„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Mittwoch, 5. Mai 2021

Fußnoten zum Mittwoch

 

Wenn Grundrechte zu Privilegien werden, wird Widerstand zur Pflicht.

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Die Politik in Tirol hat einen offensichtlich kriminellen Betrüger ohne jede Ausschreibung mit der PCR-Testung beauftragt. Und jetzt kommt langsam raus, dass hunderttausende Testungen möglicherweise vollkommener Fake waren.

Der Sinn von Tests und Masken ist anscheinend nicht, das Virus zu stoppen, sondern sich am Virus dumm und dämlich zu verdienen. Wer so an der Pandemie verdient und Millionen abgreift, hat keinerlei Geschäfts-Interesse an niedrigen Inzidenzzahlen und leeren Krankenhäusern.

Aber wenn genau diese Politgestalten, die sich von solchen mutmaßlichen Betrügern die Zahlen liefern lassen, uns erklären, was wir tun müssen, um die Pandemie zu beenden, dann glauben wir denen das ganz fest und erklären jeden, der was anderes sagt, zum Covidioten. Denn die haben natürlich ein vitales Interesse an einer schnellen Beendigung der Pandemie und damit ihrer Millionengeschäfte...

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Er soll unser Passierschein in die Freiheit, in die neue oder alte Normalität sein: Der Grüne Pass.“ Also frohlockt Klaus Herrmann im gestrigen Newsletter der „Krone“. Nur um nach einem kurzen Abriss der innereuropäischen Melange aus unterschiedlichen Herangehensweisen der Nationalstaaten sorgenvoll zu fragen:

Also wird er sicher kein Freifahrtschein. Wann wir wohl einen solchen endlich wieder bekommen?“

So, liebe Leute, geht Sprachmanipulation der Medien. Wir sollen nicht nur einen „Passierschein in die Freiheit“ untertänigst beantragen dürfen, nein, wir müssen uns auch fragen, wann wie endlich wieder einen solchen bekommen.

Wieder?

Wir brauchten bisher keinen, also brauchen wir auch keinen wieder. Unser Passierschein in die Freiheit nennt sich Verfassung, und die muss ich weder beim Friseur noch im Kino vorzeigen, denn sie ist allgemein und auf dem gesamten Staatsgebiet für alle Staatsbürger und denen Gleichgestellte in vollem Umfang gültig. In einem freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat gilt: Grundrechte sind Grundrechte sind Grundrechte. Und keine Privilegien, die man sich durch herdenkonformes Verhalten, Loyalitätsbeweise und untertänigstes Begehr verdienen darf. Weiß man das in den Redaktionen unserer Qualitäts- und Boulevardmedien nicht, hat man es im Freudentaumel um die Förder- und Inseratenmillionen aus dem Bundeskanzleramt vergessen oder, was natürlich eine ganz miese Verschwörungstheorie und rechtsrechtes Hassgeschwurbel ist, ignorieren sie es bewusst und manipulieren ihre Konsumenten gezielt durch geschicktes NLP und unterschwellige Fake-Botschaften?

Die Medien haben sich gerade wieder einmal als die wahre Stütze der Demokratie abgefeiert. Dass sie in Wahrheit nur die historischen Nachfolger der Herolde der Mächtigen sind und auch in Diktaturen immer eine der größten Stützen waren, sich also die Gleichung Medium = Garant für Demokratie nicht zwingend ausgehen muss (was auch seit Goebbels und Aleksandrov empirisch ausreichend belegt ist), vergessen sie natürlich zu erwähnen. Dass in einem Punkt die Medien in der DDR sogar ehrlicher waren als bei uns heute, setzt dem ganzen nur noch ein kleines Narrenkäppchen auf: das „Neue Deutschland“ bekannte sich damals sogar auf der Titelseite täglich dazu, das „Zentralorgan der SED“ zu sein. Heute verstecken sich die Zentralorgane der Parteien hinter einer „Pressefreiheits“-Camouflage.

Strache hat davon geträumt, die „Krone“ an eine „schoafe“ Marionette zu verkaufen. Und während ihn dafür vorherum alle brüllend mit faulen Eiern bewerfen durften, kaufte die Anteile eine Marionette der Kurz-Truppe. Und erklärt uns heute dafür, dass wir so einen seltsamen grünen Persilschein wieder brauchen.

So geht Medien und Demokratie.

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Zitat zum Tage, heute aus einem Kommentar eines Unbekannten bei Reitschuster amputiert:

Das höchste Gericht, das die Verfassung (GG) schützen soll, hat sie vor ein paar Tagen abgeschafft mit dem Argument, es gäbe Wichtigeres.“

Hat sich für die Kanzlerin der Herzen im besten Schland aller Zeiten, in dem man sich gut und gerne hinters Licht führen lässt, die Installation eines Getreuen in der Bundesverfassungsparteizentale doch gelohnt, denn dieses folgt damit nur der operativen Rechtsauffassung, die die pommersche Raute seit spätestens 2015 ganz unverhohlen vor sich her tägt – es gibt Wichtigeres für Merkel als das Grundgesetz und den Pöbel, der glaubt, unter dessen Schutz zu stehen.


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