„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 4. August 2018

Mottenkiste zur Blogpause

Vom virtuellen Dachboden gekramt, im Juni 2016 bei Ortner abgeheftet:
 
Zum Thema Visegrad: Ich vermute, die Provokation durch Deutschlands vorgespielte Machtfülle und deren ständiges Schulmeistern gegen Polen, Tschechien und Ungarn dienen einem Zweck: Man will sie rausekeln. Der arrogante Westen empfindet die primitiven Ostler sowieso nur noch als renitente Geldschlucker. Und so reiten die Provokateure aus, beschimpfen diese Staaten permanent (da sind unsere Österreicher ja auch ganz vorn dabei, zumindest die rote Regierungshälfte) und drohen mit Geldkürzungen. Die ganze Diskussion "Geld oder Flüchtling" läuft nur darauf hinaus einen Hebel zu finden, über den man diese Staaten zu Nettozahlern oder zumindest Nullempfängern machen kann, denn dann ist der letzte Anreiz zum Verbleib in der EU verloren. Visegrad als eine Art autonome Ost-EU; faktisch die alten Warschauer Paktstaaten, aber jetzt mit NATO im Land, als Bollwerk gegen Weißrussland und Russland; Westrom baut ein massives Bollwerk gegen Ostrom, ein katholisches Bollwerk zwischen Orthodoxie im Osten und Islam im Westen. Damit wäre sichergestellt, dass die (nicht umsonst zerbröselnde) Finanzmacht Zentraleuropas mit den Rohstoffen Russlands niemals einen industriellen und militärischen Aufschwung erleben kann, den nun niemand außerhalb unserer Grenzen wirklich will. Vor Allem nicht jenseits des Atlantik und auch nicht in Ostasien.

Kontinentaleuropa bildet neue Blöcke: Eine von Deutschland und damit indirekt den USA gelenkte Kernunion, der am Südrand ein geldaufsaugender Schwamm angehängt ist um niemals wieder finanzielle und wirtschaftliche Stärke zu erreichen (wie Joschka so schön gesagt hat: man muss den Deutschen das Geld wegnehmen, ganz egal, wofür man es rauswirft...) und eine Ost-Union, die es vielleicht schafft, Reste von Demokratie und christlicher Aufgeklärtheit zu bewahren. Die Kernunion wird entvölkert, das heißt ganz im Sinne Timmermans von Nationen befreit und zu einem menschlichen Einheitsbrei umgezüchtet; für den bietet sich der menschenverachtende Islam geradezu als Werkzeug an. Wie die Welt zeigt, akzeptieren Muslime absolutistische Herrschaftsstrukturen, lassen sich leicht fanatisieren und lenken und verhindern wirtschaftlichen Fortschritt, wo es nur geht.

Kein schöner Ausblick, ein neues Mittelalter, aber leider nur im negativen Sinne, denn die positiven Aspekte der damaligen Zeit fehlen absolut in diesem Plan.

Freitag, 3. August 2018

Ron Paul über den tiefen Staat

von LePenseur


Lesenswerter Artikel aus der Feder von Dr. Ron Paul:

Die Mueller-Anklagen und der Trump-Putin-Gipfel: Triumph des tiefen Staates?

Ron Paul

Der Begriff "tiefer Staat" wurde in den letzten Jahren so überstrapaziert, dass er vielleicht bedeutungslos erscheinen könnte. Es ist gängige Praxis geworden, seine politischen Gegner als Vertreter des "tiefen Staates" zu bezeichnen, um die Verteidigung der eigenen Positionen zu vermeiden. Präsident Trump hat oft den "tiefen Staat" für seine politischen Probleme verantwortlich gemacht. Trump-Anhänger haben große Verschwörungen mit dem "tiefen Staat" geschaffen, um zu erklären, warum der Präsident Neokonservative in Schlüsselpositionen platziert oder seine Wahlversprechen nicht erfüllt.

Aber der "tiefe Staat" ist keine unermessliche und geheime Verschwörungstheorie. Der tiefe Staat ist real, er funktioniert in der Öffentlichkeit, und er ist alles andere als monolithisch. Der tiefe Staat ist einfach die permanente, nicht gewählte Regierung, die ihre Macht weiter ausbaut, unabhängig davon, wie die Amerikaner wählen.
Irgendwie möchte man weinen! Da hätte die Wähler in den USA doch einmal die seltene Gelegenheit gehabt, einen intelligenten, integeren Kandidaten wählen zu können — und dann wurde der prompt vom Parteifilz des East-Coast-Establishments verhindert. Trotz fulminanter Zustimmungswerte bei den Vorwahlen. Oder vielmehr: genau wegen dieser! Und natürlich (muß das erwähnt werden?) wegen seiner für die Korruptionskreise in Washington, D.C. und an der Wall Street »nicht hilfreichen« Ansichten über gerechte Politik ...

Statt dessen wurde ein Quotenneger installiert, und das, was statt der Quotze, die auf  ihn planmäßig hätte folgen sollen, gewählt wurde, ist ja auch so, daß man Tränen in den Augen hat, wenn man's mit Ron Paul vergleicht.

In der DDR meinte Ulbricht einmal: »Es muß alles demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.« — ein Satz, der ebensogut über den Wahlveranstaltungen der meisten westlichen »Demokratien« stehen könnte.

Video zur Blogpause

Daniele Ganser, der Reibebaum der Medien. Er verschaffte mir eine ganz besondere Erkenntnis, nämlich: wenn die Friedensbewegung auch die Medienvergewaltigung und Fake-Verbreitung der Linken anprangert, gilt sie plötzlich als rechtsextrem.
Etwas über die interne Arbeitsweise des Ministeriums für Wahrheits- und Meinungsschutz…


Donnerstag, 2. August 2018

Poesie zur Blogpause

Aus 1850 das,
doch klingt in unseren satten Zeiten,
die uns aus den Fingern gleiten,
so aktuell wie kaum etwas:


Nicht Mord, nicht Bann, noch Kerker
nicht Standrecht obendrein
es muß noch stärker kommen
soll es von Wirkung sein.

Ihr müßt zu Bettlern werden
müßt hungern allesamt
Zu Mühen und Beschwerden
verflucht sein und Verdammt

Euch muß das bißchen Leben
so gründlich sein verhaßt
daß Ihr es fort wollt geben
wie eine Qual und Last

Erst dann vielleicht erwacht noch
in Euch ein besserer Geist
Der Geist, der über Nacht noch,
Euch hin zur Freiheit heißt

Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Mittwoch, 1. August 2018

Splitter zur Blogpause

Sein Vater ist ein Hammer.
Seine Mutter eine Beißzange.
Langsam begriff der Sohn der Familie Zieher, warum er mit Vornamen Schrauben heißt.

***

Bei „IKEA“ wurde das neue Regal „Flingor“ vorgestellt. Der Käufer bekommt einen Sack Sägespäne, einen Kübel Holzleim und drei Tuben Acrylfarbe für die individuelle Farbgestaltung. Wer drei Klebesätze kauft, bekommt ein Mittagsmenü „Köttbullar“ gratis.

***

Warnung einer Eskimomutter: „Iss keinen gelben Schnee, sonst holt dich der Eisbär!“

Warnung einer tunesischen Mutter: „Schwimm nicht zu weit raus, sonst holen dich die Europäer!“

Warnung einer deutschen Mutter: „Komm nach Haus bevor es dunkel wird, sonst holt dich der Schwarze Mann!“

***

Es wird berichtet, dass sich Promis beim Sektempfang auf einer Bühne mit Rettungswesten in Schlauchboote zum Solidaritätsfotoshooting setzen. Es wird berichtet, dass sich Studenten mit Wasser übergießen und wie tot auf den feuchten Boden legen, um den Ertrunkenen zu huldigen, deren Schlepper nicht hielten, was sie bei Vorauskasse versprachen. Es wird berichtet, dass sich Schauspieler als „Flüchtlinge“ verkleiden und Hand in Hand Betroffenheitslieder singen.
Es wird nicht berichtet, dass einer der Genannten einem deutschen Obdachlosen ein Essen vorbeigebracht hätte.
Manchmal sind die Dinge, die nicht berichtet werden, die informativeren.

***

Wenn sich gestern Studenten aus Solidarität mit mediterran Einschneienden mit Wasser übergossen und wie tot hingelegt haben, werden sie dann morgen eine andere Szene nachspielend mit Flammenwerfern und ätzenden Chemikalien aufeinander losgehen?

Dienstag, 31. Juli 2018

Rauchzeichen aus dem Urlaub (5): Etwas Gescheites über was Blödes

von LePenseur


... schreibt Hadmut Danisch. Der eigentlich immer gescheit und lesenswert ist. Aber hier eben ganz besonders!

Der Zweck der Verblödung

Hadmut
29.7.2018 17:43


Mir ging gerade noch ein Gedanke durch den Kopf. 

Die Verblödung der Schüler gehört ja immer in diesen inklusiven und gleichstellerischen Kontext. Man kann nur alle gleich stellen, wenn das niedrigste anwesende Niveau das maßgebliche ist. Deshalb müssen alle auf das gleiche Maß heruntergestutzt, herunterverblödet werden. 

Mir ging gerade so die Frage durch den Kopf, wie man das wieder ändern können. Wie man da mal wieder ordentlichen Schulunterricht einführen könnte. Falls man überhaupt noch Lehrer findet, die das noch können. 

Dadurch kam ich auf den Gedanken, was für einen Crash die Universitäten erleiden würden, wenn da plötzlich wieder gescheite Schüler auftauchen würden. Die meisten der Quoten- und Inklusionsprofiteuresprofessoren könnten sich ja nicht mehr vor einen Hörsaal trauen, die würden ja nur noch ausgelacht. 

Und dann fiel mir etwas ein, was mir mal ein Feldwebel bei der Bundeswehr damals (Grundwehrdienst 1985/86) sagte. Die Unteroffiziersdienstgrade (zu denen auch die Feldwebel gehören) hätten beim Umgang mit Wehrpflichtigen immer eine Heidenangst vor dem 3. Quartal des Jahres. Immer das Dritte. Weil im dritten Quartal immer die Abiturienten kämen, und den seinen sie sprachlich, argumentativ, vom Wissen her einfach nicht gewachsen, da wäre es immer so schwer, sich durchzusetzen und nicht lächerlich zu machen.
Absolute Leseempfehlung!


Erkenntnis zur Blogpause

Monatelang habe ich verzweifelt gesucht, wofür die SPÖ denn nun inhaltlich steht. Was genau ist der Punkt, an dem sie sich abhebt? Was will Kern uns sagen mit seinen fast täglichen Falter-Standard-ORF-Partien Floskelbingo mit Salto rückwärts?

Doch die Empörungsexplosion der Roten über die Kürzung der Förderungen irgendwelcher Antidiskriminierungs- und Integrationsvereine hat es zu Tage befördert: Die heftige Kritik an der bösen unsozialen rechtsrechtsrechten Regierung, das Frauenbudget nicht massiv erhöht zu haben, prallte gegen die argumentative Betonleitplanke, dass dieses Budget bereits seit neun Jahren konstant ist. Und wer war acht Jahre davon Ressortbesetzer? Alles klar.

Deshalb habe ich jetzt auch das Wahlprogramm der SPÖ verstanden:
„Wir schaffen nicht mehr als diese unsäglichen türkisblauen Volksverräter, wir bekommen sogar noch viel weniger gebacken, wir machen absolut nichts anderes – das aber besser! Weil das Faschisten sind und wir die Guten!“
Für den Transport des zweiten Satzes wird dann Herr Silberstein wieder engagiert.
Herr Kern überlegt sich derweil, wie die nächste klatschende Wahl-Ohrfeige zu einem fulminanten Sieg der SPÖ umgedeutet werden kann…

Montag, 30. Juli 2018

Rauchzeichen aus dem Urlaub (4): Zivilcourage?

von LePenseur


Was halt heute alles so als »Zivilcourage« bezeichnet wird ...
Die Aktion einer jungen Schwedin, die die Zwangsabschiebung eines Afghanen verhindert hatte, wurde von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt gesehen. Elin Ersson hatte sich dabei mit ihrem Handy gefilmt und die Bilder live auf Facebook veröffentlicht (siehe Video unten), was bei den Passagieren im Flugzeug zu unterschied-lichen Reaktionen geführt hatte. Die junge Frau wurde für ihre Zivilcourage gefeiert.
Zivilcourage? Gegenüber einem von politkorrektem Rinderwahnsinn vom Scheitel bis zur Sohle verseuchten Staat wie Schweden braucht es »Zivilcourage«? Welch geradezu obszöne Verhöhnung dieses altehrwürdigen Begriffs, wenn er für gutmenschlichen Aktionismus mißbraucht wird!

Wer ist diese Elin Ersson, die die Abschiebung eines afghanischen Gewaltverbrechers verzögern konnte? Eine »Aktivistin«, die in einem Gutmenschen-Netzwerk in Göteborg dafür sorgen möchte, daß weitere Gewaltverbrechen von orientalischen Invasoren in Schweden auf der Tagesordnung stehen. Die dafür sorgen möchte, daß weitere Gebiete Schwedens zu No-go-Areas mit Musel-Mob & Sharia-Police verkommen.

Daß die Aktion übrigens wohl ein mit der Crew (und der Luftlinie? Die kann sich jetzt als besonders »gutmenschlich« auf die Schultern klopfen ...) bestens abgestimmter Propaganda-Schmäh gewesen sein dürfte, liegt auf der Hand:
Allmählich kann ich mir auch gut vorstellen, dass alles eine Schmierenkomödie sein kann, eine angekündigte Inszenierung, bei der die Crew keineswegs überrascht war. Im Ernstfall hätten doch nur zwei Securities innerhalb kürzester Zeit die „Heldin“ einfach rausgetragen. Und eine Flugbegleiterin hätte ihr nicht auch noch das Handy wieder-gegeben, das ihr ein wütender Brite entrissen hatte. Damit sie ihre restliche Botschaft in aller Ruhe auch noch weiterfilmen und zu Ende bringen konnte. Seltsam…
... schreibt ein Kommentarposter zu obigem Artikel. Schweden hat fertig. Nach einem Jahrhundert Sozen-Regierung ist dieses Land einfach verrottet. 

Ich wünsche dieser Frau Ersson von Herzen eine persönliche Begegnung mit dem Opfer des von ihr so »zivilcouragiert« vor Abschiebung geschützten Afghanen. Und, nein: wenn das Opfer bei dieser Gelegenheit ihr recht handgreiflich klarmachen sollte, was es von ihr hält — das wäre wirklich kein Grund für zivilcouragiertes Einschreiten meinerseits!

Zivilcourage hebe ich mir für ihrer würdige Anlässe auf. Und nicht für die vielleicht schmerzhafte Begegnung mit der Lebensrealität, die so eine Tussi dringend nötig hätte ...







Fahrt in die Blogpause

Mit Wehmut denke ich zurück an die Zeit, als ich mit einer Sporttasche in den Urlaub fuhr. Es war alles drin, was man brauchte, und es passten locker Utensilien für drei Wochen am Stück rein.
Heute, mit meiner liebreizenden Fragolina verehelicht und mit zwei sonnigen Kindern gesegnet, gleicht eine einwöchige Urlaubsfahrt an mediterrane Kieselstrände einem Umzug nach einem Großbrand.

Der Familienkoffer (für Insider: ein Klon der „Truhe“ von der Scheibenwelt), eine Art fahrbarer, um nicht zu sagen selbstfahrender, begehbarer Kleiderschrank mit Griff – nur Griff, nicht Teleskopgriff; ein solcher würde in für normale Menschen unerreichbare Höhen führen – kann aufgrund frühkindlich-sexistischer Befindlichkeiten nicht eingesetzt werden, da unser volksschulalterlicher Sohn mit steinerner Miene kategorisch ablehnt, seine Unterhosen im gleichen Koffer transportieren zu lassen wie die Mädchen. Der Konsens führt zu zwei mittelgroßen rollbaren Kleiderkästen mit dem Gesamtvolumen des Familienkoffers, einmal prall gefüllt mit den Utensilien des weiblichen Familienteils, und einmal gefüllt mit den Utensilien der Männer, plus allem Anderen was man im Urlaub noch so braucht. Also Hausschuhe, Badesachen, Strandtücher, Sandspielzeug, Knete samt dem kompletten Play-doh-Programm für die heranwachsende Diplomingenieurin für die Kleine, mehrere Großbausätze Lego Star Wars für den heranwachsenden Astronauten für den Großen, außerdem zwei Spielekonsolen samt dazugehöriger 40-Zoll-Bildschirme, DVD-Player inklusive der kompletten Filmesammlung für die Abende im Hotel (das über Satelliten auch in die entlegensten Urlaubswinkel abgestrahlte „Ferienprogramm“ privater ebenso wie öffentlich-rechtlicher Medientrommeln ist kindlichen Seelen nicht ohne größeren Schaden zuzumuten und im Gegenzug absolute Bildschirmabstinenz nicht durchsetzbar; die massivhölzerne 2.000-Spiele-Sammlung im praktischen seefesten Normcontainer wird hoffnungsvoll trotzdem mitgenommen, auch wenn es auf ein paar Runden Backgammon mit der Liebreizenden am Balkon hinausläuft, während die Kurzen sich im Zimmer über einen CGI-Oger und seinen sprechenden Esel zerkugeln) und für den Strand zusätzlich ein paar praktische Klappliegen und Sonnenschirme.

Mein Rasierzeug und zwei Bücher habe ich dann mit in die Laptop-Tasche gezwängt, den ich mitnehme, weil ich ja auch mal zwischendurch Kontakt zur Zivilisation aufnehmen möchte und das Hotel laut Selbstwerbung angeblich Wlan besitzt. Das Maulen meiner Liebreizenden, warum ich für mich wieder so viel extra mitnehmen müsse, lass ich durch den akustischen Bypass fließen, der mir im Moment der Vaterwerdung gewachsen ist und der auch bei den Kindern gelegentlich gute Dienste leistet.

So gewappnet machen wir uns auf die Reise in eine kleine Blogpause, und wie ich so stundenlang am Steuer des für den Transport des Familienkoffers extra zugelegten Klein-LKWs mit vertikaler Klimaanlage (Fenster runter – Fernster hoch) bei 33 Grad im Schatten in praller Sonne bei absoluter Windstille Richtung Süden im Stau brate, denke ich zurück an die Zeit meiner Reisetasche. Und der Jugend-Bahncard, die es schaffte, dass ich halbwegs ausgeruht am Urlaubsziel ankam und nicht staugenervt und mit von den Geräuschen auf der Rückbank verstopftem akustischen Bypass.

Früher war alles besser.
Nur wusste ich das früher nicht und war genervt von übervollen Zügen, verdreckten Bahnhöfen, der Rennerei vom verspäteten Zug zum überfälligen Anschluss, dem man bei verschwitztem Erreichen des Bahnsteigs in die am Horizont kleiner werdenden Schlusslichter sehen durfte durch nach Urin riechende Unterführungen voller zweifelhafter Gestalten.
Nein, früher war nicht alles besser.
Es war anders.

Sonntag, 29. Juli 2018

Pudel Kern

Ach je, der Pudel Kern hat sich mal wieder vor die Kameras gestellt und seine Suada abgesondert. Also eigentlich das Gleiche wie jeden Tag, denn was anderes macht der nicht, aber diesmal auch wieder außerhalb der empörungsgeeichten Falter-Standard-ORF-Filterblase wahrnehmbar.

Was Kern in seiner denkbar kurzen Kanzlerschaft wahrscheinlich nicht so richtig mitbekommen hat ist der eklatante Mangel Österreichs an mediterraner (oder sonstwelcher) Küste. Unsere Seehäfen nehmen ganz besonders deshalb keine Fährschiffe diverser NGO‘s auf, weil es ihnen mangels Existenz an Möglichkeiten fehlt. Aber erklär das mal einem Menschen, der glaubt, die Mitnahme einer Pizza im Dienstwagen für einen Parteifreund würde ihm das harte Leben der Arbeitswelt vermitteln.
Deshalb plappert er auch in bekannter Logikbefreitheit daher, um es mal mit dem Transskript der darob in Begeisterung erfeuchtenden Jugendsozialistin Gazal Sadhegi auf Twitter zu zitieren:

"unrecht ist wenn im mittelmeer boote kentern & niemand da ist diese leute zu retten. es gibt kein übergeordneteres ziel welches rechtfertigt den menschen beim ersaufen zuzusehen. wir dürfen die seele europas nicht aushauchen!" @KernChri gerade live bei der pressekonferenz

Dass moderne StudierendenvertreterInnen*xe zwar heiß wie Nachbars Lumpi auf maßgeschneidert gegenderte Texte sind, aber nicht einmal mehr in der Lage, die der deutschen Schrift eigene Großschreibung zu beachten, sei nur nebenher erwähnt. Nach dieser Vorstellung bei „datenwerk“ wundert einen auch nichts mehr.
Aber mir geht es ja um den Inhalt der Rede des Herrn Kern, auch wenn mit „Inhalt“, „Rede“ und „Kern“ drei Worte im gleichen Satz auftauchen, die sich in dieser Kombination in Realität nicht oft begegnen. Bei seinem Ausritt gegen die Regierung Kurz will er dieser nämlich unterstellen, schuld zu sein am „Ersaufen“ im Mittelmeer.

Nun muss man aber nur mal kurz innehalten und nachdenken, wer denn nun wirklich dieses angebliche „Unrecht“ zu verantworten hat.
Es sind die NGO‘s mit ihren „Rettungsschiffen“. Denn die sind zwar da, aber sie lassen die Leute jämmerlich ersaufen. Aus einem einfachen Grund: Weil sie nach dem Retten die fast Ertrunkenen nicht zu ihrer Wunschdestination bringen können.
Das ist, als wenn ein Rettungsfahrer des Roten Kreuzes sagt: „Also wenn ich den Verunfallten nicht in das Krankenhaus XY bringen darf, dann lasse ich den einfach liegen!“

Der Witz ist nämlich der:
Niemand, absolut niemand, hindert offiziell irgend ein NGO-Schiff, Ertrinkende zu retten. Es wird ihnen nur verwehrt, sich die Destination auszusuchen. Sie haben die Geretteten im nächstgelegenen Hafen abzuliefern – und das wollen sie nicht. Das gefällt ihnen nicht, und deshalb lassen die NGO‘S jetzt trotzig die Leute ersaufen.
Wenn der selbstgefühlte Spitzenmanager, der sich als Aufstocker in einem Parlamentsklub durchfüttern lassen muss, also feststellt, dass es kein übergeordnetes Ziel geben darf, das es rechtfertigt, in Seenot Geratene einfach absaufen zu lassen, dann muss er die NGO‘s nach ihren übergeordneten Zielen fragen. Menschenrettung ist es offensichtlich nicht, denn damit hören sie sofort auf, wenn sie den europäischen Süden nicht mehr mit Lohnsklaven und Prostituierten versorgen können.