Was haben die ÖBB und der
Weltuntergang gemeinsam? Richtig: sie kommen gerne mit eklatanter
Verspätung. Nachdem nun gerade medienwirksam in einem amerikanischen
„Gletscher-Nationalpark“ die Schilder abgeschraubt werden
mussten, auf denen den Gletschern ausgerichtet wurde, sie hätten
eigentlich bis 2020 verschwunden sein müssen (nur hat den
Hysterikern niemand erklärt, dass Gletscher nicht nur nicht lesen
können sondern sich auch sonst einen Dreck um das weinerliche
Gebrüll schwedischer Zopfmädchen kümmern), weil sie immer noch da
waren, bin ich mal gespannt, wann die letzte Millisekunde der
„Weltuntergangsuhr“
angebrochen ist und mangels Weltuntergang, der sich trotz permanentem
Herbeibrüllens durch Berufshysteriker einfach nicht aus seinem
Versteck locken lässt, wieder zurückgedreht werden muss.
Nachdem ich bereits neben
großflächigen Vergletscherungen der norddeutschen Tiefebene,
katastrophalen Eiszeitwintern mit Temperaturen unter minus 40 Grad,
ausbrechenden Hungersnöten in ganz Europa, dem Aussterben des
gesamten Waldes und etwa 98 Prozent aller Tierarten, mehreren
einschlagenden Asteroiden, ausbrechenden Atomkriegen und Europa
flutenden Chinesenhorden mehrere andere angekündigte Weltuntergänge
nicht erlebt habe, durchflutet mich so eine Art trotziger
alterweißermännlicher Optimismus, ein zutiefst blasphemisches
Weltuntergangsleugnen, begleitet von Kopfschütteln. Denn mich hat
bereits in relativ jungen Jahren die Logik in ihre Klauen bekommen,
und die verträgt sich mit Alarmismus, Hysterie und
Endzeitreligiösität nicht so wirklich.
Liebe Jugend, ich habe
Verständnis dafür, dass ihr glaubt, ihr müsstet eh nichts mehr
lernen, nichts mehr arbeiten, nichts mehr tun als von den Alten noch
eine schöne Vollversorgung zu verlangen, weil es sich eh nimmer
lohnt, weil in gewissermaßen hundert Sekunden die Welt sowieso
untergeht, aber stellt euch mal nur eine einzige Frage, nur die eine,
die ketzerische, die zweifelsäende und hirnaktivitätsfördernde:
Was, wenn nicht? Was, wenn die Kiste nicht gegen die Wand knallt,
wenn ihr plötzlich trotz der alten Oma-Umweltsau und dem bockig
dieselfahrenden Opa selbst nach deren Ableben etwas bekommt, mit dem
ihr gar nicht mehr gerechnet habt: eine Zukunft!? Was dann?
Ist euch schon einmal die Idee
gekommen, dass nicht eure Eltern eure Zukunft versauen sondern ihr
euch selbst? Nein? Dann freundet euch schonmal damit an, denn das
prophezeie ich: Der Tag wird kommen, da wird mit der wachsenden
Weisheit genau diese Erkenntnis kommen, und ihr werdet eure Eltern
höchstens dafür hassen, dass sie überhaupt auf euch gehört haben
wie ihr auf die Hysteriker und Rattenfänger der Endzeitreligionen,
statt euch mit einer Watschen in die Schule getrieben zu haben.
Aber das haben auch Erkenntnisse
mit den ÖBB gemeinsam: auch sie kommen meistens zu spät.
P.S. Die passende
musikalische Untermalung samt typischen Dschingderassabum
fanden teutonische Suafkumpane bereits vor 66 Jahren...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen