von Fragolin
Zum gestrigen „Frauentag“, dem Selbstbeweihräucherungs-Hochamt
der Feminazissen, übersprudelte sich die Propagandapostille des
linken Randes „Standard“ mal wieder im Märchenerzählen und
Schicksalsbejammern. Zum Beispiel weil ja so viele arme Frauen nur
Teilzeit arbeiten würden und deshalb weniger verdienen als ihre
Männer. Stimmt, ich kenne inzwischen viele solcher Frauen. Und
ausnahmslos jede von denen hat sich den Arbeitsplatz extra
ausgesucht, weil sie dort Teilzeit arbeiten kann, weil sie nur
Teilzeit arbeiten will. Und ja, für weniger Arbeit gibt es auch
weniger Lohn. Das ist keine himmelschreiende Frauenunterdrückung
sondern (nicht umsonst von den Feminazissen als patriarchalisches
Unterdrückungskonstrukt bezeichnete) Mathematik. Ja, wir wissen,
dass 12 Euro mal 25 Stunden weniger ergibt als 12 Euro mal 40 Stunden
ist nur ein Unterdrückungskonstrukt und kein Naturgesetz.
Aber es geschah wie an jedem wundergeschwängerten Heiligentag auch
gestern das mittelschwere Mirakulum des Unerwarteten, das Undenkbare
und dermaßen Überraschende, dass ich mir die Website gleich mal
gespeichert habe, um es auch dann der Nachwelt erhalten zu können,
wenn die frauentagsverkaterte weibliche Redaktionsbrigade wieder
einrückt und entdeckt, welch faules Osterei ihnen die männlichen
Kollegen in Abwesenheit da ins feminazistische Kampfnest gelegt haben
und es politisch korrekt wieder eliminieren. (Mann weiß ja nie, zu
was Frau fähig ist, wenn sie sauer wird. Oder besser: Mann weiß.
Daher kommt ja die Vorsicht.)
Das Mirakulum besteht aus diesem
Artikel der Kabarettistin Lisa Eckhart.
Lisa Eckhart. Anscheinend muss man sie lesen, um sie zu mögen, denn
ihre Auftritte habe ich mir bisher erspart. Das Umfeld strammlinkes
Kabarett und die Erscheinung gestaltgewordene nuschelnde
Affektiertheit. Da erwartete ich einfach nichts und habe immer
weggeschaltet.
Oh, wie kann man sich irren!
Manchmal straft man sich selbst und weiß es nicht einmal.
Wenn der Feminazismus die Rache der ungeratenen Frauen an den
wohlgeratenen ist, dann ist Lisa Eckharts kleines Statement die
Antwort einer wohlgeratenen Frau an den ungeratenen. Frau wird sie
dafür kreischend in der Luft zerreißen und Mann auf Händen tragen,
was sie vermutlich sehr genießen wird, aber hätte ein Mann, vor
allem einer jener „toxischen“ alten weißen, diesen Text
verfasst, dann wäre das gesellschaftlicher Suizid mit Anlauf.
Das Gericht, das sie mit spitzer Zunge verkostet und vor dem sie die
selbstgefühlten und von der linken Schickeria zu neuen Göttinnen
des Intellekts hochgejubelten und mittelschwere Verbaldiarrhöe
ausflockenden Gören wie Rotkäppchen Sargnagel inhaltlich
entblättert, ist von wohliger Würze:
„Für
Theorie krankt es an Inhalt und für Kunst krankt es an Form. Den
Bastard, der dabei herauskommt, nennt man sinnentleert Satire.“
Oder Jan Böhmermann.
Es muss also keine weibliche Göre sein, manchmal reicht auch eine
weibische.
Auf jeden Fall haben die intelligenzarmen Möchtegern-Satiranten und
-Intellektüllen aus der Brigade der neuen FDJ-Sekretäre für
Agitation und Propaganda ein verbindendes Merkmal: Wirklich
intelligente Menschen sind durchaus in der Lage, sich nach Lust und
Laune primitiv und dumm zu stellen, aber dumme primitive Menschen
können beim besten Willen keine Intelligenz vortäuschen. Man
erkennt sie daran, dass sie nicht nur manchmal, sondern permanent
primitiv und dumm sind.
P.S. Ach, wusste ich es doch, ich habe erst letztens irgendwo
schon etwas Erfrischendes von ihr gelesen, ein kleines Zitat, und ich
habe es wieder gefunden; es war bei Klonovsky:
"Für
eine Spitzenposition musste man früher als Frau die Vagina noch
benutzen. Heute genügt es, eine zu haben. Das ist entwürdigend."
Das korrespondiert auf besonders kokette Weise mit diesem Satz aus
dem „Standard“-Artikel:
„Mir
werden heutzutage Chancen nicht trotz meiner Fähigkeiten verwehrt,
sondern trotz meiner Fähigkeiten ermöglicht.“
P.P.S. Einen noch zum abgeklungenen Frauentag:
Warum nur ist die Erde nicht aus Glas? So könnten wir doch
wenigstens den Australierinnen unter den Rock schauen...
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