Endlich haben sie es geschafft. Der Keil ist
drin und die Parteiführung prügelt selbst begeistert darauf ein.
Was hat Höcke gesagt? Dass mitten in Berlin
ein "Denkmal der Schande" steht.
Ist der Holocaust also keine Schande? Habe ich
da eine entscheidende Richtungsänderung in der öffentlichen Sichtweise
verpasst?
Überall tönt es aus vollen Rohren, Höcke hätte
das Denkmal als Schande bezeichnet. Nein, hat er nicht. Aber die Originalrede
wird sich niemand geben, der Medienkonsument liest die Schlagzeilen und fertig.
Kennen wir von Pirinccis "KZs" oder Pretzells
"Schießbefehl".
Ausgerechnet der Stinkefinger-Siggi, in meinen
Augen ein ungustiöser Prolet, blafft als Erster los. Meine Güte, wer nach
meinem Empfinden nicht sinngebend reden kann von dem erwarte ich auch kein
sinnerfassendes Lesen. Der sieht nur "Denkmal" und
"Schande" und scheinbar beginnt auch die letzte Hirnzelle zu
hyperventilieren. Wie die Worte sinngebend verbunden sind, begreift er in
seinem Geifer scheinbar nicht mehr (oder will es bewusst nicht, aber dem traue
ich zu, das echt nicht zu kapieren). Und sowie der Leitwolf losheult, jault das
ganze Rudel und keiner fragt mehr, was wirklich gesagt wurde.
Petry und Pretzell und Storch, die sich jetzt
am Nasenring vorführen lassen und in das Horn nachtröten, ich hoffe mal nicht
aus internen machttaktischen Gründen, scheinen eines zu übersehen: Sie selbst
sind auf den Schmäh auch schon hereingefallen, siehe "Schießbefehl".
Sie wissen doch, wie diese dreckigen Medienkampagnen funktionieren, wie die
Worte im Mund verdreht, umgedeutet und pirinccisiert werden. Man verkordelt die
Wortgirlande, schreddert sie auf, verfilzt sie neu und dreht dann daraus einen
Strick, an dem man den Delinquenten, der in seiner Rede alle Buchstaben benutzt
hat um das Wort "Jehova" daraus zu stricken, genüsslich medial
aufbaumelt. Sie selbst sind in ihrer Partei nur noch am Leben, weil alle
zusammenstanden und ihnen den Rücken gestärkt haben. Wenn es die neue Kultur in
der AfD wird, sich von schmutzigen Kampagnen vor sich hertreiben zu lassen,
dann ist die Partei am Ende. Der Dicke und seine Hetzbrigaden reiben sich die
Hände, Ihre Hosenanzüglichkeit kann sich freuen: Konkurrenz zerstritten, Ruf
zerstört, Wahl kann kommen...
Warum Höcke überhaupt diese Rede gehalten hat?
Weil er eine Rampensau ist. Er provoziert. Und das weiß er. Wer hat noch
vorgestern von Höcke gesprochen? Seit Wochen kein Mensch. Alle anderen Themen
im Vordergrund, da war die Gelegenheit günstig, den wegen des missglückten
NPD-Verbotes irritierten Linken ein Stöckchen hinzuwerfen, das diese auch brav
apportieren. Nichts geht über jahrelang eintrainierte Beißreflexe. Aber diesmal
hat er es überzogen. Falscher Zeitpunkt und mangelnder Rückhalt in der eigenen
Partei. Wer mit dem Feuer spielt, der kann sich die Finger verbrennen.
Der wahre Sinn der Rede, nämlich den
Deutschen, wenigstens der dritten Generation nach den geschehenen Verbrechen,
die Möglichkeit zuzugestehen, mit Abstand und ohne krummen Buckel der eigenen
Geschichte zu begegnen, frei von vorgegebenen Denkrichtungen und in offener
Diskussion, und sie nicht immer nur als das zu ewiger Reue verpflichtete
Tätervolk zu punzieren, geht in der Diskussion vollkommen unter. Das ist ja
auch meist der Sinn dieser Scheißestürme der Anti-Hatespeech-Beauftragten,
nämlich jede sinnvolle und von Argumenten getragene, Beweise fordernde und alle
Sichtweisen zulassende Diskussion zu vermeiden; keine Wellen in der Filterblase
schlagen ist die Devise. Dass Höcke ausgerechnet den Holocaust als Thema nahm,
war der Tropfen, der den gern am Köcheln gehaltenen Kessel der Provokation und
Selbstdarstellung zum Explodieren brachte. Das Thema geht nicht. Das weiß
jeder. Das hätte auch Höcke wissen müssen.
Übrigens interessant Siggis Wortwahl, dass
Höcke Deutschland "verachte". Klare Worte. Gegen seine politische
Bettgenossin Claudia Roth, die begeistert hinter "Deutschland
verrecke!"- und "Deutschland du mieses Stück Scheiße"-Plakaten
hertrampelte fand er diese nicht. Jemanden als "Nazipack" (original
hate-speech von Stegner, die Sozen bezeichnen andere ja gerne als
"Pack") zu bezeichnen und gleichzeitig zu unterstellen, Deutschland
zu verachten, das hat was. Geschenkt.
Die Linken haben neben dem üblichen Geifern
("Göbbels-Schnauze") Anzeige wegen Verhetzung eingebracht. Aber nicht
gegen ihre eigene Genossin, die erst unlängst das komplette Zerbomben der Stadt
Dresden öffentlich herbeigesehnt hat. Die kommen mir vor wie Leute, die sich
genüsslich ein Stück Schwein nach dem anderen in ihr gieriges Maul schieben und
die ganze Zeit mit fetttriefenden Fingern auf andere zeigen und sich
beschweren, was das für widerliche Fleischfresser wären.
Und zu den Grünen sag ich gar nichts mehr.
Ausgerechnet Volker Beck, eh schon wissen, der Crack-Beck mit der
Unschuldsvermutung, nichts mit Drogen und Schwule-Jungs-Prostitution zu tun zu
haben, drängelt sich wieder vor. Die sind so mediengeil, dass sie selbst mit
Dreck bis zum Haaransatz noch ihren Sulf in jedes hingehaltene Mikro labern.
Sei es ihnen gegönnt.
Schade, Höcke hat eine Chance vertan, eine
neue Debatte anzustoßen. Das ist seine persönliche Schande, mit der er seiner
Partei massiv geschadet hat. Mit weniger Begriffsfutter hätten die Gegner
weniger Angriffsfloskeln gefunden. Nun wird keiner darüber diskutieren, wer
nach dem Krieg Israel mit Waffen und U-Booten versorgte und wer den
Palästinenserbehörden Millionen in den Hintern stopft, damit diese jeder
Familie von "Märtyrern", also Terroristen die Juden ermorden, eine
lebenslange Rente auszahlen können und damit eigentlich schleichenden Holocaust
finanziert. Und wer nicht nur Sachsens Hauptstadt zerbomben lassen möchte
sondern auch höhere Zahlungen für palästinensische Terrororganisationen fordert
bei gleichzeitiger Forderung danach, keine Waffen mehr an Israel zu liefern und
keine Waren mehr von dort zu kaufen. Tipp: Es ist nicht die AfD.
Übrigens, einen habe ich noch zum Thema
Geschichtsbewältigung. Ein komplettes bayrisches Panzerbataillon wird nach
Litauen an die russische Grenze verlegt. Jetzt gerade. Geht ein bisschen unter
in der Nebelgranatendiskussion, oder? Dass deutsche Panzer das letzte Mal 1944
so weit im Osten standen und diese Aktion einen offenen, ja hohnlachenden
Schlag in die Fresse der alten russisch-sowjetischen Weltkriegsveteranen darstellt,
die uns immerhin den Hitler vom Hals geschafft haben - egal. Irgendeine
Wortmeldung dazu? Medienecho? Hallloooo, ist da jemand??