„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Mittwoch, 11. November 2020

Fußnoten zum Mittwoch

 

Wie funktionieren Messtechnik und Messdatenauswertung?

Nun, das Grundprinzip klingt einfacher, als es sich in der Praxis umsetzen lässt: Messungen müssen vergleichbar genormt sein.

Was bedeutet das?

Um zwei Messungen miteinander vergleichen zu können, müssen sie auf einen Normalzustand rückgeführt werden können. Dazu gehört, dass die zwei Messungen unter exakt den gleichen Bedingungen stattfinden müssen. Oder besser müssten, denn allein das ist schon unmöglich.

Einfaches Beispiel: ich möchte zwei Autos vergleichen, welches die bessere Beschleunigung hat. Eines steht in Graz, eines in Hamburg. Exakt gleiche Bedingungen kann ich schon vergessen. Was kann jetzt also alles anders sein?

Andere Seehöhe, andere Temperatur, andere Luftdichte und Luftzusammensetzung (Staubpartikel im Luftstrom, Salzanteil), unterschiedlicher Kraftstoff, unterschiedlicher Reifenluftdruck, andere Windrichtung und -stärke, andere Steigung oder Neigung der Teststrecke, andere Haftreibung durch unterschiedlichen Fahrbahnbelag und Reifenwerkstoff und nicht vergessen auch ein anderes Geschwindigkeitsmessgerät mit anderer inhärenter Unsicherheitsspanne und ein anderes Zeitmessgerät mit einer anderen Reaktionsgeschwindigkeit.

Kommt also ganz schön was zusammen, was so alles eine Rolle spielt, wenn man nur zwei vergleichbare Messungen durchführen möchte, aber es ist auch logisch: ich kann nicht das eine Fahrzeug auf einer Schotterstraße bergauf anfahren lassen und das andere auf Asphalt bergab, und dann erwarten, dass ich vergleichbare Aussagen bekomme. Geht nicht.

Das war auch der Grund für den als Beispiel europäischer Überregulierung festgelegten Normstaub auf dem Normteppich. Man musste in monatelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit einen europäischen Normteppich entwerfen, aus Normmateriel, mit Normknotendichte und Normfadenlänge, und auf diesen Normteppich eine genormte Menge Normstaub mit Normzusammensetzung, Normgröße und Normgewicht verteilen, um die Saugleistung zweier Staubsauger, deren Maximalleistung es ja zu regulieren galt, überhaupt vergleichend prüfen zu können. Wenn der Staubsauger die Normmenge Normstaub vom Normteppich mit der Normgröße in der Normzeit aufsaugt, dann ist er innerhalb, nun ja, eben der Norm. Und die Zeiten, die verschiedene Sauger brauchen, um eine Normmenge Normstaub aufzusaugen, sind vergleichbar. Unterschiedlicher Dreck auf unterschiedlichen Böden wäre nicht vergleichbar und somit aussagefrei.

Und jetzt kommen wir zum PCR-Test. Der ist nämlich nicht genormt, und das ganz bewusst, denn eine Normung wäre extrem einfach, indem man die Grundbedingungen und erlaubten Abweichungen fix definiert und nur jene Laborergebnisse akzeptiert, die exakt innerhalb dieser Toleranzen erfasst wurden. Punkt eins: es ist dem Labor überlassen, ob es eine, zwei oder drei Gensequenzen des Corona-Virus detektiert. Wird nur eine Gensequenz gemarkert und erfasst, besteht eine sehr große Wahrscheinlichkeit eines falsch-positiven Ergebnisses, da Kreuzreaktionen mit anderen, harmlosen Coronaviren stattfinden, die immerhin für fast ein Drittel unserer normalen Erkältungskrankheiten verantwortlich sind. Relativ zuverlässig auf SARS-CoV2 kann also nur getestet werden, wenn man mehr, idealerweise alle drei definierten Gensequenzen markiert und auf gleichzeitiges Vorhandensein testet.

Auch nicht genormt ist die Anzahl der Verdoppelungen der gemarkerten Gensequenzen (CT). Diese werden nämlich bei jedem Zyklus einmal geteilt, also verdoppelt.

Sind bereits nach weniger als 25 bis maximal 30 Verdoppelungen ausreichend nachweisbare Gensequenzen aller drei Arten nachweisbar, ist die Wahrscheinlichkeit hoch (je kleiner die CT-Zahl, desto höher die Wahrscheinlichkeit), dass das Virus aktuell vermehrungsfähig und damit infektiös vorliegt. Nur diese Ergebnisse deuten auf eine mögliche Infektiosität und wahrscheinlich folgende (wenn nicht bereits vorhandene) Symptome hin. Liegt die CT-Zahl jedoch über 30, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch (und mit steigender CT-Zahl wachsend, immerhin ergibt die Verdoppelung ein exponentielles Wachstum), dass kein infektiöses Virus vorliegt sondern nur nicht vermehrungsfähige Artefakte der Viren, die entweder bereits als tote Molekülketten aufgenommen wurden oder vom körpereigenen Immunsystem bereits in den oberen Atemwegen eliminiert. Es wird aber nicht die Anzahl der CT-Zyklen erfasst und berücksichtigt.

Wenn also bei jemandem nur eine einzelne Gensequenz wahrscheinlich nachgewiesen werden kann, und das nach mehr als 30 Zyklen, dann ist das ein positiver Test für die Statistik, aber niemand, den man ohne geradezu kriminelles Betrugspotenzial als „Erkrankten“ bezeichnen kann, den man für zwei Wochen samt aller Kontaktpersonen unter härtester Strafandrohung wegsperren darf. Und die Labore arbeiten ungenormt mit beliebiger CT-Zahl, da werden selbst 48 Zyklen kolportiert, die aus Kostengründen nur an einer Molekülkette getestet werden. Da ist eine extrem hohe falsch-positiv-Zahl bereits vorprogrammiert und eine Vergleichbarkeit oder gleiche Interpretation der Messergebnisse vollkommen unmöglich. Und kein Labor will unterdurchschnittliche Ergebnisse liefern, das kommt nicht gut und würde den Blick kritischer Augen auf das Labor lenken.

Das Alles gab es schon einmal vor einigen Jahren, als MERS in Saudi-Arabien durch PCR-Tests an kerngesunden Menschen zur Epidemie hochgejazzt wurde und ausgerechnet ein gewisser Christian Drosten dringendst davon abriet, PCR-Tests als alleiniges Diagnoseinstrument zu verwenden, weil sie einfach zu viele falsche Ergebnisse liefern und als Zahlenlieferant für die Politik missbraucht werden können. Ja, der Christian Drosten. Damals, im Zeitalter des Faktischen.

Jetzt leben wir im postfaktischen Zeitalter. Da spielen Messwerterfassung und -auswertung keine Rolle mehr, denn wir haben ja die Angst, die Schreckensbilder, die Berge von Toten – das reicht. Fakten zählen nicht mehr, nur Bilder in den Medien. Und die werden auf Wunsch produziert.

Ach ja, für die „Coronaleugner!“-Brüller noch angemerkt: wer lesen kann, der sieht deutlich, dass hier nicht die Existenz des Virus oder der Krankheit angezweifelt wird, sondern nur die Datenerfassung als vollkommen ungeeignet, extrem ungenau und eigentlich bar jeder verwertbaren Aussage erkannt wird. Erkrankte sind zu behandeln, Leben sind zu retten. Aber nicht auf Basis falscher Zahlen, falscher Maßnahmen, falscher Versprechungen und falscher Schuldzuweisungen.



1 Kommentar:

sokrates9 hat gesagt…

Christian Drosten sucht angeblich gerade sein Doktorat.
Interessant jetzt folgende ganz kleine Zeitungsmeldung:Ein positiver Test hat führt nicht zur Quarantäne vom Betroffenen und seinem Umfeld wenn sonst keine Symptome vorliegen und er Pfleger in einem Altenheim ist!Auf Grund von Pflegermangel wurde diese Entscheidung getroffen, außerdem sind doch in Altersheimen nur kergesunde Personen zu finden!
Absolute Frechheit! Da werden tausende symptomlose Österreicher 14 Tage von der Arbeit weggesperrt, jetzt wird eine Infektion als hatmlos deklariert, wenn es wie jeder vernünftige sieht es keine Symptome gibt!Irgendwelche Raktionen in den Qualitätsmedien?
Natürlich nicht!!