... das verdeckt, dass das Imperium nach wie vor weltweit agiert und uns voll im Griff hat.
von LePenseur
Ein überaus lesenswerter Artikel, der natürlich beim Kommentarposter »Atlantiker« (und Consorten) wie immer zu geifernder Empörung führen wird:
Immer wieder ist zu hören und zu lesen, die USA befänden sich im Niedergang. Der Historiker Münkler und der sogenannte Querdenker Dylan Grice äußerten sich dem Sinne nach so, Joschka Fischer und jetzt auch Michael Lüders. Siehe dazu Näheres im Anhang. Weil China ökonomisch erfolgreich ist, hohe Forderungen gegenüber dem Ausland anhäuft und Milliarden dort investiert, weil Russland aufrüstet und Indien eigene Wege geht, ist doch das Ende des US-Imperiums nicht eingeläutet?! Die USA sind weltweit tätig und regieren in Europa bis ins Kleinste hinein. Hierzulande sind sie die offenkundigen Herren des Geschehens.
Ich
frage mich oft, was Leute wie bspw. den »Atlantiker« bewegt, sich
solcherart in Devotionsbücke gegenüber den USA zu engagieren — die
naheliegendste Antwort wäre: die Kommentarpostings werden halt von
seinen Geldgebern in den USA (bzw. deren Satrapen in Europa) so
bestellt, um dem wachsenden Unmut vieler Europäer über die zugunsten der
USA noch immer bestehende monopolare Weltordnung gegenzusteuern.
Oder
sind »Atlantiker« & Consorten so sehr im Nostalgietaumel, daß
sie die immerhin diskutierbaren Verdienste der USA zum Schutz Europas
vor dem Zugriff Stalins auch siebzig Jahre später noch für ewiger
Dankbarkeit wert halten? Wobei: hätten die USA Stalin nicht
hochgepäppelt (wie sie es zuvor mit Hitler gemacht hatten), dann wäre
das freie Europa erst gar nicht in die Verlegenheit gekommen, den USA
für seinen »Rettung« die Stiefel küssen zu müssen ...
Die USA agieren eigentlich ganz exakt nach dem berüchtigten Ulbricht-Satz: »Es
muß demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.«
Ja, es gibt Unterschiede — geschenkt! Bautzen heißt Guantanamo.
Waterboarding ersetzt — wenigstens teilweise — den Genickschuß (wenn
einer allerdings allzu gegen den Stachel des M.I.C. löckt, dann kann es
schon passieren, daß er wie Gaddafi abgemurkst, und dann an einem Seil
hinter einem Jeep durch die Stadt geschleift wird).
Ist
ja schön, daß heute alles ein bisserl milder ist, aber war Ulbricht in
späteren Jahren nicht auch »milder«? Aber ist es nicht trotzdem ein
bisserl übertrieben, sich dafür zu begeistern?
Aber das
wollen (im »Bezahlfall«) bzw. können (im »Nostalgiefall«) »Atlantiker«
einfach nicht zur Kenntnis nehmen. Schade — aber offenbar unbehebbar ...
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