Kurz wurde „gestürzt“, er
wurde „aus dem Amt gedrängt“ - so die sensationsheischenden
Titel der Benkö-Presse. Vergebens die Versuche, diesen
Schreiberlingen klarzumachen, dass nur Herrscher „gestürzt“
werden können und in einer Demokratie aus einer Mehrheit im
Parlament entweder das vertrauen oder das Misstrauen gegen eine
Regierung ausgesprochen wird – sie wird entweder gewählt oder
abgewählt. Kurz wurde abgewählt, von einer Parlamentsmehrheit
seines Amtes enthoben. Niemand hat ihn „gestürzt“ und schon gar
nicht „aus dem Amt gedrängt“.
Dass Kurz aber sehr wohl Kickl
aus dem Amt gedrängt, um nicht zu sagen, geputscht hat, das wird
tunlichst vermieden zu erwähnen.
Aber obwohl die Kommentare dort
im Forum zu etwa 95% mit tiefblauer Verachtung für Kurz durchtränkt
sind, wird eine Twitter-Umfrage veröffentlicht, die man nur noch
damit erklären kann, dass die „Krone“ bereits ihre Rolle als
Wahlkampfhelfer für den Spezi ihres neuen Miteigentümers übernommen
hat, also genau das tut, von dem der besoffene Strache offenen Auges
geträumt hat:
Die Medien sind gekauft, die
Rollen sind verteilt, der neue Stil des Dreckwerfens etabliert; es
wird ein grauslicher Wahlkampf werden, dass der Silberstein seine
Freude haben wird. Der kann seine Dienstleistung jetzt allen Parteien
anbieten. Und Kurz wird greinen, wie gestern Abend, dass er ein armes
Opfer ist, verfolgt und gestürzt von einer Koalition der Rache und
des Hasses, mimimi, obwohl er doch nur das Allerbeste für das Land
wollte, mimimi. Mit wem der nochmal regieren will, möchte ich
wissen. Den nimmt keiner mehr für voll. Ob die Österreicher so dumm
sind, ihm die Absolute zu geben, um die er buhlen wird, wage ich zu
bezweifeln. Auch nach dem vorgestrigen Wahlergebnis. Und wenn er die
nicht erreicht, ist im September ganz Schluss mit seiner
Politkarriere.
1 Kommentar:
in den ersten Tagen stand online oben noch ganz gross : UNABHÄNGIG
Das war wohl Böhmermann Satire, ein eigenes Genre.
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