„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Montag, 3. April 2023

Fußnoten zum Montag


Unvaccinated lives matter.

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Der Samstag ließ mich ratlos zurück. Ich wollte so gerne in den April schicken, aber dann las ich die Schlagzeilen, die ich für April-Fakes hielt. Zigtausende Euros teure Holz-Plumpsklos, die als neue Innovation mitten in Berlin aufgestellt werden. Die Expertinnenundexperten beraten, ob die Vogelgrippe wieder zur Pandemie ausgerufen werden soll. Ein royal aufgebügeltes britisches Königspaar trifft in Berlin auf ein peinlich billig verwursteltes Präsidentenpaar im Reigen abgehalfterter C-Promis, es fehlt zum „Bankett“ mit Spinat und Pumpernickel nur Begleitmusik von „Feine Sahne Fischfielt“, zur Speisekarte und den Gästen täte es passen. Die grüne Chef- Ernaährungsexpertin hat Hochzeitspläne, was für die hauptstädtischen Konditoreien einen bedeutenden Wirtschaftsschub bedeutet, die kleine Trampolina erklärt in bekannter sprachlicher Eloquenz Deutschlands Heizungskeller zu Zentralen der nationalen Sicherheit und der einfache Mann des Volkes Friedrich Merz richtet aus der Opposition den Bürgern rügenscher Ostseebäder aus, sie hätten es gefälligst hinzunehmen, wenn ihnen die Regierung umweltkatastrophale LNG-Terminals vor den Strand knallt. In Oberösterreich reagiert ein Moslemkind „verstört“, weil im Klassenzimmer wie zu Ostern üblich Palmzweige aufgestellt werden, und als Reaktion wird die Lehrerin von der Direktorin zusammengebügelt, das wäre „unsensibler katholischer Fundamentalismus“. Ob der kleine Nachwuchs-Mohammed auch beim Verzehr von Eiern katholisch traumatisiert wird, weiß ich nicht. Aber was soll man da noch bringen? Dass Trump vor der Verhaftung steht wegen den unbewiesenen Aussagen eines Pornosternchens? Oder ein Moslem neuer Premierminister von Schottland ist? Es geht einfach nix mehr.

Harte Zeiten für Aprilscherze.

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Ach ja, harte Zeiten auch für Kabarettisten. Der Chef der berühmten Berliner „Stachelschweine“ kommentiert den bekannt geschmacklosen und primitiven Frontalangriff Böhmermanns gegen Nuhr mit: „Wir persiflieren keine Kollegen“. Da ist der sonst recht intelligent wirkende Mann/Frau/divers aber einem Irrtum aufgesessen. Böhmermann ist kein Kollege von Nuhr. Nuhr ist Kabarettist, nicht der Beste aber einigermaßen erträglich, Böhmermann nur eine bezahlte linksradikale und unerträglich humorlose Agitpropsirene und Hassschleuder. Für den der bekennende Linke Nuhr, der es geschafft hat aus der juvenilen linken Anarcho-Szene herauszuwachsen, natürlich mindestens ein „Rechtsextremer“ ist, denn für Ultralinke Hassbrüller auf Indymedia-Niveau ist jeder ein Rechtsextremer, sogar Leute wie Nuhr oder Wagenknecht.

Wenn am am Nordpol steht, sind alle anderen im Süden. Wenn man da steht, wo Böhmermann steht, sind alle anderen rechts.


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