Wer die Hoffnung hatte, Trump würde die unter Obama und teilweise
auch dessen Vorgänger Dabbeljuh angezettelten Schweinereien
abstellen oder zumindest die ärgste Kriegstreiberei bremsen, der
muss leider diese Hoffnung fahren lassen. Auch Trump ist nur ein
Präsident der USA und schön langsam scheint er sich in das System
einzufügen. Wobei die Frage bleibt, ob der amerikanische Präsident
wirklich dieser angeblich allmächtige Herrscher ist, als der er
zumindest seit Trumps Amtsantritt medial dargestellt wird, denn er
scheint sich immer mehr in das bestehende Gefüge zu integrieren und
die bestehenden Agenden weiterzuführen. Als gäbe es einen
vorgezeichneten Pfad in die Eskalation des Dritten Weltkriegs, der
nicht mehr verlassen werden kann, weil der PONR bereits überschritten
ist und sich das System verselbstständigt hat.
Und dazu gehört neben dem milliardenschweren Waffendeal mit den
Saudis und Katar, die kurz vor einem Krieg stehen, bei dem sie sich
gegenseitig mit amerikanischer Technik beharken werden, auch die
weitere Eskalation in Syrien.
Assad ist durch die Koalition mit Iran (der angekündigte Krieg gegen
Katar wird sich auf Iran ausweiten, das ist der Sinn der Aktion) und
Russland (auch hier scheint Trump die Atomkriegsgelüste der alten
Clinton-Schachtel immer schmackhafter zu finden) wieder zu Kräften
gekommen und ist einige seiner djihadistischen Widersacher
losgeworden. Das passt nicht in die Agenda, die Assads Sturz als
feste Größe eingeplant hatte. Also muss eine Eskalation her, um den
völkerrechtswidrigen Einsatz auf syrischem Staatsgebiet
propagandistisch zu legitimieren.
Und der irre Sultan will sein Neo-Osmanisches Reich ja auch nach
Nordsyrien und Nordirak in die kurdischen Gebiete ausdehnen. Da wird
es auch noch weitere Einmärsche geben, denn der Türke steht dort
inzwischen völkerrechtswidrig im Land und droht alle Kurden
abzuschießen, die ihm in die Quere kommen. Dagegen war Putins
Krim-Schachzug ein Lercherl, aber über Erdogans Eroberungen schweigt
die Welt.
Und was macht Trump? Richtig, den Obama: er zieht die „
rote
Linie“.
„USA
drohen Syrien bei Chemiewaffenangriff mit Vergeltung“
Man kann von einigen sicheren Punkten ausgehen:
Erstens liegen die Meldungen über den verheerenden
Giftgasfassbombenangriff des teuflischen Assad sehr wahrscheinlich
bei der „syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ in
Mittelengland bereit und müssen nur noch um Datum, Uhrzeit und
Opferzahl ergänzt werden. Und niemand wird, wie gehabt, deren
Quellen, wie AlNusra und deren Verbündete, anzweifeln.
Zweitens befinden sich rein zufällig bereits alle für den
„Vergeltungsschlag“ notwendigen Einheiten in entsprechender
Position und Alarmbereitschaft und können schnell und hart
zuschlagen. Und vor Allem medienwirksam. Denn es muss eine
Bodenoffensive vorgetäuscht werden, um die bereits im Lande
befindlichen Truppen nachträglich zu legitimieren.
Drittens wird es niemandem auffallen, dass die USA eine „Vergeltung“
androhen für etwas, was sie nicht betrifft. Wenn ich meinem Nachbarn
eine knalle, weil der seinem Kind eine geknallt hat, ist das keine
Vergeltung sondern ein rechtswidriger Angriff. Wenn ich ihn
überwältige um weitere Gewaltausbrüche gegen sein Kind zu
verhindern, ist das keine Vergeltung sondern Notwehr. Die USA können
sich also als Beschützer djihadistischer Radikalmuslime aufspielen
oder begehen ganz einfach ein völkerrechtswidriges Kriegsverbrechen,
und das geht nur, wenn man als Auslöser ein noch viel schlimmeres
völkerrechtswidriges Kriegsverbrechen als Auslöser zu bieten hat.
Wo wir wieder bei Punkt eins landen. Mit „Vergeltung“ hat das
nichts zu tun, aber es riecht nach einer angekündigten Schweinerei,
die darin gipfelt, dass die USA in Syrien einmarschieren bis sie
Assad aus einem Erdloch ziehen und als positiven Nebeneffekt den
einzigen russischen Mittelmeerstützpunkt in Tartus schleifen,
nachdem die feindliche Übernahme der Schwarzmeerflotte und des
Hafens Sewastopol durch Putins grenzwertigen Schachzug mit der
Übernahme der Krim missglückt ist. Zufälle gibt‘s.
Hier wird es also sehr wahrscheinlich in Kürze einen Giftgaseinsatz
geben, das wird auch Assad nicht verhindern können, dass er einen
begangen haben wird, oder zumindest wird aus England ein solcher
gemeldet, und noch vor jedem Faktencheck werden die Amerikaner
gnadenlos zuschlagen und in Syrien einmarschieren. Um Völkerrecht
scheren sie sich eh einen Dreck und schießen ohne jede
Kriegserklärung (um die geht es ja nur noch) syrische Kampfjets über
syrischem Staatsgebiet ab. Unterstützt von Erdogan, der seine
Bodentruppen in die kurdische Reichserweiterung schicken wird,
während die Amerikaner den syrischen Westen und die Mittelmeerküste
besetzen, Assad wegputzen und somit die Alaviten zum Schlachten
freigeben. Übrigens wird der erwartbare Genozid der radikalen
Sunniten an den verbleibenden Alaviten keine große Beachtung finden
und nur unter folkloristischer Vergeltung (und gegen die kann ja
niemand etwas haben, der gerade selbst „Vergeltungsschläge“
geführt hat) für Assads teuflische Fassbombenangriffe abgebucht und
fertig. Wer es noch aus dieser Hölle schafft, wird eh in der EU
Aufnahme finden. Nur ob das was nutzt, bleibt zweifelhaft, weil auch
hier sind die Sunniten in der Überzahl und einige gewaltbereit
genug, um den Nahen Osten bis in den Hohen Norden zu exportieren.
Erstaunlich, was alles passiert, wenn ein amerikanischer Präsident
in Saudi Arabien war, oder? Man könnte glatt den Verdacht bekommen,
er hat sich dort Aufklärung geholt, wer noch milliardenschwere
Rüstungsdeals, die America great again machen, mit ihm abschließt
und welche Interessen es zu vertreten gilt, um auch in Zukunft das Öl
kaufen zu dürfen und für das bezahlte Geld wieder lukrative
Rüstungsgeschäfte zu bekommen.
Denn alles was im Nahen Osten passiert, läuft darauf hinaus, Stück
für Stück all jene Muslime auszurotten, die keine Sunniten sind.
Jetzt sind die Alaviten dran, und der Verdacht liegt nahe, dass auch
schon der Countdown für die Schiiten gestartet wurde. Während wir
hier noch von liberalen Euro-Muslimen phantasieren, tobt in der
islamischen Welt, die alle moderaten Bewegungen erfolgreich ausrotten
konnte, bereits der Kampf der übrig gebliebenen orthodoxen
Strömungen um die endgültige Vorherrschaft über die Gemeinschaft
der Muslime. Selbst Erdogan träumt von seiner persönlichen Rolle
als Khalif. Und wenn man sieht, wie schnell wie viele seiner Anhänger
hier auf der Straße sind und wie wenige „moderate Muslime“ in
wochenlanger Kleinarbeit aus der Wohnung gelockt werden können, hat
man ein Bild, was sich da abspielt.
Doch zurück zu Trump und seiner „roten Linie“.
„Die
Vereinigten Staaten haben nach eigenen Angaben Hinweise vorliegen,
dass die syrische Regierung womöglich "einen weiteren
Chemiewaffen-Angriff" vorbereitet.“
Sind das die gleichen „eigenen Angaben“, nach denen Saddam
Massenvernichtungswaffen hatte, die dann zufällig nach dem großen
Sieg über den kleinen Diktator keiner finden konnte? Ist das
vielleicht eine Kristallkugel, die im Oval Office in der untersten
Schreibtischschublade des Präsidententisches liegt und ab und zu
gerubbelt werden muss und dann solche Meldungen dabei rauskommen?
„Sollte
es dazu kommen, würde dies wahrscheinlich "den Massenmord an
Zivilisten" bedeuten, darunter unschuldige Kinder, teilte das
Weiße Haus am späten Montagabend (Ortszeit) mit.“
Genau, und so ein unschuldiges Kind könnte man dann bei der Flucht
vor Assads Fassbomben zeigen, idealerweise weinend und mit einem
Kätzchen im Arm… da wedelt der Schwanz mit dem Hund, dass dem
schwindelig wird. Machen wir uns bereit für rührende, verweifelte
Bilder inklusive einem Merkelschen Aufruf zur finalen Aufnahme aller
Syrer und anderer Araber in der EU, aber sofort und alle und
unbedingt!
Möglicher Zeitplan: Einmarsch der USA Anfang bis Mitte Juli, harte
Kämpfe bis Herbst, dann erste Bodengewinne und Auftauchen
schrecklicher Bilder, die zum Humanismuskoller bei der dann taufrisch
wiedergewählten Königin Angela der Alternativlosen führt und zur
zweiten Welle der Merkelschen Völkerwanderung, gegen den die erste
wie ein leises Plätschern wirken wird.
„In diesem Fall
würden Machthaber Bashar al-Assad und sein Militär "einen
hohen Preis" dafür zahlen. Bei den derzeit beobachteten
Aktivitäten handle es sich um ähnliche Vorbereitungen wie jene,
"die das Regime vor seinem Chemiewaffen-Angriff am 4. April 2017
getroffen hat", hieß es in der Mitteilung. Damals waren bei
einem mutmaßlichen Giftgas-Angriff auf die Stadt Khan Sheikhoun mehr
als 80 Menschen getötet worden. Der Westen machte die syrischen
Regierungstruppen verantwortlich, Assads Regierung wies jegliche
Schuld von sich. US-Präsident Trump befahl daraufhin das
Bombardement des syrischen Stützpunkts von dem aus der Angriff
geflogen worden war.“
Ach was, es droht die Wiederholung von etwas, was bereits als Fake
enttarnt ist und eine üble Propagandalüge war? Wie blöd werden die
Ausreden denn noch, wenn man sich nicht einmal mehr was Neues
ausdenkt sondern immer die gleichen Märchen wiederholt?
Und dann als Drüberstreuer noch das:
„Bei
einem Luftangriff der US-geführten Koalition in Syrien sind erst am
Montag nach Angaben von Aktivisten 57 Menschen getötet worden. Der
Angriff habe sich gegen ein von der Jihadistenmiliz "Islamischer
Staat" (IS) eingerichtetes Gefängnis im Osten Syriens
gerichtet...“
Die bombardieren nicht etwa die Stellungen des IS, sondern ein von
dem IS eingerichtetes Gefängnis, wo der IS seine Gegner einsperrt!
Das ist der amerikanische Kampf gegen den Terror.
Und jetzt kann man sich auch vorstellen, wie das in den nächsten
Tagen mit dem Giftgasangriff Assads aussehen wird, den die
Amerikaner, wenn sie angeblich so sicher davon wissen, ja auch
verhindern könnten, aber das wäre blöd, denn dann hätte man ja
keinen Joker im Blatt.
Es ist alles so elendig durchschaubar.
Interessante Zeiten eben.