„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 16. Januar 2020

Womit man Milliarden verdient

Also eigentlich geht mir der ganze lächerliche royale Tratsch aus den quietschbunten Frauenjournalen ja so richtig am Allerwertesten vorbei, ohne auch nur das kleinste Härchen zu streifen. Es ist mir vollkommen gleichgültig, was diese Operettenfiguren für eine Show abziehen, wo die herumkraxeln, was die so reden und wo die so ihre Kohle herscheffeln. Die Briten haben die ganze Bagage freiwillig an der Backe und können das auch alles aus eigener Steuerkasse zahlen, also bitte, viel Spaß und Erfolg beim Verkauf der Devotionalien.
Aber diese witzige „Mexit“-Geschichte hat mich dann doch mal interessiert, denn eine kreischende Schlagzeile aus dem Qualitätskäseblatt „Österreich“ machte mich neugierig:

Experte: Meghan und Harry werden Milliarden verdienen“

Naja, das mit dem „Experten“ kommentiere ich jetzt mal nicht; um in unserer bunten Medienlandschaft zum „Experten“ aufzusteigen, braucht es nicht viel. Vor Allem keine nachweisbare Expertise. Wurscht. Die Aussage fand ich trotzdem auffällig und wollte jetzt mal wissen, womit die jeglicher produktiver Arbeit galaxienweit entfernten Schaufensterpuppen denn jetzt „Milliarden“ verdienen würden. Ich versprach mir Überraschung, und ich bekam sie. Aber weniger über diese uninteressanten Leute sondern ein besonderes System des Geldabgreifens.

"Harry und Meghan wären äußerst gefragt", sagt auch Sharron Elkabas, Chefin der Agentur MN2S, die Prominente für Veranstaltungen vermittelt. Das Paar könne für einen einzigen Redeauftritt siebenstellige Honorare verlangen. Elkabas sieht in Harry und Meghan "Pioniere", die für eine neue Ära im Königshaus stehen. Beobachter gehen davon aus, dass die 38-Jährige und ihr drei Jahre jüngerer Mann sich auf wohltätige und gemeinnützige Arbeit beschränken werden. Vergangen Monat hatte die britische Zeitung "Daily Telegraph" berichtet, Meghan plane eine Wohltätigkeitsstiftung in den USA. Sie und Harry könnten es ähnlich machen wie Ex-US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle, sagt Elkabas. "Die halten nur Reden bei Veranstaltungen, auf denen es darum geht, das Leben der Menschen zu verbessern."

Man muss also nur Reden halten, wahrscheinlich eh von anderen geschrieben und mit ausreichender Inhaltsflexibilität versehen, und schon fliegen die Millionen nur so in die Kasse. Bei Veranstaltungen, auf denen es darum geht, das Leben der Menschen zu verbessern. Anscheinend ist es das Leben der dort redenden Menschen, das exorbitant verbessert wird, mit jedem Auftritt noch besser. „Wohltätigkeit“ und „Gemeinnützigkeit“ verbindet unsereiner in seiner kleingeistigen Engstirnigkeit ja fälschlicherweise damit, etwas zu geben, was wohl daran liegt, dass wir das Geben gewohnt sind, aber nur wenig bekommen, das wir uns nehmen können. Aber für jene, die Wohltätigkeit und Gemeinnützigkeit zu ihrem Hauptgeschäft erklärt haben, scheint es eher ein sprudelnder Quell voller Millionen und Milliarden zu sein. Von denen man dann einen Teil in Projekte investiert, die noch viel mehr Wohltätigkeit und damit zu haltende Reden produzieren.

Interessant finde ich, dass das hier so offen und freimütig erzählt wird. Da sage mal einer, in den Klatschspalten lernt man nichts. Man muss sie nur richtig lesen. Damit man begreift, dass Leute wie die Obamas oder diese royalen Sprösslinge unter Wohltätigkeit verstehen, sich die eigenen Taschen vollzustopfen und Stiftungen mit Milliarden zu füllen, aus deren Gewinnen man dann sorglos leben kann.
Wie ist zum Beispiel der Herr Soros nochmal zu seinen Milliarden gekommen und warum gilt er jetzt als Philantrop? Wie investiert er seine Milliarden, um noch mehr Milliarden daraus zu machen? Gilt für ihn auch, dass „Wohltätigkeit“ kein System des Gebens, sondern der geschickten Investition in einen Mitleidsmarkt ist, auf dem sich mit verkauftem Guten Gewissen Milliarden lukrieren lassen?

Nun, gute Menschen und Gutmenschen wird das nicht interessieren, denn es geht ja um das Gute. Und das Gute ist Gut per se und Kritik an den Oberguten, die Milliarden damit verdienen, ist Rassismus, Sexismus und Antisemitismus. Ist ja nicht so, dass die Gewissensverkäufer und Seelenhändler keine geschickten Schutzbarrieren um ihr Imperium des wohltätigen Abgreifens aufgebaut hätten. Und willige Kettenhunde haben, die sofort Gift und Galle speiend loskläffen, wenn jemand an der Vergoldung ihrer Denkmäler zu kratzen wagt.
Wenn man von solchen Gestalten abgezockt und verarscht wird, ist man schon der Dumme.
Wie dumm muss man aber sein, diesen Widerlingen auch noch freiwillig die Mauer zu machen?

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja, da kommt man sich als Steueraffe nur noch blöd vor. Allerdings gipfelt dieses Gefühl in meinem Fall gar nicht erst bei den Royals. Wie man ohne jedes Talent und ohne jede Leistung Milliarden verdient haben uns die Kardashians schön vorgemacht. Ein Name, den man kennt. Das ist alles, was man braucht. (Und eine gewisse Schamlosigkeit.)

Mr. Bean hat gesagt…

Ein weiterer perfider Plan der "Philanthropen". Falls das schlagend wird, dann bedeutet das Entmündigung und absolute Diktatur!
Epoch Times:
IWF: Umdenken notwendig - mehr Spitzensteuern und soziale Ausgaben gegen Einkommensungleichheit!
Empfehle es zu lesen, weil es an Skurrilität nicht zu überbieten ist!