„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 25. Oktober 2018

Wehret den Anfängen!

Ich glaube, die Antifa ist die einzige faschistische Organisation, die mit Parolen wie „Wehret den Anfängen!“ zu ihrer eigenen Bekämpfung aufruft. Denn sie selbst liefern die Anfänge, gegen die sich zu wehren Pflicht einer bürgerlichen Zivilgesellschaft wäre. Die Dreistigkeit, sich selbst als diese zu bezeichnen, ändert daran nichts.
Wer süffisant anmerkt, dass eine Handvoll Pegida-Anhänger nicht „das Volk“ sind, als das sie sich bezeichnen, der muss sich auch gefallen lasse, dass man ihm die einfache Wahrheit um die Ohren reibt, dass die radikale Antifa und deren Klatschhasen und politischen Scharfmacher aus dem dunkelrot-grünen-Bereich nicht „die Zivilgesellschaft“ ist, sondern der am linken Rand ausgeflockte dumpfbackig-aggressive Bodensatz des intellektuellen Prekariats.

In Berlin-Neukölln zum Beispiel, wo sich aggressive Antifa und radikalmuslimischer Djihadismus geistesbrüderlich eine innerdeutsche Enklave gebastelt haben, in die streckenweise die Staatsgewalt bereits keinen Zutritt mehr hat, herrschen inzwischen Zustände, die ein Bild abgeben dessen, was ganz Deutschland erwartet, wenn es sich ausbreitet (und das tut es schon, in Hamburg, Düsseldorf, Köln...). So berichtet die „Welt“:

Ausgerechnet am arabischsten Ort Berlins, in der Neuköllner Sonnenallee, wurde deutscher Rassismus gewittert. Hat etwa ein lebensmüder Nazi zwischen Shisha-Bar und Handyhüllen-Fachgeschäft einen Thor-Steinar-Laden aufgemacht?“

Liebe „Welt“, hier muss ich schonmal einhaken. Ich weiß ehrlich nicht, ob dieses Steinar-Zeugs jetzt verboten ist oder nicht, es also illegal wäre, einen solchen Shop zu eröffnen. Aber wenn nicht, und davon gehe ich einfach mal aus, dann kann man den Laden zwar ignorieren, nicht frequentieren, seine Waren auch offen meinungsäußernd ablehnen so wie ich diesen Shisha-Dreck oder Handyhüllen, aber es ist ein absolutes Unding, ja ein Beweis des inzwischen kompletten Versagens des Rechtsstaates, wenn ein Eröffner eines solchen Klamottengeschäftes mit rechtsrandigen Symbolen „lebensmüde“ genannt werden muss. Merkt jeder, was dieses kleine Wörtchen bedeutet?
Wer sich im links- und islamdjihadistischen Umfeld nicht ideologiekonform verhält, muss um sein Leben fürchten. Sich in Neukölln als „Nazi“ zu outen ist eine Art Suizid mit Ankündigung. So weit ist Deutschland wieder, dass die falsche Position zu haben lebensmüde ist.
Doch weiter im erhellenden Text:

Nein. Viel subtiler. Epizentrum der rechten Bedrohung ist eine Physiotherapiepraxis – zumindest wenn man mutmaßlichen Berliner Linksextremen glaubt.“

Da hat die Redaktion von Merkels Busenfreundin aber im letzten Moment die karriererettende Reißleine gezogen. „Linksextreme“ sind nämlich nur „mutmaßlich“. Den Begriff „rechtsextrem“ kann man mit der Gießkanne über jeden kippen, wie es beliebt, aber nach links müssen wir brav Samtpfötchen zeigen. Auch die „Welt“-Redaktion scheint zu wissen, dass es offenbar karrieretechnisch „lebensmüde“ ist, in Deutschland ein offenes Wort gegen links zu sagen.
Als deutscher Medienschaffender eine nichtlinke Position einzunehmen ist schon fast, wie einen Steinar-Laden in Neukölln zu eröffnen. Man zieht die linksfaschistischen Stiefeltruppen an wie ein Licht die Motten.

Seit dem Sommer werden Flugblätter verteilt, die Hauswand und der Eingangsbereich wurden mehrmals beschmiert und Ärzte davor gewarnt, Patienten in die angeblich rassistische Praxis zu überweisen.“

Man kann solche Flugblätter googeln. Die gab es vor über 80 Jahren schon. Darauf verlinken würde wahrscheinlich den Straftatbestand der Wiederbetätigung erfüllen, deshalb spare ich mir das. Da sind dann eindeutige Symbole drauf und man kann darauf lesen, dass das Einkaufen beim Juden bedeutet, dass der Volksdoitsche Volksverräter und Feinde der Freiheit unterstützt und man ja wohl nicht das Risiko eingehen will, bei „dem Juden“ Butter zu kaufen, die er heimtückisch vergiftet haben könnte. „Der Jude“ müsse auch damit rechnen, dass die SA zum „Hausbesuch“ vorbeikommt.
Heute liest sich das so:

Wir finden dass PatientInnen wissen sollten, auf was und wen sie sich in einer Praxis einlassen. Wer hat schon Bock, auf der Massageliege zu liegen und im Rücken einen AfD-ler zu haben?“

Jaja, „ein AfD-ler im Rücken“ ist eine ebenso große Gefahr wie „ein Jude im Rücken“. Alles wiederholt sich.

Auf den gegen ihn gerichteten Aufklebern prangt zwar das Antifa-Logo, doch dies kann auch jemand, der nicht zu der lose organisierten linksextremen Vereinigung gehört, benutzt haben.“

Ich warte in der „Welt“ aber mal auf den Satz: „Auf den Flugblättern prangt zwar das Zeichen der Identitären / eine Nazi-Rune / ein Hakenkreuz (Liste beliebig erweiterbar), doch das kann auch jemand anderes benutzt haben.“

Wenn jemand in Chemnitz am Rand eines Trauermarsches den Arm hochreißt, sind alle sechstausend Demo-Teilnehmer und der ganze Rest der Stadt sowie jeder Sachse als solcher automatisch Nazis (nein, nicht mutmaßlich, sondern auf hoheitliche Weisung), aber wenn die Antifa Flugblätter verteilt und andere Aktionen setzt, dann kann das natürlich auch „jemand anderes“ gewesen sein. Und wer nicht zur Antifa dazugehört, auch wenn er offen deren Symbole verwendet, deren Ideologie verbreitet und mit deren aggressiven Methoden arbeitet, der ist per se schon kein „Linksextremer“ mehr sondern nur noch „mutmaßlich“ ein solcher.

Diese Unterwerfungsgesten, diese Korrektheitsbuckelei vor aggressiven Strumtruppen, die wegen ihrer Nützlichkeit im Kampf gegen die Opposition von Regierungsseite unterstützt werden, ist eine so offensichtliche Arschkriecherei der Medien, dass es weh tut. Und die tröten was von Pressefreiheit und Korrektiv und Stütze der Demokratie, dabei kriechen sie unterwürfigst vor den Mächtigen, spielen deren Sprachrohr und trauen sich kaum, so zu formulieren, dass eine unangenehme Wahrheit ans Licht kommen könnte.

Auch wurde Braune zufolge in den vergangenen Monaten ein Loch in die Tür getreten und wurden mehrmals im Flur Fäkalien verstreut. Doch auch hier könne man nur vermuten, dass es im Zusammenhang mit der Kampagne steht, so Braune. Beweise habe er nicht.“

Gab es Scheiße-Schmierereien und eingetrampelte Türen auch schon vor der Rufmord-Kampagne? Nein? Dann hat er vielleicht keine Beweise, aber die Indizien sind eindeutig.

Die Antifa Berlin erstellt regelmäßig Dossiers, in denen angebliche und tatsächliche Rechtsextreme mit Foto und weiteren Angaben etwa zu Arbeitgebern aufgelistet werden.“

Und die blöken immer nach Anonymität und Datenschutz, wenn es um sie selbst geht. Listen mit Volksverrätern gab es schon einmal. Listen mit Konterrevolutionären und imperialistischen Spitzeln auch, da kann die Berliner Mitregierungspartei „Linke“ vulgo „SED neu“, die der Antifa gerne logistische Unterstützung gewährt und eine politische Heimstatt der offenen Linksfaschisten ist, sicher einige Kampflieder von singen. Die Sturmtruppen der Nazis und die Sturmtruppen der Kommunisten rekrutierten sich aus den gleichen aggressiven Idioten, das sind Abziehbilder voneinander, und die heutige „Antifa“ folgt exakt dem gleichen Strickmuster.

So findet sich in einem dieser Dossiers über die Berliner AfD auch der Eintrag „Wolfgang Holzhausen (Physiotherapeut, Firma: TherapieZentrum Holzhausen)“.“

Und jetzt halten wir mal ganz kurz inne.
Nicht, weil dort eine Firma gelistet steht, die einem AfD-Funktionär gehört. Das kann man ganz einfach recherchieren. Der AfD-ler Holzhausen ist Bezirksabgeordneter seiner Partei, sein Name ist bekannt.
Auch nicht, weil diese Liste ganz offen in einem verhetzenden Kontext steht und in diesen Kreisen gerne als Anleitung zum Handeln gesehen wird, wie man an den Fäkalangriffen und Gewaltakten sehen kann.
Nein.
Bemerkenswert ist etwas anderes.
Nämlich die Tatsache, dass die Existenz solcher Listen und der daraus erwachsenden aggressiven Übergriffe gegen AfD-Politiker bisher politisch geduldet (wenn nicht gar gefördert) und medial eher wohlwollend ignoriert wurde. Erst jetzt kocht ein Fall so richtig hoch und hat die Antifa den Bogen überspannt.
Und was ist diesmal anders?

Die Antifanten haben nicht recherchiert. Sie haben keine Sorgfalt nötig, denn sie sind erstens die moralisch höchstwertige Instanz, die persönlichen Gesandten des Einen und Guten, die Wahren Friedensapostel und besitzen deshalb das universelle und unteilbare Recht auf Deutung, wer ein Wahrer Mensch ist und wer ein zu vernichtender satanischer Ketzer und Ungläubiger. Dem kann man auch alles unterstellen, da ist keine Lüge zu dreist und keine Hetze zu tief.
Das kann man ja auch auf dem „LePenseur“-Blog letzthin mitverfolgen. Wen ein solcher Linksfaschist auf der Liste hat, dem werden einfach alle möglichen Dinge zugeordnet, untergeschoben, behauptet, von denen zwar nicht eine einzige Aussage beweisbar ist, aber es geht ja auch nicht um Argumente sondern um das aggressive Ausleben von billigem Hass. Linksfaschisten sind blindwütige hasszerfressene Idioten, unfähig zu Recherche und Reflektion; die hassen die Welt weil sie ihr Spiegelbild hassen (weswegen sie wutschnaubend ausrasten, wenn ihnen jemand den Spiegel vorhält) und sie glauben von hasszerfressenen Intoleranten umgeben zu sein, weil sie intellektuell nicht zu mehr in der Lage sind als von sich auf andere zu schließen.

Doch zurück zum Physiotherapiezentrum, das heißt nämlich nur so wie der AfD-ler, weil es bis voriges Jahr dessen Frau gehört hat, inzwischen hat es aber einen ganz anderen Besitzer und führt nur noch den Namen. Oder besser: führte. Denn der neue Besitzer musste den Namen tilgen; in der Berliner Sonnenallee (genau dort, wo ein jüdischer Kippaträger keine zwei Minuten sichtbar sein darf, ohne dass sich antisemitische Beleidigungen blökende, spuckende und aggressiv auftretende Araberhorden um ihn scharen, was aber offiziell jetzt nicht so schlimm zu sein scheint) darf ein Geschäft nicht einmal einen Namen tragen, der nach einem Nichtlinken klingt. Und auch, dass es dessen Frau gehört hat, ist irrelevant, denn wahre Faschisten kennen und leben nun einmal die Sippenhaftung.

Und so bleibt nur noch eine Frage offen (die zu stellen allerdings heißt, die Antwort bereits zu kennen). Sie mag unwichtig klingen, aber wenn man es genau betrachtet, ist sie sogar die Kernfrage überhaupt: Wenn der Betreiber des Therapiezentrums wirklich dieser AfD-Funktionär wäre, wäre dann das Vorgehen der Antifa um auch nur einen Deut besser und akzeptabler, die richtige Reaktion um einen Deut verständnisvoller und nachsichtiger? Warum musste der Antifa erst ein so gravierender Fehler passieren, dass man darauf aufmerksam wird, dass dort seit Jahren eine immer aggressiver und immer radikaler agierende entfesselte ultralinke Blase offen gegen geltendes Recht und Gesetz und in seinem politischen Anspruch gegen das Deutsche Grundgesetz agiert?
Heißt das nicht, dass es bereits Normalität in Merkeldeutschland ist, dem besten seit 73 Jahren in dem sich Faschisten ganz offen austoben dürfen, dass der Einsatz von Verhetzung, Verrat, Lüge, Gewalt und Aggressivität gegen Andersdenkende (unter billigender Inkaufnahme von Kollateralschäden) toleriert wird?

Wehret den Anfängen?
Nein. Angefangen hat es schon lange.
Wir sind schon mittendrin.

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