„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Dienstag, 8. Januar 2019

Da wird in Bremen

von LePenseur


... der AfD-Landeschef von drei Vermummten halbtot geschlagen — und die erste Reaktion der Kartellparteien ist ein geradezu unfaßbarer Kommentar des Grünen-Chefs Özdemir:
... er hoffe, dass der oder die Täter "bald ermittelt und verurteilt" würden. Auch gegen-über der AfD gebe es "keinerlei Rechtfertigung für Gewalt". "Wer Hass mit Hass bekämpft, lässt am Ende immer den Hass gewinnen", warnte Özdemir. (DiePresse)
Wobei DiePresse nonchalant die Hälfte des Tweets unter den Tisch fallen läßt. Im Original liest sich das nämlich so:
Ich hoffe der oder die Täter werden bald ermittelt & verurteilt. Auch gegenüber der AfD gibt es keinerlei Rechtfertigung für Gewalt. Wer Hass mit Hass bekämpft, lässt am Ende immer den Hass gewinnen. #nazisraus aber mit den Methoden unseres Rechtsstaates!
»Auch gegenüber der AfD« gibt es also keine Rechtfertigung für Gewalt? Also gibt es sehr wohl eine — zwar eingeschränkte, nicht »rechtfertigende«, aber eben doch — Entschuldigung dafür. Nichts anderes bedeutet nämlich dieses »auch«! 

Und den Satz »Wer Hass mit Hass bekämpft, lässt am Ende immer den Hass gewinnen« muß man sich — bei prinzipieller Richtigkeit — im konkreten Fall auch auf der Zunge zergehen lassen!

Wenn der angebliche »Haß« der AfD, der sich bislang ausschließlich in harter Kritik an der Politik der Regierung Merkel, jedoch nicht in Gewalttaten äußerte, mit dem wohl unzweifelhaften Haß von drei Vermummten, die eine Politiker mit einem Kantholz zusammenschlagen, und den schwerverletzt am Boden Liegenden mit Fußtritten traktieren, in einem Atemzug zu nennen ist, dann enthüllt der Grünpolitiker ein Verständnis von »Haß«, das man nur als zynisch bezeichnen kann.

Und der letzte Satz, den DiePresse leider »vergaß« zu zitieren ist überhaupt eine Hinterfotzigkeit der Extraklasse!

Das sehen auch Presse-Leser so — bspw.
Indrid Cold

Das ist der Erfolg, den die "wahren Demokraten" aller anderen Parteien, herbeireden. Es finden sich nämlich immer ein paar Idioten, die die Hasstiraden "falsch" verstehen. Bin schon gespannt, ob die Linksparteien (CDU, SPD, Grüne, Linke) wenigstens die Cojones haben, dem Herrn Magnitz gute Genesung zu wünschen. Bis jetzt kommen da ja nur allgemeine Statements gegen Gewalt (nona) und dass für eine solche "AUCH gegenüber der AfD" "keinerlei Rechtfertigung" gebe (Özdemir). Das "Auch" ist in diesem Zusammenhang schon ein ziemliches Schmankerl... 
 Und sogar im Standard-Forum wird die Özdemir-Wortspende kritisiert:
Fere Perfidelis

Der Hashtag #Nazisraus ist natürlich sehr sinnvoll wenn die sog. Antifa einen Vertreter einer demokratisch legitimierten Partei niederstreckt.

 Aruanda

Die Wortwahl von Özdemir ist einfach skandalös.

Indigoo

Hat nicht Ralf Stegner (SPD) dazu aufgerufen, "das Personal der Rechtspopulisten zu attackieren? Haben nicht führende GrünpolitkerInnen ihre Sympathie für die Antifa bekundet, aus deren Milieu die Täter allen Indizien nach stammen? Hat nicht Bundespräsident Steinmeier Werbung für das musikalische Aushängeschild des Antifa-Milieus gemacht? Wurde nicht dieser "linken SA", die fast wöchentlich Anschläge auf AfD-Politiker verübt (bisher zum Glück überwiegend nur Sachschäden) der Eindruck vermittelt, dass ihnen als Einsatzkommando im "Kampf gegen Rechts" die mehr oder weniger heimliche Sympathie der regierungsnahen Parteien sicher ist? Und wenn sie erwischt werden: "Von linken Kräften wunderbar getragen, erwarten sie getrost, was kommen mag …"

r2d2beep 33

Auch wenn die verurteilung v özdemir gut heisse hat es doch einen sauren nach-geschmach. Man stelle sich vor es wäre ein grünen politiker und danach käme ein tweet v einem afdler mit dem schlusssatz #fremderaus aber mit methoden unseres rechtsstaates
Offenbar mußte wirklich erst Blut fließen, bis die wackeren Verteidiger der Anständigkeit gegenüber der pöhsen AfD aufwachen. Abgefackelte Autos, Farbbeutel gegen Wohnhäuser und Bomben auf ein Parteilokal waren offenbar noch unter dem Unbehagenshorizont unserer Salonantifanten ...

2 Kommentare:

heinz hat gesagt…

Ich warte noch immer auf die Empörungen bezüglich "Anschlag auf die Demokratie und die Freiheit", so wie das zum Datenklau in den letzten Tagen der Fall war.

Fragolin hat gesagt…

Und dann war da noch der Fall Friesen im vorigen Sommer: die Staatsanwaltschaft stellte erleichtert fest, dass die Felgen am Auto seines Mitarbeiters, der ihn von der Wahlveranstaltung zurück nach Berlin bringen sollte, keine Marken-Originale sondern billiger Nachkauf waren, und deshalb haben sich zufällig gleichzeitig die Radmuttern aller vier Felgen gleichzeitig gelockert. Passiert eh ständig, wie woir wissen: Nachbaufelgen beim Forstinger gekauft und eine Woche später auf der Autobahn fallen die Radbolzen raus. Schrauben halten nämlich nur Origignalteile; wenn die merken, dass sie China-Dreck festhlaten sollen, schrauben sie sich empört selbst wieder raus.
Wahrscheinlich haben die drei Teilzeitaktivisten auch den Magnitz nicht verprügeln wollten sondern ganz im Gegenteil versucht, den Holzprügel festzuhalten und daran zu hindern, ganz von selbst den bösen "Fascho" zu vermöbeln...
MfG Fragolin