Das eigentliche Unwort des Jahres 2017, das eigentlich schon lange
ein solches ist und wohl auch noch in den nächsten Jahren bleiben
wird, ist „Flüchtling“. Man kann dieses Wort nicht mehr
benutzen, ohne dass es sofort zu überschäumenden Emotionen kommt.
Auf der einen Seite die Refugiphilen, für die jeder durch die Welt
ziehende Nomade automatisch pauschal und generalisierend zum
„Flüchtling“ mutiert, zum Edlen vom Elend getriebenen
Goldmenschen, dem Harm und Lüge fremd sind und der auch sonst alle
nur irgendwie positiven und liebenswerten Eigenschaften in sich
vereinigt, anders als das hassenswerte spießigweiße Nachbarspack.
Und auf der anderen Seite die Xenophoben, die alles Fremde ablehnen
und pauschal und generalisierend zum Bösen an sich erklären. Der
eigentliche Witz ist, dass es sich um zwei relativ kleine aber
lautstarke Ränder handelt. Dazwischen zerrieben werden alle, die mit
Realismus an die Völkerwanderung herangehen und zwischen
Kriminellen, Glücksrittern und Hilfsbedürftigen unterscheiden.
Seltsamerweise sind es genau diejenigen, die Diversität predigen,
die solche beim Thema Fremde kategorisch ablehnen. Jeder, der es auch
nur wagt, zwischen Hilfsbedürftigen (selbst laut UNO keine 2% der
das Mittelmeer per NGO-Fährdienst Überquerenden) und Glücksrittern
zu unterscheiden, wird bereits als pauschal fremdenhassendes
Nazi-Ekel gebrandmarkt, denn darunter geht es heute nicht mehr. Die
Spalter der Gesellschaft sind jene, die behaupten, es gäbe keine
Mitte sondern nur entweder grenzenlose Liebe und Selbstaufopferung
für alles Fremde oder abgrundtiefen Hass auf das Leben an sich. Es
sind genau jene Linken und Wellkammisten, die sich selbst als die
Guten empfinden, die mit ihrer pauschalen Verachtung und ihrem
pauschalen Hass auf alle Kritiker und ihrer reflektionsbefreiten
Liebe zu allem, mit dem sie ihren Kritikern ihren Hass zu spüren
geben können, einen Keil in die Gesellschaft treiben, angestachelt
von einer politischen Elite, die nach dem System „teile und
herrsche“ gar kein Interesse an einer durchmischten Gesellschaft
hat, sondern zwei möglichst lautstarke Feindgruppen bezwecken, um im
Windschatten deren Trommelfeuers ihre Grauslichkeiten unbemerkt
umsetzen zu können.
Und unterstützt werden sie von den mit Steuermillionen
pressegeförderten und von Soros-Agenturen billig mit Meldungen
versorgten Medien, die brav die immer gleiche Leier spielen, egal wie
ausgenudelt die Saiten sind und wie dissonant die Töne klingen.
Und so findet sich auch heute das Unwort im „Standard“ in
mehreren Meldungen, als würde es um „Flüchtlinge“ gehen bei
dem, um was es geht.
So heißt es hier:
„Kriegsszenen zwischen Flüchtlingen in Calais“
Das Original war noch origineller, man kann es aus der URL noch
herauslesen, es hieß „Schwerverletzte bei Massenschlägereien
unter Flüchtlingen in Calais“, wurde aber nach einigen
Protesten, dass es bei einer Massenschlägerei wohl kaum um einen
Vorgang handelt, bei dem Schusswaffen benutzt werden, abgeändert.
Was blieb, waren die „Flüchtlinge“, die ja ganz
offensichtlich keine sind. Es sind Glücksritter und latent
Kriminelle, die in Calais herumlungern, mit Waffengewalt ihren Willen
zu erzwingen suchen und sich strikt jeder staatlichen Fürsorge
entziehen. Und sich eben untereinander Bandenkriege liefern und
inzwischen aus einer ehemals kleinen aber feinen Hafenstadt in
Nordfrankreich eine „Drecksloch-Stadt“ afrikanischen Ausmaßes
gemacht haben. Schutz und Hilfe Erflehende würden sich in
staatlicher Obsorge darüber freuen, endlich in Sicherheit etwas
Neues aufbauen zu können und nicht im permanenten Krieg gegen
Sicherheitskräfte, Polizei, Bevölkerung und sich selbst eine ganze
Stadt jahrelang mit Kriminalität, Gewalt und Terror überziehen.
Hindert aber die Schreibknilche nicht daran, weiterhin von
„Flüchtlingen“ zu lügen.
So sehen sie aus, die traumatisierten und vor Assads Fassbomben
flüchtenden Frauen und Kinder von Aleppo:
Von einer bewaffneten und aggressiven Horde junger afrikanischer
Männer kann da wirklich niemand reden außer xenophoben
rassistischen ultrarechten Hetzern. Also Realisten.
„Es ist nicht das erste Mal, dass Vertreter unterschiedlicher
Nationalitäten östlich von Calais aneinandergeraten.“
Ja eh, da gab es schon mal was vor 80 Jahren, das hatte aber andere
Hintergründe und betraf andere Nationalitäten, gewissermaßen
näherliegende.
„Noch nie ist aber ein solches Ausmaß an Gewalt festgestellt
worden.“
Ach, da muss man nur deutsche Grüne und Linke fragen, die können
sicher bestätigen, dass das auf dem Oktoberfest schon lange so
Brauch ist. Eigentlich gibt es da jedes Jahr Massenschlägereien und
Schießereien zwischen den ganzen Huberts und Günthers, nur
berichten die Medien da nicht drüber, weil die alle rassistisch
sind.
„NGOs werfen der Polizei ein wenig zimperliches, ja brutales
Vorgehen vor; Schlafende würden mit Tränengas "geweckt"
und mit Schlägen vertrieben.
Collomb erklärte dagegen, seit 2016 sei kein einziges
Fehlverhalten der Polizei registriert worden. Für den Gewaltausbruch
macht er bewaffnete Schlepperbanden verantwortlich.“
Tja, das wird ganz besonders lustig, wenn sich der Verdacht in den
Hinterkopf pflanzt, dass es sich bei den Vertretern dieser „NGO‘s“
und den Vertretern der „Schlepperbanden“ um die gleichen Personen
handelt.
„Calais wird dennoch ein Problem bleiben, denn einen Ausweg weiß
niemand.“
Doch. LePen. Uiuiui…
Kommen wir zu etwas Bekloppterem. Auch wenn es wieder um
„Flüchtlinge“ geht. Und zwar hier:
„Kinderkostüm „Flüchtling“: Verkleidung wird bei Amazon
verkauft“
Ah. Amazon verkauft Verkleidungen. Wer hätte das gedacht. Gerade
rund um Fasching eher aufsehenerregend. Und dann auch noch als
„Flüchtling“ - na, da geht es rund. Wird komplett von
Schneeflöckchen gekapert, in der Luft zerrissen, niedergeschrien.
Ob man das schön findet, sei dahingestellt, das spielt auch keine
Rolle. Dass in England, wo das Ganze herkommt, Flüchtlingskinder aus
den Weltkriegen bis heute Helden von Kinderbüchern sind und deshalb
solche Kostüme verkäuflich sind, während im deutschsprachigen
Kontinentaleuropa solches eher nicht positiv beschrieben wird, spielt
auch nur eine untergeordnete Rolle. Bemerkenswert ist die Empörung,
die künstlich aufgepeitschte Aufregung, die von Medien wie dem
„Standard“ noch befeuert wird. Es taucht das Unwort „Flüchtling“
auf, und im gleichen Moment setzt das Denken aus und das limbysche
System übernimmt die Argumentation. Wie in Calais, nur mit anderen
Mitteln. Verbale Eisenstangen, mediale Knarren.
„Das Kostüm sei geschmacklos und menschenverachtend, so der
Tenor.“
Na und? „Menschenverachtend“ ist ein Totschlag-Wieselwort aus der
Floskelbingokiste für faktenfreie Berufsempörte. Kann man unter
„ich weiß nicht weiter, aber ich muss irgendwas sagen um dich ins
Unrecht zu setzen“ abbuchen. Und Geschmack ist etwas, was niemand
objektiv bewerten kann. Immerhin gab es da mal so einen peinlichen
Auftritt im TV, ich glaube 2016, wo bei einer Promi-Gala die
Wellkamm-Schickeria, um sich mal so richtig als „Flüchtling“ zu
fühlen wie ein kleiner Junge, der sich als Indianer verkleidet,
erwachsene Schauspieler und Schickeria-Bobos Schwimmwesten überzogen
und in Schlauchboote setzten. Leider nur im Festsaal und nicht mitten
auf dem Mittelmeer mit Fahrtrichtung südwärts. Das hätte mir dann
wieder besser gefallen.
Also was soll jetzt die Aufregung? Wenn sich die Wellkamm-Bobos
gegenseitig auf die Schulter klopfen und als „Flüchtlinge“
kostümieren ist das meiner Meinung nach weit geschmackloser, als
wenn englische Kinder den Anfang von „Narnia“ nachspielen. Aber
es geht in Wirklichkeit ja um etwas ganz anderes: die Deutungshoheit.
Schneeflöckchen ertragen nämlich einen Gedanken nicht: dass ihre
Meinung, ihre Deutung, nicht die einzig gültige auf der Welt ist.
Dass irgend jemand etwas anderes denkt. Dass irgend jemand auch nur
akzeptieren kann, dass jemand was anderes denkt. Da knallen denen
schon alle Sicherungen raus und sie toben los, wegen jeder
Kleinigkeit.
Man muss immer wieder an die Reaktionen auf Mohammed-Karikaturen
denken. Da erkennt man eine Bruderschaft im Geiste zwischen linken
und muselmanischen Schneeflöckchen.
Folge: Alle Rezensionen wurden gelöscht (was gut ist, denn es wurde
dort nur Hass ausgesprüht und nach dem eigenen Adrenalinpegel die
vermeintliche politische Unkorrektheit bewertet und nicht die
Produktqualität) und der Begriff „Flüchtling“ wurde aus dem
Namen gestrichen (was übel ist, weil es die Kreischbojen mal wieder
bestätigt hat, anstatt sie demonstrativ zu ignorieren). Und das Teil
ist etwas billiger geworden (wodurch sich auch nicht mehr davon
verkaufen lassen wird).
Warum aber die ganze Aufregung? Wegen dem Wort „Flüchtling“?
Weil die Kinder nicht schwarz sind? Keine Adidas-Anzüge und
Nike-Schuhe tragen, keine Schwimmweste und kein Schlauchboot dabei
haben? Kein iPhone und kein Samsung in der Tasche? Weil selbst diese
harmlose Verkleidung, für die Kinder damals wahrscheinlich ihren
Lieblingsteddy geopfert hätten, ein Elend und eine Not
widerspiegelt, die man heute bei „Flüchtlingen“ eher nicht
findet, die angeblich zigtausende Dollar für den NGO-Fährdienst
nach Lampedusa ausgeben und mit dem Smartphone Bilder von der Ankunft
nach hause whatsappen?
Wenn es nach den Schneeflöckchen geht, dürfte man zum Fasching gar
nichts mehr verkleiden. Keine Cowboys (Waffennnarren) oder Indianer
(Kulturkolonialismus) oder Prinzessinnen (Sexismus). Nur mit einem
Kostüm hätten sie wohl kein Problem, das man bei Amazon auch kaufen
kann, nämlich dem Zeichen für die Weiblichkeit und Freiheit der
Frau:
Ob der „Standard“ bei „Amazon“ auch schon angefragt hat, ob
sich eine Burka mit den Werten des Versandhauses verträgt?