„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Dienstag, 28. Juli 2020

Fußnoten zum Dienstag

Mal wieder was zum Nachdenken für die Hysteriker, nachdem die Corona-Horrorzahlen ja gerade wieder „in die Höhe schnellen“ und zu verstärktem Kreischen nach einem „noch härteren Lockdown als im März“ führen.
Correctiv“ hat ja gerade die „Lüge der Corona-Leugner“ zerpflückt, wonach 50 bis 80 Prozent der positiv Getesteten gar nicht positiv sein könnten sondern auf Falsch-Positiv-(FP-)Interpretation beruhen könnten. Immerhin läge die anerkannte Menge der FP-Fälle bei 1 bis 1,5 Prozent der getesteten Fälle.
Mathematik für Anfänger.
Wenn ich 10.000 Tests durchführe und 200 Ergebnisse positiv sind und man eine Fehlerqoute von etwa 1,2 Prozent annimmt, sind das 120 FP-Ergebnisse und 80 relativ sicher positive. Also 60% der positiv Getesteten sind gar nicht positiv. Liegt also genau im Rahmen dieser 50 bis 80 Prozent, die von Experten berechnet wurden.
Aber erklär das mal den „Faktencheckern“ von „Correctiv“. Das sind sich als „linksintellektuell“ selbsteinstufende Journalisten, die haben ein höheres medizinisches Wissen als studierte Mediziner und Mikrobiologen und sind bessere Statistiker als studierte Mathematiker. Sie sind ja die selbsterklärte „vierte Gewalt“, die reine Quelle der Weisheit und die einzigen Besitzer der absoluten Wahrheit.

Kleiner Ausflug in Messtechnik Basiswissen.
Kein Messwert ist digital. Jeder Messwert ist analog. Um aus einem analogen Messwert eine digitale Aussage zu generieren, muss man einen exakten Grenzwert festlegen. Um diesen Grenzwert existiert ein Unsicherheitsbereich, der sich aus der Messunsicherheit ergibt.
Einfaches Beispiel:
Man kann mit einem Multimeter feststellen, ob in einem elektrischen Leiter ein Strom fließt. Um festzustellen, ob der gemessene Strom fremdinduziert ist oder eingespeist, reicht es, zusätzlich zu kontrollieren, ob der Schalter eingeschaltet ist. Wenn der Schalter ausgeschaltet ist, wird die statistische Wahrscheinlichkeit, es mit einem fremdinduzierten Strom zu tun zu haben, als höher eingestuft, obwohl es keine Sicherheit von einhundert Prozent gibt, denn es kann auch sein, dass eine Leiterbrücke im defekten Schalter Strom führt, sodass ein Strom fließt, obwohl der Schalter ausgeschaltet ist und keine Fremdinduktion vorliegt. Diese kann man nur ausschließen, wenn man den gesamten Leiter dahingehend kontrolliert, ob in seiner Nähe induziende Magnetfelder existieren können.
Merken es alle? Wenn kein Strom gemessen wird, ist keiner da. Wenn ein Strom gemessen wird, ist also etwas Messbares da, aber die Ursache ist unbekannt. Fehlinterpretationen können nur durch zusätzliche Beobachtungen minimiert werden. Das Messergebnis allein hat keine Aussagekraft darüber, ob es sich um den gesuchten fremdinduzierten Strom oder einen anderen Strom handelt. Erst die richtige Interpretation des Messergebnisses macht aus dem Test einen positiven Test.

Das Testergebnis kann damit abweichen, muss es aber nicht. Wenn es abweicht, kann es nach oben oder nach unten abweichen, zu positiv oder negativ, keiner weiß es. Es gibt nur eines: Wahrscheinlichkeit. Auf Basis von Wahrscheinlichkeiten und Erfahrungen kann man eine Berechnung anstellen, wie groß das Vertrauen in die Aussagekraft eines Messwertes ist. Und dann wird der Messwert interpretiert.
Ein wichtiges Wort, das man in allen Verlautbarungen unserer Corona-Propheten vermisst: Interpretation.
Deshalb gilt der Messtechnische Grundsatz: Wer misst, misst Mist.

Auch der Corona-Test verläuft analog, d.h. es wird ein Messwert der Wahrscheinlichkeit des Passens einer bestimmten künstlich replizierten Nukleinsäurekombinationen ausgegeben. Die Grenzwahrscheinlichkeit wird übrigens in verschiedenen Staaten unterschiedlich hoch angesetzt, ebenso werden unterschiedliche Methoden der Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion zur Replikation indizierbarer RNA-Stränge verwendet. Und auf Basis dieses Messwertes erfolgt eine Interpretation, ob dieser Messwert ein Hinweis auf eine Infektion mit Corona-Viren ist oder nicht. Sprich: das Ergebnis eines Corona-Testes als positiv oder negativ ist die Folge einer Kombination aus Messwert und Interpretation. Auch diese Interpretation erfolgt in verschiedenen Staaten nach verschiedenen Methoden. Wir haben, kurz gesagt, mangels Rückführbarkeit auf ein Gesamtnormal nicht einmal vergleichbare Werte, wenn immer Italien, USA oder Brasilien als Beispiele herangezogen werden. Äpfel und Birnen.
Klappt nebenher auch nicht bei den Todeszahlen, da die Einschätzung, wann ein Toter als Coronatoter gezählt wird, in unterschiedlichen Staaten ebenso unterschiedlich gehandhabt wird. Es hat den Anschein, als würde es überhaupt kein Interesse daran geben, möglichst genau vergleichbare Daten zu bekommen.

Doch zurück zum Test: Da dieser Messwert allein weder von Medizinern noch von Mathematikern als zuverlässig betrachtet werden kann, wird auf das sogenannte „Vortestergebnis“ gesetzt. Dabei handelt es sich um eine Art Anamnese: der Patient, von dem die Probe stammt, wird in eine bestimmte Gruppe eingeteilt.
Hat der Patient keine Symptome, hatte keinen Kontakt mit Infizierten oder kommt aus keiner Risiko-Situation, wird der Messwert eher negativ interpretiert. Hat der Patient passende Symptome oder hatte er Kontakt zu einem Infizierten (da kommt die App ins Spiel…) oder kommt aus einer Risiko-Situation wie einem Cluster oder einem Risikogebiet, dann wird der gleiche Messwert positiv interpretiert.
Was dahinter steckt und inwieweit eine geringe Prävalenz, oder primitiv ausgedrückt, eine sehr geringe Durchseuchung, zu einer extrem hohen Ungenauigkeit und Falsch-Positiven Interpretationen bis zu 70% führen kann, wird hier im Ärzteblatt recht allgemeinverständlich beschrieben.

Daraus folgt, dass automatisch dann, wenn in einem erkannten Cluster getestet wird, die Anzahl der angeblich positiv Getesteten, in Wahrheit jedoch positiv Interpretierten, höher sein muss, als würde man die gleichen Leute den gleichen Tests unterziehen, ohne sie vorher als Teil eines Clusters eingeschätzt zu haben. Das Gleiche gilt für die Kontakt-App. Oder die Tests für Heimkehrer aus Risikogebieten. Es muss dort zwingend eine höhere Rate an positiv Getesteten geben, weil die Methode des Testens bzw. der Interpretation des Testergebnisses dies bereits vorschreibt.

Aber das ist alles viel zu kompliziert. Die Mehrheit, die bereits in der dritten Klasse Volksschule mental aus Mathematik ausgestiegen ist, will eine absolute Zahl. Preisgegeben von einer wichtigen Person. Und was der Sonnenkanzler oder sein Angstschober pressekonferenzen ist die Wahrheit, die unzweifelhaft reine Wahrheit, und wer was anderes erzählt, ist ein Coronaleugner, ein hassenswerter Faschist und Verschwörungstheoretiker.
Soll so sein, die Deppen sterben nicht aus und sind auch meist die lautesten Schafe, die in der Herde blöken. Wirklich witzig ist nur, dass diese Leute glauben, nur sie wüssten was „richtige“ und was „falsche“ Experten wären und bezeichnen Menschen, die auf Kanzlermessen verkündete Prophetenzahlen anzweifeln, als Feinde der Wissenschaft.
Leute, das Anzweifeln ist die Wissenschaft, euer blindes Nachlaufen hinter Parolen und Fake-Zahlen ist Dummheit. Aber wir leben im postfaktischen Zeitalter.
Idiokratie.
Es wirkt.

P.S. Ich bin Techniker und habe mit Messwerten und Datenauswertung zu tun. Was den medizinischen Teil angeht, vertraue ich auf die Rückmeldung von eventuell mitlesenden Medizinern. Ich habe mich zwar ein bisschen eingelesen, aber ein Techniker ist eben kein Mediziner / Chemiker / Molekularbiologe. Außer er kommt aus Afghanistan. Und das tue ich nachweislich nicht.
Deshalb ist mein medizinisches Wissen etwa so groß wie die Ahnung eines Orthopäden von der Wirkungsweise, Messgenauigkeit und Messunsicherheit von induktiven monomolekularen Kohlenstofftastern in Präzisionsperthometern. Trotzdem glaube ich, man sollte das Ganze Corona-Theater mal aus beiden Blickwinkeln betrachten, aus dem molekularbiologischen ebenso wie aus dem messtechnisch-statistischen. Immerhin geht es im Gegensatz zum permanenten Kreischen der Paniker nicht nur um Menschenleben sondern auch um die Menschheit an sich. Bricht die Weltwirtschaft zusammen, werden mehr Menschen auf diesem Planeten an Hunger und Elend sterben als an diesem Corona-Virus.
Wäre blöd, wenn das Ganze auf Basis falsch interpretierter unsicherer Werte an die Wand kracht. Millionen Tote durch eine Fehlinterpretation.
Hatten wir alles schon, muss nicht wieder sein.

1 Kommentar:

Mr. Bean hat gesagt…

600.000 Mitgliedern des US-amerikanischen Militärs wurde fälschlicherweise Corona diagnostiziert. Laut der verantwortlichen Gesundheitsversicherungsfirma war es bloß “ein einfacher Fehler”.
Ups.


https://www.theblaze.com/news/coronavirus-false-military-positives-email