Im deutschen Essen fand einmal mehr zu Halloween der „Zombie-Walk“
statt. Ist wohl sowas wie ein Karneval der Horrorclowns, da
versammelt sich alles, was ein Händchen fürs Ekelhafte hat und
verkleidet sich als blutverschmiertes Monster, Opfer eines
Flugzeugabsturzes, Zombie, Vampir, Hexe, Claudia Roth – also
irgendwas, bei dem man vor Angst und Ekel in den nackten Wahnsinn
verfallen würde, wenn man morgens im Hotelzimmer daneben aufwacht.
Das Volk will Brot und Spiele, deshalb bewerte ich das jetzt mal
nicht wirklich. Das Gruselspiel mit selbstgebastelten Fledermäusen
und ausgekratztem Kürbismonster macht den Kindern naturgemäß Spaß,
vor allem, da sie durch die Siedlung ziehen und bei den Leuten
Süßigkeiten schnorren können. Da bekommen sie Dinge, die ihnen die
Eltern sonst nicht kaufen würden und einiges, was sie später mit
ihren Freunden tauschen können, weil sie es sowieso nicht mögen.
Aber was Erwachsene an diesem Hexenspektakel jetzt wirklich finden,
erschließt sich mir nicht, und so genieße ich höchstens die
dreißigste Wiederholung der genialen „Addams Family“ bei einem
guten Gläschen blutroten Rioja.
Doch zurück nach Essen. Dort kam es, wie neuerdings üblich in dem
Land, in dem zumindest Frau Merkel gut und gerne lebt und sich alle
anderen zur Freude ihrer FDJ-Jugendfreundin Göring-Eckardt die
Regeln ihres Zusammenlebens täglich neu ausverhandeln müssen, zu
folkloristischen Einlagen von „Männergruppen“.
Kurzer Einwurf: „Männergruppen“ kamen bis vor nicht allzu langer
Zeit in unseren Medien eher selten vor, und wenn, dann im Kulturteil,
so als „Männergesangsgruppe“ oder „Männertanzgruppe“.
Neuerlich tummeln sich „Männnergruppen“ häufiger in den
Schlagzeilen, fast immer in Verbindung mit Tätigkeiten, die wir
früher auch nicht in diesem Zusammenhang gewohnt waren.
„Avancen machen“ zum Beispiel, der Neusprechbegriff für sexuelle
Anmache bis Vergewaltigung durch „Männergruppen“. Ein Begriff,
der einen komplett neuen Sinn bekommen hat. Zu meiner Zeit machten
wir „Avancen“, und das nebenbei bemerkt durchaus erfolgreich,
indem wir Mädchen ansprachen, ihnen einen Drink spendierten, sie
über Komplimente und ein interessantes Gespräch von ihrer
langweiligen Freundin separierten, um dann etwas frecher losflirten
zu können. Und wir machten das einzeln, nicht als Gruppe. Ich
verhafte bis heute in dem mittelalterlichen Bild, das Sex etwas ist,
was zwischen zwei Leuten passiert. Wenn eine „Männergruppe“ über
ein mit Drogen vollgepumptes Mädchen steigt, ist das kein Sex,
sondern geistesgestörtes Onanieren an Sklaven. Viehischer
Triebabbau. Jenseits jeglicher Zivilisation. Aber wenn
„Männergruppen“ sich heute in der Tram oder im Park um ein
junges Mädchen scharen, sie ausgreifen und „Ficki-ficki!“
plärren, schreiben unsere Medien von „Flirten“ und „Avancen
machen“. Wenn man aber einer Frau ein Kompliment macht, ist das ein
Fall für einen #Aufschrei und wird unter schwerstem sexuellen
Missbrauch abgebucht. Früher war Vergewaltigung ein verbrechen und
Flirten ein harmloses Vergnügen. Heute ist es genau andersrum.
„Rangeleien“ waren früher auch eher Dinge, die zwischen zwei
Leuten passiert sind. Man klärte bestimmte Sachverhalte vor der Tür.
Heute ist eine „Rangelei“, wenn eine „Männergruppe“
vorzüglich auf Einzelne losgehen, diese niederschlagen und brutal
auf die am Boden Liegenden weiter eintreten.
Und so haben sich viele neue Begriffe gebildet oder umgeformt. Raub
und Diebstahl heißen heute „Antanzen“, „Messerstechereien“
und „Schießereien“, von denen ich mal gelernt habe, dass sie
zwischen zwei bewaffneten Leuten oder Gruppen stattfinden, da sie
auch eher unter Theorie denn unter Praxis liefen, sind heute oft eine
rein einseitige Aktion. Gemeinsam haben alle diese neuen Begriffe,
dass sie sich um eine ganz bestimmte Art von „Männergruppen“
drehen. Die zu benennen aber ganz böse ist und rassistisch und
fremdenfeindlich und islamophob und wasweißichnoch. Voll Nazi eben.
Genau deshalb weiß auch jeder, was für eine Art von „Männnergruppe“
es sich handelt.
„Etwa 2000 Menschen
sind am Dienstagabend beim "Zombie-Walk" durch die Essener
Innenstadt gelaufen. Am Rande der Veranstaltung kam es zu
Auseinandersetzungen. Der Hauptbahnhof musste zweitweise gesperrt
werden.“
Wenn etwas „am Rande der Veranstaltung“ passiert, kann man
inzwischen davon ausgehen, dass es mit der Veranstaltung und vor
Allem deren Teilnehmern nicht viel zu tun hat. Und so kam es zu den
Vorgängen am Hauptbahnhof auch erst am Abend, lange nach dem „Zombie
Walk“. Dass einige der Verkleidungen die neuen Herrscher des
Bahnhofes provoziert haben können, ist möglich. Ebenso, dass diese
auch einfach die günstige Gelegenheit gesehen haben, eine
Veranstaltung als Möglichkeit für höheren Drogenabstaz oder
gesteigerte Geschäftstätigkeit im Rahmen des konstenneutralen
Eigentumsübergangs, bevorzugt im Bereich der Kommunikationstechnik.
„Die Bundespolizei in Essen mussten den Hauptbahnhof zwischen 22
und 23 Uhr sperren, nachdem verschiedene Männergruppen - laut
Polizei augenscheinlich mit Migrationshintergrund - untereinander und
mit unbeteiligten Reisenden aneinander gerieten.“
Eben. Gute drei Stunden nach der Veranstaltung ging es am Bahnhof
rund. Also hat eigentlich nichts mit dem „Zombie Walk“ zu tun,
außer, dass dessen Besucher den marodierenden Horden der neuen
Herren über den Hauptbahnhof als willkommene Beute vor die Flinten
liefen. Nach der Fete, einige wahrscheinlich etwas angeheitert und
ausgelassen, also auch noch leichte Beute.
„Mit Unbeteiligten aneinandergeraten“ kann man wohl
durchaus als Codierung für einen einseitigen Übergriff verstehen.
Ich glaube nicht, dass sich unbeteiligte Reisende in irgend einer
Weise verhalten und sich den marodierenden Banden in den Weg gestellt
haben, um mit diesen „aneinandergeraten“ zu sein. Aber wenn die
neuen Herren des Hauptbahnhofs jemanden angreifen, ist dieser ja
automatisch selbst schuld. Mangelnde Aussagen zu rechtsradikaler
Provokation und Nazi-Übergriffen zeigen, dass es nicht viel
Selbstverteidigung oder gar Gegenwehr durch Reisende gegeben hat.
Dass es wegen der Aussage des „augenscheinlichen
Migrationshintergrundes“ noch einen Shitstorm aus den Reihen der
üblichen Empörten geben wird, erwarte ich mit ziemlicher
Sicherheit.
„Ab
17 Uhr hätten sich insgesamt rund 200 Personen in Kleingruppen am
Bahnhof eingefunden. Im Laufe der Zeit es sei es dann immer wieder zu
teils gespielten, teils ernsthaften Provokationen, Streitereien und
Auseinandersetzungen gekommen.“
Ich bewundere die Polizei. Die können wirklich bereits im Einsatz im
Großaufgebot erkennen, wann „Männergruppen“ nur Provokation
„spielen“ und wann sie das ernst meinen. Erkennt man das an der
Härte der Schläge, der Tiefe der Messerstiche oder einfach nur dem
Äußeren der „Männer“? Immerhin gibt es da ja einige, die
pauschal als Engelchen zu betrachten sind. Denen verzeihen wir
bereits präventiv noch ganz andere Sachen.
"Als gegen 19.30 Uhr der Rückreiseverkehr von der
Veranstaltung begann, geriet die Situation zeitweise außer
Kontrolle, sodass die Einsatzleitung entschied, die Bahnhofshalle zu
räumen."
Sie geriet zeitweise außer Kontrolle? Zeitweise? Ich wäre
interessiert daran, wie den in Anbetracht des Folgenden den Begriff
„zeitweise“ definieren. „Für den Rest des Abends“
böte sich an.
„Es kam zu Schlägereien mit Körperverletzungen und Pyrotechnik
wurde in die Menge geworfen. Ein Polizeibeamter erlitt ein
Knalltrauma.“
Komisch, dass die immer wieder ganz spontan Böller dabei haben.
Gehört wahrscheinlich in die gut aufgestellte Einwandererhandtasche,
um spontane Lebensfreude folkloristisch darzustellen.
Für mich klingt das ganz simpel nach Angriff. Mehrere Gruppen rotten
sich bis zur Kompaniestärke zusammen, sind mit Böllern und
wahrscheinlich auch anderen Dingen bewaffnet und lauern am Bahnhof
den angeheiterten Heimreisenden von einer Spaßveranstaltung (wie
immer man Spaß definiert) auf. Zweck der Übung: Zeigen, wer der
Herr ist und bei der Gelegenheit möglichst große Diebesbeute
einsammeln.
„Die
Beamten hätten zunächst versucht, die Lage durch Platzverweise zu
kontrollieren.“
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Die Polizei hat
versucht. Sie hat nicht durchgesetzt, sondern versucht. Durch
Platzverweise.
„Ich muss Sie aber bitten, das Bahnhofsgebäude zu verlassen!“ -
„He Alta, fickdisch!“ - „Ich muss aber darauf bestehen...“ -
„He haste Problem Alta, biste voll Nazi Rassist!“
Liest sich dann so:
„Diesen
sei aber in vielen Fällen nicht nachgekommen worden.“
Und, was hat die Polizei unternommen? Die Personalien festgestellt?
Von welcher Identität? Eine Gefähderansprache gehalten? Ein
doppeltes „Dudu!“ mit wackelndem Zeigefinger?
Die neuen Herren des Hauptbahnhofes können die Polizei im
Großaufgebot verhöhnen und foppen, wie es ihnen passt. Was wird
ihnen passieren? Richtig: gar nichts. Und das wissen sie.
„Auch
hätten Schaulustige die Einsatzkräfte behindert, immer wieder sei
es zu Solidarisierungsaktionen gekommen.“
Die „Schaulustigen“ sind die Verstärkung. Die, die innerhalb
einer Minute im Kreis um jede Amtshandlung wachsen und inzwischen
bereits zu demolierten Streifenwagen und vor einem knüppelnden Mob
wegrennenden Polizeibeamten geführt haben. Familie, Freunde, die
ganze Tribe.
Unsere Gesetze und unsere Behörden sind für eine individualistisch
geprägte liberale Gesellschaft vorbereitet, aber nicht für eine
tribalistische Clan-Gesellschaft. Die Polizei steht einem knüppelnden
Mob hilflos gegenüber, weil sie nicht dessen Personalien aufnehmen
kann, bevor sie eine Ansprache halten. Die Loinksextremen wissen das
seit Jahrzehnten, die neuen Herren vom Hauptbahnhof auch.
„Insgesamt sprach die Bundespolizei bis Mittwochmorgen 6 Uhr
1230 Platzverweise aus - ein Großteil gegen Hauptbahnhof-Besucher,
die sich während der Räumung zunächst weigerten, das Gebäude zu
verlassen.“
Einen Hauptbahnhof „besucht“ man nicht. Den benutzt man. Als
Reisender. Der Rest hat da sowieso nichts verloren. Aber davon mal
abgesehen: 1230 Platzverweise? Das heißt, 1230 mal haben sich Leute
einen Dreck um eine Polizeiabsperrung geschert. Erinnert an Bilder,
wo Leute an der Grenze Polizisten einfach beiseitegeschoben haben.
Für diese Menschen sind unsere Polizisten nur uniformierte Clowns.
Ja, sowas züchtet man mit diesen Bildern. Inzwischen weiß die ganze
Welt: Deutschlands Beamte sind absolut wehrlos, die können nur
jemandem bedrohlich werden, der etwas zu verlieren hat, einen Job,
ein Konto, eine Reputation. Wer offiziell nichts hat und in seinem
Clan durch Widerstand gegen die Kuffar sogar noch an Reputation
gewinnt und auf die Meinung der Restgesellschaft ungläubiger
Kartoffeln keinen Cent gibt, gegen den kann diese Polizei genau gar
nichts tun.
Und soll sie offensichtlich auch gar nicht.
Silvester in Köln war ein Unfall. Nein, nicht die fröhliche
Tahharrusch-Party, sondern dass eine undichte Stelle Fakten an die
Presse weitergeleitet hat. Und diese sich nicht schnell genug
disziplinieren ließ.
„In
den Sozialen Netzwerken kursierten später Gerüchte, nach denen es
auch zu sexuellen Übergriffen gekommen sei. Das konnte die
Bundespolizei nicht bestätigen. "Dazu gibt es keinerlei Angaben
oder Anzeigen", sagte der Sprecher der Bundespolizei.“
Warum sollte das auch angezeigt werden? Das Ergebnis von Köln ist
bekannt: Eine Handvoll „Männer“ wird ausgeforscht, vor Gericht
gestellt und dann wieder laufen gelassen, weil eh nix passiert ist.
Siehe oben: keine Komplimente, keine weißen Männer, also kein
Vergehen. Nur ein bisschen lebensfrohes „Ficki-ficki!“ und
Böllerwerfen.
Frauen, die das anzeigen, werden höchstens zu Schlampen erklärt,
die nur rechte Hetze anfeuern wollen, und brauchen nicht damit zu
rechnen, irgendwas zu erreichen außer Anfeindungen von denen, die
das nicht erleben mussten und sich zu moralischen Instanzen
selbsterklären. Die Erziehung der Schon-länger-hier-Lebenden zu
stillen Opfern schreitet voran. Selbstverteidigung ist rassistischer
Hass, Gegenangriff ist verbrecherische Fremdenfeindlichkeit und sogar
das Reden über das Erlebte ist bereits rassistische Hetze und
unverhohlene Unterstützung faschistischer Randgruppen. Lautstarke
linke Randgruppen sorgen für die Basis-Einschüchterung, den Rest
übernehmen illegale Polizeirazzien bei Facebook-Postern und
existenzgefährdende Strafandrohungen durch verfassungswidrige und
mutmaßlich auch auf verfassungswidirge Weise zustande gekommene
Knebelgesetze.
Dass es keine Anzeigen mehr gibt von Frauen, die vermeiden wollen, in
das Licht der Öffentlichkeit gezerrt zu werden und sich auch die
Gerüchte in den „sozialen Netzwerken“ eher zurückhalten, ist
für mich kein Beweis, dass nichts passiert ist, sondern eher ein
Hinweis, dass die inzwischen verhärtete Gesetzeslage gegen die
eigenen Bürger und die steigende Gefahr sozialer Vernichtung zu
deren tieferem Schweigen führt. Maas wirkt.
„Auch Taschendiebstähle wurden gemeldet, diese konnten jedoch
laut Polizei nicht derselben Gruppe zugeordnet werden und bewegten
sich "in der Vergangen Nacht auf einem üblichen Niveau".“
Also alles im normalen Rahmen. Taschendiebstahl gehört schon zum
Alltag, der nur noch zur Kenntnis genommen wird. Üblich halt. Wie
hoch das übliche Niveau ist und wie es gemessen wird, wird ja nicht
beschrieben.
Also haben wir uns schon daran gewöhnt.
Auch an die neuen Herren der Hauptbahnhöfe.
Und die Zombies.
Wo da auch immer der Unterschied liegt.