fragen kann beantwortet werden.
Daran
erkennt man das eigentliche Übel: es handelt sich um Blabla, mit dem
einzigen Ziel, ungestraft Kinder töten zu können. Weil sie das
Verbrechen begangen haben, keine höheren Ziele formuliert zu haben
als einfach leben zu wollen. Und dabei auch noch anderen Leuten zur
Last fallen könnten. Das reicht diesen Leuten aus, um Massenmord zu
rechtfertigen. Das Menschenrecht der Mutter auf einen gemütlichen
Abend wiegt höher als das Menschenrecht des Neugeborenen auf Leben?!
„Der sittliche
Status eines Säuglings entspricht dem eines Fötus in dem Sinne,
dass beiden die Eigenschaften fehlen, die es rechtfertigen, einem
Individuum ein Recht auf Leben zuzuschreiben.“
Mein
Gedankenspiel von weiter oben: Was unterscheidet den Fötus am 31.
Tag von dem am 30. Tag? Und hier: Was unterscheidet den Fötus nach
der Geburt von dem davor? Und was das lebende Kind am zehnten Tag von
dem am neunten? Es ist ja immer noch das gleiche Kind.
„Nur ein Mensch
zu sein, ist an sich kein Grund, jemandem ein Recht auf Leben
zuzuschreiben.“
Pff.
Niemand
hat ein Recht auf Leben, nur weil er ein Mensch ist. Wenn das mal
keine sportliche Aussage ist. Man nimmt die universellen
Menschenrechte, und weil man diese wegen ihrer Universalität nicht
verändern kann, biegt man einfach die darin verwendeten Begriffe
darum.
Um
als Mensch auch die Menschenrechte in Anspruch nehmen zu dürfen,
gehört nach Ansicht dieser Mordpropagandisten also mehr dazu. Und
das erreicht er, nach diesem Pamphlet, sicher nicht in den ersten
Wochen nach der Geburt.
Womit
auch schon ein erster Zeitrahmen sichtbar wird.
Wochen
nach der Geburt. Im Zeitrum der pränatalen Depressionen einer
Mutter; wohl der günstigste Zeitpunkt, um sie wichtige
Entscheidungen über Leben und Tod fällen zu lassen.
Die
wollen Säuglinge umbringen, auch wenn sie kerngesund sind, aber (und
das wird im weiteren Text klar) einfach den Zielen und Vorstellungen
anderer Menschen, die eben schon Ziele haben, auch wenn der Begriff
nicht definiert wird, im Wege stehen könnten. Noch besser: es
genügt, wenn der Mutter später einfällt, nein das will ich nicht,
ihm also den Status „zukünftiges Leben“ einfach entzieht.
Da
kann man dann wohl zur Geburtsklinik hingehen, denen das schreiende
Bündel in die Hand drücken, sagen: „Das hat für mich kein
zukünftiges Leben mehr, hier ist meine Reklamation, macht das mal
weg!“, und dann ist alles gut. Ist kein Mord, das Kleine hatte noch
keine Ziele formuliert. Wie auch immer Ziele definiert sind. Denn der
Knackpunkt bleibt, dass hier Anforderungen gestellt, aber nicht
definiert werden. So dass sogar das Erfüllen der Anforderungen
willkürlich ausgelegt werden kann.
Was
am Ende jeden Zeithorizont auflöst und die Tür aufstößt zum
Kindesmord bis – ja, wann eigentlich? Was unterscheidet ein Kind
mit acht Wochen von einem mit acht Wochen und einem Tag?
Da
ja, nach der Logik der Mordverherrlicher, einem Kind schon deshalb
kein Schaden entsteht, weil es gar nicht begreift, dass ihm ein
Schaden entsteht (ohne sagen zu können, wann denn dieses Begreifen
nun einsetzt und woran man es zweifelsfrei erkennen oder ausschließen
kann), folgt daraus, wenn man den Pfad dieser kranken Logik ein wenig
weitertrampelt, dass sowieso niemandem ein Schaden dadurch entsteht,
wenn man ihn tötet, weil jeder Mensch, der tot ist, nicht mehr
begreifen kann, dass ihm gerade ein Schaden zugefügt wurde.
Der
Haken an dieser Büchse der Pandora ist nämlich der: Wenn man einmal
einen Grund gefunden hat, einen Menschen auch nach seiner Geburt aus
niederen Gründen wie persönlicher Bequemlichkeit zu töten, dann
lässt sich da irgendwann keine Grenze mehr ziehen. Sieht man ja an
dieser ganzen Diskussion: Als man einmal gesagt hat, okay,
Abtreibung, das geht, aber nur bis zu dieser oder jener
Schwangerschaftswoche und nur unter diesen und jenen Bedingungen, da
setzte bereits der Kampf um das Verschieben der Grenzen ein.
Auch
Euthanasie ist damit erlaubt. Der Satz „Ich habe keine Ziele mehr“
aus dem Mund eines kranken alten Menschen reicht ja nach der obigen
Begründung vollkommen aus, um den Stecker zu ziehen. Hat sich gerade
als Person aufgegeben und formuliert, dass kein Schaden mehr
entsteht, und auch noch welcher vermieden werden kann, nämlich für
die Familie, die den Kranken ständig besuchen muss und die
Versicherung, die die teuren Infusionen zahlt.
Wie
war das?
„Nur ein Mensch
zu sein, ist an sich kein Grund, jemandem ein Recht auf Leben
zuzuschreiben.“
Ich
lasse es jetzt mal gut sein, hat mich eh schon genug Zeit und Nerven
gekostet. Mir schmeckt heute kein Essen mehr.
Das
wirklich Besondere aber: Während man sich geradezu episch den Arsch
aufreißt, um junge sportliche Glücksritter aus Vorderasien und
Zentralafrika zu „Schutzbedürftigen“ zu erklären, denen jede
Form der zärtlichsten Zuneigung zusteht, hört man nicht einmal den
leisesten Aufschrei gegen das Bestreben der z.B. von Demokraten in
den USA tatkräftig unterstützten Kreise, nicht nur Föten bis zur
Geburt sondern auch Neugeborene und Kleinkinder kaltblütig
umzubringen. Die wirklich und wahrhaftig Schutzlosen und
Schutzbedürftigen werden von diesen Leuten kaltschnäuzig gekeult
und in den Müll geworfen, weil sie noch nicht in der Lage sind,
eindeutig zu formulieren, wie ihr Lebensplan aussieht.
Man
darf niemals vergessen: Das Vertrauen seiner Partei hat dieser
Gouverneur verloren und seine Wahl wäre gefährdet gewesen, weil er
sich wahrscheinlich vor 34 Jahren für ein Klassenbuchfoto das
Gesicht schwarz angemalt hat, aber nicht, keine Sekunde lang, weil er
für die Tötung von Föten bis zum Moment der Geburt und damit in
weiterer Folge die Tötung von Kleinkindern eintritt.
Man
kann sich vorstellen, wohin der nächste Schritt jener Gestalten
gehen wird, die sich jetzt schon in Deutschland für den Fötenmord
bis zum Moment vor der Geburt stark machen. Das Nächste wird der
postnatale Mord.
Wo
ist dann die nächste Grenze?
Bis
zum Ende der Mütterkarenz?
Bis
zur Einschulung?
Oder
bis zum Zeitpunkt des religiösen Bekenntnisses?
Wer
diese politische Richtung unterstützt und solche Politiker wählt,
wählt Menschenfeinde, denn sie befürworten den Mord an Kindern. Das
sollte inzwischen jedem klar sein.
2 Kommentare:
Ich unterschreibe diesen Artikel, und das nicht nur weil ich katholischer Christ bin. Sie stellen einige Fragen die es zu beantworten gilt. Allerdings verweise ich auf den Stifter unserer Religion, der gesagt hat: "Sie haben Ohren und hören nicht, sie haben Augen und sehen nicht." Dieses Geheimnis lässt sich nicht so ohne weiteres ergründen und Jesus gibt auch keine Erklärung darüber ab, warum das so ist. Was wir haben ist die Waffe der Wahrheit und die Waffe der Aufklärung. Schießen wir dauerhaft und präzise. Danke für diesen Artikel.
Dank für diesen Artikel, ganz herzlichen Dank. Ganz besonders dafür, dass Sie erwähnen, dass es eine Vielzahl von "Fehldiagnosen" bezüglich schwerer Behinderungen gibt, die sich nach der Geburt nicht bestätigen. Wobei sich die Frage anschließt, mit welcher Berechtigung die Diagnose Trisomie21 schon jetzt ermöglicht, ein Kind bis zur Geburt zu töten! Jeder, der Menschen mit Trisomie21 kennt, wird bestätigen, dass diese Menschen wirkliche Sonnenscheine sind.
Etwas Wasser in den Wein: das Problem der "Euthanasie" ist keins des Dritten Reiches allein; diese Problematik wurde bereits weit früher und im ganzen westlichen Kuturkreis, sofern man das noch so bezeichnen mag, dikutiert und kam maßgeblich aus den USA. Es soll auch sehr aufschlussreiche PArteitagsprotokolle der SPD um 1920 dazu geben.
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