„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 29. Dezember 2018

Alternatives Herangehensmodell

Unsere Herangehensweise an religiöse Fanatiker ist, bei ihnen mit Kaffee, halal Kuchen und einem Scheck vorbeizukommen und sie höflichst darum zu bitten, vielleicht nicht ganz so doll unseren Tod herbeizupredigen und Idioten mit Hass abzufüllen und zu Sprenggläubigen hochzuhetzen.
Die Ägypter haben ein alternatives Herangehensmodell: Eins zu Zehn.
Nicht schön, aber bei hasszerfressenen Fanatikern zumindest eine wirkungsvolle Problemminimierung.
Ein grober Keil für grobe Klötze.

Angst vor der Opposition

Über die Feiertage hat man ja mal Zeit, sich in Ruhe und von der beruflichen Hektik abgekoppelt mit allen möglichen Leuten auch mal über Dies und Das zu unterhalten, und so hatte ich eine interessante Diskussion mit einem Austrogermanen, also einem in Österreich arbeitenden und lebenden deutschen Staatsbürger mit ausreichend deutschen Wurzeln, um von Käsmann zum Vollnazi erklärt zu werden. Ein Deutschnationaler, gewissermaßen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Und der erklärte mir auf Anfrage, warum aus seiner Sicht die AfD-Abgeordneten im Bundestag nur ganz selten Zwischenfragen zulassen.

Das hat nämlich etwas mit der Geschäftsordnung zu tun. In dem Moment, wo eine Zwischenfrage gestellt wird, wird nämlich die Uhr für die vorgegebene Redezeit der Abgeordneten gestoppt, bis die Frage gestellt und vom Abgeordneten beantwortet wird. Erst wenn die Antwort abgeschlossen ist, wird diese Uhr wieder gestartet, um die gesetzlich garantierte Redezeit des demokratisch gewählten Abgeordneten zu gewährleisten. Außerdem darf die Zwischenfrage selbst nur aus Fragen bestehen.

Inzwischen gelebter Rechtsbruch der Altparteien und ihrer Präsidenten, ganz besonders des Herrn Schäuble, ist es aber anscheinend, erst zuzulassen, dass Zwischenfragen in minutenlange Vorträge verpackt werden, und dabei keck die Uhr der Redezeit des AfD-Abgeordneten weiterlaufen zu lassen. Es wird also angeblich, übrigens ebenso gesetz- und verfassungswidrig wie demokratiefeindlich (was Leute wie den Rollifahrer natürlich einen Dreck interessieren dürfte), der AfD-Fraktion Redezeit gestohlen und an jene weitergeschenkt, die sie aus dem Plenum heraus angreifen und verhetzen, während die vorbereitete Rede des AfD-Abgeordneten nach der Hälfte rüde und unnachgiebig unter dem Geschreie, Geklatsche und Gejohle der linken Plenumshälfte (die mit Demokratie sowieso nichts am Hut hat) unterbrochen wird.

Ich habe mir da mal ein paar Beispiele auf Youtube angeschaut und da ein paar Szenen gefunden, die das zu bestätigen scheinen. Einmal belfert Frau Weidel unter dem Gejohle der Linken zurecht zornig ins Präsidium, dass ihre Uhr nicht angehalten wurde und man daraus nur lernen könne, Zwischenfragen nicht mehr zuzulassen.

Das riecht ja wieder nach der üblichen Methodik des Altparteienblockes: Sie betrügen demokratiefeindlich eine Fraktion aus gewählten Abgeordneten (so vielen, wie sie trotz massiver „Unregelmäßigkeiten“ bei der Auszählung ertragen müssen) um ihre Redezeit, und wenn diese dann Zwischenfragen ablehnt um keine Redezeit zu verlieren, werden sie beschimpft, sie würden eben undemokratisch agieren. Obwohl sie im Recht sind, wenn sie Zwischenfragen ablehnen und das Präsidium im Unrecht ist, wenn es die Uhr weiterlaufen lässt.
Die, die Unrecht begehen, werfen denen, die rechtmäßig handeln, vor, Unrecht zu tun.
Wie gigantisch muss deren Angst vor einer funktionierenden Opposition sein, dass sie vor jeder Sekunde zittern, in der die Opposition frei reden darf.

Freitag, 28. Dezember 2018

Wer mit den Wölfen heult

In der Ukraine haben sich anscheinend die Vorkämpfer der Unabhängigkeit, Helden des Maidan und progressive pro-westliche Demokraten, die wir unbedingt als unsere Freunde und Verbündete gegen den toiflischen Putin in der EU haben wollen, und die bei objektiver Betrachtung Hardcore-Nationalsozialisten mit unverhohlener Hitler-Bewunderung sind, auf den dortigen ORF-Korrespondenten Wehrschütz eingeschossen, weil er es (für den ORF eh schon ungewöhnlich) wagte, eher neutral zu berichten und nicht ausschließlich vor Hass gegen die Russen sprühende Propaganda zu verbreiten.

Die Gefahr sei, dass „derartige Seiten zur Diffamierung dienen und ,Anreize‘ für jene bieten könnten, die mit ,Volksfeinden‘ abrechnen wollen“, erklärt Wehrschütz gegenüber krone.at das Gefährdungspotenzial für sich und die anderen Österreicher. Dass hier gezielt manipuliert wird, ist für den langjährigen ORF-Balkan- und Ukraine-Korrespondenten klar: „Die Zitate aus meinen Beiträgen für den ORF sind völlig aus dem Zusammenhang gerissen.““

Aus dem Zusammenhang gerissene Sätze, ja sogar aus den Sätzen amputierte einzelne Worte.
Diffamierung und Hetze gegen die Person, offene Propagierung eines „Feindes“ des Systems, teilweise offene Aufrufe zum Boykott oder gar zur „Abrechnung“ - das kam mir alles bekannt vor.

Und dann zogen sie an meinem inneren Auge vorbei:
Die linksextreme Twitterblase um bestimmte „Falter“-Redakteure.
Das linksextreme, von radikalen Elementen durchseuchte Forum des „Standard“.
Die Antifa-Hetzseiten auf der deutschen „Indymedia“.
Das linksfaschistische Denunziationsnetzwerk um die Demonstranten von Chemnitz.
Und der ORF, Herr Wehrschütz, trägt auch ein ordentliches Schäuferl dazu bei.
Kommen Ihnen deshalb die Methoden so bekannt vor? Schauen Sie sich mal bei Ihren Kollegen um.
Wer mit den Wölfen heult...

Leuchtturm der Demokratie und Toleranz

Muslime in Deutschland, das ist immer noch ein Thema der Diskriminierung und brutalen Unterdrückung. Muslime bekommen keinerlei staatliche Zuwendungen, dürfen ihre Religion nur im Geheimen ausüben, bekommen keinen Zugang zu qualifizierten Arbeitsplätzen. Als Tagelöhner müssen sie sich für billigste Arbeiten verdingen und täglich gegen Hunger und Not kämpfen, ihre Frauen verrichten niedrigste Arbeiten als Toilettenputzerin oder als Pflückerin auf Obstplantagen.
Übernachtungsplätze und Verpflegung gibt es nur für christliche Frauen, muslimische müssen hungern, dursten und in Zelten übernachten. Wenn eine muslimische Frau es wagt, aus einer Flasche zu trinken, die extra für das Löschen des Durstes einer Christin hingestellt wurde, dann ist das gröbste Beleidigung der gesamten Christenheit, ihrer Heiligen und ihres Gottes und wird den brutalen Unterdrückungsgesetzen des christfaschistischen Deutschen Staates folgend mit dem Tode bestraft. Muslime, die im Internet auch nur mit einem Wort die Herrschaft der christlichen Politik kritisieren, werden ebenso zum Tode verurteilt. Die Gerichte handeln auch unter dem Druck der Straße, wo die zutiefst in ihren religiösen Gefühlen verletzten Christen zu Abertausenden schreiend, tobend und brandschatzend den Tod der widerlichen Ketzer fordern. Ein Provinzrichter, der einen muslimischen Gotteslästerer freispricht, spricht damit über sich selbst das Todesurteil. Jeden Tag findet man abgeschlachtete und zerstückelte Mohammedanerleichen im Straßenbegleitgrün der deutschen Landstraßen, werden aufgeflogene Kellermoscheen niedergebrannt und muslimischen Predigern die Zungen herausgeschnitten.

Wie wäre eigentlich die Reaktion der muslimischen Welt, wenn es wirklich so wäre wie von mir beschrieben? Abgesehen davon, dass es ausreichend Islam-Propagandisten gibt, die genau dieses Bild des Westens zeichnen und jahrelang in Kinderhirne hämmern.

Nun, die Realität sieht so aus, dass genau das, was ich oben beschrieben habe, mit genau umgekehrten Vorzeichen in Pakistan die Normalität darstellt. Der einzige Unterschied ist, dass die westliche Welt, allen voran von „christlichen“ Parteien geführte Staaten und der Vatikan selbst…, richtig: schweigen. Es wird zur Kenntnis genommen. Aber nicht einmal einer vom Tode bedrohten Christin Asyl durch den Vatikan angeboten. Mit dem Hinweis darauf, man mische sich nicht in „innere Angelegenheiten“ des Staates Pakistan ein. Warum der Dampfplauderer, der jüngst aus dem größten Prunkbau der Welt irgendeinen Sermon „gegen Gier und Konsum“ abgelassen hat, sich immer wieder gern in unsere inneren Angelegenheiten einmischt, ich denke nur an seine Forderungen in Punkto Flüchtlinge und sein demonstratives Füßewaschen, kann sich jeder selbst erklären.
Warum sollte er auch verfolgten Christen beistehen?
Das Christentum ist die Religion, die einen zum Märtyrer erklärt, der passiv seinen Tod erleidet.
Der Islam ist die Religion, die einen zum Märtyrer erklärt, der aktiv andere zu Tode bringt.

Ach ja, als kleiner Hinweis an unseren kopftuchsolidarischen Bundespräpotenten: Pakistan, dieser Leuchtturm der Demokratie und Toleranz, hat den Migrationspakt unterschrieben und ist damit ein leuchtendes Beispiel dafür, mit welchen tollen Staaten wir in einem Boot sitzen könnten statt mit solchen dumpfen rächtsrächten Faschismen wie Ungarn oder Dänemark.

Donnerstag, 27. Dezember 2018

The big fat greek threating

Seit Jahren gibt es fast täglich aggressive Grenzverletzungen durch die Türkei und seit Jahren drohen die Türken immer unverhohlener damit, alle griechischen Inseln auf dem, was sie zu ihrem "Festlandsockel" zählen, mit militärischer Gewalt zu übernehmen.
Das ist den Medien bisher kaum eine Meldung wert. Ebensowenig wie Erdogans Invasion in Nordirak und Nordsyrien groß thematisiert wird. Die aggressiven Bestrebungen des Möchtegern-Sultans, sein Großosmanisches Reich wiedererstehen zu lassen, werden großflächig ignoriert. Appeasement mit einem aggressiven Diktator, der mit seinem Militär ein Großreich schaffen wollte, hat ja schon einmal super funktioniert.

Doch jetzt wird die Reaktion der Griechen - man beachte das Wort Reaktion – auf eine erneute Provokation türkischer Jets über griechischem Luftraum, zum Popanz aufgeblasen. Oh, die bösen Griechen drohen den armen Türken?
Falls es noch keiner gemerkt hat: Die Türkei ist der Aggressor, der völkerrechtswidrig die Grenzen verschieben will (und nicht nur will; halb Zypern halten sie völkerrechtswidrig und von EU wie NATO huldvollst geduldet besetzt), Griechenland will sein Staatsgebiet und seine Souveränität verteidigen! Da wird diese Überschrift serviert:

Streit um kleine Insel
Griechen drohen Türken: „Werden sie vernichten!““

Dazu der Begleittext:

Der Streit um die Seegrenze und Territorialansprüche in der Ägäis zwischen Griechenland und der Türkei droht zu eskalieren. Türkische Kampfjets verletzten Ende der vergangenen Woche mehrmals den griechischen Luftraum. Die griechische Regierung ging daraufhin in die Offensive - vorerst verbal.“

Erstens: Die richtige Überschrift wäre „Griechen wehren sich gegen wiederholte Angriffe der Türkei“
Zweitens: Die „Offensive“ geht eindeutig von den Türken aus. Das jetzt so hinzudrehen, als wären die Griechen die Aktiven und die Türken die Passiven, ist bemerkenswert.

Und die Griechen ahnen, dass die EU zu schwach ist, ihnen zu helfen (weil sie auch zu viel Angst vor den Millionen Türken in Deutschland und Österreich haben, die den Krieg sofort in die Städte tragen würden, wenn die EU nicht still hält) und die NATO eher auf Seiten des irren Diktators steht, sonst hätten sie ihn spätestens beim Abschuss eines griechischen Jets in griechischem Luftraum rausgeschmissen. Die Türkei ist der größte US-Brückenkopf nach Vorderasien, Griechenland ist für die USA ohne Bedeutung. Deshalb wird Trump sich nächstes Jahr eher mit dem Erdowahnsinnigen treffen als mit Tsipras.

Die Türken provozieren seit Jahren fast täglich(!) Zwischenfälle an der Grenze; bedrängen griechische Boote in griechischen Gewässern, überfliegen griechischen Luftraum und lamentieren immer lauter, dass ihnen der „Festlandsockel“ gehört und jede Insel darauf ungeachtet jeden internationalen Rechtes dem Sultanat gehört. Auch in diesem Kontext kann man die Schlauchbootinvasion 2015/16 betrachten. Griechenland sollte destabilisiert werden und provoziert – nur eine unbedachte Handlung eines griechischen Kriegsschiffes und der Brand wäre sofort ausgebrochen. Und die Türkei als Verteidigerin armer Geflüchteter hätte Narrenfreiheit gehabt.

Der Irre vom Bosporus drängt eben nicht nur nach einer Wiedererrichtung des Großosmanischen Reiches Richtung Irak und Syrien, nein, er will auch den Balkan zurück, und diesmal muss er nicht mehr über Wien, denn Deutschland gehört ihm schon. Nur Bosnien wird schwer, denn dort haben sich schon die saudischen Wahhabiten eingenistet und einen Brückenkopf gebaut.

Und nein, es gibt keine islamistischen Eroberungsbestrebungen Richtung Europa, es gibt nichts zu sehen, gehen Sie weiter!

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Unterplötzinger Filmpreis

Die international von allen bedeutenden Medien erfolgreich ignorierten Filmfestspiele von Unterplötzingen gingen pünktlich zu Weihnachten erfolgreich zu Ende. Der Preisträger steht fest, und das bei einer erklecklichen Liste interessanter Beiträge moderner Kinematographie.

Hier die bemerkenswertesten Beiträge dieses Jahres:

Eine biographische Dokumentation über King C. Gillette: „Der Herr der Klinge“

Ein Porträtfilm über eine Schwimmbadreinigungsanlage: „Das chlorreiche Sieben“

Eine Dokumentation über die diesjährige Trockenheit in Deutschland: „Die unerträgliche Seichtigkeit des Rheins“

Ein Meisterwerk über die geist- und niveaugeschwängerten Kommentare des Herrn Augstein: „Der Pimmel über Berlin“

Ein umstrittenes Machwerk über die Entsorgung der überschüssigen Söhne Afrikas nach Mitteleuropa: „Gottes Werk und Merkels Beitrag“

Eine interessante Analyse der Vorgänge um die Spaltung der Grünen in Österreich und die neue Liste des Peter Pilz: „Die rotgrünen Penner und ihre fliegenden Listen“

Eine kleine Nachschau auf die Panama Papers: „Der Ruch der Karibik“

Eine Verfilmung des neuen grünen Parteiprogrammes: „Die zehn Verbote“

Eine Doku über den beständigen Abstieg der SPD: „Schlappe Nullen reißen nichts“

Ein Beitrag über schnelle Automobile mit Vin Diesel in der Hauptrolle wurde wegen der Gefahr zu hohen Stickoxidausstoßes disqualifiziert.

Fulminanter Sieger ist ein Kurzfilm über „Spiegel“-Leser: „Männer, die auf Lügen starren“

Dienstag, 25. Dezember 2018

Donald Menasse

Der nächste linke Märchenonkel ist entlarvt. Und nicht ohne Zufall sind es die schärfsten Propagandisten und preisbehängten, hochbejubelten Vorzeigehelden des Feuilleton, dieser sich hochgeistig wähnenden Parallelgesellschaft aus- und eingebildeter Menschen, die bis heute den Irrtum anbeten, Bildung und Intelligenz wären per se eine Einheit, die immer häufiger meine Worte bestätigen: Die sich selbst als progressive Linke verstehenden Überheblichen und moralisch Selbsterhöhten haben keine Argumente, deshalb können sie nur mit erfundenen Aussagen, alternativen Fakten oder, einmal in die beweislastige Ecke gedrängt, mit wüsten Beschimpfungen und Beleidigungen arbeiten.
So auch der Vorzeige-Lügendrechsler Robert Menasse.

Der Schriftsteller Robert Menasse hat in Essays und Reden Zitate des Politikers Walter Hallstein über die Auflösung der Nationen in Europa erfunden. Seine Verteidigung: Als Dichter dürfe er das.“

Richtig und falsch.
Natürlich darf er als Dichter die literarische Freiheit nutzen, Gestalten zu erfinden oder auch realen Gestalten Worte in den Mund legen, die diese nicht gesagt haben. Aber was er nicht darf, ist dazu die dreiste Lüge aufzutischen, dass diese Worte die reine Wahrheit sind. Er darf sagen: XY hätte seine Aussage auch so oder so formulieren können. Von ihm könnte der Satz stammen. Oder gleich sagen, man würde eine Geschichte schreiben und diese enthalte künstlerische Freiheit.
Hat er aber nicht.
Er hat behauptet, es würde sich um wörtliche Aussagen handeln, und zwar nicht im erzählerischen Rahmen sondern in einem zusammen mit einer Politikwissenschaftlerin veröffentlichten FAZ-Beitrag. In Kolumnen, Essays, Vorträgen.
Und das ist einfach Lüge.
Der Märchenonkel erzählt also auch dann Märchen, wenn er in einer ernsthaften Diskussion seine Argumente vorträgt. Er ist also immer ein Märchenonkel, bei jedem Wort, und damit kann nicht ein einziges Wort von ihm mehr ernst genommen werden. Er ist ein notorischer Lügner und begründet das damit, dass der Begriff „Dichter“ ihn dazu uneingeschränkt berechtige.

Die Abschaffung der Nation ist die europäische Idee!“, ließ er, Ausrufezeichen-bewehrt, den rheinlandpfälzischen CDU-Politiker in einem Gastbeitrag für die „FAZ“ im März 2013 sagen, verfasst gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot. Das sei, so die Autoren, „ein Satz, den weder der heutige Kommissionspräsident noch die gegenwärtige deutsche Kanzlerin wagen würde auszusprechen. Und doch: Dieser Satz ist die Wahrheit.“

Nein, ist er nicht. Dieser Satz ist eine Lüge. Hallstein hat ihn nie gesagt.
Ebensowenig folgende Sätze:

Was immer wir in den neu geschaffenen europäischen Institutionen beschließen und durchzusetzen versuchen, Ziel ist und bleibt die Organisation eines nachnationalen Europas.“

Das Ziel des europäischen Einigungsprozesses ist die Überwindung der Nationalstaaten.“

Und doch hat Menasse diese Sätze immer und immer wieder als angebliche wörtliche Zitate ausgegeben und zur Grundlage seiner Propaganda der Zerschlagung der Nationalstaaten gemacht. Die übliche Masche vom linken Rand: statt auf Fakten oder verifizierbare Ergebnisse ernsthafter Forschung beruft man sich auf Zitate bedeutender Persönlichkeiten, meißelt diese in Stein, erhebt sie zum Dogma, hebt sie aus der Diskussion und erklärt Zweifel daran zu Hetze und Lüge. Fakten werden zu Fake News erklärt, wenn sie dem Dogma widersprechen. Und in kreisender Selbstreferenzierung berufen sich alle aufeinander und bestätigen ihre Worte gegenseitig, auf diese Weise eine neue Realität erschaffend.
Die klassische Filterblase.

Und wie sieht die Wahrheit aus?

Hallstein wollte nicht die Nationen auflösen“, sagt Winkler im Gespräch mit WELT. Hallstein habe in der besagten Rede vom 15. Oktober 1964 zwar der Idee der „nationalstaatlichen Souveränität alten Stils“ und der „heutigen politischen Form der Nationen“ eine Absage erteilt, aber zugleich der Folgerung widersprochen, „dass die bestehende politische Ordnung ausgelöscht, durch einen Supranationalstaat ersetzt wird“. Und Hallstein forderte gar, die „Kraftquellen der europäischen Nationen zu erhalten, ja sie zu noch lebendigerer Wirkung zu bringen“.

Menasse hat also nicht einmal den Geist der Hallsteinschen Worte konzentriert (uhaha, böse Nazidiktion…) widergegeben, sondern auch noch einen ganz anderen Sinn hineingelegt.
Auch wenn er das jetzt wortreich bestreitet und störrisch darauf beharrt, Hallstein hätte es so gemeint wie er, Menasse, es sich wünscht, dass es gemeint war, und somit sei er wie immer und unumstößlich im Recht – linke Präpotenz und Größenwahn sind schon häufiger Hand in Hand gegangen als Bildung und Intelligenz – so steht doch jetzt das Wort des ernsthaften Historikers gegen das des beim dreisten Lügen ertappten Märchenerzählers.
Ja, der Märchenerzähler hat das Recht, Märchen zu erzählen.
Aber er hat jedes Recht verloren, sich moralisch über jene erheben zu wollen, die ihm seine Märchen nicht glauben.
Vom Verfechter einer Großen Wahrheit ist er in aller Öffentlichkeit zu einem Lügner abgerutscht, der versucht hat, seine eigene Meinung als Fakt zu verkaufen.
Menasse auf der Wellenlänge der Trump-Tweets, dass ich das noch erleben darf...

Er habe „eine Diskussion provoziert und einen Denkraum des notwendig Möglichen eröffnet...““

Dieser Denkraum heißt Filterblase und die darin getätigten Zitate sind billiger Fake.
Willkommen in der Zwitscherblase des Donald Menasse.

P.S. Der Erklärung des Märchenonkels folgend dürfte auch ich als Autor also in Zukunft ihm die Eröffnungsworte für seine Reden in den Mund legen: „Mein Name ist Robbi der Lügner, kein Wort das ich sage ist wahr, aber ich glaube ich habe das Recht euch zu verscheißern!“
Hat er zwar so nicht gesagt aber das kann man eben so aus seinen Worten herauskristallisieren und als Quinzessenz so darstellen, als hätte er es gesagt, und das auch noch mit der Behauptung, dass er das ganz sicher genau so gesagt hat.
Ob er den Schmäh bemerkt oder einfach nur wutschnaubend klagen würde?
Wer braucht einen fifty-fifty-Joker?

P.P.S. Die Forentrolle des Penseur-Blogs agieren ebenso. Permanent werden mir und anderen Autoren Worte und Formulierungen in den Mund gelegt, die sich zwar in keinem einzigen Text wiederfinden, weder wörtlich noch im Sinne, aber permanent werden die gleichen Lügen behauptet. Es scheint ein in ihren Propagandazirkeln gelehrtes Instrument zu sein, zum Verfolgen der eigenen propagandistischen Agenda mit gezielten Falschzitaten und Lügen zu agieren.
Wer nichts anderes hat...

Montag, 24. Dezember 2018

Schöne Bescherung

Ich wünsche allen Lesern und Kommentatoren dieses Blogs von Herzen eine schöne Bescherung (im einen wahren Sinne des Wortes)!


Dies gilt natürlich in vollem Umfang auch für die Leserinnen und Kommentatorinnen!

Lügenpresse

Wenn eine Demonstration, auf der nur einer der Teilnehmer den Hitlergruß zeigt (blöderweise auch noch ein linksradikaler Provokateur und RAF-Fan) , damit automatisch zu einem reinen Nazi-Aufmarsch wird, zu was wird dann eine Presselandschaft, in der nur ein Einziger der Lüge und des Betruges überführt wurde? (Wenn es nur ein Einziger wäre; wir erinnern uns wie erst vor wenigen Wochen laut ZDF ein „Deutscher“ in einer „städtischen Unterkunft“ einen brutalen Mord beging, während die böse rechte Fake-News-Presse die ebenso alternative wie reale Realität verbreitete, es handle sich um einen Kenianer in einer Asylantenunterkunft. Das hat System.)
Die Antwort steht eh im Titel, es gibt nichts zu gewinnen.

Der eigentliche Skandal am Fall des Lügenbarons Relotius ist nicht, dass der gelogen hat bis sich sogar die Holzatome in dem vor ihm liegenden Blatt Papier gebogen haben, um in den Medien das Bild einer Welt zu transportieren, die dem durch Kanzlerische Deutungshoheit vorgegebenen Narrativ entspricht – das sehen viele Journalisten ja als ihre Aufgabe an; Abgänger geisteswissenschaftlicher Fakultäten haben lange genug gelernt, dass Realität durch Sprache konstruiert wird – sondern dass er dafür mit hohen Medienpreisen dekoriert und frenetisch jubelnd gefeiert wurde. Wäre er mit seinen Märchen als zweitklassiger Schmierfink in der Hintertupfinger Bergwoche erscheinen und unter dem Radar großflächiger Meinungsbildung geblieben, könnte man das als kleines Hoppala abtun, das mal eben so passiert ist. Aber als gefeierter Star-Journalist für die verschiedensten großen Medienhäuser ist der Skandal eben nicht sein Lügen, sondern die Begeisterung einer ganzen Branche, die Besoffenheit, endlich die Geschichten geliefert zu bekommen, die man haben möchte.

Das gesamte System der Medien hat sein Komplettversagen zelebriert. Es hat Leute geschlachtet, die es wagten, unbequeme Wahrheiten beim Namen zu nennen, und Leute gefeiert, die rührselige Märchen erfunden haben. Die ganze Branche steht komplett ohne Kleider da.

Besonders peinlich jetzt das rührselige Gewinsel der „Spiegel“-Redaktion: Während man als privater Blogger – gerne auch von mächtigen Medienhäusern verklagt – persönlich sogar für Inhalte haftbar gemacht wird, die auf Webseiten stehen, zu denen man nur verlinkt hat, putzt sich die für den Inhalt jedes in ihrem Blatt erscheinenden Wortes voll verantwortliche Redaktion jetzt weinerlich ab, man wäre ja nur ein armes Opfer und betrogen worden. Eine präpotente und besserwisserische Redaktion, die die gesamte Bundestagsfraktion der AfD lächelnd verantwortlich macht für jeden rechten Rülpser, der von einem ehemaligen Ortsfunktionär abgesondert wird, will also keine Verantwortung für die inhaltliche Richtigkeit der Beiträge ihres Blattes tragen? Vom hohen Ross selbstgefühlter moralischer Überlegenheit wird auf jeden herabgespuckt, dem auch nur der kleinste Fehler unterläuft, aber wenn sie selbst beim Versagen des kompletten Systems erwischt werden, dann lehnen sie jede Verantwortung ab und betteln um Verständnis und Nachsicht – also genau das, was sie anderen niemals zugestehen?
„Kauft unser Schmierblatt aber erwartet nicht, dass wir eine Garantie für die Richtigkeit des Inhaltes übernehmen!“
Und die wundern sich über rückläufige Abonnements und greinen nach Stütze vom Staat, weil sie doch so brave Systemschreiberlinge sind? Es wäre lächerlich, wenn es nicht inzwischen die Grenze zum Widerlichen überschritten hätte.

Sorry, aber würden die die gleichen moralischen Maßstäbe an sich selbst anlegen, die sie bei jedem Andersdenkenden einfordern, müsste die komplette verantwortliche Redaktion kündigen und sich auf Stricken und Häkeln umschulen lassen. Das wären wenigstens mal produktive und sinnvolle Tätigkeiten, und da würde man es eher entschuldigen, wenn sie sich bei dem misslungenen Pullover auf die schlechte Qualität der Wolle rausreden.
Aber so passt diese verlogene realitätsverbiegende Meinungsmacher-Horde millimetergenau in das Raster einer Regentin, die glaubt, allein die absolute Wahrheit zu besitzen und aus mehrsekündigen Videoschnipseln einer Antifa-Hetzertruppe auf Twitter die Berechtigung zu ziehen, dem Untertanenpack zu verkünden, was Ihro huldvollste Meinung ist, die der Pöbel gefälligst zu teilen habe. Renitente Beamte, die das Wort Ihro Majestät anzuzweifeln sich erfrechen, nur weil sie aufgrund ihrer Position wissen, was wirklich passiert und nicht passiert ist, werden geschlachtet.

Sonntag, 23. Dezember 2018

Euro Blues

Der Sonntag auch bei mir ab und zu einmal den Künsten.
Der hochtalentierte und großartige Musik-Clown Hans Liberg mit einer Nummer, die (alt, aber gut) mir wieder in den Sinn kam, als es letzte Woche um Afrika und Geld ging: