Im Görlitzer Park, von dessen
Namen sich die gleichnamige Stadt entschieden distanzieren möchte,
pulsiert bekanntlich das Herz der Neuen Berliner Marktwirtschaft. Nur
kam es leider immer wieder vor, dass sich mutmaßlich
rechtsgerichtete Parkbesucher unangenehm durch die
fröhlich-multikultibunten Verkäufer von Stimmungsaufhellern,
Sorgenvertreibern und Leckmichamarschpülverchen unangenehm bedrängt
fühlten.
Um
nun diesen Hetzern den Wind aus den Segeln zu nehmen, hat der
Parkbetreiber Cengiz
Demirci eine
grandiose Idee
entwickelt: Er markiert an den Parkeingängen mit Farbe die
Standflächen für die Kräuterhändler und Pulverfachkräfte, damit
diese nicht aus Versehen lustwandelnden Xenophoben im Weg stehen und
sich so noch stärkeren Hass dieser verpieften Spaßbremsen aufladen.
Dass Drogenhandel nicht so ganz legal ist und eigentlich, wenn man es
jetzt ähnlich gesetzesextremistisch sieht wie die rechten Hetzer,
eine Straftat darstellt, gegen die polizeilich vorgegangen werden
müsste anstatt den Dealern Verkaufsflächen zuzuweisen, entspricht
jetzt zwar eigentlich so ein bisschen der Wahrheit, ist aber nur
Wasser auf die Mühlen irgendwelcher Nazischlampen und sollte daher
besser nicht erwähnt werden.
Um
die Situation für die merkantil Hochbegabten, die nach den Worten
des Parkbetreibers natürlich niemals Drogen verticken würden, wenn
man ihnen einen Job gäbe, zum Beispiel bei Edeka, etwas menschlicher
und antirassistischer zu gestalten, hätte ich da einen Vorschlag: An
den markierten Stellen könnte man überdachte Stände aufstellen,
damit die armen, warmes Trockenklima gewöhnten Fachkräfte nicht dem
nasskalten nordischen Klima Berlins ausgesetzt und dann vielleicht
noch krank werden. Damit auch abends das Geschäft floriert, wäre an
einen Stromanschluss zu denken, um die Lampen zu betreiben. Jeder
Dealer bekommt eine kleine Ausstellungsfläche mit Schildern, auf
denen er die angebotene Ware im wahrsten Sinne des Wortes anpreisen
kann, und zur Happy Hour können Sonderangebote gemacht werden.
Damit
die Stadt sich ob der sich häufenden rassistischen Übergriffe immer
mehr verstärkenden „Kampf gegen Rechts“ leisten kann, wäre eine
kleine Standgebühr zu entrichten, die bei den verantwortlichen
Grünen aber auch in Naturalien abgeliefert werden kann. Nur auf das
Gebot der EU-konformen permanentüberwachten Registrierkasse kann
verzichtet werden, um keine unüberwindbaren rassistischen Hürden
aufzubauen. Da auf die Einnahmen aus Verkäufen illegaler Substanzen
eh keine Steuern fällig werden, ist das eh schon wurscht.
Wenn
man das Ganze logisch weiterdenkt, dann gibt es da bald eine
Ladenzeile, ein Musterbeispiel integrativen Entgegenkommens, in der
täglich die Regeln des Zusammenlebens neu ausverhandelt werden.
Zwischen dem Fachgeschäft für Stimmungsaufheller, den
Kommunikationsgerätehändlern, den Boutiquen für angeschliffene
Besteckbestandteile und Wasserpfeifenbars. Das gibt dann auch genug
Blickschutz, falls in den Büschen hinter den Läden mal wieder eine
Vierzehnjährige ihre finale Bereicherung erleben darf.
Bei
der Grundeinstellung der aktuellen Berliner Politik würde es mich
nicht wundern, wenn das Parkmanagement dann auch Plätze zuweisen
würde, wo man die fertig Bereicherten dann entsorgen kann; Schaufeln
stellt die Stadt gratis zur Verfügung...
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