„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Mittwoch, 22. Mai 2019

Ein Satz zur Medienfreiheit

Nur mal so, weil beim anscheinend koks- und schwanzgetriebenen Mentalorgasmus des kleinen Hazeh vor der russigen Schönheit über die gleiche Übernahme der „Kronenzeitung“, die Kurzens Spezi Benko längst mit weniger Alkohol und dafür mehr Erfolg über die Bühne gezogen hat, besonders aus dem linken Blätterwald so lautstarke Sorgen über den freien Journalismus und die Medien- und Pressefreiheit rauschten, hier ein kleiner Hinweis aus den renitent unbeugsamen helvetischen Bergen, dass es mitten in Europa, wenn auch in einer kleinen von den Segnungen der EU abgeschotteten und dem Elend der Selbstverwaltung bockig anhängenden Enklave, durchaus zu Angriffen auf die Freiheit der Journalisten und Medien gekommen ist – nur haben es die Medienfreiheitsvertreter mit dem feinen sahnigen Fischgeschmack ob der unangenehmen politischen Einstellung der Angegriffenen irgendwie nicht bemerkt und sind deshalb, die Ausdünstungen eidgenössischer Regionalpamphlete nicht zu Wasser kondensierend, das dann den üblichen Mühlenbetreibern auf ihre bösen braunen Räder gegossen werden kann, gekonnt schweigend darüber hinweggegangen, in der begründeten Hoffnung, dass in den zivilisierten Gebieten eh kaum jemand den inneralpinen Urwaldtrommeln lauscht.

P.S. Weil es doch wieder nicht mit einem Satz getan ist: Wirklich putzig ist ja, dass die von Empörung ergriffene austriakische Medienlandschaft bereits durch Straches Pöbelei gegen den unbescholtenen, politisch neutralen und strikt objektiv-faktischen Superstar-Anchorman des ORF, Armin Wolf, sich dazu veranlasst sah, eine Erklärung zu verfassen, in der alles Übel dieser Welt, das man als Angriff gegen die Medienfreiheit betrachten muss, penibel aufgeführt wurde, wie etwa
die Unterstellung, die menschlichen Überwesen aus der Familie der Journalisten würden jemals Lügen verbreiten oder auch nur unprofessionell arbeiten, oder das Lostreten von „Cybermobbing“ (das man strikt, woran auch immer erkennbar, vom von gleichen Journalisten oftmals schlagzeilig bejubelten „Shitstorm“ gegen dann durchaus beleidigend bezeichnet werden Dürfende unterscheiden muss) oder „Hasstiraden“ oder Fotomontagen (die man strikt, woran auch immer erkennbar, von, äh, also, nun ja, Fotomontagen unterscheiden muss, die in den Medien verbreitet werden). Mit keinem Wort und keiner Silbe, ja nicht einmal dem winzigsten Serifen eines tiefgestellt im Keller der Erklärung vor sich hinversauernden Letters, werden jedoch Antifa-Schmierereien, Angriffe Vermummter gegen Familienangehörige von Journalisten oder offen kommunizierte Drohungen gegen Leib und Leben von Journalisten als Erkennungsmerkmle von Angriffen gegen die Pressefreiheit erwähnt.
Na puh, dann ist es ja gut.
Und wieder mal wurden wir erfolgreich darüber belehrt, dass verbale Auslassungen gegen Angehörige der sakrosankten Klasse der weit links genug agierenden Journalisten, dass sich sogar Liberale über sie empören, bereits schwerste Angriffe gegen die Medienfreiheit darstellen, während reale körperliche Angriffe und Drohungen, auch gegen Angehörige von menschenähnlichen Kreaturen, so sie zum weniger sakrosankten Biotop der nicht weit genug links stehenden Journalisten gehören, die daher auch eher von linken Vermummten angegriffen werden, ein Kavaliersdelikt, wenn nicht gar ein Akt medienfreiheitsbeschützender Zivilcourage ist.

3 Kommentare:

sokrates9 hat gesagt…

Das was die Blauen im Suff theoretisch durchdenken machen die anderen Parteien schon seit Jahren! Jetzt wurde in linker Manier die PC - Moralkeule weiter perfektioniert! Nicht nur Ratten sind ekelig am schlimmsten ist natürlich wenn sich Parteien Orgien a la Strache leistet! Dann tritt sofort die Sippenhaftung - echtes Naziwort, dass man aber gegen Rechte anwenden darf in Aktion und alle bis zur Landes / Stadtregierungen werden aufgefordert sich von den blauen Schmuddelkindern zu trennen! Wenn Strache und Co im Kindergarten eine Sexorgie gefeiert hätten, wäre das bei weitem nicht so arg!
Ob Kurz sich vorgestellt hat in welche Brennessel er sich setzt wenn er die erfolgreiche Regierung sprengt!??Die Sozialisten verlangen nun "vertrauensbildende Maßnahmen" einen Kotau vor dem Parlament - Entschuldigungen, Rücknahme von Gesetzen, Tabuisierung des erfolgreichsten ORF aller Zeiten, Kammern, Gewerkschaften dürfen nicht angegriffen werden, usw!!
Wetten dass Kurz in einem Jahr weg ist? Entweder eine EU - Spitzenposition, oder ergeht in die Privatwirtschaft! Intriganten wollen keine Intrigen sich selbst betreffend!

Fragolin hat gesagt…

Werter sokrates9,
ich würde in der momentanen Situation keine Karotte darauf verwetten, dass Kurz auch nur die nächsten Wochen politisch überlebt. Entweder ist er selbst so doof, eine solche Schmiere zu veranstalten, in dem Glauben, als strahlender Held aus dem selbst zerschlagenen Trümmerhaufen zu steigen, oder er ist so narzisstisch, dass er darauf hereingefallen ist, als ihm andere das versprachen. In beiden Fällen ist er untrag- und unwählbar geworden.
Schade, er hatte sicher Talent und die Leistungen seiner Regierung waren bemerkenswert, aber leider ist er wie jeder Kinderstar recht schnell an der selbstgefühlten Bedeutung zerbrochen und entweder ein Opfer schlechter Berater oder seines eigenen Wahns geworden.
Katastrophal ist nur, dass alle Alternativen zu ihm zurück in einen Zustand führen, den eigentlich keiner haben will. Für die gesamte Politik und das österreichische Volk ist das eine Katastrophe. Die Wahlbeteiligung wird historisch niedrig ausfallen und das Ergebnis den alten Bonzen in die Hände spielen, die sich ihre Beute und Pfründe in alter rot-schwarzer Einigkeit zurückholen wollen.
Und werden.
Naja, es war eine Chance, aber anscheinend hat Österreich das politische Personal dafür nicht.
MfG Fragolin

Mr. Bean hat gesagt…

Die alten Platzhirschen haben in Wahrheit das Türkis-Blaue Konstrukt nie goutiert. Die scheinbare Loyalität war erlogen. Vor allem die westlichen Politiker samt Gewerkschafts- und Kammer-Fuzzis intrigierten bis zum VfGH.