„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Dienstag, 6. Dezember 2022

Fußnoten zum Dienstag

 

Unvaccinated lives matter.

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Edmund Sackbauer, der Alfred Tetzlaff Österreichs und einzig echte Wiener, ist gestorben. Nicht plötzlich und unerwartet sondern friedlich und einfach an hohem Alter. RIP, Karl Merkatz.

Zur Erinnerung die Szene, die nach Meinung einiger seiner Fans die Entscheidung im Volksbegehren gegen Zwentendorf gebracht hat. Denn schon damals war der Mehrheit die Meinung von ORF und Schauspielern wichtiger als die Argumente irgendwelcher Wissenschaftler.



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Apropos plötzlich und unerwartet. Eine Weihnachtsshow der „Kelly Family“ musste nach bereits zwei Minuten abgebrochen werden, weil ein Zuschauer plötzlich und unerwartet im Publikum verstarb. Wie man das so kennt und schon immer so war. Und wenn Patricia Kelly schwurbelt: „In 50 Jahren im Beruf ist uns so etwas noch nie passiert“, dann muss das Amnesie sein. Das gab es schon immer, nur jetzt etwas häufiger, dafür aber sicher wegen Long Covid, Klimawandel und Gartenarbeit ohne Handschuhe.

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Grüß Gott“ ist eine ganz normale Grußformel in Österreich, die in etwa so religionsbehaftet ist wie „Gott sei Dank!“ oder „Pfui Teufel!“

Trotzdem bringt allein das Aussprechen dieser Grußformel stramme österreichhassende Genossen bereits so zur Weißglut, dass sie nicht mehr an sich halten können, wenn sie sie hören. So geschehen im ÖVP-Untersuchungsausschuss, der sich wahrlich mit anderen Problemen der Dollfußjünger auseinandersetzen sollte, als der schwarze Bernhard Ebener mit eben diesem Gruß eintrat. Der SPÖ-Fraktionsführer Kai Jan Krainer (kann man seine Eltern eigentlich wegen solcher Namensgebung verklagen?) schäumte sofort: „In Wien heißt das nicht Grüß Gott, sondern Guten Tag!“ Was, abgesehen davon, dass es absoluter Unsinn ist (kaum im Grab, beginnt der Mundl schon zu rotieren wie ein Erdbohrer), sehr erstaunlich ist, denn mir wäre kein einziger Fall bekannt, in dem sich jemand aufgeregt hätte, dass es in Wien nicht „Salam!“ heiße; ja nicht einmal ein lautstarker „Allahu akbar!“ bringt die Genossenden wegen seiner Religionsbehaftung aus der Fassung, aber bei „Grüß Gott!“ drehen sie frei.

Selten war das Auftreten eines roten Bonzen so entlarvend. Und ja, natürlich, wie in diesen Kreisen üblich, war es hinterher nur „satirisch gemeint“, ein Späßchen, hahaha. Aber wie gesagt: sie sollten sich eigentlich um andere Dinge kümmern in diesem untersuchungsausschuss, aber außer ein paar SMS zur Volksbelustigung ist da noch nicht viel herausgekommen. Wie es scheint, haben auch die anderen Parteien im Parlament kein übergroßes Interesse an demokratiefeindlichen und gesellschaftsuntergrabenden Umtrieben – wer gräbt schon gern im Keller des Nachbarn, wenn der eigene voller Leichen liegt.

Grüß Gott!

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Ach ja, apropos Salam. Morgens halb acht in Deutschland: Schulkinder müssen damit rechnen, auf dem Weg zum Bus abgeschlachtet zu werden. Und wenn es passiert, legt die Polizei auch gleich klar, wo jetzt die Prioritäten liegen:

Die Polizei bat in der Mitteilung darum, „keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten".“

Dem Fremdenhass keinen Millimeter! Immerhin brauchen wir den ganzen Platz für den Nächstenhass.

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Auch die Weihnachtsmärkte werden immer erlebnisorientierter. Und wieder war es auch in Essen nur ein kleiner „Piks“. Aber das Abenteuer ruft, außer es ruft eine Spaßbremse an und kündigt eine LKW-Fahrt Marke Breitscheidplatz an. So geschehen in Düsseldorf. Da war dann Schluss mit Weihnachtsmarkt.



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