„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 5. Oktober 2023

Fußnoten zum Donnerstag

 

Unvaccinated lives matter.

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Der mexikanische Schriftsteller und Nobelpreisträger Octavio Paz beschrieb es kurz, knackig und absolut passend: „Ohne Freiheit ist die Demokratie Despotie, ohne Demokratie ist die Freiheit eine Chimäre.“ Die „Demokratie ohne Freiheit“ ist der feuchte Wunschtraum der Grünen und Sozialisten, deren Zielgesellschaft somit immer eine Despotie ist und deren Machtstreben unweigerlich in der Tyrannei endet, während der Gedanke der Freiheit ohne Demokratie nur zu einer Anarchie unter dem Recht des Stärkeren führt, wie sie Autonome erträumen, die allerdings nachweislich nur als parasitäre Randgestalten existieren können und dem Schutz der Gesellschaft entzogen in der Herrschaft der Faust versumpfen, also am Ende ebenfalls eine Tyrannei erleben. Wer eines von beidem wegnimmt, Demokratie oder Freiheit, wird am Ende auch beides verlieren.

Das Dilemma liegt darin, dass Demokratie bei allen bisherigen Versuchen immer wieder unweigerlich in die Tyrannei führte, und die Monarchie meist ebenso, denn am Ende verwalten die Erschaffer von Reichen diese meist so, dass sie ein glänzendes Erbe für ihre Nachkommen auf dem Thron sind, aber die Erben des Reiches betrachten es nur als ihnen geschenkte Plünderungsmasse. In der Monarchie benötigt es für den Niedergang deshalb Generationen, in der Demokratie nur wenige Wahlperioden, bis Parteischranzen glauben, die Schalthebel der Macht wären einarmige Banditen, an denen man so lange reißt, bis das Geld in ihre Taschen sprudelt, während der Steuerknecht ihnen den Einsatz zu zahlen habe. Am Ende sind Monarchie und Parteiendemokratie nur zwei in Nuancen abweichende Formen des Feudalismus, der Herrschaft einer sich als elitäre Kaste selbsbetrachtenden Plündererbagage über das ausgepresste Arbeitsvolk.

Wir kennen den Begriff des „Machtvakuums“, also wenn niemand da ist, der die Positionen der Macht besetzt, dann saugt diese Leere automatisch jemanden an, der sie einnimmt. Das impliziert, dass es keine direkte Demokratie geben kann, denn in diesem Falle würde die Macht ja bei allen liegen und nicht bei einer Person oder Partei. Das Rudeltier Mensch braucht einen Silberrücken, der ihm sagt, wo es langgeht. Wir müssen also erst diesen Gedanken vom „Machtvakuum“ aufgeben, um weiterzukommen. Ich halte die direkte Demokratie weiterhin für die erstrebenswerteste Form der Machtausübung, weil auf maximalen Konsens ausgerichtet und die Interessen der Mehrheit niemals aus den Augen verlierend, aber ich bezweifle, dass dieses Ideal mit einer Menschheit erreicht werden kann, die lieber indoktriniert, manipuliert und gelenkt wird und nach religiösen und ideologischen Anführern giert als sich mal um ihren ganz persönlichen eigenen Zustand zu scheren.. Am Ende wählen die Kälber ihre Schlächter wieder selber und der Kreis schließt sich wie bereits von Platon erkannt: Demokratie führt in die Tyrannei. In Faschismus, in Kommunismus, in Gottesstaaten, in Klimadiktaturen – egal.

Es braucht wohl noch ein paar Durchläufe; dass es dann aber zu spät ist, weil die technische Entwicklung den Machthabern alle Instrumente zur endgültigen Verwandlung der Menschenherde in ihre Haustiere gegeben hat, bleibt leider zu befürchten.


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