Es gibt eine Liste von zehn Schritten, an deren Gehen man das
Erwachen einer faschistischen Diktatur erkennen kann. Schauen wir
mal, wie das mit diesen Schritten in Deutschland, das ja schon
mehrmals sehr anfällig gegenüber solchen Bestrebungen war,
ausschaut:
1.
Ausrufen eines furchterregenden inneren und äußeren
Feindes
Putin.
Es ist „der Russe“ mal wieder, der als Schreckgespenst an die
Wand gemalt wird, und der will unsere freiheitliche Demokratie
unterwandern und zerstören, schickt seine Hacker los und baut
Atomraketen, mit denen er uns vernichten will. Für die innere
Zersetzung der Demokratie züchtet er Brigaden von „Rechtspopulisten“
und wiegelt sie zu „Pegida-Aufmärschen“ auf. Er ist der moderne
Abklatsch des „jüdischen Bolschewismus“ und bedient den sich
hinter Antizionismus nur mühsam versteckenden blanken Judenhass
ebenso wie den unverhohlenen Ekel vor den primitiven minderwertigen
slawischen Ostvölkern – beides feiert fröhliche Urständ‘ in
diversen Foren und schwappt gelegentlich auch schon in die offene
Berichterstattung der Medien hoch.
Besonders
tückisch ist ja, dass dieser urböse Russen-Sauron nicht nur seine
rechtsradikalen Orkhorden durch Europa jagt, wo sie
quasi-faschistische Diktaturen wie in Italien, Ungarn oder Österreich
aufbauen, sondern auch einen Lakai ins Weiße Haus gesetzt hat.
Nein,
nicht lachen, die glauben das wirklich, und genau dieses Wording
findet man in Foren bekannter linker „Qualitätszeitungen“. Oder
bei unseren linksradikalen Blog-Trollen.
2.
Alle politischen Dissidenten als Landesverräter behandeln
Wer
sich gegen das etablierte System stellt, ist ein Verfassungs- und
Demokratiefeind. Mindestens. Das geht soweit, dass allein die Kritik
an einer Person einer „etablierten Partei“ bereits umgedeutet
wird zum Absprechen des Existenzrechtes dieser Partei und zum Aufruf,
die Demokratie abzuschaffen; aus solchem Bullshit wird sogar ein
„Bericht“ gedrechselt, mit dem man mühsam und inhaltsleer eine
Pseudobegründung bastelt für staatliche Repressionen gegen die
Opposition. Das ist natürlich hanebüchener Schwachsinn, aber die
Argumentationsketten faschistischer Propagandisten waren noch nie von
Logik geprägt; es reichen Schlagworte und eine herablassende
Formulierung, die die richtigen Emotionen weckt, um die
„Staatsfeinde“ und „Staatsverweigerer“ vor den
Volksgerichtshof zu zerren und des Nazitums anzuklagen.
3.
Schlüsselpersonen verfolgen
Das
funktioniert heute, wie so vieles andere auch, hauptsächlich medial.
Im Medienzeitalter sind die Informationsüberträger die mächtigste
Waffe. Und da wird dafür gesorgt, dass fast schon täglich die
Schlüsselpersonen der Opposition durch den Schlamm gezogen werden,
ihnen jedes Wort im Mund umgedreht, ihnen permanent die eigenen
Gedanken in den Kopf implantiert werden. Die Namen werden permanent
in negativem Zusammenhang und mit radikalem Wording genannt. Sie sind
„Hetzer“, „Brandstifter“, „Verfassungsfeinde“. Selbst
ranghohe Funktionäre der Regime-Parteien rufen ganz offen dazu auf,
Oppositionelle mit allen Mitteln zu bekämpfen.
4.
Schikanen gegen Bürgergruppen
Daraus
resultiert, dass auch jeder, der sich mit dem „Gedankengut“ der
„Schlüsselpersonen“ der „Staatsfeinde“ infiziert und diese
wählt, auf deren Demonstrationen mitläuft oder sich sonstwie
verdächtig äußert, zu einem bekämpfenswerten Gesinnungsverbrecher
und hassverbreitenden Untermenschen erklärt wird. Man erkennt ihn an
unbotmäßigem Reden gegen das Regime, an blondbezopften Kindern und
der Weigerung, Obst aus islamischen Ländern zu kaufen, und man muss
ihn bloßstellen, shitstormen, als Nazi plakatieren, beim Arbeitgeber
anschwärzen, ihn des Geschäftes verweisen, im Hotel Hausverbot
verhängen, seine Fenster entglasen und sein Auto erwärmen. Seine
Anzeigen werden abgeschmettert, seine Petitionen lächerlich gemacht
und geschreddert, seine Kinder aus der Schule abgemeldet und es ist
absolut legitim irrwitzige Lügen gegen ihn zu verbreiten, selbst
wenn das irgendwann dazu führt, dass die Protagonisten des nächsten
Punktes zuschlagen.
5.
Entwickeln einer Schlägerkaste oder paramilitärischen Organisation
ohne Rechenschaftspflicht gegenüber den Bürgern
Stehst
du auf „indymedia“, besucht dich morgen „Antifa“.
Man
trifft sich in Kreisbüros einer Bundestagspartei zur Einsatzplanung.
Man wird für den „Kampf gegen rechts“ aus den von ultralinken
Sympathisanten des linksfaschistischen Randes besetzten
Bundesministerien üppig finanziell gemästet, um sich Sturmhauben,
Sprayflaschen, Böller und Brandsätze leisten zu können, mit denen
die nützlichen Idioten des Systems gegen jene Bürger vorgehen
können, die als Anhänger der vorgenannten Staatsfeinde entlarvt
wurden.
6.
Aufbau eines inneren Überwachungsapparats
Nicht
umsonst ist die Amadeu-Antonio-Stiftung mit einer alten
Stasi-Kämpferin besetzt und wird üppig aus Ministerien gefördert.
Und diese Privatstasi liefert der Antifa dann die Informationen, die
sie in den Lagebesprechungen in „Linke-“ und SPD-Kreisbüros für
die Einsatzplanung brauchen. Ja, sogar für den Bericht des
Verfassungsschutzes wird der innere Überwachungsapparat der AAS und
der Antifa als verlässliche Quelle herangezogen. Außerdem flockt
aus den radikalen Kreisen neben denen, die Spaß an Gewalt und Terror
haben, auch jene aus, die sich damit begnügen, als Blockwarte ihre
Umwelt und das Internet zu durchforsten, zu durchspitzeln und mit
Lügen zu durchseuchen. Wir kennen diese Gestalten auch hier aus dem
Blog. Und ich gehe jede Wette ein, dass die mitlesenden Blockwarte
und Denunzianten auch Berichte zusammenfassen und Meldungen
erstatten.
Man
sieht, bis jetzt laufen alle aufgeführten Punkte wie ein perfekt
geschmiertes Räderwerk zusammen. Und so geht es auch weiter.
7.
Die Herrschaft des Rechts außer Kraft setzen
Alle
entsprechenden Posten sind gekapert; eventuelle Störenfriede wurden
und werden diskret entfernt. Weder Verfassung noch Gesetz spielen für
das Regime selbst noch eine Rolle; aus dem Kanzlerbüro schallende
Entscheidungen werden ohne parlamentarische Absegnung und ohne die
Möglichkeit der Verfassungsbeschwerde (alle wurden begründungslos
abgeschmettert) und damit unter Umgehung des gesamten
Rechtsstaatsprinzips durchgepeitscht und zum nicht kritisierbaren
Dogma erhoben. Verfassungsfeindliche Gesetze werden unter Bruch der
parlamentarischen Regeln bei Nacht und Nebel in einem fast
menschenleeren Plenum durchgepeitscht und Beschwerden dagegen
abgeschmettert. Das Recht wird gebeugt, bis es nur noch gekrümmt am
Boden liegt wie ein zusammengeschlagener AfD-Funktionär.
8.
Die Presse überwachen
Die
private Medienlandschaft wird zu 90% von nur noch zwei Faktoren
bestimmt: einem großen Medienimperium unter der Fuchtel der
Busenfreundin der Regentin und dem verflochtenen
Abermilliardenschweren Stiftungsnetzwerk ihres „Koalitionspartners“
SPD. Vom Staatsfunk, jenem Erbe des Göbbelschen Volksempfängers,
reden wir gar nicht, der ist sowieso immer nur Verlautbarungsorgan
und Jubelmedium des Regimes.
In den
Redaktionsstuben spiegelt (haha) sich das gleiche System wider: Wer
mit den Wölfen heult, darf mit den Wölfen fressen; wer nicht:
Edeka. (Ende der Karriere)
Nicht
überwachbare Publikationen werden mit einem weltweit einmaligen
Maulkorbgesetz an die Leine genommen und wenn irgendwie möglich
virtuell verbrannt.
9.
Willkürliche Festnahmen und Entlassungen
Die
Festnahmen halten sich noch in Grenzen; illegale Hausdurchsuchungen
zur Abschreckung missliebiger Internet-Nutzer gab es schon.
Öffentliche soziale Hinrichtung ist aber inzwischen ein ganz
normales Instrument der Machtausübung des Regimes geworden.
Pirincci. Oder Sarazzin. Auch bei den Beamten wird aufgeräumt:
Maaßen. Obwohl treuer Hund seiner Herrin hat er es gewagt, sich dem
verfassungsfeindlichen Missbrauch des Verfassungsschutzes als
Werkzeug zum Einschüchtern einer demokratischen Oppositionspartei zu
verweigern.
Wer im
Weg steht, wird weggeräumt. Egal ob mit dem Schlagring durch die
herangezüchteten Prügeltruppen, mit dem medialen Pranger oder mit
Vernichtung der Karriere. Das System „Champignon“ wird auf allen
Ebenen des Staatsdienstes umgesetzt: Die Leute werden im Dunkeln
gehalten und mit Mist beworfen, und sollte sich mal ein heller Kopf
zeigen, wird er abgeschnitten.
10.
Einrichten von Geheimgefängnissen, in denen gefoltert wird
Ja,
richtig gelesen: Das ist der Punkt zehn. Und dabei der einzige, der
(noch?) nicht erfüllt wird. Vermute ich mal, denn Geheimgefängnisse
wären ja geheim. Zumindest eine Weile, aber sicher nicht lange.
Nicht heute.
Und
es gab schon Stimmen aus den Provinzorganisationen des
Koalitionspartners, die das Separieren von „Nazis“ (neuer Code
für „Regimegegner“) in abgeschirmten, lagerähnlichen Siedlungen
forderten; vom Zündeln mit solchen Ideen bis zur Umsetzung ist es
ja, wenn man deren sonstigen Argumentationsketten folgen will,
angeblich nur ein kleiner Schritt. Deshalb das „noch?“ im
Anfangssatz.
Wenn
ein System bereits neun von zehn Schritten auf dem Weg zur
Vernichtung der Demokratie und Aufbau eines faschistischen Systems
gegangen ist, bleiben eigentlich nur noch zwei Fragen:
Auf
welcher Seite standen all die „Wehret den Anfängen“-Plärrer?
Ist
es noch fünf vor zwölf – oder eher fünf nach?
Ach ja, diese Liste mit den zehn Punkten kommt jetzt nicht gerade aus
einem Dunstkreis, der nach Nähe zum Ku-Klux-Klan oder den Alt-Rights
riecht. Ganz im Gegenteil. Die US-Amerikanerin Naomi Wolf ist eine
bekennende Linke Feministin, die sich in ihren Büchern neben der
besonderen Anatomie ihrer Vagina – ein feministisches
Lieblingsthema ist ja das Philosophieren über Geschlechtsorgane und
Körperflüssigkeiten – eben auch mit Demokratie und der sie
zerstörenden faschistischen Strukturen beschäftigt hat. Nur, dass
ihr eigenes Umfeld ausgerechnet dasjenige ist, das sehr anfällig
gegenüber solchen Strukturen ist, hat sie so wohl nicht geahnt.
Und dass Deutschland unter einer Ex-Funktionärin eines
kommunistischen Jugendverbandes offenbar bereits neun von zehn ihrer
definierten Schritte in eine faschistische Diktatur bereits gegangen
ist.
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