Unvaccinated lives matter.
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Gestern
vor 338 Jahren fand die legendäre Schlacht am Kahlenberg statt.
Wollte ich nur mal erwähnt haben. Darf
man ja nix mehr zu schreiben ohne als türkophob niedergebrüllt zu
werden. Man könnte darüber selbstdenken, was genau das über die
Nachhaltigkeit dieses Sieges aussagt, aber das ist dann buntophob.
Bunt ist nur durch komplette Abwesenheit von Selbstdenken möglich,
das geht nur mit Nachdenken. Nachplappern, Nachgrölen, Nachlaufen
und Nachschmeißen.
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Heute vor 105 Jahren wurde Roald
Dahl geboren. Ich frage mich gerade, was makabrer ist – seine
fiktiven Geschichten oder die heute erlebte Realität.
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Komisch.
Alle Parteien zur
Bundestagswahl bieten
ihr Wahlprogramm auch in „einfacher Sprache“ an. Damit auch
bereits mit einem normalen Satz, der neben Subjekt und Prädikat auch
noch Objekt und Ergänzungen enthält, was normale Drittklässler der
Grundschule bereits beherrschen, überforderte
Bildungsallergiker*innen (ja, hier passt
es)
brav ihr Kreuz bei ihnen machen können. Diese Parteien sprechen also
ganz bewusst bildungsferne Schichten an. Bis auf eine. Die macht das
nicht. Die erwartet von ihren Wählern, dass sie das Wahlprogramm
auch verstehen, wenn darin komplizierte Worte vorkommen. Sie wie das
Wort „kompliziert“ zum Beispiel, das ein Rot-, Schwarz- oder ganz
besonders auch Grün-Wähler nicht mehr verstehen muss und
oft auch nicht kann.
Und
was ist jetzt das eingangs erwähnte Komische daran? Ganz einfach:
die Parteien, die ihren strukturell analphabetischen Wählern ihr
Wahlprogramm faktisch
einsilbig
erklären müssen, damit die, mit
zweisilbigen Wörtern bereits mental überfordert,
in der Lage sind, das auch nur halbwegs zu erfassen oder zumindest in
der Formel „Wir gut, die schlecht!“ zu erkennen, behaupten
permanent, sie würden nur von den intelligentesten und akadämlich
akademischsten und zukunftsgestaltendsten Eliten des Landes gewählt,
während die
eine
Partei, die von ihren Wählern verlangt, die deutsche Sprache auf
einem Niveau zu beherrschen, das das Lesen eines Simmel-Romanes
erfordert, um
das Wahlprogramm inhaltlich erfassen zu können, nur
von bildungsfernen Dumpfbacken und Dummdödeln gewählt würde. *)
Tja,
so reden sich die 90% desinteressierten
Wohlstandssedierten, strukturellen
Analphabeten, verblendeten Fanatiker und primitiven
Dumpfbacken ein, sie wären die intellektuelle Elite, die, wie sie
alle zu wissen glauben, ja immer die erdrückende Mehrheit im Lande
darstellt, während die 10% Dumpfbacken und Vollpfosten, die eben
eine kleine Minderheit von 10% darstellen, die AfD wählen.
Fußnote
eins dazu: Wenn alle Parteien ihre Programme in ultrakurzer
Stummelsprache anbieten, damit auch der letzte Vollhonk das
entziffern kann, ohne sich dabei die Zunge abzubeißen, warum wählen
diese Leute dann angeblich lieber eine Partei, deren Programm sie
nicht lesen können? Weil sie sogar
von dem, was da in Kurzform erklärt wird, verscheucht
werden
und glauben, schlimmer kann es eh nicht kommen, wenn sie jemanden
wählen, den sie nicht verstehen?
Fußnote
zwei: Wie intelligent ist jemand, dem die Behauptung, dass das
normale Verteilungsverhältnis zwischen herausragender Intelligenz
und dem breiten Spektrum zwischen Mittelmaß und Dumpfbackigkeit
neunzig zu zehn entspricht, schlüssiger erscheint als die Realität,
die bekanntermaßen eher anders herum aussieht?
Fußnote
drei: Wer, der wirklich intelligent ist, wählt eine Partei, die ihn
anredet,
als wäre er ein
sabbernder
und fingerlutschender
Vollpfosten?
Wer, der wirklich Niveau und Anspruch besitzt, wählt eine Partei,
die ihm verspricht, ihn am Patschhändchen zu nehmen und durch das
achso komplizierte Leben zu führen, ihm Wohnung zu schenken und ein
fröhliches, sorgloses Leben ohne Eigentum und Leistung, wie einem
Kleinkind auf Krabbelstubenniveau?
Die
Fragen kann sich jeder selbst beantworten (außer vielleicht unsere
Linkstrolle, denen müsste ich das erst wieder auf einfache Sprache
übersetzen, und nicht einmal dann wären die in der Lage, das zu
lesen, was da steht, und nicht das, was sie glauben zu lesen), denn
ich bin ja nur der Fragolin und nicht der Antwortolin. Wer sich die
Fragen, die das Leben stellt, selbst beantworten kann, der braucht
nämlich keine denkbetreuende und hirnentmündigende Partei, die ihm
in einfacher Sprache erklärt, dass sie schon alle Antworten für ihn
fertig gestellt hat.
*) Fußnote zu der Fußnote:
Bestes Beispiel Klonovsky. Welcher primitive Vollpfosten, der den
Kompost in der Schüttelschale der Fsstfoodketten für „Salat“
hält und fest daran glaubt, dass der industriell verpresste Klumpen
in seinem pappigen Burger „gentechnikfrei und biologisch“
hergestellt und selbstverständlich streng „vegan“ und „halal“
ist, und der nach dem dritten Dosenbier mit „Isch ficke deine
Mudda!“ oder auch, in der selbstgefühlt intellektuellen
Höchstleistung „Alerta! Alerta! Nazis raus!“ bereits den
kompliziertesten Satz seines Lebens formuliert hat, wird sein Kreuz
wohl bei einem weinsaufenden Kulinarik-, Kultur- und
Sprachfetischisten machen, der es schafft, Sätze zu formulieren, die
so verschachtelt sind, dass sie einen kompletten Absatz füllen und
trotzdem noch das richtige Ende haben? Wer von denen, die glauben,
Schachteln wären allein dazu da, Nahrungsersetzungsmittel oder
Fußbekleidung von Zalando darin anzuliefern, fühlt sich zu jemandem
hingezogen, der ihm Sätze in solchen anbietet, die den Einsatz genau
jener Gehirnzellen erfordert, die abgetötet sein müssen, um sich
auf die oben erwähnte Schachtelware einzulassen?
Jaja, Fragen über Fragen. Ich
höre ja schon auf.