„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Montag, 4. März 2019

Klonovskys kleine Satire

So zu lesen im Blog des bissigen Wortgirlandenknüpfers:

"Aber was tun Sie da?", rief der Weinfreund entsetzt, als er sah, dass der Weingroßhändler alle Flaschen entkorken und in Fässern zusammenschütten ließ, unterschiedslos alle, Weiß- und Rotweine, große Bordeaux und kleine Sauser aus der neuen Welt, Tempranillos und Rieslinge, Malbecs und Pinot Grigios, Champagner und Rosés obendrein.
"Ich setze mich für Vielfalt ein", erwiderte der Großhändler streng.
"Nein, Sie verderben alles!", klagte der Vinophile.
"Ja haben Sie das gehört", wandte sich der Händler entrüstet an die Umstehenden. "Dieser Mann hetzt gegen Buntheit!"

Die Ironie daran: Der sich für Vielfalt einsetzende Weinhändler setzt sich eigentlich durch die Vermischung dafür ein, dass die vorherige reale Vielfalt zerstört wird. Das Gegenteil von Vielfalt ist Einfalt, nur die Einfältigen glauben, es würde Vielfalt bedeuten, wenn man alles so lange durchmischt, bis die Vielfalt an der Einfalt zugrunde gegangen ist.

Da muss ich glatt an einen meiner Lieblingssprüche denken, der ebenfalls darauf abzielt, dass sich eine jede Gesellschaft, die mit dem Gedanken schwanger geht sich zu vermischen, gut daran tut, die Qualität der Zutaten vorher zu prüfen:

Wenn man in ein Fass Jauche ein Glas edlen Burgunders schüttet, dann bleibt das Ergebnis ein Fass Jauche.
Wenn man in ein Fass edlen Burgunders ein Glas Jauche schüttet, ist das Ergebnis ebenfalls ein Fass Jauche.

In diesem Sinn: Vermischung kann Bereicherung sein. Das weiß jeder Koch.
Muss es aber nicht. Das weiß auch jeder Koch.
Nur unsere linksprogressiven Vordenker versuchen uns weiszumachen, dass es eine Bereicherung ist, wenn man in eine Krautsuppe alle in der Wohnung auffindbaren Zutaten hineinschüttet, also auch Senf, Vanillezucker, Salbeitee, Hustensaft und der Inhalt des Staubsaugerbeutels. Und jene, die sowieso Krautsuppe hassen, wollen nur erreichen, dass sie auch für alle anderen ungenießbar wird.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja aber:

Eßt Scheiße!
Millionen Fliegen können nicht irren!