Die Sozialdemokratie steht für
Fairness und Gerechtigkeit, für Holenwasdirzusteht und
Menschlichkeit. Bis exakt zwei Tage nach der Wahl. Diese
Bombe eine Woche früher und die Klatsche in der Steiermark
wäre locker zweistellig gewesen und man wäre sogar noch an der FPÖ
vorbei abwärts gerauscht. Denn wie oft haben aufrechte, der
Menschlichkeit verpflichtete und das kapitalistische Ausbeutersystem
anprangernde Sozialisten wutschäumend und empörungszitternd auf die
unmenschliche Wirtschaft gezeigt und angeprangert, dass irgend eine
böse Firma vor Weihnachten Arbeiter entlässt? Erst vor drei Wochen
tobten sie über einen unmenschlichen Wirt, der wegen dem von den
Sozen selbst durchgepeitschten Rauchverbot zusperren und seine
Bedienkräfte ein paar Wochen vor Weihnachten heimschicken musste.
„Stellenabbau“ wird angeprangert, wo immer er stattfindet.
Und jetzt feuert die
überschuldete Bundes-SPÖ mal eben ein Viertel ihrer Mitarbeiter.
Ein paar Wochen vor Weihnachten, zwei Tage nach der Steiermark-Wahl.
Das kann man nicht erfinden.
Die Kassen sind leer, die
Personalkosten mit mehr als einem Drittel die prozentual höchsten
aller Bundesparteien, denn man musste ja alle Freunderl versorgen und
das möglichst üppig, weil man ja so sozial und gerecht ist. Es ist
wie immer bei den Sozialisten: Sie können nur wirtschaften, solange
eine von anderen prall gefüllte Geldquelle fröhlich sprudelt, aber
irgendwann geht ihnen dann doch das Geld der anderen Leute aus. Die
Partei mit der höchsten Millionärsdichte bei Ex-Funktionären ist
pleite - da scheint sich die Solidarität auch in sehr engen Grenzen
zu halten. Man wäre zwar nichts geworden ohne die Partei, aber wenn
man dann etwas ist, ist sie einem egal. Freunde erkennt man in der
Not. Genossen sind anscheinend keine. Wie geht der Bonmot von der
Parlamentstreppe: „Wie steigert man Feind? Feind – Todfeind –
Parteifreund.“
Oh, wie hat man auf die ÖVP
eingeprügelt, als herauskam, dass die sich hat von ihren Freunden
bezahlen lassen statt diese bezahlen zu müssen. Aber ist das nicht
ein herrliches Sittenbild? Genossen kassieren die höchsten Bezüge,
doppeln sie sich auf, stopfen sich die Taschen voll, versorgen ihre
Freunderl, spielen die Big Spender, die Sugar Daddys und Mommys mit
fremdem Geld, versorgen ihre Familien mit Posten und Pfründen und
schanzen ihnen Förderungen zu, bauen sich selbst Unternehmen auf,
übernehmen ganze Konzerne – bis die eigene Partei pleite und
abgewirtschaftet ist, oder auch der ganze Staat, die ganze Welt –
es ist ihnen egal, solange sie im Penthouse auf dem Wolkenkratzer mit
Gewerkschaftsbonzen und Parteigranden, Bankern und Schauspielern
Schampus aus den Pumps der billigen ungarischen Catering-Puppies
schlürfen können und von diesem Elfenbeinturm herab dem schnöden
Pöbel, von dem sie das Geld dafür abgepresst haben, eine Predigt
über Ehrlichkeit, Menschlichkeit, Fairness und Solidarität halten.
Jetzt werden wegen diesem
typisch linken Missmanagement Mitarbeiter gefeuert (keine Sorge, man
darf damit rechnen, dass sie über einen üppigen Sozialplan
„weiterqualifiziert“ und dann von der Gemeinde Wien, den
Wohnbaugenossen oder einer Vorfeldorganisation wie AK, AMS oder BFI
übernommen werden; es gibt ja noch ausreichend Geldquellen zum
Anzapfen) und die Parteijugend geht mit der Kollekte wandern, um sich
ihre eigene Ideologieschmiede zahlen zu können. In der auch sie
wieder nicht lernen werden, wie man mit Geld umgeht. Das würden sie
in einer anderen Schule lernen, aber in diese gehen sie lieber nicht
– und wenn doch, wären sie als Genossen verloren. Denn Wirtschaft
verstehen und Sozialist bleiben, das schließt sich nun einmal
gegenseitig aus.
P.S. Im „Standard“
fand ich folgenden Kommentar:
„Wenn
alle Parteimitglieder läppische 30 Euro beitragen, weiters …
…
alle Funktionäre 300 Euro
und hochrangige Funktionäre je 3000 Euro – dann wären in
Windeseile gut zehn Millionen am Tisch, und die größte Not wäre
gebannt. Na, was ist, ihr hochmoralischen Genossen mit dem
Weltverbesserungsanspruch? Streckts euch einmal, greifts in den Sack
(zur Abwechslung einmal in den eigenen). Dann könnts mir wieder was
vorsingen von der internationalen Solidarität, bis dahin pfiat
euch.“
Tja, Volltreffer kann man da nur
sagen. Von anderen permanent verlangen, sie hätten gefälligst mit
der ganzen Welt selbstaufopfernde Solidarität zu zeigen, und dann
schaffen sie es nicht einmal innerhalb der eigenen Partei, auch nur
einen kleinen Betrag beizusteuern. Blechen müssen immer die anderen.
Selbst steht man höchstens auf der Seite derer, die kassieren. Es
heißt ja auch: „Nimm dir, was dir zusteht!“, und nicht: „Gib,
wenn jemand etwas braucht!“
SPÖ – die Schnorrer-Partei
Österreichs.
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