Angekündigten Weltuntergängen
begegne ich mit trotzigem Optimismus. Wenn alle schreien, wir müssten
in Panik geraten, denn die Welt ginge unter, lehne ich mich zurück,
genieße den Tag und behaupte, es würde nicht passieren.
Der Grundgedanke dahinter ist
recht einfach: Wenn die Welt dann doch untergeht, habe ich wenigstens
noch eine schöne Zeit erlebt, und dass ich im Unrecht war,
interessiert keinen mehr, weil keiner mehr da ist, den es
interessieren könnte. Wenn aber nicht, und alle Paniker stehen
betreten und wider Erwarten lebend vor den Trümmern ihrer
Endzeitphantasien, dann habe ich nicht nur eine schöne Zeit erlebt,
sondern kann als Sahnehäubchen auch noch den Klugscheißer
raushängen lassen: „Ich habe es doch gleich gesagt!“
Und so bin ich überzeugter
Weltuntergangsleugner.
Da man das gleiche Prinzip,
nämlich angekündigte Katastrophen nicht zu verwenden um wie ein
aufgescheuchtes Huhn voller Panik kreischend und gackernd
herumzuhüpfen sondern mit Gelassenheit weiterzuleben und sich das
Treiben von außen anzuschauen, auch auf andere Gebiete anwenden
kann, bieten sich da viele Möglichkeiten an.
Den „Klimaleugner“ kennen
wir ja schon. Das ist ja bekanntlich niemand, der das Klima leugnet,
woran man die Sinnfreiheit dieser hohlen Phrase deutlich erkennt, und
nicht einmal jemand, der den Klimawandel leugnet, sondern nur jemand,
der sich weder von Schreihälsen zu der entgegen der Fake-Propaganda
absolut nicht mit wissenschaftlicher Einigkeit behaupteten
Menschgemachtheit bekennt noch den Untergang der Erde in einem
glühenden Fieberkrampf ernst nehmen kann und will. Da es überzeugten
Endzeitpropheten aber ein Greuel ist, wenn ihnen widerliche
Optimisten in ihre tiefschwarzen Phantasien spucken, toben diese wie
Irre herum und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie Steine
schmeißen oder Scheiterhaufen errichten.
Wenn man nun denkt, „Leugner“
zu sein wäre etwas Schlechtes, das nur Rechten und Bösmenschen
passiert, dann seid belehrt, ihr Unwissenden: Es gibt auch die
„Islamisierungsleugner“.
Was haben die nun mit den
„Klimaleugnern“ gemein? Nun, eigentlich sind es genau die
Anhänger der politisch entgegengesetzten Ideologien, die sich da
gegenüberstehen, aber beide gleichen sich wie ein Ei dem anderen:
Islamisierungsleugner missachten ganz einfach jegliche aus bisherigen
Beobachtungen und Statistiken extrapolierten wahrscheinlichen
Entwicklungen, selbst dann, wenn die Trefferquote der
„Islamisierungsgläubigen“ bisher höher liegt als jene der
Klimahysteriker und es im Gegensatz zu den Klima-Behauptungen der
eigens für diese Propaganda geschaffenen internationalen Behörde
keine wissenschaftlich belegten Gegenargumente gegen eine
Islamisierung gibt. Extrapolationen aus vorliegenden Daten und Trends
sind nur dann eine klare wissenschaftliche Methode, wenn sie die
gewünschten Katastrophen hervorbringen; sollte durch die gleiche
Methode eine unerwünschte Katastrophe am Horizont erkennbar sein,
mutieren die Methoden plötzlich zu Fake-produzierenden
Unterdrückungsinstrumenten diffuse Ängste schürender alter weißer
Männer. Denn Ängste sind zwar erwünscht, aber nur jene, die sich
mit der eigenen Ideologie decken. Und so kreischen die Gretologisten
ihr „geratet in Panik!“ und werden dafür von den gleichen Medien
in den Himmel gelobt, die jede andere Panik vehement ablehnen.
Womit wir bei noch einem Leugner
wären: dem „Pandemieleugner“.
Ich finde die Faktenlage zu
diesem mysteriösen Virus, der uns gerade beglückt, für viel zu
löchrig und unklar, um mir ein endgültiges Urteil bilden zu können.
Aber ich finde zwei Dinge extrem verdächtig: Erstens sind die
Chinesen nicht gerade für panischen Aktionismus bekannt, sondern
eher dafür, auftretende Probleme möglichst dezent unter den großen
roten Teppich zu kehren und nach außen hin zu lächeln. Die rufen
nicht einfach so wegen einem Männerschnupfen den Alarmzustand aus
und riegeln Millionen Menschen ab, stampfen in wenigen Tagen
Krankenhäuser, die mehr an eine containergewordene Lazzaretto
Vecchio erinnern als an eine medizinische Einrichtung, aus dem Boden
und erlassen Gesetze, die jegliche Handlung und Zuwiderhandlung gegen
Behördenanweisungen und Absperrungen, die die Verbreitung des Virus
begünstigten könnten, unmissverständlich mit der Todesstrafe
belegen. Da ist mehr dran.
Zweitens verwundert mich unsere
sonst so sensationsgeile Medienlandschaft, deren Interesse an
panikverbreitenden und damit gut verkäuflichen Schlagzeilen schon
die seltsamsten Blüten getrieben hat und die auch beim Thema Klima
aus dem Panikmodus gar nicht mehr herauskommt, und die jetzt querbeet
behauptet, das wäre doch alles gar nicht so schlimm, nur so ein
bisschen eine Art Erkältung, meine Güte, alles nur rechte
Panikmache und überhaupt. Gleichzeitig liefern die Medien in den
Randnotizen Zahlen, die eindeutig darauf schließen lassen, dass sich
die Zahl der Infizierten ebenso wie die der Toten durch die Infektion
im Schnitt alle fünf bis sieben Tage verdoppelt. Und obwohl eine
einfache Exponentialrechnung allein für die nächsten sechs Monate
sehr interessante Entwicklungen verspricht, behauptet man bereits
jetzt, dass diese Erkrankung weniger Tote fordert als eine „normale“
Grippe *). Ohne Vergleichswerte und ohne irgend eine Ahnung, wie es
weitergeht und wie sich das Virus weiter entwickelt, denn es besitzt
eine extrem hohe Mutagenität. Kann sein, dass es sich sogar
schneller verändert als ein Heilmittel synthetisiert werden kann.
Beim Klima sollen wir die nur
durch Ausblenden nicht genehmer Einflussfaktoren möglichst negativ
hochgerechneten Entwicklungen sofort als gesichert annehmen und darob
in kreischende Panik verfallen, doch bei einer ausbrechenden Pandemie
mit einem unberechenbaren und als sehr gefährlich eingeschätzten
Virus sollen wir plötzlich Hochrechnungen vergessen und auf keinen
Fall in Panik ausbrechen. Ebensowenig wie bei einer sichtbaren und
unser ganzes Leben immer deutlicher beeinflussenden Islamisierung.
Weltuntergänge werde ich weiter
leugnen, denn ich werde sie nicht erleben, und wenn doch, dann nicht
überleben. Also bedeutungslos. Dass das Klima allein menschgemacht
beeinflusst wird brauche ich nicht leugnen, weil es erkennbar Humbug
ist, hundertfach wissenschaftlich widerlegt und allein ein
politisches Instrument, das in dem Moment wie eine Seifenblase
zerplatzt, in dem sich keine Milliarden mehr damit scheffeln lassen.
Dass eine Islamisierung stattfindet kann ich nicht leugnen, denn sie
findet statt, in Deutschland noch weit schneller und tiefgreifender
als in Österreich. Und die Pandemie, nun ja, sie ist schon da und
wird die ganze Welt ergreifen. Nur mit welchen Folgen, das steht noch
in den Sternen. Aber durch nichts davon wird die Menschheit
ausgerottet werden und die Erde untergehen,
*) Ein befreundeter Arzt
erzählte es mir so: Die Anzahl der Grippetoten wird statistisch
geschätzt, indem man die durchschnittlich normale Zahl an Toten in
einem Zeitraum mit der erreichten Zahl der Toten während einer
Grippe-Epidemie vergleicht und die Differenz der Grippe zuschreibt.
Die Zahl der Corona-Virus-Toten bezieht sich allein auf die eindeutig
als mit dieser Krankheit infiziert bewiesenen Opfer; nicht beachtet
wird dabei die recht hohe Prozentzahl Chinesen, die wahrscheinlich
einfach zuhause sterben, weil sie modernen Krankenhäusern misstrauen
und lieber auf ihre traditionellen Quacksalber mit ihren getrockneten
Fröschen und geriebenen Geweihen setzen. Man zählt nur die
eindeutig bekannten Opfer der Corona-Infektion ganz am Anfang einer
Ausbreitung, derweil Grippe-Opfer lange nach der Ausbreitung
rückwirkend statistisch geschätzt werden. Man kann diese beiden
also gar nicht vergleichen, weder in die eine noch in die andere
Richtung, das wäre nicht nur wie Äpfel mit Birnen sondern eher
Äpfel mit Madagaskar-Fauchschaben.