Im Fratzenbuch
raschelt es gewaltig. Dem Kohlehydrathügel geht es an die Kohle.
Manche Leute glauben ja wirklich, wenn etwas gratis ist und dann noch
als „sozial“ bezeichnet wird, dann muss es doppelplusgut sein. So
wie extrateurer Joghurt im recyclebaren Maisstärkebecher und dem
Stempel „bio“ - da kann man jeden Molkereiabfall reinkehren, der
biologisch abbaubare Durchschnittskonsument wird begeistert zugreifen
und ganz empört sein, wenn herauskommt, dass da die gleiche Pampe in
dem Kübel ist wie in den Billigbechern aus Thermoplast.
Facebook, das ist doch, also, das weiß doch jeder, das ist ein
„soziales Netzwerk“! Also gut.
Wer wirklich geglaubt hat, dass der angeblich ziemlich narzisstische
Egomane Zuckerberg dadurch zum Multimilliardär geworden ist, dass er
den Leuten etwas schenkt, ihnen eine Plattform bastelt, auf der sie
sich treffen und „sozial interagieren“ können, indem sie sich
gegenseitig „likes“ schicken und jeden Müll potenzieren indem
sie ihn kettenbriefartig „teilen“, und das alles GRATIS! - dem
ist nicht mehr zu helfen. Jeder Mensch mit Resthirn wusste vom ersten
Moment an, dass es sich um eine Datenkrake handelt, um ein Instrument
für den Gläsernen Menschen. Wann immer etwas GRATIS! ist, kommt
hinterher die Rechnung aus einer ganz anderen Richtung. Und meist
teurer als geahnt.
Facebook hat Userdaten verkauft und nicht einmal vorher um Erlaubnis
gefragt? Und dann auch noch an Agenturen, die Trump unterstützt
haben??
Nein!
Doch!
Oh!!!
Wäre es nur das Erstere gewesen, nun, ja, also, ähm, man hätte es
fast ignorieren können. Hätte es Obama oder Clinton genutzt, wäre
es sogar positiv berichtet worden als Sieg der „sozialen Netzwerke“
gegen den „Irrsinn der Rechtsrechten“. Aber so? Nutzen für
Trump? Das geht gar nicht, das muss ja Teufelszeug sein!
Die sogenannten „sozialen Netzwerke“ sind nicht politisch, die
sind neutral wie eine Litfaßsäule.
Genau betrachtet sind es virtuelle Kotztüten. Jeder reihert alles
rein, von Berichten über seinen Stuhlgang bis zu Phantasien, wie man
die Kuffar am schönsten schächten kann, und wenn man sich den Sumpf
dann anschaut, wundern sich plötzlich alle, dass er stinkt. Es wird
provoziert und Mentalmüll direkt gegen diese Litfaßsäule auf dem
virtuellen Marktplatz, das Äquivalent des Schwarzen Brettes,
gekotzt, und dann gewundert, wenn Vorbeikommende das mit Gehässigkeit
kommentieren oder gar mit harten Worten ablehnen.
„Oh“, jammert dann das Schneeflöckchen nach dem globalen
Striptease seiner Uninteressantheit, „ich werde gehatet! Ich habe
Hater!!“ Nein, es ist nur Herpes. Direkt zwischen den Ohren. Und
überhaupt liegt es meistens nicht an den Leuten, die dich nicht
leiden können, wenn sie dich nicht leiden, sondern an dir, weil du
es ihnen unmöglichst machst, dich leiden zu können. Weil du doof
bist und selbst Mitleid mit mental Minderbestückten irgendwann an
seine Grenzen stößt, wenn diese ihre Dummheit auch noch laut in die
ganze Welt schreien. Sie wollen gehört werden, aber keiner will sie
hören, weil sie nichts hörenswertes zu sagen haben. Die Welt ist
kein Ponyhof sondern eine Abdeckerei, und sich dort zu benehmen wie
ein dummer Gaul ist taktisch unklug.
Was soll man in dieser virtuellen Jauchegrube? Jeder Clown will
sofort dein „Freund“ sein oder kotzt dich als „Hater“ mit
seinem primitiven Frust voll, und im Hintergrund pinselt ein
unsichtbarer kleiner elektronischer Kobold dein komplettes Posten,
Liken und Haten eifrig mit, erstellt daraus ein
Persönlichkeitsprofil, das er bereitwillig ebenso jedem Zahlenden
überlässt wie jeder interessierten Behörde, erledigt nebenbei noch
die politische Zensur im Auftrag linker Propagandisten, überprüft
jeden geschriebenen Satz und meldet jedes Denkverbrechen sofort den
Blockwarten und Stasi-Spitzeln, die zur virtuellen Textverbrennung
edler Tradition ausreiten.
Nein danke, ich brauche das nicht.
Und wer glaubt, dass er das braucht, soll nicht maulen, wenn er
merkt, dass er nicht geliked wurde, sondern gelinkt.
1 Kommentar:
"dass er nicht geliked wurde, sondern gelinkt."
Köstlich.
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