Wie
gestern hier
versprochen,
geht es weiter bei der Betrachtung der Haller-Studie
mit dem klingenden Namen:
Die
„Flüchtlingskrise“ in den Medien – Tagesaktueller Journalismus
zwischen Meinung und Information
Bisher
blieb die Erkenntnis, dass die gesamte „Berichterstattung“ über
das Migrantenthema einen selbstverliebten Reigen aus Politik und
Medien darstellt, in dem sich jene, die gerne Mikrofone vor
ausgewählte Nasen halten und jene Nasen, die sich besonders gerne
vorgehaltenen Mikrofonen gegenübersehen, gegenseitig ihrer
moralischen Überwertigkeit bestätigen und großteils dabei von
jeglichen Einflüssen lästiger Realität fernhalten. Die Politiker
reden für die Medien und die Medien schreiben für die Politiker,
und keiner von beiden schert sich einen Dreck um die Leute, die es
eigentlich betrifft. Zwei Eliten wanzen sich aneinander an. Der Pöbel
interessiert die nicht. Filterblase in Reinkultur.
Das
ist und bleibt eine wichtige Grunderkenntnis dieser Studie.
Doch
weiter beim nächsten Punkt.
Punkt
10: Einer der zentralen Punkte mit vernichtendem Urteil über
die Berichterstattung der gestern erwähnten drei Leitblätter FAZ,
SZ und WELT.
„Sieben
von zehn relevanten Akteuren/Sprechern gehören auch hier zur
politischen Elite. Im Sinne der Indexing-These ist der virtuelle
Adressat der Kommentare nicht der Leser, sondern die Politik.“
Klatsche.
Sie schreiben für ihre Elitenblase, entkoppeln sich komplett von der
Realität. Kein Wunder, dass die Printmedien inzwischen nach einer
Art Zeitungs-GIS greinen, also einer eigenen Steuer, damit sie genau
so weitermachen können, auch wenn das keiner mehr lesen und zahlen
will. Das ist mediales Totalversagen. Zeitungsmacher mit Gewissen
würden… äh, okay, zuviel des Konjunktivs. Wir reden von
vegetarischen Wölfen.
„Die
Argumente erörtern meist die von Politikern aufgeworfenen Vorschläge
in operativer Hinsicht. Bis zum Spätherbst 2015 greift kaum ein
Kommentar die Sorgen, Ängste und auch Widerstände eines wachsenden
Teils der Bevölkerung auf.“
Warum
auch? Wen interessiert dieses Gevölke? Entweder es marschiert
begeistert mit bei dem Großen Marsch in die helle Zukunft der
abgeschafften Identität oder es sind eh bloß Rassisten, Abgehängte,
Dumpfbacken, Weiße Männer, Nazis, Sachsen.
„Wenn
doch, dann in belehrendem oder (gegenüber ostdeutschen Regionen)
auch verächtlichem Ton. Kaum ein Kommentar während der sogenannten
Hochphase (August und September) versuchte eine Differenzierung
zwischen Rechtsradikalen, politisch Verunsicherten und besorgten,
sich ausgegrenzt fühlenden Bürgern. So dienten die Kommentare
grosso modo nicht dem Ziel, verschiedene Grundhaltungen zu erörtern,
sondern dem, der eigenen Überzeugung bzw. der regierungspolitischen
Sicht Nachdruck zu verleihen.“
Absolut
richtig. Es kommt aber noch schlimmer. Man könnte dem
politisch-medialen Irrenhaus ja einen Adrenalinschub kollektiver
Besoffenheit ob der Vorgaukelung ihrer moralischen
Herrenmenschlichkeit nachsehen, wenn sich das Ganze nach dem
Vorschieben des türkischen Riegels irgendwie wieder eingekriegt
hätte. Hat es aber nicht. Die oben stehenden Sätze gelten bis heute
in vollem Umfang. Ohne jede Einschränkung. Es wird immer noch
gepöbelt, gerotzt, jeder gegen Merkel Demonstrierende mit den
NSU-Mördern in eine Kiste gesteckt und der Osten sowieso pauschal
zum verlotterten Naziland erklärt, in dem täglich Flüchtlingsheime
brennen.
Und
das sind exakt jene Protagonisten, die sich erdreisten, den Anspruch
zu stellen, die einzig Berufenen zu sein, um Fake News und
postfaktische Propaganda ihrer politischen Widersacher zu entlarven.
Was für ein Sumpf aus Machtbesoffenheit, Selbsterhöhung, Präpotenz
und Widerlichkeit. Und die wundern sich, wenn sie keiner lieb hat.
Außerdem
wird bis heute eine Berichterstattungs-Einbahnstraße gefahren, an
der auch die Kurzempörung über Hamburg nichts ändern konnte: Ein
wenige Zentimeter kleiner Pappgalgen bei einem harmlosen
Pegida-Demonstranten, der auch gleich mal mit Klarnamen bloßgestellt
wurde, wurde zum Terrorangriff auf Ihre Heiligkeit Angela die
Alternativlose erklärt und zum Beweis der kollektiven
Radikalisierung des rechten Randes stilisiert, und selbst wenn es mal
wieder die radikale Linke war, die sich eine Schlacht mit der Polizei
beim Kampf gegen die durch Dresden spazierenden Rentner lieferte,
dann hieß es nur, es gäbe gewalttätige Ausschreitungen am Rande
der Pegida-Demo. Dieser Stil der Tatsachenverdrehung durch
Verschweigen und Täter-Opfer-Umkehr zieht sich bis heute wie ein
dickes rotes Seil durch die Berichterstattung. Es ist also eine
Unfähigkeit zur Neutralität, die offensichtlich dem gesamten
Medienapparat inhärent ist.
Punkt
11: Hier wird nur nochmal zusammengefasst, was bisher erkannt
wurde: Die Medien machten sich zum Arschkriecher der Politk, die
dafür den Medien hinten reinkroch. Es bleibt ein unappetitliches
Bild zweier Körper, deren Köpfe man nicht sehen kann, weil sie
zwischen den zwei größten Muskeln des Körpers eingeklemmt sind.
Das
liest sich dann so:
„Der
demokratietheoretisch geforderte verständigungsorientierte Diskurs
war (…) für uns nicht auffindbar.“
Ist
das allen klar? Das Zitat muss ich einfach fett schreiben. Es ist zu
bedeutsam, gleichfalls die als harmloser kleiner Beisatz in einen
Text gewobene Quintessenz des Totalversagens der Demokratie unter dem
mediengehypten Merkel-Regime.
Wenn
etwas, was demokratietheoretisch gefordert ist, praktisch
nicht auffindbar ist, hat das Ergebnis praktisch auch nichts mit
Demokratie zu tun. Wenn es tauchtheoretisch gefordert ist, unter
Wasser ohne Atemgerät die Luft anzuhalten, und man findet das in der
Praxis nicht vor, handelt es sich nicht um Tauchen sondern
kollektives Ersäufen. Was aus der Theorie nicht erfüllt wird ist in
der Praxis nicht vorhanden.
Demokratie
ist nicht vorhanden. Und das bei denen, die jeden außerhalb ihrer
Herrenmenschenblase als „Demokratiefeind“ anrotzen. Wir haben es
mit einer politmedialen Filterblase zu tun, in deren Fettschichten
sich eine selbstherrlich herrschende Machtelite eingenistet hat.
Demokratie ist nur noch in homöopathischen Dosen als legitimierendes
Feigenblatt vorhanden, wird aber ansonsten als überbewertet
betrachtet und großflächig außer Kraft gesetzt. Die deutsche
Demokratie-Simulation hat inzwischen (wieder, nur diesmal
ganzflächig) DDR-Niveau erreicht.
Punkt
12: Ein detailliertes einzelnes Betrachten der drei oben
genannten Zeitungen. Wäre locker einen eigenen Artikel wert und
würde den heutigen Rahmen sprengen. Nur soviel: Die WELT trennte am
besten Berichte von Kommentaren, die FAZ berichtete nicht
ausschließlich sondern „nur“ überproportional
regierungsopportun und die SZ ergoss sich in faktenentkoppelter
humanistischer Besoffenheit. Daran hat sich nach meiner Beobachtung
bis heute nicht viel geändert.
Punkt
13: Unerklärlich bleibt, wie es dazu kommen konnte, dass die
Parole von der „Willkommenskultur“ zeitgleich in allen Medien
auftauchte und sofort zum sich selbst begründenden Euphemismus
wurde.
Meiner
Meinung nach ist gerade das aber ein starkes Indiz, dass da eine
gelenkte Kampagne dahintersteckt, denn auch dieses Vorgehen ist nicht
neu und wurde schon mehrfach angewandt. Wir kennen das von den Themen
Umwelt, Klima, Energie. Politik auf dem Niveau einer
Greenpeace-Kampagne.
Es
wird ein positiv belegter Begriff als Kampfparole ausgeworfen und zum
Prinzip erhoben. Dabei wird die Begriffswahl nicht zufällig so
ausgeführt, dass sie erstens die gesamte Gesellschaft in Geiselhaft
nimmt und zweitens jede Gegenstimme automatisch zum Gegner der
Gesellschaft punziert, zum sich selbst Ausgrenzenden, zum
Abstoßenden, den man bedenkenlos zu all den Umweltsündern,
Klimaleugnern und Nazis in den Paria-Topf kübeln kann.
Wer
gegen die „Willkommenskultur“ ist, besitzt keine Kultur sondern
nur dumpfen „xenophoben“ Fremdenhass und nationalistischen
Rassismus und gehört nicht zu diesem Volk, oder wie ein Landesfürst
so übel bemerkte: „Diese Leute sind keine Menschen, das sind
Verbrecher!“ Das Verbrechen: Demonstration vor einem heimlich
nachts anrollenden „Flüchtlingsbus“, in dessen Inneren sich auch
keine besonders netten Szenen gegenüber den Gastgebern abspielten.
Egal, für Tillich war es genug Grund, die Demonstranten sogar zu
entmenschen, ihnen jegliche Menschenrechte abzusprechen – gegenüber
demonstrierenden Bürgern seines eigenen Landes eine seit Nazi-Zeiten
nicht dagewesene Entgleisung, die allerdings von den Medien nicht
aufgegriffen und thematisiert wurde sondern sogar noch in heißen
Kommentaren gegen die „typischen Sachsen-Nazis“ befeuert wurde.
Für mich eine der Schlüssel-Szenen der Situation, die sich bis
jetzt nicht geändert hat. Neben dem Aufruf eines Vertreters einer
Landesregierung an seine eigene Bevölkerung, wem die
„Willkommenspolitik“ nicht passe, der könne ja Deutschland
verlassen und dem Aufruf einer Hasspropagandistin und Funktionärin
der SED-Nachfolgerin „Die Linke“, die alliierten Bomber sollten
nochmal vorbeikommen und diesmal Dresden endgültig kaputtbomben. Man
erinnere sich an den massiven monatelangen vorzeitigen Meinungserguss
über jeden Furz eines Björn Höcke („Er hat Jehova gesagt!“)
und vergleiche das mit dem donnernden Schweigen zu den anderen, viel
tiefer die deutsche Gesellschaft treffenden Ausrutschern.
Die
Frage taucht auf, was eine solche Studie wie die vorliegende
eigentlich zu Tage bringt, was ein aufmerksamer Beobachter der
Vorgänge der letzten zwei Jahre nicht eh schon wusste. Antwort: gar
nichts. Aber es ist die erste objektive, neutrale und
wissenschaftlich fundierte Bestätigung der Richtigkeit all dessen,
was die bisher und wohl auch in Zukunft (an Veränderung zu glauben
hat etwas vom Glauben an Einhörner und Blütenfeen) als „rechte
Hetzer“ und „Verschwörungstheoretiker“ beschimpften,
verächtlich gemachten und verhöhnten politisch interessierten
kritischen Bürger vom ersten Moment an gewarnt haben.
Punkt
14: Es wird betrachtet, wie der bereits seit Jahren, aber in
einem anderen Zusammenhang entstandene Begriff der
„Willkommenskultur“ von einer Forderung der Wirtschaft zur
Erleichterung des Zuzugs von Fachkräften zu einer
gesamtgesellschaftlichen Moralkeule pervertiert wurde, mit der heute
der unkontrollierte Zuzug ganzer Horden von Analphabeten und
Sozialmigranten durchgeprügelt wird. Auch wenn die Studie hier keine
Antworten liefert, vielleicht auch um sich nicht zu weit aus dem
Fenster zu lehnen, sehe ich das als starkes Indiz einer gelenkten
Kampagne.
Auch
weil eine solche Kampagne zur ganz offen in ihren Strategiepapieren
beschriebene, aber eben (auch das nicht hinterfragt, warum) von den
Medien absolut nicht transportierte,
EU-Massen-Neuansiedlungsstrategie und die Timmermansche
Volksvermischungs-Strategie passt wie die Faust aufs Auge. Man wähnt
zwar hinter jedem Gedanken an eine gelenkte Propaganda eine krude
Verschwörungstheorie, hat aber keine andere Erklärung. Und blendet
alle Indizien und Beweise konsequent aus.
Dass
diese Studie trotz der Halbherzigkeit, mit der manche Phänomene zur
Seite geschoben und nicht weiter hinterfragt werden, zu einem solch
vernichtenden Urteil über die Medien kommt, scheint mir ein Hinweis,
dass alles noch viel katastrophaler ist als selbst hier beschrieben.
Punkt
15: Nach den drei Großen wird hier ein Blick zurück auf die
Lokal- und Regionalpresse geworfen. Und man kommt zu dem
erschütternden Ergebnis, dass diese die Vorgabe der sogenannten
„Leitmedien“ unreflektiert komplett übernahmen und das Narrativ
„Willkommenskultur“ im totalen Gleichschritt mit aufbauten.
Ach
so. Aber jeder, der von „gleichgeschalteten Medien“ redet, ist
ein vom Verfolgungswahn Getriebener. Natürlich schrieben alle das
Gleiche, aber nicht, weil alle das Gleiche schreiben, sondern
weil alle das Gleiche kopieren. Es ist wie mit den Bäckern,
die die gleichen ukrainischen Teiglinge in Automatiköfen aufbacken
wie der Diskonter in seiner Backbox. Es schmeckt alles gleich, bis
jeder merkt, dass man sich den Weg zum Bäcker sparen kann, weil eh
alles nach Backbox schmeckt. Und in den Medien klingt alles gleich,
weil alle die gleichen Textlinge aus den großen Presseagenturen
aufbacken. Und diese Presseagenturen werden dominiert von der Politik
(öffentlich-rechtliche Sendeanstalten und Parteien) und rein
zufällig immer wieder auf die gleichen Hinterleute hinauslaufende
Privatstiftungen, wo dann irgendwelche Qataris, Saudis oder
milliardenschwere Exil-Ungarn auftauchen.
Die
Medien sind nicht gleichgeschaltet, sie sind gleich.
Einfache Abfüllstationen aus der immer gleichen Quelle. Und wenn
sie das Abfüllen aus dieser Quelle verweigern, wird ihnen erst gar
keine Lizenz zum Abfüllen erteilt, sie sind einfach keine Medien,
werden zu Unmedien erklärt, bekommen weder Presseausweise noch
Rechercherecht und werden massiv verhetzt als „Echokammern“ und
„Hetzblogs“. Und dann kommen keine Presseförderungen und keine
Werbegelder, denn inzwischen hat sich ja auf der linken Seite bereits
eine Hetzkultur nazihaften Ausmaßes etabliert, die auch vor dem
Angriff auf Firmen, die es wagen, in den „falschen“ Medien
Werbung zu schalten, nicht halt macht. Das sind faschistoide
Methoden, aber da hat die Neue Ultralinke keinerlei Berührungsängste.
Wie
erwähnt: Viele der in dieser Studie offen gebliebenen Fragen lassen
sich offensichtlich leicht beantworten. Man muss keine zentrale
Lenkung vermuten, Diktaturen jeder Coleur funktionieren durch das
Ineinandergreifen tausender kleiner Rädchen, deren Eigeninteresse
mit den Zielen der Diktatur besser kompatibel ist als mit einem Kampf
gegen diese. Das nennt sich Opportunismus und ist die stärkste Waffe
jeder Diktatur. Die großen Medien sind direkt mit der Politik
verzahnte Propagandaschleudern und die kleinen einfach nur
opportunistische Mitläufer.
Menschen
sind wie Elektronen. Sie bewegen sich immer dort, wo der Weg des
geringsten Widerstandes liegt. Und Medien werden von Menschen
gemacht. Das Ergebnis: Geschichte wiederholt sich.
Punkt
16: Auch für die Masse der Lokal- und Regionalmedien gilt:
Es gab eine Menge Monologe örtlicher Politiker (nach meiner
Erfahrung meist Bürgermeister oder mit der Redaktion befreundete
Eh-immer-Befragte) aber keinen Diskurs. Das liest sich dann so:
„Von
diskursiver Themanbearbeitung kann für das Jahr 2015 nicht die Rede
sein.“
Naja,
bis heute sehe ich da wenig Veränderung. Und dann wundern sich die
Medien, wenn sie als moralisierende Volkserzieher und
Parolenverteiler wahrgenommen werden? Sie sind doch genau das!
Und
wieder ein vernichtendes Urteil: diskursives Totalversagen.
Punkt
17: Ich kann es auch nicht besser formulieren:
„In
der Tagespresse wurde unseren Befunden zufolge das Narrativ
Willkommenskultur als moralisch intonierte Verpflichtungsnorm
„top-down“ vermittelt.“
Medialer
Frontalunterricht. Und vereinzelte negative Aussagen wurden
ausschließlich Politikern zugestanden, die man ob ihrer
Parteizugehörigkeit zu den „Schmuddelkindern“ sortieren konnte.
Man lässt den fiesen kleinen nonkonformen Björn ab und zu aus
seiner Ecke stänkern, um dann mit erhobenem Zeigefinger und
vorgehaltenem Rohrstock der Klasse zu erklären, dass jeder, der
genauso denke, eben so ein Stinkstiefel wie der kleine Björn wäre
und sich gleich zu ihm setzen könne.
Ja,
so funktioniert Medienropaganda auf dem Niveau des „Schwarzen
Kanals“. Genau auf dem Niveau sind wir hier, jetzt auch
wissenschaftlich nachgewiesen, angekommen.
Der
Osten hat den Westen medientechnisch und propagandistisch
unterwandert und okkupiert. Und der Westen merkt es bis heute kaum.
Das Volk im Osten schon, und weil das zu befürchten war, wurde schon
seit Jahren das Bild des Ossi-Nazis aufgebaut und gepflegt. Für die
Menschen in Ostdeutschland besonders tragisch: diejenigen, die vor 30
Jahren von einer Diktatur als Volksfeinde und Faschisten beschimpft
wurden, müssen nun erkennen, dass sich das Gleiche wiederholt und
damit in ihrer Wahrnehmung der Westen um nichts besser ist als es der
Osten war. Oder um es kurz zu sagen: Die BRD ist DDR mit Bananen im
Geschäft.
Punkt
18: Der heute wieder erkennbare Ansatz, dass Lokalmedien ihre
Nähe zum Geschehen nutzen, um auch darüber zu berichten (man findet
die auf „Politikversagen“
und ähnlichen Seiten mühsam zusammengetragenen Fakten fast nur in
Lokalmedien), wurde 2015 überhaupt nicht genutzt. Die
Lokalberichterstattung erstarrte wie das Kaninchen vor der Schlange
vor der überregionalen Berichterstattung, und es hat den Anschein,
dass eine Weile die Opportunisten ratlos waren, in welchen Wind die
Fahnen denn nun zu hängen seien, um nicht morgen in Ungnade zu
fallen. Merkels Aushebeln des demokratischen Rechtsstaates und des
Faktischen im Namen eines selbstgestrickten Humanismus-Ideals schuf
eine diktatorische Selbstermächtigungs-Situation, die viele Medien,
die nicht über den direkten Draht zu den Schalthebeln der Macht
verfügen, in Hilflosigkeit zurückließ.
Sie
spürten, dass es eine Neudeutung geben würde, sie sind diese
Pirhouetten Merkels und ihres Hofstaates ja schon gewohnt, die immer
einsetzen wenn Wahlumfragen gestartet werden, Flutwellen über Japan
rollen oder irgendwo ein Eisbär auf einer einsamen Scholle
dahintreibt. Aber diesmal dauerte es ungewöhnlich lange, bis Merkel,
die immer wenn irgendwas passiert oder von ihr selbst verbockt wird,
langfristig abtaucht, mit Parolen wieder auftauchte. Selbst ihr
Hofstaat, der sonst schnell seine Loyalität zur Herrscherin beweisen
will, indem er ihr Propagandavorlagen liefert, stand recht hilfs- und
meinungslos da. (Den Roten ist in Gestalt ihres Spitzen-Kermits jetzt
rückwirkend eingefallen, dass sie eigentlich schon immer recht
pragmatisch gegen das Vorgehen Merkels in der „Flüchtlingskrise“
waren. Erstaunlich.)
Die
Schreckstarre, unter der hunderttausende Nomaden in das Land
strömten, hat meiner Meinung nach den größtmöglichen Schaden
angerichtet. Ein weisungsgewohnter Beamtenapparat hatte plötzlich
nichts außer einer schwammigen Info und schaltete deshalb
karriereschonend in den Minimalmodus. Das Einhalten von Gesetzen ist
zweitrangig gegenüber dem Erhalt der eigenen beruflichen und damit
wirtschaftlichen Existenz. Beamte sind immer Mitläufer, und das von
Vertrags wegen. Kritisch wird es nur, wenn im Vertrag nicht mehr
definiert ist, was denn jetzt eigentlich zu tun ist. Hunderttausende
Beamte im Selbsterhaltungsmodus tun und lassen das, was ihrer Meinung
nach das schonendste für die eigene Karriere sein könnte. Das
begründet das totale Staatsversagen, das bis heute spür- und
sichtbar ist.
Den
Medien, immer von der gewährenden Gnade der Mächtigen abhängig und
teils mit denen verbandelt (und zwar genau aus diesem Grund), fehlte
die Leitung ebenso. Die „Willkommenskultur“ war der Strohhalm,
der ihnen (von wem…) zugeworfen wurde, und sie klammerten sich
begierig daran, in der Hoffnung, damit nichts falsch machen zu
können, denn Gut zu sein kann niemals falsch sein.
Punkt
19: Zusammenfassend wird erkannt, dass es eine erkennbare
Kette Politik-Leitmedien-Folgemedien gibt, die von oben nach unten
ein Narrativ schafft, das zum Götzen erhoben und angebetet wird,
während ketzerische Stimmen nicht gehört, und so sie zu laut
werden, angegriffen werden.
Im
Klartext: die Medien haben sich bereitwillig zur Hure der Politik
gemacht und als Propagandainstrument vergewaltigen lassen. Wenn man
vorangegangene Themenkomplexe, besonders „Klima“ betrachtet, ist
dies allerdings keine neue und außergewöhnliche Situation; sie wird
nur so wahrgenommen, weil das „Flüchtlings“-Thema direkter
wahrgenommen wird als die „Energiewende“ oder die „Klimarettung“;
diese sind abtsrakt und maximal bei der jährlichen Stromabrechnung
oder dem 100er auf der Autobahn wahrnehmbar, aber allein die
emotionale Belastung von Menschen, die im TV mit Bildern konfrontiert
werden, wie hunderttausende junge Männer die Grenze ihres
Heimatlandes überrollen, dann in ihrer Stadt randalieren, Menschen
Treppen hinuntertreten, Frauen belästigen, sich wie Landnehmer und
Herrenmenschen aufführen, eine Steinzeitreligion aggressiv
missionieren und alle hier etablierten Werte verhöhnen, rückt das
Thema Immigration in den Fokus des Interesses.
Und
wenn die Menschen etwas so brennend interessiert, weil es ihren
Alltag verändert, und sie werden von den Medien mit Kampfparolen
zugemüllt, mit Märchen abgespeist, ja ignoriert, dann ist es eine
logische Konsequenz, wenn die Menschen das Vertrauen in diese Medien
verlieren und, wie diese Studie ja beweist, nicht ganz zu unrecht
Medien und Politik als abgehobenen und präpotenten Verband
wahrnehmen, der das Interesse am Volk verloren hat.
Punkt
20: Es wird noch kurz darauf eingegangen, dass die
Silvesternacht in Köln zu einem Drehen in der Berichterstattung
geführt hat. Zumindest vorübergehend. Denn schon bald begann das
Relativieren, das Ablenken, das Wegschieben des Unangenehmen. Später
wurden sogar Morde wieder von der bundesweiten Berichterstattung
ausgeschlossen, wenn sie von Migranten begangen wurden und heute
stellt sich eigentlich kaum ein anderes Bild dar als 2015.
Auch
finde ich, dass man hier gekonnt ausblendet, dass die Medien von Köln
erst berichteten, als Informationen über die wahren Ereignisse
geleakt wurden (und ich habe bis heute Polizeikreise im Verdacht, die
einfach die Schnauze voll hatten, einen Maulkorb aufgesetzt zu
bekommen und sich von immer den gleichen südländischen Früchtchen
auf der Nase herumtanzen zu lassen). Vorher sangen die Medien brav
das offizielle Liedchen der Politik mit. Und auf welchem Niveau die
bis heute unterwegs ist, wissen wir nicht erst seit Rekers
Entgleisung mit der „Armlänge Abstand“.
Conclusio:
Der seit 2015 den Medien entgegengeworfene Vorwurf, eine
„Lügenpresse“ zu sein, wurde sich von diesen ehrlich und mühsam
verdient, und ich bin der Meinung, dass man jemandem das, was er sich
verdient hat, nicht vorenthalten soll. Egal ob die Nazis das auch
gesagt haben. Die haben auch Kohlsuppe gegessen und ich esse auch
Kohlsuppe; ob mich das für diese Knallfrösche in ihrer
dahinschwebenden Filterblase nun zum Nazi macht ist mir vollkommen
gleichgültig. Sie haben es sich verdient. Sie bekommen es:
Lügenpresse! Lügenpresse!
Wollten
sie das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen, müssten sie mühsam
und langfristig zu investigativem, ausgewogenem und neutralem
Journalismus zurückkehren, den sie allerdings schon lange vorher in
anderen Themen auch schon sukzessive abgebaut hatten. Sie müssten
die Praxis, einfach Agenturbrei wörtlich zu kopieren, aufgeben, und
selbst wieder zu arbeiten beginnen.
Der
Verdacht, dass dies dem inzwischen nachgerückten
postfaktisch-emotional meinungsbildenden Journalistenprekariat nicht
mehr möglich ist, liegt nahe. Dieses versteht sich zunehmend als
„Vierte Macht im Staat“ und atmet dabei in selbstverliebter
Präpotenz die vollkommene Ignoranz der Tatsache, dass die anderen
drei Gewalten sich wenigstens noch ein demokratisches Feigenblatt zur
Legitimation des Machtanspruchs erkämpfen müssen, während die
Medien von exakt niemandem ein Mandat erhalten haben, irgend eine
Form von Macht im Staat auszuüben.
Das
ist informationsdiktatorische Selbstermächtigung zur Deutungshoheit
gepaart mit dem Anspruch auf den alleinigen Besitz der absoluten
Wahrheit, oder anders ausgedrückt: unsere Medienwelt krankt an
Cäsarenwahn. Und da schließt sich der Kreis zu Leuten wie Merkel
und Maas.
Ich
hätte einen alternativen Vorschlag für den Titel dieser Studie:
„Der
politisch-mediale Komplex als Irrenanstalt zur Aktivtherapierung des
Cäsarenwahns seiner Vertreter.“
Würde
man den Inhalt ernst nehmen, müsste eine Megabombe in der deutschen
Medienwelt einschlagen und die Protagonisten aus ihrem Totalversagen
aufrütteln. Doch ich wage die pessimistische Prognose, dass man
lieber die Studie totschweigen oder, so sich das nicht durchziehen
lässt, den Autor niederbügeln wird. Man möge die Kaltschnäuzigkeit
der Pfründebewahrer im Merkel-Reich nicht unterschätzen.