Ach je, der Pudel Kern hat sich mal wieder vor die Kameras gestellt
und seine Suada
abgesondert. Also eigentlich das Gleiche wie jeden Tag, denn was
anderes macht der nicht, aber diesmal auch wieder außerhalb der
empörungsgeeichten Falter-Standard-ORF-Filterblase wahrnehmbar.
Was Kern in seiner denkbar kurzen Kanzlerschaft wahrscheinlich nicht
so richtig mitbekommen hat ist der eklatante Mangel Österreichs an
mediterraner (oder sonstwelcher) Küste. Unsere Seehäfen nehmen ganz
besonders deshalb keine Fährschiffe diverser NGO‘s auf, weil es
ihnen mangels Existenz an Möglichkeiten fehlt. Aber erklär das mal
einem Menschen, der glaubt, die Mitnahme einer Pizza im Dienstwagen
für einen Parteifreund würde ihm das harte Leben der Arbeitswelt
vermitteln.
Deshalb plappert er auch in bekannter Logikbefreitheit daher, um es
mal mit dem Transskript der darob in Begeisterung erfeuchtenden
Jugendsozialistin Gazal
Sadhegi auf Twitter zu zitieren:
"unrecht ist wenn im mittelmeer boote kentern & niemand
da ist diese leute zu retten. es gibt kein übergeordneteres ziel
welches rechtfertigt den menschen beim ersaufen zuzusehen. wir dürfen
die seele europas nicht aushauchen!" @KernChri
gerade live bei der pressekonferenz
Dass moderne StudierendenvertreterInnen*xe zwar heiß wie Nachbars
Lumpi auf maßgeschneidert gegenderte Texte sind, aber nicht einmal
mehr in der Lage, die der deutschen Schrift eigene Großschreibung zu
beachten, sei nur nebenher erwähnt. Nach dieser
Vorstellung bei „datenwerk“ wundert einen auch nichts
mehr.
Aber mir geht es ja um den Inhalt der Rede des Herrn Kern, auch wenn
mit „Inhalt“, „Rede“ und „Kern“ drei Worte im gleichen
Satz auftauchen, die sich in dieser Kombination in Realität nicht
oft begegnen. Bei seinem Ausritt gegen die Regierung Kurz will er
dieser nämlich unterstellen, schuld zu sein am „Ersaufen“ im
Mittelmeer.
Nun muss man aber nur mal kurz innehalten und nachdenken, wer denn
nun wirklich dieses angebliche „Unrecht“ zu verantworten hat.
Es sind die NGO‘s mit ihren „Rettungsschiffen“. Denn die sind
zwar da, aber sie lassen die Leute jämmerlich ersaufen. Aus einem
einfachen Grund: Weil sie nach dem Retten die fast Ertrunkenen nicht
zu ihrer Wunschdestination bringen können.
Das ist, als wenn ein Rettungsfahrer des Roten Kreuzes sagt: „Also
wenn ich den Verunfallten nicht in das Krankenhaus XY bringen darf,
dann lasse ich den einfach liegen!“
Der Witz ist nämlich der:
Niemand, absolut niemand, hindert offiziell irgend ein NGO-Schiff,
Ertrinkende zu retten. Es wird ihnen nur verwehrt, sich die
Destination auszusuchen. Sie haben die Geretteten im nächstgelegenen
Hafen abzuliefern – und das wollen sie nicht. Das gefällt ihnen
nicht, und deshalb lassen die NGO‘S jetzt trotzig die Leute
ersaufen.
Wenn der selbstgefühlte Spitzenmanager, der sich als Aufstocker in
einem Parlamentsklub durchfüttern lassen muss, also feststellt, dass
es kein übergeordnetes Ziel geben darf, das es rechtfertigt, in
Seenot Geratene einfach absaufen zu lassen, dann muss er die NGO‘s
nach ihren übergeordneten Zielen fragen. Menschenrettung ist es
offensichtlich nicht, denn damit hören sie sofort auf, wenn sie den
europäischen Süden nicht mehr mit Lohnsklaven und Prostituierten
versorgen können.
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