Pünktlich und wie
bestellt fahren wir die Wirtschaft herunter; wenigstens diese Wette
habe ich punktgenau gewonnen, denn ich tippte auf den zweiten
November, während meine Liebreizende den neunten favorisierte. Der
dritte ist eindeutig näher dran! Diese Fußmassage gehört mir!
Leider muss ich mit
der Einlösung des Gewinnes etwas warten, denn wir dürfen uns nur
aus der Ferne sehen. Da ich mich nach einem Lungeninfarkt weit
jenseits von Covid – oh ja, liebe Hysteriker, das gibt es auch
weiterhin, dass Leute krank werden oder Unfälle haben, ohne dass das
alles bestimmende Killervirus seine kleinen Knubbel dabei im Spiel
hat – in der Obhut eines Spitales befinde und die Erbärmlichkeit
des österreichischen Gesundheitssystems – nein, nicht der dort
Beschäftigten, denen ich ein gigantisches Lob aussprechen möchte ob
der Hingabe und Qualität ihrer wahrhaft mies unterstützten und
politisch trotz vollmundiger Reden hochnäsig ignorierten Arbeit –
live am eigenen Körper erleben darf, ist es mir aus Coronagründen
verwehrt, meine Liebsten näher zu sehen als als ferne winkende
Gestalten auf der Straße hinter dem Krankenhaus.
Hat sich in den
Sommermonaten irgend etwas getan in unserem Gesundheitswesen? Ich
meine, haben wir uns irgendwie darauf vorbereitet, dass, sollten die
vollkommen nutzlosen und rein symbolischen Maßnahmen wie Maskerade
und Mummenschanz erwartungsgemäß nichts bewirken, unsere Spitäler
bestens gerüstet sind für den erwartbaren Ansturm mangels Maßnahmen
zum Schutz von Risikogruppen infizierter alter Menschen mit schweren
Verläufen? Oder hat es der im strahlenden Licht des Sonnenkanzlers
winzige Schatten werfende Gesundheitsminister im Lobestaumel über
die Gloriosität seines Erleuchteten und der eigenen Leistung –
welche das auch immer gewesen sein mag – vergessen, dass vielleicht
der Große Plan des Gottgleichen schon aufgrund seiner
aktionistischen Sinnleere nicht funktioniert und am Ende doch die
Bilder von Bergamo Österreich einholen, weil unser Gesundheitssystem
zwar weit besser ist als das Italiens, aber eben nicht unendliche
Kapazitäten besitzt und der Schutz der Risikogruppen sträflich
vernachlässigt, um nicht zu sagen, strikt verweigert wurde?
Und während man bei
einer Auslastung von zwei Prozent die Katastrophe heraufbeschwor,
stellt man jetzt bei 25 Prozent und dem Blick auf 50 Prozent langsam
fest, dass wir nur Mut und Zuversicht haben sollen und vor Allem
eines nicht vergessen: Schuld an allem sind Maskenverweigerer und
Garagenparty-Feierer! Es gibt zwar nicht einen einzigen belegten Fall
einer Ansteckung, weil jemand in einer bestimmten Situation das
verlangte Tragen einer Maske „verweigerte“, aber egal. Es gibt ja
nicht einmal einen einzigen belegten Fall einer Ansteckung auf einer
„Covidioten-Demo“. Aber es lässt sich dieses Virus so herrlich
und wunderbar instrumentalisieren, deshalb haben wir den ganzen
Sommer lang auch nichts anderes getan als an diesem
Instrumentalisieren zu arbeiten, Feindbilder aufzubauen, Hass zu säen
und zu spalten. Divide et impera. Und ich rieche die kleinen Kläffer
hier schon wieder aus ihren Höhlen kriechen.
Und es wagen sich
die alten schwarzen Bonzen aus der Deckung und legen dem kindlichen
Kanzler den goldenen Teppich mit lustig eingewebtem
Kruckenkreuzmuster: Wegen der Garagenpartys allüberall, diesen
rauschenden Gartenhüttenfesten im November und Dezember, die wir ja
alle kennen und die nun landesweit und von den braven, anständigen
und verantwortungsvollen Mitbürgern vollkommen unbemerkt
millionenfach abgefeiert werden, ist es leider, leider unumgänglich,
auf den Schutz des Privatbereiches zu scheißen und die Privatwohnung
zum Polizei-Eingreifgebiet zu erklären. Wen interessiert schon die
Verfassung? Ich stelle mir gerade die Reaktionen in Österreich vor,
wäre sowas
unter einem Innenminister Kickl ausgesagt worden:
„Notfalls werde
man sich auch gegen den Willen der Betroffenen Zutritt in den
privaten Bereich verschaffen, hieß es vom Krisenstab.“
Dass es nicht nur
gegen den Willen der Betroffenen sondern auch gegen geltendes Recht
und die Verfassung ist, der Leiter dieses Krisenstabes in einem
Rechtsstaat damit reif für die sofortige Entlassung und eine
Untersuchung durch den Verfassungsschutz wäre, ist müßig zu
erwähnen. Das Feigenblatt mit dem angeblichen demokratischen
Rechtsstaat zwickt schon zu sehr zwischen den Beinen, man lässt das
diktatorische Gemächt bereits frei baumeln. Und die Blockwarte und
Denunzianten rubbeln bereits in ihrer Hose und werden feucht und
feuchter. Ein Anruf, und die Rollkommandos kommen!
Also, kleiner Tipp:
Wenn euch euer Nachbar so richtig auf den Sack geht, dann schaut mal,
ob irgendwann ein fremdes Auto vor der Tür steht und ruft dann
sofort als besorgter und verantwortungsvoller Bürger die Bemützten
und meldet den dringenden Verdacht einer rauschenden
Corona-Kellerparty bei denen. Dann Handykamera ein, darauf achten
dass genug Speicherplatz für Videos frei ist, guten Platz am
Küchenfenster herrichten, so mit Knabbereien und Likörchen, und
Film ab! Das wird lustig, wenn die Blaulichter vorfahren und dem
Armleuchter die Bude stürmen! Und wenn der sich auch noch weigern
sollte, dann schön mitfilmen, wie er vor Frau und Kindern aus dem
Haus geschleift und mit der goldenen Acht belohnt wird. Das kann man
dann überall in der Nachbarschaft zeigen, was das für ein
Verbrecher ist. Dem borgt nie wieder einer eine Tasse Zucker, nie im
Leben!
Das, liebe Leute,
ist der Startschuss für die „Neue Normalität“. Viel Spaß
schonmal.
Ich muss mich die
nächsten Tage und Wochen schonen. (Oje, ihr armen, armen
Linkstrolle, die Feier zu meinem mir von euch so blumig an den Hals
gewünschten „jämmerlichen Verröcheln“ und „elendigen
Verrecken“ und was ich alles schon so löschen durfte, muss noch
etwas warten, es wurde knapp aber doch noch einmal abgewendet! Aber
tröstet euch, so kann euch nicht passieren, dass ob des Jubelns und
der Feiergeräusche aus eurer Bude der genervte Nachbar die Polizei
ruft, um eure Coronaparty auszuräuchern.)
Deshalb verspreche
ich mal keine tägliche Wortmeldung und gönne mir auch mal Pausen,
werde vielleicht auch Kommentare etwas länger warten lassen.
Aber ganz die Klappe
halten werde ich nicht!