„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Dienstag, 31. Oktober 2017

Klagegeist

Und es geht los in der Causa Chorherr: Erst Leugnen, dann großspurig ankündigen, doch wieder zurückziehen und die eigentliche Frage, nämlich die Finanzgebarung des Vereins (Lassen sich persönliche Vorteile daraus ableiten? Wieviele Gelder wurden eingenommen und wofür genau belegbar ausgegeben?) lieber nicht ansprechen, dafür sofort in den Mimimi-Modus fallen und allen mit Klagen drohen. Mimimi Klagen, Mimimi Klagen. Der Klagegeist der Grünen, er lebt.
Hat die Frau Rentnerin btw denn ihre Klage gegen Strache schon eingebracht, dass er gefälligst ihre für ihn (und den Kommentaren nach wohl auch genug andere Menschen) sichtbare Hasszerfressenheit nicht als Hasszerfressenheit bezeichnen darf?

Den Rücktritt Chorherrs bereits jetzt zu fordern ist populistischer Unsinn und gehört für mich zum gegenseitigen Geplänkel des Politkindergartens. Aber was absolut unabdingbar ist, ist nach diesen deutlichen Hinweisen auf die Möglichkeit von Verstrickungen in einem Korruptionsnetzwerk die sofortige lückenlose Aufklärung.

Und da dürfte sich der Herr nicht verweigern, ist es doch aus den Kreisen seiner Partei immer wieder zu hören, dass jemand, der sich nichts zuschulden kommen ließ, grenzenlose Transparenz befürworten muss, und sowie das jemand nicht tut, dies faktisch als Schuldeingeständnis zu werten wäre.
Ja, es ist besonders hart, wenn man auf dem Ruf besteht, ganz besonders sauber und porentief rein zu sein. Irgendwann kommt das mal zurück. Nun bitte lege man die hohen moralischen Maßstäbe, die man von anderen wie selbstverständlich verlangt und als deren Vertreter man sich darstellt, auch an sich selbst an.
Es scheint, die Schonzeit für einige Leute ist vorbei.

P.S.
Seit wann müssen steuerbegünstigte Großspenden an Wohlfahrtsvereine geheimgehalten werden, um die Spender nicht in ihrem Persönlichkeitsrecht zu verletzen? Welches Unternehmen hat bitte einen Nachteil davon, für ein gemeinnütziges Entwicklungsprojekt gespendet zu haben? Normalerweise drängeln die sich über die Spendenhöhe um den sichtbarsten Platz auf der Referenzliste. Und geben in ihrer eigenen Werbung kräftig mit ihrer Mildtätigkeit an.
Aber die Großspender, rein zufällig auch noch Immobilienhaie, des Herrn Chorherr, die muss man geheimhalten, die wollen gar nicht genannt werden?
Danke, alles klar.

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